Schorsch
Alien
Für asymmetrische Konflikte bzw. den Golfkrieg von 1991 gebe ich Dir Recht.Sorry Schorsch, ich bin ganz und gar nicht Deiner Meinung. Deine Argumente zugunsten der F-35 wurden im Prinzip schon Ende der 80er Jahre durch das scheitern des F/A-16 Programms widerlegt und durch Desert Storm praktisch bewiesen.
Und was kann die F-35 in der CAS -Rolle im Vergleich zur F-16 oder A-10 besser? Klar, es ist ein Hi-tech Flieger, der super vernetzt ist. Aber Stealth-Eigenschaften mit den ganzen Außenlasten sind nicht gegeben.
In fast jedem Post von Dir fällt das Stichwort Überlebensfähigkeit. Auch das sehe ich für ein Flugzeug zur Luftnahunterstützung anders, speziell in asymetrischen Konflikten. Die zwei Triebwerke und die Titanwanne des Cockpits sind weitere Pro's für die A-10, ebenso wie die 1350 Schuß 30mm im Gegensatz zu 180 Schuß 25mm der F-35.
Welche Flugkörper und Abwurfwaffen kann die F-35 tragen, die nicht auch die A-10 tragen kann? Um wieviel länger kann die F-35 auf dem Schlachtfeld verweilen bis sie betankt / aufmunitioniert werden muß?
Mit der Multirole Fähigkeit ist es so wie mit den Ganzjahresreifen - wenn es alles können soll, kann es nichts richtig gut.
Zum Thema Geschwindigkeit: Es war eines der negativen Punkte der F/A-16, daß sie zu schnell war und somit im Tiefflug / Bodenkampf die Zielerfassung enorm erschwert wurden.
Meiner Meinung nach wäre der beste Ersatz für die A-10, neugebaute, modernisierte A-10.
Aber für asymmetrische Konflikte würde es eben auch besagte P-47 tun. Die hat mit den 8 .50 MGs sogar noch die bessere Bewaffnung, weil mit der 30mm schießt man mit Kanonen auf Spatzen.
1991 hat man natürlich in einer perfekten Umgebung operiert:
- es war "Target Rich"
- die Masse der Panzer waren Schützenpanzer, T-55 und erste Versionen des T-72, nicht unbedingt das Maß der Dinge
- die Iraker hatten kaum MANPADS
- es gab bestes Wetter, und die Ziele wurden brav dahin gestellt
- man hatte die uneingeschränkte Luftüberlegenheit
- "richtige" Luftabwehr haben die Iraker an wichtigen Zielen konzentriert, bei der Truppe im Feld hielt es sich doch in Grenzen
Schon 1999 in Yugoslawien fehlte es nur am Wetter, und die großartige A10 hat eigentlich nicht mehr viel gerissen.
Wenn der A10-Pilot versucht visuell Ziele aufzufassen (und ja: es gibt Regionen, in denen scheint nicht 12h am Tag die Sonne), dann war es das eigentlich schon. Die A10 ist immer als erste sichtbar, und wird andersherum sehr vieles am Boden nicht sehen. Die CF34 mögen Ende der 70er Jahre ne harte Nuss für MANPADS gewesen sein, heute kriegt jedes System frontal einen Lock. Die A10 kann das Gefechtsfeld nicht beobachten wie etwa ein Hubschrauber, sie muss ja rüberfliegen. Und trotz robuster Bauweise und Titanwanne: mit 500km/h übers Feld dieseln wird sich die A10 bei fast jeder Mission ne MANPADS-Schuss einsammeln. Dann ist auch für die A10 Feierabend, vielleicht schafft sie es noch zur Basis heim.
Am Ende bekämpft eine A10 so oder so heutzutage nur durch andere Teilnehmer identifizierte Ziele. Würde sie selbstständig angreifen ... oh je, da würde recht schnell die eigene Truppe einen abkriegen. Klar, habe ich sie, nutze ich sie. Aber unbedingt einen Nachfolger anzuschaffen, ne. Dann könnte ich auch einen Turboprop nehmen.