Yak9D über Italien 1944/45

Diskutiere Yak9D über Italien 1944/45 im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Stalin sandte eine Staffel von 12 (?) Yak9D zur Unterstützung der allierten Luftwaffen nach Süditalien. Stationiert waren die Maschine auf dem...
Husar

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Stalin sandte eine Staffel von 12 (?) Yak9D zur Unterstützung der allierten Luftwaffen nach Süditalien. Stationiert waren die Maschine auf dem Flugplatz der US-Amerikanischen 97th BG in Amendola bei Foggia. Einsätze zur Unterstützung der Tio-Partisanen sind bekannt. Wurden aber auch andere Einsätze wie Begleitschutz usw. geflogen? Wie waren die Russen in die allierte Kommandostruktur eingebunden? Oder führten sie mehr oder weniger einen Privatkrieg? Wie schafften die Yak9D den Flug von Russland nach Italien ohne äußere Zusatztanks?
 
Hotte

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Stalin sandte eine Staffel von 12 (?) Yak9D zur Unterstützung der allierten Luftwaffen nach Süditalien. Stationiert waren die Maschine auf dem Flugplatz der US-Amerikanischen 97th BG in Amendola bei Foggia. Einsätze zur Unterstützung der Tio-Partisanen sind bekannt. Wurden aber auch andere Einsätze wie Begleitschutz usw. geflogen? Wie waren die Russen in die allierte Kommandostruktur eingebunden? Oder führten sie mehr oder weniger einen Privatkrieg? Wie schafften die Yak9D den Flug von Russland nach Italien ohne äußere Zusatztanks?
Das ist ein bissel falsch interpretiert!
Die Staffel war nicht langfristig in Italien, sondern mehrfach für einige Tage!
Sondern die Yak flogen Begleitschutz für US Bomber zurück zu deren Basen nach Italien. Danach ging es wieder zurück nach Russland. Die Strecke von der Ostfront (die zu dieser zeit schon in Rumänien verlief) bis nach Italien war für die Langsteckenversion der Yak 9 kein Problem.

Ich hoffe ich habe das alles noch richtig in Erinnerung :?!
Darüber wurde hier auch schon mal gesprochen!

Hotte
 
christoph2

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Es gab die sog. 'shuttle bombing missions', die unter der Bezeichnung "Operation Frantic" bekannt sind. Ich denke das ist möglicherweise das, was Hotte meinte und was auch im Zusammenhang mit den Yaks stehen könnte.
 
Hotte

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Es gab die sog. 'shuttle bombing missions', die unter der Bezeichnung "Operation Frantic" bekannt sind. Ich denke das ist möglicherweise das, was Hotte meinte und was auch im Zusammenhang mit den Yaks stehen könnte.
Richtig! 100 Punkte!

Genau das meinte ich, nur ist mir das net eingefallen!
Die Angriffe galten der rümänischen Erdölproduktion in Ploieşti.
US Bomber flogen von Itlien in die Ukraine und dann wieder zurücj nach Italien. Über Rumänien lösten russ. Jäger die US Jäger als Begleitschutz ab und flogen dann zusammen mit den Amis nach Italien. Diese Unternehmen gefielen Stalin aber nicht sonderlich :D
Eine dieser Pendelflüge wurde für die Amerikaner aber auch zum Desaster. Deutsche Kampfvervbände folgten den US Bombern in die Ukraine und belegten deren Liegeplätze mit Bomben was zu schweren Verlusten führten.

Hotte
 
Husar

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Operation Frantic kenne ich nur in der Version, daß die 8th Airforce Ziele in Deutschland angriff, dann in die UDSSR weiterflog, dort landete und auf dem Rückflug nach England wieder deutsche Ziele angriff. In einem vor etwas 22 Jahen erschienen Heft über die Yak9D (hier wird sie als Yak9DD bezeichnet) wird das ganze etwas anders beschrieben. Der Autor, aus der Schweiz stammend, erwähnt nur die Luftunterstützung für Titos Partisanen durch die Yak9D, welche unter Führung einer A-20 aus Rußland kamen und für den Langstreckenflug extra mit Zusatzstanks (im Rumpf?) ausgerüstet werden mußten. Gabs es etwa beider Unternehmungen? Das die erste Variante Uncle Joe nicht sonderlich gefiel, kann ich nachvollziehen, aber bei der zweiten Variante dürfte (wenn sie zutrifft) schon eher politisches Denken für das Geschehen nach dem Krieg (Neuordnung auf dem Balkan) ein Grund gewesen sein.
 

