Bundeswehr versucht Weggang von Piloten zu stoppen

Diskutiere Bundeswehr versucht Weggang von Piloten zu stoppen im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo FF-Jünger Vor ca. 3 Jahren ist ein inzwischen pensionierter General auf die glorreiche Idee gekommen, die Masse der Fachdienstoffiziere...

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Hallo FF-Jünger

Vor ca. 3 Jahren ist ein inzwischen pensionierter General auf die glorreiche Idee gekommen, die Masse der Fachdienstoffiziere Fliegendes Personal durch SaZ 15 Truppenoffiziere zu ersetzen (weil die Fachdiener aus seiner Sicht nicht die intellektuellen Fähigkeiten für TIGER und NH 90 mitbrächten).

Für die Fachdienstoffiziere (allesamt Berufssoldaten) waren plötzlich nur noch wenige Planstellen vorhanden. Daraufhin ist es zu einer ganzen Reihe von Anträgen auf Statuswechseln von BS zu SaZ gekommen, die auch allesamt großzügig durchgewunken wurden. Man war ja froh, die (erfahrenen und teuer ausgebildeten) Leut' loszuwerden.
Jetzt ist mir zu Ohren gekommen, dass diese Praxis gestoppt worden ist und keine Stautswechsel von BS zu SaZ mehr genehmigt werden. Das bedeutet, dass die Fachdiener jetzt kündigen müssen und im ungünstigen Fällen sogar Teile ihrer Ausbildung in Rechnung gestellt werden. Aber selbst das hält einige Kameraden nicht vom Weggang ab.

Grund für die Praxisänderung ist offensichtlich, dass die Lücken nicht so schnell -oder möglichwerweise überhaupt nicht- von Truppenoffizieren gefüllt werden können, weil diese nach Ausbildung und Studium nur wenige Jahre bei der Truppe verweilen. Zudem sinkt seit Jahren generell die Bereitschaft von Abiturient/innen, überhaupt noch den regulären Wehrdienst abzuleisten. Die wenigen müssen sich dann auch noch durch einige Auswahlverfahren kämpfen und von denen, die ans Ende ihren regulären Dienstzeit gelangen, wollen die wenigsten BS werden (haben in der Regel eine Universitätsstudium in der Tasche).
Dass die Bundeswehr den offensichtlich gescheiterten Plan, nur noch auf Truppen-Offze zu setzen, ändern will, habe ich allerdings auch noch nicht vernommen. Weiß jemand mehr?

Gruß

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Hallo,

Man werkelt wohl gerade an einem Attraktivitätsprogramm herum:TOP:

einige mir in Erinnerung gebliebene Schlagworte Liste ich mal auf:

TrDOffz ohne Studium sollen vermehrt eingestellt werden, sie bekommen dann ausschließlich fliegerische Verwendungen.
(Bisher gab es für TrDOffz ohne Studium nichteinmal fliegende Stellen in den fliegenden Abteilungen. Sie mussten die Zeitspanne von Leutnant bis Hauptmann trotz kompletter fliegerischer Ausbildung meist in Stab-/Versorgungsstaffeln als Staffeldienstoffz absitzen.) :(
Laufbahnziel für TrDOffz ohne Studium (BS) war glaube ich A15?

Durchlässigkeit der Laufbahnen von TrDOffz zu FD

Laufbahnziel FD A12

BO 41 auch für Hubschrauberpiloten (TrD)

Erhöhung Fliegerzulage
 

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Flugschüler
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BO41 war angedacht, ist aber glaube ich vom Tisch. Das würde eine völlig neue Struktur bei den Heeresfliegern erfordern, die finanziellen Belastungen wären für die Truppe beim Ausscheiden dieser Kameraden enorm.

A 12 erreichen schon jetzt viele FD gegen Ende ihrer Dienstzeit.

