1/72 Avia B-135 – RS-Models

Diskutiere 1/72 Avia B-135 – RS-Models im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bausätze vorgestellt; Obwohl die Avia B-135 in nur geringer Stückzahl in Serie gebaut wurde und zu den weniger bekannten Flugzeugtypen zählt, stellt sie doch...
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Obwohl die Avia B-135 in nur geringer Stückzahl in Serie gebaut wurde und zu den weniger bekannten Flugzeugtypen zählt, stellt sie doch konstruktiv/technologisch eine bedeutsame Entwicklung in der Geschichte der Luftfahrt dar.
Das Besondere an der Konstruktion war zum einen der Aufbau des Rumpfes und zum anderen die Tragfläche.
Der Rumpf bestand aus einem Stahlrohrrahmentragwerk, dessen Elemente nach einem von Avia entwickelten Patent zusammengesteckt wurden. Dies stellte zwar einen Nachteil zur leichteren Ganzmetallbauweise mit mittragender Außenhaut dar, war aber extrem schnell auch von wenig qualifizierten Mitarbeitern herzustellen. Da sich dieses Tragwerk schnell und genau berechnen ließ, waren auch drastische Änderungen in der Rumpfform weder ein großes Problem, sondern man hätte auch innerhalb einer Serienfertigung schnell Neuerungen einführen können.
Die Tragfäche bestand aus einer Holzkonstruktion, die mit Furnier überzogen wurde. Anschließend wurde dieses Furnier mit Bakelit überzogen und darauf eine 0,2 mm dicke Aluminium-Folie aufgebracht. Man kann dies zwar als plastifizierte Obstkiste mit Küchenfolienumwicklung verspotten, aber auch als extrem fortschrittliche Sandwich-Bauweise bezeichnen. Fakt ist, dass sich bei dieser Technologie eine Tragfläche hoher aerodynamischer Güte ergab, die obendrein noch extrem schnell und billig zu produzieren war.
Die Maschinen zeigten trotz der Untermotorisierung durch den nur 632 kW starken Motor (Avia) Hispano-Suiza 12Ydrs hervorragende Flugleistungen und angenehme Flugeigenschaften. Das Entwicklungspotential war gewaltig, da der verwendete Motortyp sowohl in Frankreich wie in der Sowjetunion im Verlauf der nächsten Jahre fast auf die doppelte Leistungsabgabe "aufgeblasen" wurde.
All dies wurde von Ing. Carl Francke und Ernst Udet im April 1939 beim Prüfen und Fliegen der annektierten Konstruktion erkannt und sie schlugen den sofortigen Serienbau für die Luftwaffe anstelle der Me-109 vor. Wie dieser Kampf der Vernunft gegen Eitelkeiten eines Trägers des "Deutschen Nationalpreises für Kunst-und Wissenschaft" (1938 von Hitler an Prof. Dr. Ing. h.c. Willy Messerschmitt verliehen) endete ist hinreichend bekannt. Die Avia B-135 ist jedenfalls nur ein Beispiel dafür, in welchem Maße Udet als Sündenbock für "Fehler" in der deutschen Luftrüstung hingestellt wurde, die tatsächlich eher in einem chauvinistischen "Rassedünkel" der Überlegenheit deutschen Konstruktionsgenies anderer Entscheidungsträger des Tausendjährigen Reiches zu finden sind. Insofern nimmt die Avia B-135 im Verhältnis zur Me-109 in der Luftfahrt einen ähnlichen Platz ein, wie der Tatra T-97 zum VW Käfer in der Automobilindustrie. Allerdings war Ferdinand Porsche immerhin so schlau, das bessere Konstruktionsprinzip anzuerkennen und für die eigenen Arbeiten zu übernehmen.
Zum Bausatz: Er kommt daher in einem labbrigen Faltkarton mit einem perspektivisch verzeichneten Deckelbild einer bulgarischen Avia B-135 nach dem Motto: "Sex and violence sells!"
 
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Auf der Rückseite die Farbangaben für die Maschine von Pilot Jordan Ferdinandow der Königlich Bulgarischen Luftwaffe, sowie der 2.Prototyp unter deutschem Management.
 
