Hallo,
meine Erfahrungen beim Bauen der Pe-8 von Zvezda waren sehr positiv. Probleme gab es teilweise, die "Genossen Besatzungsmitglieder" auf ihren Sitzen unterzubringen, es ist manchmal eng und erfordert etwas Fummelei.
Vorsicht erscheint mir auch beim Einkleben der Motorgondeln in die Tragflächen angebracht, besonders bei den äußeren Gondeln. Ich habe die Flächen versehentlich etwas zu stark zusammengedrückt, darauf standen die Gondeln etwas über. Die Beseitigung des Fehlers war recht schwierig, die Flächen sind von außen nach dem Verkleben nicht mehr zugänglich, die Details des Fahrwerkschachts blockieren den "Zugang" vom Flächenansatz an der Rumpfseite (war jetzt hofentlich verständlich ausgedrückt?)
Die Klarsichtteile sind nicht nur schön klar, sondern aus einem etwas weicheren Plastik hergestellt. Das erleichtert das An- und Einpassen sehr
Als sehr nützlich haben sich auch die Spanten erwiesen, auf die die Tragflächen gesteckt werden. Die passen so gut, dass man die Flächen eigentlich nicht ankleben muss. Das erleichtert den Tarnsport diesen doch sehr großen Modells. Und auch den Bau und die Bemalung.
In der Bauanleitung ist meiner Meinung nach die falsche Bewaffnung für den Heckstand angegeben, ein Zwillings-MG. Das wurde meiner Erkanntnis nach nur bei den früh gebauten Maschinen eingesetzt, später (vermutlich Ende 1941, Anfang 1942) kam eine 2cm-Kanone in den Heckstand.
Da die Markierungen eine Maschine des Jahres 1943 zeigen, sollte man die dem Bausatz zum Glück beiliegenden Teile (Kanone, Lafettenteil und Gurt) verwenden, oder andere Markierungen verwenden (Frühe Sterne ohne weißen Rand, Tarnung in schwarz-grün, Unterseite hellblau usw.)
Nebenbei: Die Vorbildmaschine der Bausatzmarkierung wurde im Sommer 1943 von einem eigenen Nachtjäger abgeschossen. Der Pilot hatte die Pe-8 nach eigener Aussage mit einer Fw 200 verwechselt. Folge der schlechten Sichtverhältnisse, oder der sowjetischen Geheimhaltungsmanie?
Immerhin war die Pe-8 wegen der Geheimhaltung 1941 auch den eigenen Truppen meist völlig unbekannt. Daher wurden bei einem Angriff auf Berlin im Sommer 1941 mehrere Maschinen von der eigenen Flak bzw. Jägern abgeschossen.
Ich habe auch das AModel, allerdings liegt es noch auf der Halde. Ich fürchte jedoch, die Passgenauigkeit wird mit der des Zvezda-Modells nicht zu vergleichen sein. Ich habe nach der Pe-8 mit der Er-2 (Yer-2) von Amodel begonnen, das Modell ist gut, aber Trockenanpassen und Feilen ist fast immer nötig. Aber dann wird ein schönes Modell daraus.
Was mir am Amodel der Pe-8 gegenüber dem Zvezda-Modell besser gefällt ist die große Auswahl an Markierungsmöglichkeiten (ca. 6 verschiedene Maschinen) Außerdem kann man zwischen verschiedenen Bombenzuladungen wählen, und es liegen genug zusätzliche Teile bei, um eine frühe Maschine mit Sternmotor, aber noch dem frühen Bug-MG-Stand, bauen zu können. Die Bauanleitung und Markierungen sind für die späten Maschinen, die auch im Bug eine 2-cm-Kanone in einem geänderten Stand hatten.
Allerdings sind das alles eher theoretische Schwelgereien, ich weiß im Moment leider nicht, wo ich so viele dieser gebauten "Riesenvögel" unterbringen soll:(
Grüße,
PeWi