Erhöhung Fliegerzulage scheint mir da am wahrscheinlichsten, aber ich glaube nicht, dass die Probleme damit gelöst werden. Vielmehr sollten jetzt mal die seit Jahrzehnten versprochenen neuen Muster auch mal in der Truppe aufschlagen. Oder die Flugstundenzahl erhöht werden.
Ein anderes Problem scheint mir, dass nach vielen Umstrukturierungen und leeren Versprechungen manch ein Kamerad primär noch für den Gehaltszettel am Monatsende im Briefing erscheint und ansosnten die Tage zählt. Das geht draußen gut, eine Armee wird dafür einen Preis zahlen. Vor allem die Jüngeren spüren das und wollen außerdem die verblieben 25 Dienstjahre nicht so dahin siechen und greifen nach Alternativen. Und wenn einer mal den Anfang gemacht hat...

Die Geschichte mit den TrDOffz ohne Studium ist die größte Verarsche. Zumindest an meinem Standort sind es nach wie vor genau diese Leute, die als erste in den Stäben landen, nachdem man ihnen bei der Einstellung das Blaue vom Himmel versprochen hat. Diese Leute haben wenig bis keine Chance auf BS und stehen nach 12 Jahren mit wenig Flugerfahrung und Führerscheinklasse 3 vor dem Kasernentor. Ich hab noch nicht gehört, dass das bisher mal anders gelaufen wäre.

Schönen Abend

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Army Aviator

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Hallo,

BO41 war angedacht, ist aber glaube ich vom Tisch. Das würde eine völlig neue Struktur bei den Heeresfliegern erfordern, die finanziellen Belastungen wären für die Truppe beim Ausscheiden dieser Kameraden enorm.
Scheint als ob es jetzt wieder auf dem Tisch gelandet ist.


A 12 erreichen schon jetzt viele FD gegen Ende ihrer Dienstzeit.
Die Mehrzahl geht als A11 weil nicht genügent A12 Stellen vorhanden sind, die Anzahl der A12 Stellen soll stark erhöht werden.

Die Geschichte mit den TrDOffz ohne Studium ist die größte Verarsche. Zumindest an meinem Standort sind es nach wie vor genau diese Leute, die als erste in den Stäben landen, nachdem man ihnen bei der Einstellung das Blaue vom Himmel versprochen hat. Diese Leute haben wenig bis keine Chance auf BS und stehen nach 12 Jahren mit wenig Flugerfahrung und Führerscheinklasse 3 vor dem Kasernentor. Ich hab noch nicht gehört, dass das bisher mal anders gelaufen wäre.
Völlig richtig! Ich habe aber die Hoffnung das dieser Schwachsinn erkannt wurde und abgestellt werden soll. Fragt sich nur wie lange die Umsetzung dauert...

Diese Infos wurden vor einigen Wochen so bekannt gegeben, ob es so kommt müssen wir abwarten.
Interessant ist aber das in Bücki und Köln erkannt wurde, daß gehandelt werden muß...
 

Huey

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....und es wurde auch gleich mitgeteilt, das man zwar um das Problem weiss, aber keinerlei Gelder zur Verfügung hat, um diese Probleme abzustellen.

Es geht den Piloten nicht ums Geld (auch wenn das natürlich immer ein Faktor ist).

Man wurde eingestellt, um in erster Linie Pilot und dann Offizier zu sein.
In der Truppe angekommen, verschwindet man (auch als FD) gleich in irgendwelchen bürokratischen Nebenfunktionen; die Fliegerei wird nebensache.

Notwendig, um alle Verfahren sicher zu fliegen, ist eine Stundenzahl zwischen 200 und 250 Flugstunden pro Pilot und Jahr.
Effektiv sind es derzeit vielleicht 130; in den nächsten Jahren eher 70.

Die Einsätze werden deshalb nicht weniger-und auch nicht ungefährlicher; eher im Gegenteil.

Trotzdem werden den Piloten immer mehr Nebenaufgaben zugeteilt, finanzielle Nachteile müssen in Kauf genommen werden, und und und...