Reinhard

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Die Jak9DD hatte einen verlängerten Rumpf,wo mehr Kraftstoff reinpaßte.Und es gab sowohl Geleitschutz für die "Pendelflüge" (da findet man auch mit Google&Co. einiges im Internet) als auch Unterstützung für Titos Partisanen(das ist allerdings kaum dokumentiert).
 
neo

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Die Jak9DD hatte einen verlängerten Rumpf
Das ist falsch. Der Rumpf entsprach dem der Jak-9D / M / T / K

wo mehr Kraftstoff reinpaßte
Auch das ist nicht richtig. Die höhere Treibstoffkapazität wurde durch weitere Tanks (jetzt insgesamt 8) in den Tragflächen erreicht. Die Version DD konnte 845 Liter Treibstoff fassen. Die Reichweite bei Reisegeschwindigkeit konnte so auf 2285km gesteigert werden.
 
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grinch

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wahrscheinlich irgendein Flugplatz
Üblicherweise flog der amerikanische Jagdschutz komplett mit den Bombern und landete auf den Plätzen Poltawa und Piryatin. Angesichts der Gesamteinsatzzahlen erscheinen 12 Jak-9 ohnehin nur symbolisch.

Nur zur Richtigstellung:
Der Angriff der zu den gewaltigen Verlusten in Poltawa durch deutsche Bomber führte galt Deutschland und nicht Rumänien.Trotzdem gehört dieser Angriff auch zu Operation Frantic (Shuttle bombing). Frantic bezog sich nicht nur auf einen Zielraum, sondern stand allgemein für diese Pendelflüge der Bomber. Frantic Angriffe gab es neben Rumänien auch auf Ungarn, Deutschland, Polen, Ziele im besetzten Tschechien und Schlesien.

Hotte meint diesen Angriff:
Am 21.06.44 starten 145 B-17 u.a. in England.
123 B-17 davon bombardieren eine Raffinerie in Ruhland, 21 fliegen nach Elsterwerda und eine B-17 klinkt ihre Bomben über Riesa. 72 P-38s, 38 P-47s and 57 P-51 eskortieren sie bei diesem Raid. Die Jäger werden in der Nähe von Poznan durch 65 P-51 abgelöst, die den Auftrag haben die Bomber bis in die Ukraine zu begleiten. Bei Brest werden die Bomber von 20 deutschen Jägern angegriffen. 1 B-17 und eine P-51 werden abgeschossen. 144 B-17 landen in der Ukraine. 73 davon in Poltawa, der rest in Mirgorod. Die 64 P-51 landen in Piryatin. In der Nacht zum 22.06.1944 werden bei dem Angriff von etwa 75 deutschen Bombern inkl. Beleuchterflugzeugen auf dem Flugplatz Poltawa 47 B-17 zerstört.
Insgesamt sind allein an diesem Tag (21.06.44) 1,234 Bomber und
1,170 Jäger nur im Raum Ostdeutschland im Rahmen der "Mission 428" unterwegs. Lediglich 45 Bomber und 4 Jäger gehen verloren. Die Flugzeugverluste von Poltawa am Boden werden offiziell nicht eingerechnet, da es sich nicht um Verluste auf einem Kampfeinsatz handelt ;)
 
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achilles

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Das ist falsch. Der Rumpf entsprach dem der Jak-9D / M / T / K



Auch das ist nicht richtig. Die höhere Treibstoffkapazität wurde durch weitere Tanks (jetzt insgesamt 8) in den Tragflächen erreicht. Die Version DD konnte 845 Liter Treibstoff fassen. Die Reichweite bei Reisegeschwindigkeit konnte so auf 2285km gesteigert werden.
Leider auch nicht ganz richtig. Der Rumpf der Jak 9 D unterschied sich von dem der T,K,DD,M. Die Jak 9 hatte 2 Tanks, die D vier und die DD sechs.
Lit.: Leipnik, D. Jak 9 in russisch, Pilawskii, E. Soviet Airforce Fighter Colors,

Die in Italien eingesetzten Jaks waren vom Typ 9D und gehörten zur 210 Jägerdivision.
Lit: Hornat, J., Colors of the Falcons
 
neo

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Korrekt, die "D" hatte den "alten" Rumpf.:TOP:
 
neo

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@achilles, ich habe im Web die Risse aus dem Heft von Leipnik gefunden:
http://www.airwar.ru/other/draw/yak9-1.html

