Zumindest die Navy-Version hatte auch ein verlängerbares Bugrad. Und reichte es wirklich die Lufteinläufe zu vergrössern um das britische Triebwerk reinzukriegen ? Ich dachte mal gelesen zu haben, dass der ganze Rumpf vergrössert werden musste und anschliessend die ganze Überlegenheit des RR-Spey-Triebwerks im vergrösserten Luftwiederstand wieder zunichte gemacht wurde ?
@Schorsch
Zwei Dumme - ein Gedanke :D
Die Geschichte der Phantom wurde meist von Amerikaner geschrieben, und die britische Version kam dabei meist nicht gut weg. Dabei ist die Kritik am Triebwerk eigentlich unbegründet.
Das J79 ist ein Turbojet Triebwerk und entwickelt mit steigender Geschwindigkeit immer mehr Schub. Dementsprechend sind M2.2 und mehr für eine Phantom drin. In der Praxis waren aber mehr als Mach2 nie operativ drin. Mit den Slats ist für eine Phantom bei etwa M1.9 Ende (siehe F-4F), und mit Sidewinder und Wingtanks reden wir von M1.6 Spitze.
Die Turbofans der F-4K hatten geringeren Verbrauch im Subsonic Cruise und mehr Schub. Allerdings waren sie weniger für Supersonic Cruise zu gebrauchen. Das reflektierte allerdings das Einsatzprofil der Phantoms deutlich besser. Demzufolge waren die Speys kein Rückschritt. Die geringere maximale Geschwindigkeit ist dabei nicht wirklich relevant, in einer Welt, wo selbst "renommierte" Buchautoren die Qualitäten eines Flugzeugs an der maximal erreichbaren Machzahl in sauberer Konfiguration bemessen, natürlich ein "ganz fetter" Nachteil.
Man bedenke, dass aber ab Mitte/Ende der 60er alle taktischen Kampfflugzeuge im Westen Turbofan Triebwerke mit niedrigem Bypass erhielten, also etwa das, was die F-4K bereits hatte. Kritik an der Triebwerkswahl ist daher kalter Kaffee, bestenfalls noch in den hohen Kosten bei niedriger Stückzahl zu rechtfertigen.
Spätere angedachte Modifikationen der Phantom sahen stets Turbofan Triebwerke vor (nennenswert das PW1120, ein Downgrade des F100-PW220). Dass die mit den konzeptionell 50 Jahre alten J79 betriebenen Phantoms ihre mit den deutlich moderneren Turbofans betriebenen Kameraden überlebt haben ist ein weiterer Treppenwitz der Luftfahrt-Geschichte.