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Hier die Hauptkomponenten von Rumpf und Tragflächen. Ich hatte die Teile nchder Erstinspektion platzsparend in einen vernünftigen Karton verpackt, desahlb sind da schon ein paar Teile abgetrennt. Tatsächlich ist alles auf zwei Rahmen verteilt. Das Plastik hat eine angenehme Konsistenz und die Ausführung der Oberfläche ist recht fein.
 
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Obwohl die Form noch neu ist, weisen die Kleinteile doch ziemlich viel Grat auf.
 
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Die Räder sind nicht gerade das Gelbe vom Ei. Das Höhenleitwerk war in seiner Gesamtheit bei der Avia stoffbespannt und nicht nur wie am Bausatz gezeigt das Höhenruder. In der glatten Sandwichbauweise war nur die Tragfläche ausgeführt.
 
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Sowohl ein Holzpropeller, wie ein Metallpropeller sind beigelegt. Bei beiden sind die Spinner viel zu klein. Da waren die 30 Jahre alten Propeller aus dem KP-Bausatz der B-35 (hier in weißem Plastik zum Vergleich) noch fast besser.
 
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Der Motorbereich ist in mehrere Teile zerstückelt. Die Verkleidung der Zylinderbänke kann überhaupt nicht überzeugen.
 
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Die Darstellung der Verglasung des Cockpits ist etwa 0,8 mm dick. Wenn man diese verwendet, kann man sich eigentlich den Ausbau des Cockpits im Prinzip schenken. Ein offen dargestelltes Cockpit geht eigentlich nur mit einer Vaku-Haube, was aber bei der B-135 nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, da diese im Querschnitt doppelt gekrümmt ist und einfaches "Drüberziehen" nicht möglich ist. Man braucht dafür tatsächlich Vakuum á la canopy-master.
 
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Es liegen bedruckte Fotoätzteile von eduard bei, die sich hauptsächlich auf das Cockpit beziehen. Wie gesagt, wer die normale Kanzel benutzt, kann sich das schenken.
 
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Die Abziehbilder sind versatzfrei auf dünnem Trägerfilm gedruckt. Ein oberflächlicher Vergleich mit einem Foto zeigt, dass dies der Zeichner der Abziehbilder nicht getan hat. Sowohl die bulgarischen Andreaskreuze, als auch die Ausführung der taktischen Nummer sind deutlich fehlproportioniert.
 
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Damit eine Schiebehaube ohne Gelenk funktioniert, müssen die Schienen in denen die Haube läuft parallel sein. Auch wenn die Perspektive auf dem Foto etwas dramatisiert, ist dies beim Bausatz falsch dargestellt. Obwohl die B-135 im Vergleich zur B-35 leichte Änderungen in der Rumpfform aufwies, zeigt ein Vergleich, dass im hinteren Berich des RS-Bausatzes einfach Masse fehlt.
 
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Ein einfacher Vergleich mit einem Foto zeigt, dass an dem Bausatz nicht berücksichtigt wurde, dass die B-135 ein viel größeres Seitenleitwerk, als die B-35 hatte. Das ist ungefähr so, als hätte man an einen Bausatz einer XIVer Spitfire das Leitwerk einer Mk.I angeschlagen!:FFCry: :FFEEK: :eek: Die Linienführung des ganzen Rumpfes weist deutliche Abweichungen auf, insbesondere im Bereich der Stoffbespannung, aber auch die Einstiegsklappe ist fehlproportioniert.
 
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Der Ölkühler weist keine Struktur auf und dies hatte sogar der 30 Jahre alte KP-Bausatz der B-35. Und dies ist dann auch mein Fazit: Mehr Schein als Sein. Trotz Verwendung fortschrittlicher Computer-Technologie hat man es hier (und leider nicht nur hier) nicht geschafft einen tatsächlich besseren ( und schon gar nicht liebevolleren) Bausatz zu designen, als man dies vor 30 Jahren in mährischen Stahlwerken getan hat.
 
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