Dazu kommt, das ein SaZ nach seiner Dienstzeit nur sehr schwer einen Job in der zivilen Fliegerei bekommt-denn er hat einfach nicht die notwendige Erfahrung...
 
muermel

muermel

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Huey;992290 Dazu kommt schrieb:
****
Hmm, wo gehen die ganzen Piloten denn dann hin die der BW momentan in Strömen davonlaufen? Du weisst aber schon wie das Topic dieses Threads hier heisst oder :D ?

http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/inland/651505_Bei_der_Bundeswehr_werden_Militaer_Piloten_knapp.html

Für die Hubschrauberpiloten ist das auch glatt gelogen. Die werden in der Wirtschaft, besonders beim ADAC oder bei DRF, mit Kusshand genommen. ADAC stellt lieber einen ex Bundi mit 2000 Stunden ein als einen Zivilen mit 8000 Stunden :?!

lg
 

Huey

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Es wird in Zukunft keine SaZ mehr geben, die mit mehr als 1000 Stunden die Bundeswehr verlassen.

Diejenigen, die jetzt "abhauen", sind überwiegend Berufssoldaten, die auf sämtliche Leistungen des Dienstherrn (auch Pensionsansprüche!) verzichten, um ihre Berufszufriedenheit in der Zivilfliegerei zu suchen.

Der ADAC stellt auch nur Piloten ein, die mindestens 1000 Flugstunden militärische Fliegererfahrung haben-und das sind nun mal nicht die Jungpiloten...
 

Army Aviator

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Die Problematik stellt sich folgendermaßen dar:

Der Zeitsoldat(TrD): verbringt die allermeiste Zeit seiner 10 bis 15 Jahre Dienstzeit mit jeder Menge Krimskrams wie OAL, EK, OSH... wenn er dann endlich die ganze fliegerische Ausbildung über-/bestanden hat, geht er erstmal ins Studium oder in einer Scheinerhalterverwendung ind Stäben oder nichtfliegenden Staffeln. Dazu gibts selbstverständlich noch Infrastrukturlehrgänge, S1-,S2-, S3 Lehrgänge Überlebenslehrgänge die aufgefrischt werden wollen, dann ist ein Gefechtschießen zu Leiten oder es geht (natürlich nichtfliegerisch) ins Ausland. Ruckzuck sind die 10 bis 15 Jahre Bundeswehr vorbei und auf dem Flugstundenkonto stehen mit viel Glück 1000 Flugstunden. :mad:

Der Berufsoldat(FD): Wird von Anfang an aufs Fliegen getrimmt, ist wesentlich früher im Cockpit und bleibt von vielen unsäglichen Nebenaufgaben verschon. Dafür bekommt er jeden fliegerische Lehrgang, wird vielleicht sogar relativ früh IP, NB Pilot usw. Da die Bw ja bei diesem Soldaten davon ausgeht, daß er ihr erhalten bleibt.
Hat er aber erstmal 2000 Flugstunden, ein EC Rating und auch sonst noch die eine oder andere fliegerische Qualifikation kündigt er und ist weg. :D

Wer von vorneherein als SAZ zur Bw gegangen ist um zu fliegen hat dann natürlich das Nachsehen, weil er auf dem zivilen Markt niemals mit dem ehemaligen BS konkurieren kann. :eek:
 
muermel

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Wer von vorneherein als SAZ zur Bw gegangen ist um zu fliegen hat dann natürlich das Nachsehen, weil er auf dem zivilen Markt niemals mit dem ehemaligen BS konkurieren kann. :eek:
************
Und wie will die BW dann Leute für SAZ begeistern? Studium? Und nach 15 Jahren fachfremdem Einsatz, ohne spezifische Berufserfahrung, hat man dann auch gegriffen. Also, um mal zusammenzufassen:

Entweder

SAZ, Studium, Pilotenlaufbahn (mehr oder weniger), höchstens 1000 Stunden bevor man fliegt

BS, Pilotenlaufbahn (aber hier richtig), hätschel und tätschel von Seiten der BW, wenn das Angebot kommt für > 100.000 Euro im Jahr auf den Shetlands für CHC einen britischen SAR-Hubschrauber zu fliegen --> Kündigung und wech oder wie?