(an mein Exemplar komme ich im Moment nicht ran, da ich auf Arbeit sitze)

Und für mich sieht das wie vier Tanks pro Fläche aus, also insgesamt acht.
Hat Gordon diesmal also die Wahrheit gesagt ;)

alle Zeichnungen copyright Roman

1. Übersicht
 
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neo

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2. etwas näher ran

Und was fällt auf? Nach diesen Zeichnungen ist der Rumpf der "alte" (Kabine vorn). Ich denke hier herrscht weiterhin Klärungsbedarf.

copyright Roman
 
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thud68

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Na jedenfalls wurde der Rumpf nicht verlängert. Das ist ohne Neuauslegung des ganzen Flugzeugs gar nicht machbar. Schon das Spielen mit dem Schwerpunkt war schon schwierig genug und diese Dinger müssen sich im Vergleich zu einer normalen Jak-9 furchtbar geflogen haben.
 
neo

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Genau, denke ich auch - das ist die wichtigste Aussage.
 
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Danke für den Tipp neo. Ich hätte die Rißzeichnung auch mal umdrehen sollen:red: . Habe aber nur im Heft selbst geblättert...
Und siehe da
 
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Der vierte, äußerste Tank auf dem Riß bei Leipnik erscheint mir ein wenig merkwürdig. Soo weit außen noch ein Tank? Kann man denn so noch fliegen? Ich glaube, daß müßte Thud beantworten- ich hab vom Fliegen so viel Ahnung, wie ein Schwein vom Stabhochsprung.
Hier mal ein Riß von Pilawskii
 
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Hier mal ein Riß von Pilawskii
Dem Pilawski glaube ich kein Wort. Der hat seine Informationen immer von Fotos, die in der Cafeteria des Flugzeugmuseums von Nowo-Ust-Ilimsk an der Wand hingen, und dann auf mysteriöse Art und Weise verschwunden sind. Er konnte dann auch nie Fotos davon machen, weil die Cafeteriabetreiberin ein Wahnsinns-Geld dafür verlangte, oder er seine Kamera vergessen hat. :FFTeufel:
Prinzipiell habe ich auch keine Ahnung vom Fliegen, aber von Statik.:FFTeufel: Rein theoretisch ist es natürlich möglich da außen noch Tanks einzubauen, aber Masse verursacht halt Kräfte. Da man die Holme kaum verstärken konnte, durfte man da bestimmt nicht viele g ziehen, sonst hat das Ding bestimmt ganz schnell die trägen Ohren angelegt. Das passierte diesen Jaks auch ohne zusätzliche Tanks ziemlich oft.
 
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Dem Pilawski glaube ich kein Wort. Der hat seine Informationen immer von Fotos, die in der Cafeteria des Flugzeugmuseums von Nowo-Ust-Ilimsk an der Wand hingen, und dann auf mysteriöse Art und Weise verschwunden sind. Er konnte dann auch nie Fotos davon machen, weil die Cafeteriabetreiberin ein Wahnsinns-Geld dafür verlangte, oder er seine Kamera vergessen hat.
Der war wirklich gut! Weiter so, Matthias!

Grüße
FredO
 

fliegers

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Wer weiß, was die Frontanforderungen den Konstrukteuren abgenötigt haben, aber man kann doch sagen, daß es naheliegt, zusätzliches Gewicht in die Flächen einzubauen. Und wenn in der Flügelspitze noch ein Hohlraum war, könnte der genutzt worden sein. Das zusätzliche Gewicht in den Tragflächen weit außen beeinflußt die Wendigkeit des Flz. negativ, die Rollzeiten, also die Zeiten zum Ein- und Ausleiten von Kurven werden länger. Zusätzlich belastet werden die Querruder und der TF-Holm während der Ruderbetätigung (Masseträgheit). Eine Mehrbelastung des Holms im Sinne des max. Lastvielfachen wird es bei der Anordnung nicht geben. In Hinsicht auf die Holmfestigkeit ist es eine sehr gute Idee, zusätzliches Gewicht in den Flächen unterzubringen und nicht woanders.

Ich könnte mir vorstellen, daß dem Problem mit stärkeren Ruderbeschlägen begegnet wurde, wenn überhaupt. Außerdem kann man ja damit rechnen, daß die Flugzeuge auf dem Weg ins Einsatzgebiet keine heftigen Rollbewegungen machen müssen, sondern ggf. erst dort. Und die äußersten Tanks sollten natürlich zuerst ausgesaugt werden, aber so schlau werden sie schon gewesen sein.
 
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