Abdeckung über Aufklärungsbehälter Su-22

Diskutiere Abdeckung über Aufklärungsbehälter Su-22 im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Wozu dient dieses abnehmbare Schutzblech ? Anscheinend hängt es mit der kleinen Klappe darüber zusammen.
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Alien
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Wozu dient dieses abnehmbare Schutzblech ? Anscheinend hängt es mit der kleinen Klappe darüber zusammen.
 
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MiG-Mech

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Könnte vielleicht der Auslass vom Turbostarter sein ?
Wenn die Su-22 soetwas hat. Sieht von der Art ähnlich der Turbostarterklappe der MiG-29 aus.
 
ESPEZ

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Alien
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Wozu dient dieses abnehmbare Schutzblech ? Anscheinend hängt es mit der kleinen Klappe darüber zusammen.
So so, "Schutzblech" also. :rolleyes:
Klingt irgendwie nach Fahrrad. ;)
Aber Deine Schlußfolgerung ist richtig.
Die Abdeckung diente dem Schutz des hinteren Teils (funktechnischer Aufklärungskomplex SRS-13) des Aufklärungscontainers KKR-1T beim Anlaßvorgang der Maschine vor den Abgasen des Turbostarters TC-21.
Diese wurden durch die darüberliegende Abgasklappe nach außen geleitet wurden.
Die maximale Abgastemperatur des TC-21 lag bei ca. 760°C.
Eine kurzzeitige (max. 2 sec) Erhöhung bis auf ca. 1000°C war zulässig.
Bei Temperaturen darüber hinaus mußte der Anlaßvorgang des TW abgebrochen werden.
Der TC-21 war als separates Gasturbinentriebwerk mit angeschlossenem Planetengetriebe ausgelegt und hatte die Aufgabe das eigentliche TW während des Anlaßvorganges bis zu einer Drehzahl von 14...17% des selbigen durchzudrehen (Zündzeitpunkt).
Danach unterstützte er weiter dessen Drehung bis zu einer TW-Drehzahl von 37...40%.
Beim erreichen selbiger kam es dann zum auskuppeln und abschalten des TC-21 und zum schließen der Abgasklappe.

1 - TC-21
2 - Abgaskanal
3 - Planetengetriebe
 
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Alien
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Und hier als Ergänzung noch ein Foto des TC-21. Allerdings von der rechten Maschinenseite aus betrachtet.
Die Nummerierung entspricht vorhergehendem Beitrag, nur ist hier nicht das Getrieb samt Geräteträger ersichtlich.
 
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Alien
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Als Laie nochmal nachgefragt: der Turbostarter ist also ein kleines Düsentriebwerk, das das große in Gang setzt. Womit wird dann der Turbostarter in Gang gesetzt (Elektro-Motor ???) ?

Wurde das Blech nur in der NVA benutzt oder war es Standard bei Su-22-Aufklärern ?
 
crossiathh

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Als Laie nochmal nachgefragt: der Turbostarter ist also ein kleines Düsentriebwerk, das das große in Gang setzt. Womit wird dann der Turbostarter in Gang gesetzt (Elektro-Motor ???) ?
Ja, die TS-21 ist eine Gasturbine. Eine interessante Seite dazu:
http://www.c-turbines.ch/TS-21.html
Das Video zeigt auch sehr schön warum das "Schutzblech" nötig war. :)
 
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Als Laie nochmal nachgefragt: der Turbostarter ist also ein kleines Düsentriebwerk, das das große in Gang setzt. Womit wird dann der Turbostarter in Gang gesetzt (Elektro-Motor ???) ?
Der Turbostarter wurde mittels des Elektrostarters ST-115 (Gleichspannung 28 V) in Gang gesetzt. Er beschleunigt den TS-21 zunächst (mit Vorwiderstand) bis auf 9000 U/min (Zündzeitpunkt) und unterstützt ihn dann bis zu 17.500 bis 20.500 U/min (ohne Vorwiderstand). Danach wird er entweder über einen Fliehkraftschalter bzw. durch den Zeitmechanismus nach 10 s vom Netz getrennt.