Wer hat denn diesen Masterplan ausgeheckt? Irgendwas läuft doch in unserer Armee gewaltig falsch finde ich..... :rolleyes:

lg
 

Huey

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Der Berufsoldat(FD): Wird von Anfang an aufs Fliegen getrimmt, ist wesentlich früher im Cockpit und bleibt von vielen unsäglichen Nebenaufgaben verschon.
Das ist die Vergangenheit-und nicht mehr die Realität.
Die Fachdienststellen wurden rigoros zugunsten von OffzTrDStellen gestrichen-und die restlichen FD´s nehmen mittlerweile mehr Nebenaufgaben war als die Truppenoffiziere-weil nur sie lange genug am Standort sind, um richtig eingearbeitet zu werden.


Und wie bereits erwähnt: Wer als SaZ mit 1000 Stunden nach Hause geht, hat noch Glück gehabt....realistischer sind wohl 700-800 Stunden..
 

Army Aviator

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Das ist die Vergangenheit-und nicht mehr die Realität.
Die Fachdienststellen wurden rigoros zugunsten von OffzTrDStellen gestrichen-und die restlichen FD´s nehmen mittlerweile mehr Nebenaufgaben war als die Truppenoffiziere-weil nur sie lange genug am Standort sind, um richtig eingearbeitet zu werden.
Naja, :?! Die Verweildauer war doch noch nie ein Argument. Nach ein zwei Jahren kommt eben der nächste Soldat der sich wieder mühsam einarbeitet.

Ich nehme an das es sich bei der Mehrzahl um Nebenaufgaben mit fliegerischem Bezug handelt, oder?

Meiner Meinung nach leben FD´s immer noch in einer relativ heilen Welt!
Sie kommen zumindest nicht direkt nach der Ausbildung für Jahre auf Scheinerhalterstellen.
Sie können sich relativ schnell fliegerisch qualifizieren und wenn sie dann unzufrieden sind können sie immer noch "die Reißleine ziehen" und gehen.
 

Huey

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Nebentätigkeiten mit fliegerischem Bezug?

Wenn du die Aufgaben von S1, S2, S3 oder S6; von Lehrgangsbearbeiter, KLV-Offizier, Statistik-Offizier, Planung Auslandseinsatz usw. als eine Nebentätigkeit mit fliegerischem Bezug siehst...

Ich sehe den Bezug zur Fliegerei da nicht....und das ist nicht nur in meinem Rgt so, sondern in fast allen Rgtern....
 

Bowser

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************
Und wie will die BW dann Leute für SAZ begeistern? Studium? Und nach 15 Jahren fachfremdem Einsatz, ohne spezifische Berufserfahrung, hat man dann auch gegriffen. Also, um mal zusammenzufassen:

Entweder

SAZ, Studium, Pilotenlaufbahn (mehr oder weniger), höchstens 1000 Stunden bevor man fliegt

BS, Pilotenlaufbahn (aber hier richtig), hätschel und tätschel von Seiten der BW, wenn das Angebot kommt für > 100.000 Euro im Jahr auf den Shetlands für CHC einen britischen SAR-Hubschrauber zu fliegen --> Kündigung und wech oder wie?

Wer hat denn diesen Masterplan ausgeheckt? Irgendwas läuft doch in unserer Armee gewaltig falsch finde ich..... :rolleyes:

lg

Es gibt aber auch genug SAZ die bleiben wollen aber eben nicht können.
 

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Das ist die Vergangenheit-und nicht mehr die Realität.
Die Fachdienststellen wurden rigoros zugunsten von OffzTrDStellen gestrichen-und die restlichen FD´s nehmen mittlerweile mehr Nebenaufgaben war als die Truppenoffiziere-weil nur sie lange genug am Standort sind, um richtig eingearbeitet zu werden.



Das stimmt.

Dabei bleibt festzuhalten: Bevor ein FD seinen BS-Status aufgibt und sogar kündigt (also nicht zur wieder SaZ wird - mit all den sozialen Vorteilen) wird, muss schon ziemlich viel passiert sein. Aber genau das ist in den letzten drei Jahren nicht selten passiert. Und das hat Ursachen, die sich der Anfangs erwähnte General aufgrund seiner unermeßlichen Weisheit auf die Fahnen schreiben lassen.

