Angriffe im Formationsflug

Diskutiere Angriffe im Formationsflug im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; In einer Dog-Fight-Folge - ich glaube aus der zweiten Staffel - wird berichtet, dass in zumindest einem Fall 64 Fw 190 in geschlossener Formation...
mcnoch

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In einer Dog-Fight-Folge - ich glaube aus der zweiten Staffel - wird berichtet, dass in zumindest einem Fall 64 Fw 190 in geschlossener Formation von acht Reihen zu je acht Maschinen einen aliierten Bomberverband angegriffen hätten. Gab es solche Formationsangriffe wirklich? Ich kann mir ja durchaus vorstellen, dass dies eine erhebliche, konzentrierte Feuerkraft darstellt, aber so eine Kastenformation dürfte doch auch sehr heikel gegenüber aliierten Jagdfliegern gewesen sein.
 
Wolfgang Henrich

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Weniger Kastenformation als vielmehr Keilformation. Zur Abwehr von Bombern wurde Gefechtsverbände aufgestellt die aus mehreren Gruppen bestehen konnten. Diese Gefechtsverbände haben, wenn möglich dann die Bomberformation im Frontalangriff im geschlossenen Verband angegriffen.
 
Husar

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15. August 1944 Raum Trier, Angriff eines Gefechtsverbandes in Keilformation bestehend aus Sturmjägern des JG 3 und JG 300 griffen einen Pulk B-17 der 303rd BG an. 9 B-17 innerhalb weniger Minuten abgeschossen, deutsche Verluste, ein Gefallener, ein Verwundeter (FSA).
 

n/a

Guest
... Gab es solche Formationsangriffe wirklich? Ich kann mir ja durchaus vorstellen, dass dies eine erhebliche, konzentrierte Feuerkraft darstellt, ...
gabe es, wenn nicht sogar mehrfach (über die Anzahl könnte ich keine Angaben machen). Diese Taktik war die "Grundfeste" der Sturmjäger/Sturmböcke. Es war nicht erlaubt die enge Formation zu verlassen, erst nach dem Schuss wurde die Formation gelöst und ggfs. wieder neu aufgebaut. Diese Angriffstatik war sehr erfolgreich, wenn auch nicht "zielführend". Taktisch bringt es halt nicht viel 10 Bomber aus einem 1.000 Bomberverband herauszuschiessen.

aber so eine Kastenformation dürfte doch auch sehr heikel gegenüber aliierten Jagdfliegern gewesen sein.
ja und nein ;) es war eine keilformation (wie oben beschrieben) und um eben diese Sturmgruppe zu schützen, flog Selbige mit einer Höhengruppe, also quasi unter Begleitschutz durch zumeist Me109. Die leichten Jäger zogen die "little friends" auf sich und verwickelt die Jäger in Luftkämpfe. Die "schwere Gruppe" auf Fw190 flog die Angriffe auf den Verband. Aber auch hier wieder .... wir schreiben das Jahr 1944. Die Bomberströme mit bis zu 1.000 Bombern wurden durch Jagdverbände geschützt. Die Jagdverbände tauchten bei solchen Großangriffen mit teilwesie über 800 Jägern auf. 800 Jäger gegen vielleicht 50 deutsche Jagdflugzeuge. Die meisten Sturmverbände wurden bereits weit vor dem Bomberpulk aufgerieben, da die Fw190 im Sturmbocktrimm nicht sonderlich wendig war.

Über die Sturmböcke und deren taktiken gibt es übrigens sehr gute Literatur. Ich habe da ein paar Sachen zur Verfügung die ich auch teilen könnte. Mittlerweile ist da Euer Strega pdf-mäßig im Luftfahrtbereich einigermaßen gut sortiert :D :engel:
 
neo

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..Über die Sturmböcke und deren taktiken gibt es übrigens sehr gute Literatur. Ich habe da ein paar Sachen zur Verfügung die ich auch teilen könnte. Mittlerweile ist da Euer Strega pdf-mäßig im Luftfahrtbereich einigermaßen gut sortiert :D :engel:
Dann lass mal was gucken :)
 
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Ein Literaturhinweis

Die Keil- oder Kettenformationen haben natürlich in Wellen angegriffen und nicht in "Teppichformation", wo sie sich beim Zielanflug bzw. spätestens beim Abdrehen gegenseitig behindert hätten.

Zu diesem Thema habe ich mal ein Buch von Walther Dahl gelesen, es heißt "Rammjäger". So nannte man auch die aufopferungsvolle Einsatzrolle der "Sturmböcke" seines Geschwaders in der Verzweiflung der letzten Kriegsphase, die den Kamikaze-Einsätzen der Japaner schon recht nahe kam...
 
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n/a

Guest
.......Zu diesem Thema habe ich mal ein Buch von Walther Dahl gelesen, es heißt "Rammjäger".
Sehr empfehlenswertes Buch ! Nicht so ein Pathos-Schmöker, sondern gut aufgearbeitete Geschicht von einem ders wissen muss.

So nannte man auch die aufopferungsvolle Einsatzrolle der "Sturmböcke" seines Geschwaders in der Verzweiflung der letzten Kriegsphase, die den Kamikaze-Einsätzen der Japaner schon recht nahe kam...
Nicht ganz. Hier sollte man zwischen den Selbstopferungseinsätzen (Kommando Elebe) und den Sturmböcken ganz klar unterscheiden. Es war zwar bei den Sturmböcken definiert pro Einsatz einen 4 Motor vom Himmel zu holen, ggfs. durch Rammen, aber nicht das erklärte Einsatzende. Anders die Selbstopferungseinsätze des Kommandos Elbe. Hier wurden die Verbände mit nahezu unbewaffneten 109ern geflogen, eben mit dem Ziel zwingend zu rammen. Bei den Kamikaze war der Tod des Piloten "Pflichtprogramm" , beim "Kommando Elbe" nicht. Nach dem Rammstoß sollte ausgestiegen werden. Klar das Wunsch und Wirklichkeit weit auseinandergeht, es gab zum Glück auch nur einen Einsatz des Sonderkommando Elbe.
 

Antje

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Diese Angriffstaktik hat der Major Bär vom Jagdgeschwader 1 , stationiert

in Störmede , mit seinen Leuten auch des Öffteren angewand . Teilweise

sogar mit Erfolg . Beschrieben ist es in dem Buch Fliegerhorst Störmede

von Helmut Mauermann .
 
Hotte

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Gefechtsverbände haben aber generell jetzt nix mit Sturmgruppen zu tun!
Bei der Abwehr der vier-mot Verbände strebte die Luftwaffe immer an,
mehrere Gruppen an den Feind zu bringen.
Gelang dies, so sprach man von Gefechtsverbänden!

Die Sturmgruppen griffen auch immer von hinten an!
In der Luftwaffe wurde in Sachen B-17 / B-24 Abwehr viel ausprobiert. Frontalangriffe erwiesen sich wegen der hohen Annäherungsgeschwindigkeit als nicht Ideal. Die Sturmböcke wählten daher den fast schon gemächlichen Anflug von hinten. Durch die extra Panzerung geschützt, flog man nahe an die Bomber heran und schoß aus mit den 20 und 30 mm Kanonen dann aus kürzester Distanz. Was dann meißt tötlich für den Bomber war.


Hotte
 
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