Werner Mölders. Die Biographie (Neuerscheinung)

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Als Neuerscheinung im NeunundzwanzigSechs Verlag ist eine neue Biographie von Kurt Braatz erschienen :TOP:

115 Luftsiege, höchste Auszeichnungen, bahnbrechend als Jagdflieger, Taktiker und Führungspersönlichkeit: Werner Mölders ist einer der bekanntesten und doch rätselhaftesten Soldaten des Zweiten Weltkriegs. Noch immer wirkt sein 28jähriges Leben in politischen Kontroversen fort, ohne daß es je umfassend und objektiv dargestellt worden wäre. Selbst seinen Zeitgenossen war er lange ein Unbekannter. Erst während der letzten achtzehn Monate vor seinem Unfalltod erreichte er eine unübertroffene Popularität unter Anhängern wie Gegnern der Naziherrschaft. Wie – und warum? Wen liebten die Deutschen da so unvermittelt und unterschiedslos?

Hier liegen erstmals alle noch unbekannten Tatsachen eines Lebensweges vor, der 1941 in den Trümmern eines Flugzeugabsturzes endete und seitdem ständig Stoff für Mythen und Mutmaßungen bot. War Mölders nur ein Propagandaheld? Ein außergewöhnlicher Charakter? Ein Idealist und Patriot? Ein katholischer Christ im Widerstand gegen das Unrecht? Oder doch bloß ein williger Vollstrecker Hitlers? Nun endlich werden fundierte Antworten möglich. Mit einer Fülle bisher verschlossener Quellen bildet diese Biographie die Grundlage für eine sachliche Bewertung der wohl ungewöhnlichsten Fliegerkarriere im Dritten Reich.
Hört sich ja sehr vielversprechend an.

Kurt Braatz:
Werner Mölders. Die Biographie.
Hardcover, hochwertige Fadenbindung,
400 S., 112 großenteils
unveröffentlichte Abbildungen.
ISBN 978-3-9811615-3-3
€ 39.80 - sFr 59.50
 

doedelhai78

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So, ich hab das Buch jetzt gelesen und bin begeistert.
Erst mal zu dem Buch an sich - wie immer von diesem Verlag, ist die Qualität sehr überzeugend. Fadenbindung, schöner und fester Einband und hochwertiges Papier machen einfach Spaß beim lesen.

Das Buch ist die erste Biographie über Werner Mölders in meinem Besitz (wenn man von dem zeitgenössischen Buch "Mölders und seine Männer" absieht), daher kann ich sie nicht mit bereits erschienenen Büchern vergleichen.
Aber durch die gezielte und meiner Meinung nach vielschichtigen Auswahl von Quellen wird wohl ein recht getreues Bild der Person Mölders gezeichnet. Der Autor hat dabei auch auf Interviews mit der Witwe Mölders zurückgegriffen sowie auf viele Briefe, die Werner Mölders an verschiedenste Menschen geschrieben hat.
Alles in Allem hat man das Gefühl, das zu diesem Buch umfassend recherchiert wurde und bereits vorhandene und publizierte Quellen neu bewertet wurden. Für mich auf jeden Fall eine gelungene und objektive Biographie ohne Pathos.
Also eine Kaufempfehlung für alle Interessierten. :TOP:

Grüße

Steffen
 
Tallyhoh

Tallyhoh

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Eine neue Möldersbiographie - liest sich wie ein Roman

So, ich hab das Buch jetzt gelesen und bin begeistert.
Erst mal zu dem Buch an sich - wie immer von diesem Verlag, ist die Qualität sehr überzeugend. Fadenbindung, schöner und fester Einband und hochwertiges Papier machen einfach Spaß beim lesen.

Das Buch ist die erste Biographie über Werner Mölders in meinem Besitz (wenn man von dem zeitgenössischen Buch "Mölders und seine Männer" absieht), daher kann ich sie nicht mit bereits erschienenen Büchern vergleichen.

Steffen
Hier liegen erstmals alle noch unbekannten Tatsachen eines Lebensweges vor, der 1941 in den Trümmern eines Flugzeugabsturzes endete und seitdem ständig Stoff für Mythen und Mutmaßungen bot. War Mölders nur ein Propagandaheld? Ein außergewöhnlicher Charakter? Ein Idealist und Patriot? Ein katholischer Christ im Widerstand gegen das Unrecht? Oder doch bloß ein williger Vollstrecker Hitlers? Nun endlich werden fundierte Antworten möglich. Mit einer Fülle bisher verschlossener Quellen bildet diese Biographie die Grundlage für eine sachliche Bewertung der wohl ungewöhnlichsten Fliegerkarriere im Dritten Reich.
Dem Urteil von Dödelhai kann man sich uneingeschränkt anschließen. Der renommierte Historiker Horst Boog hat es in der "Jungen Freiheit" positiv besprochen, und einer der letzten noch lebenden Jagdflieger des 2. Weltkrieges, Generalleutnant a.D. Bernhard, hat dem Autor seine Anerkennung ausgesprochen. Der Brief ist auf der Web-Seite der Mölders-Freunde, www.moelders.info, in Auszügen dokumentiert.