Wurde das Blech nur in der NVA benutzt oder war es Standard bei Su-22-Aufklärern ?
Nein, das Schutzblech wurde generell verwendet. Im tschechischen "4+"-Heft zur Su-22 sind auch Abbildungen mit diesen Blechen auf den KKR-1T.

Kleine Korrektur:
Beim Anlaßvorgang wird der Stromkreis, d.h. auch der des Elektrostarters erst geschlossen, wenn die Abgasklappe voll geöffnet ist.
Sie wird erst automatisch geschlossen, wenn das Triebwerk (nicht der TS-21!) auf eine Drehzahl von >80% gebracht wurde, nicht schon beim Abschalten des TS-21, wie von ESPEZ geschrieben.

Gruß Tester
 
ESPEZ

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...mittels des Elektrostarters ST-115...
...Sie wird erst automatisch geschlossen, wenn das Triebwerk (nicht der TS-21!) auf eine Drehzahl von >80% gebracht wurde, nicht schon beim Abschalten des TS-21, wie von ESPEZ geschrieben.

Gruß Tester
Bei erster Aussage würde ich eher zu einem "ST-3PT"-Elektrostarter tendieren :?! ,
wobei ich mit der zweiten Behauptung zu 100% konform gehe ;) .
 
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Bei erster Aussage würde ich eher zu einem "ST-3PT"-Elektrostarter tendieren :?!
Hm, also in meinen handschriftlichen Unterlagen steht 'ST-115'. Bei den gedruckten/vervielfältigten Unterlagen steht beim 'Schema der Anlaßanlage' 'ST-115 A', beim 'Geräteträger' 'ST-3PT' und bei 'KS-Einspritzung TS-21' 'ST-115A'.
Am besten Du schaust mal am Objekt nach, um Klarheit zu bekommen. :rolleyes:

Tester
 
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...Am besten Du schaust mal am Objekt nach, um Klarheit zu bekommen. :rolleyes:

Tester
Bei der offenen Frage hätte ich das so oder so getan. ;)
Ein weiser Entschluß war, von zu Hause vorsichtshalber einen handlichen Spiegel mitzunehmen, denn wie das immer so ist, das Typenschild sitzt nie da wo es der Spezi gerne hätte. :D
Recht hatte er.
Nachdem der Spiegel auf Triebwerksraummaße gestutzt war, die Arme verknotet und selbst für die Minikamera zwischen Kabeln und Leitungen noch ein Plätzchen gefunden wurde, kam nachfolgendes Ergebnis zustande.
Wie Du siehst hat das "'Schema der Anlaßanlage" Recht.
 
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Bei der offenen Frage hätte ich das so oder so getan. ;)
Ein weiser Entschluß war, von zu Hause vorsichtshalber einen handlichen Spiegel mitzunehmen, denn wie das immer so ist, das Typenschild sitzt nie da wo es der Spezi gerne hätte. :D
Recht hatte er.
Nachdem der Spiegel auf Triebwerksraummaße gestutzt war, die Arme verknotet und selbst für die Minikamera zwischen Kabeln und Leitungen noch ein Plätzchen gefunden wurde, kam nachfolgendes Ergebnis zustande.
Wie Du siehst hat das "'Schema der Anlaßanlage" Recht.
:TOP:
 
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Super!

Aber heißt das, dass selbst der 'handliche Spiegel' noch zu groß für den TW-Raum war? Nicht, dass Du die darum jetzt ins Unglück gestürzt hast? :eek:

Und eigentlich hatte ja (wegen des Leerzeichens) die Darstellung 'KS-Einspritzung TS-21' recht. ;)

Trotzdem vielen Dank für die Klarstellung!

