An 2 mit sichelförmigen Propellerblätter?

Diskutiere An 2 mit sichelförmigen Propellerblätter? im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo! Ich habe hier einen im Jahre 1958 am Flugplatz Cottbus-Neuhausen gedrehten Amateurfilm, auf dem eine An-2 zu sehen ist. Das besondere...
Christian K

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Hallo!

Ich habe hier einen im Jahre 1958 am Flugplatz Cottbus-Neuhausen gedrehten Amateurfilm, auf dem eine An-2 zu sehen ist. Das besondere: Das Flugzeug hat sichelförmige Propellerblätter! Habe ich so noch nie gesehen. Bis wann wurden denn die verbaut? Wurden ältere An 2 später mit normalen geraden Propellerblätter umgerüstet?
Selbstverständlich habe ich auch versucht, die Kennung des Flugzeuges zu lesen, aber die Qualität des Filmes ist nicht sonderlich gut. Wie gesagt, von 1958. Man erkennt deutlich die Buchstaben DM, die bis 1981 für die DDR standen sowie ein S hinter dem Strich. Aber die anderen zwei Buchstaben habe ich noch nicht erkennen können. Weitere Schriftzüge, wie z.B. Deutsche Lufthansa (Interflug wurde erst wenige Wochen nach dem Film gegründet), sind nicht zu erkennen. Die Lackierung scheint mir jedoch mehrfarbig zu sein. Die Farben lassen sich in dem S/W-Film nicht definieren. Die Unterseite des Rumpfes unterscheidet sich jedoch vom Rest des Rumpfes und der Bereich vor den Cockpitfenstern ist wohl schwarz. Das obere Drittel des Seitenruders wird von einer Deutschland-Flagge eingenommen (Hammer, Zirkel und Ährenkranz wurden erst im Oktober 1959 eingeführt!).
Ich würde sagen, das Flugzeug sieht genauso aus, wie z.B. die heute am Flugplatz Anklam abgestellte D-FONG.
Ich werde mir noch einen Kopf darüber machen, wie ich es anstelle, Euch Bilder aus dem Film hier zeigen zu können. Mein Opa (der Kameramann) hat den 8-mm Stummfilm immerhin schon auf eine CD brennen lassen.
 

schrammi

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Google doch mal nach An-3 bzw. die Suchfunktion sollte hier auch weiterhelfen. Meiner Erinnerung nach hat die An-3 einen Turboprop mit der sichelförmigen Luftschraube.
 
Flashbird

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Mit der AN-3 hat das nichts zu tun.
Die ersten AN-2 aus Russland hatten noch einen Propeller, dessen Blätter wie Sicheln ausschauten. Dies sollte die Lärmentwicklung unterbinden. Aber offenbar bewährten sie sich nicht, denn später wechselte man wieder auf Propeller mit geraden Blättern.
Gefunden hier:
http://www.ddr-interflug.de/Flotte/AN-2/Flotte-AN2.htm
Der Sichel-Prop lag auch im Plasticard-Bausatz bei:
http://www.diethelm-glaser.de/ebay/pics/ebay-014.jpg
 
Majak

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nur mal nebenbei, AN-2 aus Russland hat es nie gegeben,

Gruß JuG
 
TF-104G

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also dann die An-2 aus der Sowjetunion bzw aus Kiev-Svyetoshino der heutigen Ukraine. :TD:
 
Intrepid

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Die sichelförmigen Propeller sollen noch aus Holz gewesen sein?
 
Flugi

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... in diesem Forum gibt es schon fast alles, nur gewusst wo! ;)
Man muss nicht mal fremde Links bemühen.

#7
Es gab im Laufe der 50jährigen Anna- Entwicklung drei (vier) verschiedene Luftschrauben. Der Säbelblattpropeller WISch 509A-D7 war die erste Serienluftschraube und wurde Anfang der 60er Jahre, wegen der schlechten Kühlung der Zylinder, gegen die "Pattelluftschraube" W 509 D-9 ausgetauscht. Zwischenzeitlich wurde auch mal eine Dreiblattschraube AW-7N der Li-2 ausprobiert.
 