Einige Anmerkungen sollen diese positiven Urteile nicht trüben, sondern den historisch und an Traditionsfragen interessierten anregen, auch zu anderen Büchern über Mölders zu greifen.

Kurt Braatz ist gleichzeitig ein bekannter Autor, der sein schriftstellerisches Handwerk beherrscht und spannend schreibt, und ein erfolgreicher Verleger, der sich mit der Herausgabe von Büchern über den Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg auch international einen Namen gemacht hat. Wer eigene Bücher verlegt, gerät manchmal in Interessenkonflikte. Der Verleger Braatz kann
schreiben, daß das von ihm verlegte Buch "erstmals alle bisher unbekannten Tatsachen" enthält. Jeder Leser billigt ihm zu, die Werbetrommel für das von ihm verlegte Werk zu rühren. Der Autor und Historiker Braatz muß
an seinen wissenschaftlichen Ruf denken und sollte hier und da vielleicht etwas vorsichtiger formulieren.

Der Verleger darf über andere Autoren schreiben: "Hinter dem,was nunmehr über Werner Mölders ins Kraut schoß, war er selbst bald bis zur Unkenntlichkeit verborgen." (S. 6) Er darf auch die Faktentreue des von ihm verlegten Werkes rühmen und andere Veröffentlichungen als "Tendenzpublizistik" bezeichnen, die es "bis zum Überdruß" bereits gibt Aber er tut z.B. dem Bildband von Ernst Obermeier/Wernner Held (Jagdflieger Oberst Werner Mölders, Bilder und Dokument in 3. Auflage 1993 in Stuttgart erschienen) Unrecht, wenn er ihn als "verkitschte Bildrevue" abtut. Immerhin hat seine eigene Hauptquelle, die hochbetagte Witwe von Werner Mölders ebenso wie eine Reihe von Kriegskameraden an dem Band mitgearbeitet, der neben vielen guten Photos und Facsimile-Abdrucken von Urkunden und Dokumenten eine Kurzbiographie S. 9 - 29) enthält Als Autor sollte Braatz sein Buch für sich sprechen lassen und auf (ab)wertende Vergleiche mit anderen verzichten. Da, wo er in den Fakten zu neuen Ergebnissen kommt, sollte er sie belegen.

Ein wichtiges Ereignis im Leben von Mölders war sein Einsatz für einen französischen Zivilisten, der Mölders bei seiner Gefangennahme mißhandelt hatte. Mölders, so ist es von Bruder Victor mündlich überliefert und in das Buch von Obermeier und Held eingegangen, soll sich bei Hermann Göring für ihn eingesetzt und seine Freilassung erreicht haben. Braatz hält diese Geschichte für "zumindestens fragwürdig" (S. 218 und Fn 260). Abgesehen von dem Zeugnis des Bruders wird die Episode aber auch von Emmy Göring, die in Karinhall Zeugin eines Gesprächs ihres Mannes mit Mölders war, bestätigt ("Mölders, ich schenke Ihnen diesen Mann"). Außerdem berichtete eine französische historische Zeitschrift im Jahre 2004 über das Ereignis
(vgl. dazu Moelders.info mit genauen Quellenangaben). Man kann das natürlich alles für fragwürdig halten; man sollte seine Meinung dann aber be-gründen. Immerhin hält Braatz , anders als der Autor eines wissenschaftlichen Gutachtens des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, diese Geschichte
nicht für frei erfunden. Aber in diesem und in zwei anderen "Fällen" versucht er, eine eigene, "neue" Position zu vertreten.

Braatz vermeidet eine eigene Stellungnahme zu der Frage, ob Mölders nun traditionswürdig für die Bundeswehr war und vielleicht noch ist, und er geht auch auf das Gutachten des MGFA vom 30.6.2004, das Grundlage für die Entnamung des Jagdgeschwader Mölders am 11.3.2005, mit keinem Wort ein.

Wenn er seine Biographie strikt auf das Leben von Mölders beschränken wollte, ist das verständlich. Aber wenn es sein Anliegen war, jede "Tendenz" zu vermeiden und eine "Plattform für eine sachliche Auseinandersetzung um das Leben dieses rätselhaften Mannes" zu bieten (S. 7), dann ist zumindestens die Frage berechtigt, warum er dann in einem letzten Kapitel "Nachspiele" allerlei für die Beurteilung der Person von Mölders Irrelevantes zu Papier bringt: Streitigkeiten zwischen der Witwe, der Mutter und den Brüdern von Werner Mölders und dem Biographen Fritz v. Forell über die beträchtlichen Reichsmark-Erlöse aus dem Buch "Mölders und seine Männer" und Spekulationen, wer wohl der Vater der 5 Monate nach der Eheschließung von Werner und Luise Mölders geborenen Tochter war.

Das eine oder andere Rätsel bleibt eben auch nach dieser spannend geschriebenen Biographie von Kurt Braatz ungelöst. Besonders angenehm für den Leser ist, daß er sie nicht mit zu vielen Anmerkungen überlastet und häufig nur allgemein auf Gespräche verweist. So mag bei dem einen oder anderen das Gefühl entstehen, einen spannenden Roman gelesen zu haben.

Tallyhoh.
 
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