Der TS-21 ist ja auch ein recht universell verwendetes Gerät, welches bei diversen Flugzeugen und Triebwerken zum Einsatz kam. In meinen Unterlagen zur MiG-23MF habe ich dort als Elektrostarter für den TS-21 z.B. den ST-3MT (ESTS) gefunden. Es scheinen also für den TS-21 verschiedene Elektrostarter verwendet worden zu sein. Möglicherweise gehört ja der von Dir (und in der Darstellung 'Geräteträger') genannte ST-3PT zu einer anderen Version der MiG-23 (ML, UB oder BN?).

Danke und Gruß

Tester
 
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...Aber heißt das, dass selbst der 'handliche Spiegel' noch zu groß für den TW-Raum war? Nicht, dass Du die darum jetzt ins Unglück gestürzt hast? :eek:

...Möglicherweise gehört ja der von Dir ...genannte ST-3PT zu einer anderen Version der MiG-23 (ML, UB oder BN?)....

Tester
Nicht für den TW-Raum. Nur für die Stelle, wo Aljoscha das Typenschild postiert hat.
Kam mir vor wie: Schild in die Luft gehangen und Susi drumherum gebaut. ;)
Was die sieben Jahre Pech betreffen, so melde ich mich dann 2015 (Hilfe, jetzt nur nicht aufs Alter hochrechnen) wieder. :D

Nun wieder etwas ernsthafter. Laut "Beschreibung und Nutzung" der Triebwerksanlage Erzeugnis 54, trägt der Elektrostarter die Bezeichnung "ST-3PT". Aber diese Problematik scheint ja nun geklärt.
Interessant scheint jetzt die Frage nach den verschiedenen Elektrostarter-Typen und in welchen Parametern sie sich unterschieden haben sollen. Viel Unterschiedliches dürfte es ja eigentlich nicht geben.
 
Tester U3L

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Kam mir vor wie: Schild in die Luft gehangen und Susi drumherum gebaut. ;)
Das kenne ich zur Genüge. Ich sage nur Stichwort 'RSBN-Schutzblock'. Wie man so ein Teil an eine so unzugängliche Stelle im Rumpf einbauen konnte, weiß ich bis heute nicht. Wir haben damals immer gesagt, dass man wohl im Werk das gesamte Innenleben samt Triebwerk auf einen großen Haufen gestapelt hat und dann die Zelle des Flugzeugs drumherum baute.
Der besagte RSBN-Schutzblock befand sich unten rechts im Rumpf, hinter der Kabine. Um dort ran zu kommen hieß es, Rechner und Waffenrechner ausbauen, die Umformer (schwer!) raus und diverses Kleinzeugs, dann Stecker vom Schutzblock trennen, ca. 10 Minuten warten, bis der sich entladen hat, dann wieder verbinden und alles wieder einbauen. Bis zum nächten Mal. ;) Am Anfang haben wir den Schutzblock noch ausgebaut, bis wir merkten, dass Stecker trennen und warten reicht.

Wir wollten schon am Befestigungsort des Schutzblocks mit dem Dosenöffner eine neue Luke ins Blech schneiden, um direkten Zugang zu haben. :TD:

Gruß

Tester
 
DDA

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Das mit Zelle drumrumnieten gab es bei der MiG-21 auch schon. Stichwort Bugluke! Konnte man deren Inhalt bei der U noch hydraulisch herausheben, war es bei den 4-Trägerschiffen eine tagesfüllende Beschäftigung, den (wesentlichen) Block 5 des Kennungsgerätes aus- und wieder einzubauen. Man benötigte ca 3 Stunden Ausbauzeit, um den Block samt Befestigungsschrauben zu sehen und noch eine weitere, um ihn engültig auszubauen. Nach Reparatur das Ganze retour, verbunden mit der Freude, die Fußpunktschrauben und die Stecker alle wieder zu verkontern. Zumindest war die Tagesbeschäftigung gesichert.

Axel
 
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...
Unsere Funker waren auch nicht immer die Schnellsten. ;) ;) ;)
Wozu auch, deshalb sind wir ja Funker geworden :D

Auch im Nachhinein bin ich immer wieder froh, an der Mi-24 schrauben gedurft zu haben. Was war da für'n Platz im Heckträger.
 
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