BMW Werkschutzstaffel

Diskutiere BMW Werkschutzstaffel im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Bei Recherchen zu einem privaten Forschungsobjekt zum Thema Triebwerksbau sind wir (eine kleine lose Gruppe interessierter Leute sowie ein...
EDGE-Henning

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Bei Recherchen zu einem privaten Forschungsobjekt zum Thema Triebwerksbau sind wir (eine kleine lose Gruppe interessierter Leute sowie ein kommunaler Stadtarchivar und zwei UNI-Profs und meine Wenigkeit) auf die Existenz einer so genannten "BMW Schutzstaffel" gestossen. Diese dienten wohl in erster Linie der Erprobung von bei BMW gebauten Triebwerken und in 2. Linie der Verteidigung. Hat dazu jemand Informationen oder weiss, wo man welche findet?
 
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Reinhard

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Werkschutzstaffeln gab es bei mehreren Flugzeugwerken

Bei Heinkel in Marienehe wurde eine Werkschutzstaffel im Oktober 1939 gebildet. Dort verblieben 12 He-100, die keinen Abnehmer fanden- Dort entstanden vermutlich auch die bekannten Propagandaaufnahmen der "He 113".

Bei FW in Bremen wurde eine eigene Jagdstaffel, die FW-Werkschutz-Staffel, im Juni 1940 aufgestellt, sie flog mit Erprobungsmustern, wie Fw 187 Falke, und gerade fertiggestellten Fw 190. Das fliegende Personal bestand aus Einfliegern des Werkes, die während der Einsätze als Reservisten in den Status von Wehrmachtsangehörigen eingestuft worden sind.

Auch bei Fieseler (Kassel?) gab es eine Werkschutzstaffel.

Was ausführliches und Zusammenhängendes zu dem Thema kenne ich nicht. Man findet dazu eigentlich nur kleckerweise Informationen in den Werksgeschichten und Lebensläufen einiger Piloten.
 
Hotte

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Aber auch aus den letzte beiden Kriegsjahren gibt es doch Berichte von Werkschutzstaffeln. Wie z.B. diese Bf 109 G-10

Hotte
 
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Winter

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Aber auch aus den letzte beiden Kriegsjahren gibt es doch Berichte von Werkschutzstaffeln. Wie z.B. diese Bf 109 G-10

Hotte
Die "karierten" RV-Bänder haben nix mit den Werkschutzstaffeln zu tun - diese Maschinen gehörten den KG und KG(J)...

Winter
 
Junkers-Peter

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Ich glaube, Henning hat nach BMW gefragt.

Henning, um welchen Flugplatz soll es sich denn handeln?

Die BMW-Flugerprobung war ja bis Frühjahr 1944 in München-Oberwiesenfeld und danach in Fürstenfeldbruck. Daneben gab es noch die Erprobung des BMW 003 in Oranienburg (wegen der Nähe zur Entwicklungabteilung des 003 bei BMW in Spandau).

Es flogen zwar einige FW 190 in der BMW-Flugerprobung, aber die Maschinen waren nicht bewaffnet. Ansonsten waren dort größtenteils Zweimots (Do 17/217, Ju 88/188/388). Außer man hatte dafür vielleicht extra Maschinen.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass sich BMW seine hochspezialisierten Ingenieurpiloten in irgendwelchen wahrscheinlich recht aussichtlosen Luftkämpfen verheizen ließ.

Ich könnte mal Herrn Faltermair, den besten Kenner der BMW-Motoren, danach fragen.

Gruß Peter
 
neo

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Da Henning fragt, vermute ich mal, das es um Eisenach geht.
 
EDGE-Henning

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Es geht um Eisenach. Es existieren Bilder, die mehrere Fw-190 nahe einer Wiese des Flugmotorenwerkes zeigen. Die Bilder stammen aus 1943 bis 1945. Übrigens: Es wurden auch wurden für das BMW-003 Teile gefertigt, einige Quellen sprechen davon, das auch ganze Triebwerke gebaut wurden, allerdings ist das bisher nicht verifiziert. Sicher ist nur die Teilefertigung, Materialtests und Probeläufe auf den Eisenacher Testständen. Letztere befanden sich nicht nur im Flugmotorenwerk. Ein Nachfahre eines BMW-Ingenieurs aus Brasilien, der in diesem Werk arbeitete, schilderte nun, das es eine BMW-Werkschutzstaffel gab. Diese soll auch in Eisenach operiert haben. Man hat hiermit offenbar zwei Zwecke erfüllt: Triebwerkserprobung und Unterstüzung von Verteidigungseinsätzen.

