Satellitenmissionen Herschel und Planck: Blick in die Kinderstube der Galaxien

Diskutiere Satellitenmissionen Herschel und Planck: Blick in die Kinderstube der Galaxien im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Naja, die Himmelsphysik funktioniert leider nicht so wie unser Straßenverkehr, wo man einfach mal den Blinker setzt und nach links in die Sonne...
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Warum nicht in den Sonne? Nicht das in 200 Jahren der "friedhofsorbit" überfüllt ist.
Naja, die Himmelsphysik funktioniert leider nicht so wie unser Straßenverkehr, wo man einfach mal den Blinker setzt und nach links in die Sonne abbiegt. Sieht aber in Sci-Fi Filmen immer so einfach aus.:) Um ein Objekt in die Sonne zu schicken musst du es stark verlangsamen bzw. am besten gegen die allgemeine Rotationsrichtung in unserem Sonnensystem fliegen lassen, so dass es in einen sonnennäheren Orbit absinkt. Dafür ist an Bord solcher Satelliten nicht genug Treibstoff vorhanden. Missionen zur Sonne müssen ja auch in ganz spezielle Laufbahnen geschossen werden.
 
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Gestern gab es die Präsentation der Haupt-Ergebnisse der Planck-Mission im Hinblick auf die Mikrowellen-Hintergrundstrahlung.
Ein paar Parameter des Universums bzgl. Alter, Ausdehnungsgeschwindigkeit und Zusammensetzung werden etwas korrigiert werden müssen, aber keine wirklichen Überraschungen und wie zu erwarten gibt es ein paar Punkte, auf die man noch keine gute Antwort hat.

Esa-Teleskop "Planck": Anomalien geben Kosmologen Rätsel auf - SPIEGEL ONLINE
 
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Herschel ist nun erwartungsgemäß nach knapp über drei Jahren das Kühlmittel ausgegangen. Die Mission hat im Rahmen von 600 Forschungsprojekten über 35 000 Beobachtungsdatensätze erzeugt und war damit überaus erfolgreich. Die Auswertung der Daten wird noch viele Jahre dauern.

Herschel closes its eyes on the Universe
 
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Herschel ist nun komplett abgeschaltet worden, auch die Sammlung von Daten für Missionssteuerungstechniken wurde jetzt beendet.
Donnerstag war der Satellit schon auf seine Transferbahn zu seiner sicheren Endumlaufbahn um die Sonne eingeschossen. Heute erfolgte nun die letzte Brennphase zum Aufbrauchen des letzten Treibstoffs und die Abschaltung der Systeme. Eine überaus erfolgreiche Mission ist damit endgültig beendet.

Weltraumteleskop Herschel beendet Mission / Germany / ESA in your country / ESA
 
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AW: Satellitenmissionen Herschel und Planck: Blick in die Kinderstube der Galaxien

Nun kommt auch das endgültige Aus für Planck. Gestern wurde der Satellit in eine Umlaufbahn eingeschossen, die ihn für lange Zeit von der Erde weghalten wird. in ca. 2 Wochen, am 21. Oktober wird man dann noch einmal die Düsen anwerfen, um ihr auf seiner Bahn noch weiter zu beschleunigen und allen Treibstoff zu verbrennen, der noch im System ist. Sobald der Treibstoff verbraucht ist, wird der Satellit dann weiter treiben. Damit sollte die Gefahr einer Explosion des Treibstofftanks nachhaltig beseitigt sein. Um Auszuschließen, dass das System auch jemals wieder funkt und damit die Kommunikation mit anderen Missionen stören könnte, werden div. dafür vorgesehene Strom- und Schaltkreise (z.B. zu den Batterien) dauerhaft unterbrochen und die Bordsoftware in einen Status versetzt, dass sie nie wieder von allein gestartet werden kann.

Letzer Funkkontakt zum Satelliten wird dann voraussichtlich am 23. Oktober sein. Die Mission war aus wissenschaftlicher und technischer Sicht ein großer Erfolg. Die sehr gut funktionierende Technik hatte am Ende sogar noch eine längere Missionslaufzeit ermöglicht und so die wissenschaftliche Ausbeute noch weiter vergrößert.
 
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Die vom Planck-Satelliten erstellte Karte des für ihn sichtbaren Universums hat nun geholfen die Hälfte der vermissten Materie in unserem Universum zu finden bzw. als Baryonen zu identifizieren. Dies war schon eine Weile vorausgesagt worden, aber nun haben zwei Teams wissenschaftliche Belege dafür gefunden.

Half the universe’s missing matter has just been finally found
 
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