Ein großer Teil der FDs wurden per Federstrich kurzerhand aus der STAN rausge-ext.
Da gibts durchaus auch Gewinner. Manch einer konnte mit sehr jungen Jahren Fluglehrer werden, andere sind aber gestrandet, in Stäben, Nebenverwendungen... Einige wissen, dass sie nur noch solange auf einer Stelle sitzen, bis der umworbene TrDOffz am Standort ankommt. Und diese FDs wissen auch, dass im Rest der Bundeswehr ein gewisser Mangel an FD herrscht. Angesichts einer langen Restdienstzeit ist es absolut möglich, diese Leute in eine andere (völlig andere) Fachverwendung umzuschulen.
Da wundert es doch nicht, dass die FDs, die jetzt draußen eine Chance sehen, dass Weite suchen. Man hat das eine Zeitlang ja auch von Seiten P passiv unterstützt, in dem man dem Statuswechsel von BS zu SaZ zugestimmt hat. Es ist der Bundeswehr also offensichtlich völlig egal, wie viel der Mann/die Frau Flugerfahrung hat, Hauptsache die Papierlage stimmt.
Dazu kommen andere Frustrationen wie uraltes fliegendes Material im Auslandseinsatz & permanentes Mißtrauen von Seiten der Politik.

Das tragische bei der Geschichte ist doch, dass es scheitern muss, nur noch auf TrDOffze zu setzen. Der Truppe inklusive Führung an der Basis schwant zumindest nichts Gutes. Nicht weil die schlechter sind, diese Kameraden werden -wenn sie nach 6-7 Jahren in die Truppe kommen- schlicht nicht die Zeit haben, den Erfahrungschatz aufzubauen, den sich die alten Hasen unter den FDs erarbeiten konnten. Denn schon in den letzten beiden Jahren ihrer Dienstzeit müssen sie sich auf dem zivilen Arbeitsmarkt umschauen. Werden sie dagegen BS, kommt Chefzeit, Hamburg und nach 3-4 Jahren als Schwarmführer diffundieren sie dann als Major zur Brigade/Division. Das wird sich auch nicht ändern, denn das Heer kann nur bei den Heeresfliegern aufgrund der hohen Offiziersdichte aus dem vollen Schöpfen.
Da der Prozess TrDOffze rein - FDs raus aber schon in vollem Gange ist, wird es keine Umkehr mehr geben.

Mir bleibt außerdem etwas schleierhaft, wie die Bundeswehr an die Masse von TrDOffze kommen will, die sie mit diesem Konzept benötigt. Gut, Fliegen ist sexy, aber die Anforderungen sind ja nicht unerheblich und der Nachwuchs rennt dem Laden zumindest momentan nicht grad die Bude ein.

Aber eins ist völlig klar. Am Geld liegt es nur peripher, darüber wird sich kaum beschwert. BO41 dagegen wäre eine Lösung, wenn das wieder auf Tableau kommt.

Denkt

17,2 sec
 

n/a

Guest
Man wurde eingestellt, um in erster Linie Pilot und dann Offizier zu sein.
In der Truppe angekommen, verschwindet man (auch als FD) gleich in irgendwelchen bürokratischen Nebenfunktionen; die Fliegerei wird nebensache.
Also wenn man das so an der OPZ sagt, wird man niemals eingestellt. Wenn man einfach nur fliegen will, sollte man sich gleich bei der Lufthansa bewerben. Fliegen bei der Bundeswehr heißt in erster Linie Soldat zu sein, dann Offizier und dann kommt irgendwann mal die Fachverwendung - das ist nicht nur im Fliegerischen Dienst so. Dass die Bezahlung schlecht ist für die ganzen Zweitfunktionen darüber brauchen wir uns nicht zu streiten, aber GenLt Stieglitz hat schon mehrfach höhere Fleigerzulagen gefordert. Da sperrt sich allerdings die Politik. Wer Pilot in der Bundeswehr werden will, sollte vorher wissen, dass die Bezahlung für nen SaZ15 höchstens bei A11/12 liegt!
 