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Christian K

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Tja, ich arbeite immernoch daran, die Kennung des Flugzeuges herauszubekommen.
Die Kennung ist nur kurz im Vorbeirollen zu sehen. Die Pause-Taste zu drücken und dann einen Screenshot zu machen bringt so auch nichts, denn der Film wurde ja nur mit 8 Bildern pro Sekunde aufgenommen, so daß ein Standbild dann "verschwimmt".
Auf jeden Fall ist es eine zivile Kennung, die mit dem bis 1981 für die DDR verwendeten "DM" beginnt, danach folgen hinterm Strich ein S und ein K, aber der letzte entscheidende Buchstabe ist nicht eindeutig, wahrscheinlich ein I.
Oder mal andersherum mit Hilfe dieser Datenbank betrachtet:
Zum Zeitpunkt des Film, dem 10. bis 13. September 1958, waren in der DDR insgesamt 10 Antonov 2 mit zivilem Kennzeichen, also DM-SKB bis DM-SKK registriert. Die DM-SKA kanns nicht sein, da diese bereits im April 1958 an die NVA abgegeben wurde und dort nur die Bordnummer "845" trug.
Und das nächste, was mich stutzig macht:
Alle damaligen zivilen Antonov 2 mit den fraglichen Kennzeichen waren für die Lufthansa Ost unterwegs und hatten, soweit ich jetzt nachvollziehen kann, eine silberne Lackierung mit einem schmalen blauem blitzförmigen Streifen unterhalb der Fensterreihe.
Die im Film zu sehende (siehe Screenshot!) scheint jedoch etwas dunkeler zu sein mit einer helleren Rumpfunterseite.
Hatten einige der An 2 vielleicht doch zeitweilig eine militärische Lackierung?
Eine Maschine der GST kanns nicht sein, denn die bekamen ja erst 1968 ihre erste An 2.
Vielleicht muß ich doch mal den originalen 8mm-Film geben lassen und jedes Bild einzeln unter der Lupe betrachten.
 
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Christian K

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Hier schön zu sehen, die sichelförmigen Propellerblätter.
 
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Christian K

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So, es gibt Neuigkeiten zum Thema. :TD:
Ich wußte nicht, das bei diesem Ereignis nicht nur gefilmt, sondern auch fotografiert wurde. Und so ist auf den historisch wertvollen Fotos aus dem Jahre 1958 eindeutig die DM-SKI zu erkennen. Das Flugzeug war damals also erst gut vier Monate alt.
Und was wissen wir über das Flugzeug? Sie gehörte zu den An-2 der Lufthansa Ost bzw. Interflug, die nach Außerdienststellung 1973 nach Bulgarien verkauft wurde, wo sich die Spur verliert.
Schade, wenn man bedenkt, das laut diesem Register noch ganze 33 Stück An-2 in Deutschland registriert sind.
Die Kennung DM-SKI habe ich zunächst mit der DDR-SKI verwechselt, die diese Kennung jedoch erst im Jahre 1990 nach Ausmusterung bei der NVA (dort als "458" unterwegs) erhalten hat und ein ganz anderes Flugzeug ist. Jedenfalls bin ich zuerst aus allen Wolken gefallen, weil ich geglaubt habe, das es sich um das Flugzeug handelt, welches heute bei einem Opel-Autohaus in Wolgast steht, an dem ich schon jahre-lang vorbeifahre. :FFEEK:
 
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Nun noch ein paar Worte zum damaligen Einsatz des Flugzeuges.
Mein Opa war jahrzehnte lang leitender Direktor der VEB Binnenfischerei in Peitz bei Cottbus. Als solcher hat er auch regelmäßig für eine Fischerei-Zeitung geschrieben und eben auch diese Bilder gemacht, die in der Zeitschrift (Januar-Ausgabe 1959 ;) ) abgebildet sind.
Nun ging es darum, zur Regulierung des ph-Wertes bzw. zur Desinfektion der Karpfenteiche Branntkalk auszustreuen. Der Vorteil des Flugzeug war die bessere Streuung dessen, so das weniger Mittel verbraucht wurde, als bei einem Auswurf von Hand von Boot aus.
Da der Einsatz sich über drei Tage hinzog, konnte sowohl beim Beladen am Flugplatz Cottbus-Neuhausen, als auch beim Abwurf der Ladung über den Teichen fotografiert und gefilmt werden.

PS: Ein Foto für das An-2 Register (Link im letzten Beitrag) kann ich nun auch noch fetig machen, den für die DM-SKI ist dort "Kein Bild vorhanden". :)

Gruß
Christian
 
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