Sauberes Modell, tolle Arbeit. Du hast natürlich recht, einmal im Leben muss man einen roten Dreidecker gebaut haben...
Was das Original anbelangt, naja, so Einzelstücke haben halt immer einen gewissen Interpretationsspielraum. Zudem sind die einzigen 100% sicheren Aufnahmen der 425/17 die Bilder des Wracks sowie die Überbleibsel im Australian War Museum.
Die derzeit herrschende Meinung geht von einer werksmäßigen Lackierung in gestreifter Oberseite und hellblauer Unterseite aus. Die Reste sind untersucht und sie haben eine hellblaue Lackschicht unter dem Rot. Es gibt auch Stücke, bei denen die rote Farbe direkt auf blankem Leinen aufgebracht ist. Dies ist kein Widerspruch. Es ist nämlich nicht wirklich klar, von welcher Stelle das leinen-rotlackierte Stück stammt. Das Eiserne Kreuz war bei Fokker Dreideckern auf der Unterseite des untersten Flügels entgegen landläufiger Ansicht nicht auf einem weissen Feld aufgebracht, sondern auf unlackiertem, nur mit Spannlack behandeltem Feld. Wird bei praktisch allen Modellen falsch gemacht.
Die 425/17 wurde wie gesagt, in Werksbemalung ausgeliefert, somit auch mit dem EK unten auf Naturleinen. Im Feld wurden die (grundsätzlich) nicht den Vorschriften entsprechenden Eisernen Kreuze auf weissem Feld ( Fokker hielt sich einfach nicht an die Regeln...) auf den vorschriftsmäßigen 5-cm breiten weissen Rand gebracht. Nachdem die 425 halt nun mal rot lackiert wurde, wurde das untere EK halt mit roter Farbe 'verkleinert'.
Nachdem nun die Eisernen Kreuze ihren vorschriftsmäßigen 5-cm-Rand hatten, sah die 425/17 nun so aus, wie sie zB Revell auf seinem aktuellen 72er Deckebild darstellt: Rot über alles, mit Eisernen Kreuzen mit weissem Rand.
Im März 1918 erfolgte nun der Befehl, die Eisernen Kreuze zu Balkenkreuzen umzumalen. Dies geschah auf unterschiedliche Weise, wie man auch bei der 425/17 sieht. Wichtig für den Modellbauer wäre allerdings, dass die Farbe, die zur Korrektur der Flächen rund um die Balkenkreuze eingesetzt wurde, offensichtlich eine leichte andere, ggf. hellere Tönung als das Rest-Rot hatte.
Die Militärnummer an der Rumpfseite, also die Fok DrI 425/17-Beschriftung war übermalt und schimmerte kaum durch.
Anbei Fotos der Reste in Australien.