Huey

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Ich habe diesen Schmuh von wegen "Erst Soldat, dann Offizier und danach Pilot" selbst lange genug geglaubt.

Mittlerweile fliege ich lange genug, um zu wissen, das dies Schwachsinn ist.
Man(n) ist Militärpilot-nicht mehr und nicht weniger.

Für mehr als das bleibt weder Zeit noch Ausbildungskapazität.
Fakt ist, das man entweder ein guter Soldat oder ein guter Pilot sein kann; beides zusammen geht nicht.
Ich rede jetzt nicht von der Erfüllung der IGF; aber die fliegerische Seite (gerade in Hinblick auf die immer stärkere Einbindung in ziviles Fliegerrecht) alleine reicht schon aus, das ein Pilot ein ganzes Jahr beschäftigt ist.

Fazit: Die übergeordnete Führung muss endlich entscheiden, was sie will:

Entweder Piloten, die ihren fliegerischen "Job" hauptamtlich ausüben, dafür aber alle Einsatzszenarien befliegen können;

oder den Offizier, der einen Zug im Gefecht befehlen kann, sich aber beim Absetzen von Fallschirmspringen in Altenstadt eine Lampe anmacht....(bereits vorgekommen, weil die Piloten wegen mangelnder Übung mit dieser Routineaufgabe überfordert waren)..
 

17.2 sec

Flugschüler
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Huey spricht mir aus der Seele.

Auch wenn man natürlich an der OPZ was anderes erzählt. Nur ganz wenige der Piloten wären auch zur Bundeswehr, wenn sie dort nicht hätten fliegen können. Die Führung hat sich dummerweise dazu entschieden, auch die Piloteure zur eierlegenden Wollmilchsau zu machen.
Nichts spricht dagegen, dass jeder Pilot ein Aufgabengebiet bekommt, das direkten fliegerischen Bezug hat, z.B. Kartenraum, BiV-Zuständigkeiten, Schießteam. Aber es finden sich eben immer mehr Leute (und hier vor allem FDs) in den Stäben und machen dort Statistik, KLV, Jugendoffz, OPZ Auslandseinsätze, Projektleiter für irgendwelche Festlichkeiten, aushilfsweise Zugführer und so weiter und so fort. Wehe dem, der sich dagegen wehrt. So ein Schein ist auch schnell mal aberkannt (wegen fehlender dienstlicher Notwendigkeit). Das ist das Damoklesschwert. Und so halten viele still, um wenigsten noch ihr Gnadenbrot von 100h im Jahr nicht zu riskieren.
Wenn dann aber einer runterfällt, kann die Führung garantiert beweisen, dass doch alles getan worden ist um das zu verhindern. Und die Staatsanwaltschaft wird den VLF zu Kleinholz machen.
Und genau diese Kopflosigkeit in der Konzeption lassen viele FD's zweifeln. :?! Und eine Anzahl von ihnen hat sich dafür entschieden, dass ihnen der ADAC, DRF hier bessere Bedingungen bietet. Und da es stetig mehr werden, kann der Weg so schlecht nicht sein.
 

Meteor

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oder den Offizier, der einen Zug im Gefecht befehlen kann, sich aber beim Absetzen von Fallschirmspringen in Altenstadt eine Lampe anmacht....
Was bedeutet das? :?!
 

Huey

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Was bedeutet das?
Die UH1D unterliegt (wie jeder Hubschrauber auch) Leistungsbeschränkungen.
Das auftretende Drehmoment wird gemessen und am Torqemeter im Cockpit in kp/cm3 zur Anzeige gebracht.

Je mehr Leistung man abfordert, desto grösser die Anzeige.
Ab 3.55 kp/cm3 leuchtet eine Lampe auf und der Einsatz muss abgebrochen werden; die Maschine wird überprüft und ggf. wird das Getriebe sowie andere Teile gewechselt, weil die Belastungen zu gross waren.

Je routinierter und erfahrener Piloten sind, umso enger können sie sich im "Vollast-Bereich" um die 3,3-3,5 kp/cm3 bewegen, ohne "eine Lampe anzumachen".
 
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