Auch zu dem Flugmotorenwerk zugehörigen KZ-Aussenlager Emma (Gehörte zu Buchenwald) liegen nun Fotos vor. Es war viel Größer, als erwartet. Aber das ist ein anderer Schauplatz, mich interessiert zunächst die BMW-Werkschutzstaffel.
 
Hotte

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Die "karierten" RV-Bänder haben nix mit den Werkschutzstaffeln zu tun - diese Maschinen gehörten den KG und KG(J)...

Winter

Ja da hast Du Recht! Da war ich zu Vorlaut :red:
Die gezeigte Maschine gehörte zu der KG (J) 27 im Mai 45!

Hotte
 

Husum

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Ein interessantes Thema. Wie mögen die Werkschutzstaffeln in die allgemeine Luftverteidigung intregriert gewesen sein? Sie konnten ja nicht bei selbst erkanntem Bedarf einfach fliegen, oder? Wie löste man das Problem, daß die Maschienen, wenn die Werke nicht angegriffen wurden quasi nutzlos gewesen wären? Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet, aber meine Vermutungen würden in die Richtung gehen, das Werkschutzstaffeln (wenn es sie gab) Teil der allgemeinen Luftverteidigung gewesen sein müssten.
Grüße
Husum
 
Husar

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Für die Werkschutzstaffel bei Messerschmitt Regenburg ist dies ausführlich von R. Schmoll in seinem gleichnamigen Buch beschrieben, er geht mittels Augenzeugenberichten sehr gut auf die Problematik hinsichtlich der Jägeführung usw. ein.
 
Husar

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Zitat aus P. Schmoll "Die Messerschmittwerke"

Industriestaffel Messerschmitt Regensburg

Einsatzradius 30 km um Regensburg begrenzt. Einsatz außerhalb nur auf Befehl des Unterabschnittführers der 5. JD möglich. Personal betand aus dienstvepflichten zivilen Eifliegern sowie die vom Fliegersonderkommando Jügerbog abgestellten, beurlaubten Soldaten.

Taktische Unterstellung: JG 104 in Fürth

Befehlstand war die Flugleitung in Regensburg

Bereitschaft 15 Minuten vor Sonnenaufgang bis 15 Minuten nach Sonnenuntergang.

Bereitschaftstufen:

Stufe I Maschinen müssen in drei Minuten in der Luft sein
Stufe II 15
Stufe III 30

Tagsüber waren ständig 2 Jäger in Bereitschaftstufe I zu halten, vier weitere in Stufe III zu halten.

Startbefehl und Führung erfolgt durch 5. JD, taktische Führung über FuG 16. Mitzuführen waren Ortungskarte 1:500 000 und Bortnotkarte 1:1000 000.
Munitionierung der Bordwaffen war ebenfalls durch 5. JD vorgeschrieben:

MG 131 2 Pz-Granatpatronen
2 Brand-Sprenggranatpatronen

MG 151/20 2 Pz-Brandgranatpatronen
2 Brandsprenggranantpatronen
2 Pz-Sprenggranatpatronen
4 Minengeschoßpatronen

Die Zusammenarbeit mit der Flak war ebenfalls geregelt, die Flak hatte rote Richtungpfeile zu schießen um den Jägern das Auffinden des Gegeners zu erleichtern.

Bemerkenswert ist das der Staffelführer ein Oberleutnant war, sein Stellvertreter ein ziviler Flugkapitän der wie die restlichen zivilen Einflieger per Dienstverpflichtung militärische Einsätze fliegen mußte. Nur die militärischen Jagdflieger hatten einschlägige Luftkampferfarhung und brachten z. T. mehr als 15 Abschüsse mit. Erwähnenswert ist ebenfalls die Tatsache, das einer der FF nur noch ein Auge hatte und im räumlichen Sehen stark eingeschränkt war, dadurch frontuntauglich war, aber als geeignet angesehen wurde, bei der Industrieschutzstaffel weiter zu fliegen. Er flog später auch die Me 262 in der Industrieschutzstaffel.
 
EDGE-Henning

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Also, für BMW existieren Luftbilder, wo 3 FW-190 im Jahre 1944 auf dem Behelfsflugplatz Eisenach zu sehen sind. Dieser Behelfsflugplatz befand sich unmittelbar am Werk. Dieser Platz war seit 1928 als Flugplatz vorgesehen. Wurde aber nie verwirklicht. BMW nutzte aber den Platz gelegentlich und hatte dafür offenbar eine Sondergenehmigung.
 
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