[1971] Deserteur Hans-Dieter Reinkensmeier bittet um Aufnahme in der DDR

Diskutiere [1971] Deserteur Hans-Dieter Reinkensmeier bittet um Aufnahme in der DDR im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Am 01.04.1971 landete Hans-Dieter Reinkensmeier aus Volmerdingsen mit einer "Cessna 172 H", Kennzeichen D-EJWU, um 16.15 Uhr auf dem Flugplatz...
Veith

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Am 01.04.1971 landete Hans-Dieter Reinkensmeier aus Volmerdingsen mit einer "Cessna 172 H", Kennzeichen D-EJWU, um 16.15 Uhr auf dem Flugplatz Erfurt. Er bittet um Aufnahme in der DDR. Soviel ist Fakt.

Aber nicht nur in Bezug auf seinen Namen verwirren sich die Berichte. Nach einem ist er "Flugzeugführer-Anwärter der Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg". Zeitgenössische BRD-Zeitungen schrieben wiederum von einem "19jährigen" oder "22jährigen" aber immer "Bundeswehrgefreiten" mit "Privatpilotenschein", der "Wehrdienst" in der "6. Bundeswehr-Inspektion in Bückeburg" geleistet habe. Zudem wäre er in "Heiligenstadt / Eichsfeld" gelandet ....

Was war der Gute nun genau und vor allem: Wie war sein weiteres Schicksal?

EDIT
In Bückeburg lagen - lt. Bundeswehr - in 2004: Heeresfliegerwaffenschule, Heeresfliegerversuchsstaffel 910, Teile der Standortverwaltung Wunstorf, Sanitätszentrum Bückeburg und "andere Dienststellen", insg. 1.450 Mann plus Lehrgangsteilnehmer. Die korrekte Ansprache der Einheit von Herrn Reinkensmeier wäre wohl "Lehrgang B, Inspektion VI, Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg". Die VI. "Inspektion" (an Bw-Schulen die Bezeichnung für "Kompanie") beschäftigt sich mit Fw-Lehrgängen, Offz-Lehrgängen, (Teil-) Einheitsführer-Lehrgängen (also Zugführer, Chef)... Also generell mit der Führerausbildung. Die VI. Inspektion macht AGA und teilweise SGA (Spezielle Grundausbildung, findet i.d.R. im 4. Monat des Wehrdienstes bei SaZ der Bundeswehr statt und vermittelt truppengattungsspezifische Kenntnisse).

Mithin war Herr Reinkensmeier kein "einfacher" Grundwehrdienstleistender
 
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milhouse-bart

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Es ist gut möglich oder gar wahrscheinlich, dass sich innerhalb von drei Jahrzehnten die Gliederung in Bückeburg bzw. der Auftrag der Inspektionen geändert hat. Die Daten von 2004 werden Dir daher wenig weiterhelfen.

Allerdings wird die Vermutung, dass er nicht einfacher GWDLer war schon richtig sein. Auch in den 70ern wurden diese wohl im Verband ausgebildet. Er könnte allerdings (zumindest theoretisch) noch Stammpersonal gewesen sein. Also GeZi Soldat o.ä.
 
Dani

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Ist GeZi nicht das "Geschäftszimmer"? Also dann einer, der nur noch den öden Schreibtisch-Büro-Kram erledigen darf!
 
Veith

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"Geschäftszimmer-Soldat", Innendienst jeglicher Arten;)
Ooohhhh, bei so einem Job wird man doch nicht fahnenflüchtig :p Von einem DKP-Mitglied stand auch nirgend was .... wird immer spannender ... soll ich jetzt noch das "Stöckchen" "NVA - Auslandsaufklärung" werfen? :FFTeufel:

Richtig spannend das.
 

Gelöschtes Mitglied 3770

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Volmerdingsen ist 8km von mir entfernt. Soll ich mal mit meiner neuen unauffälligen Spionagekamera im Dorfe forschen?

Jedenfalls ein interessantes Thema....

Gruss
Jens
 
Veith

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Volmerdingsen ist 8km von mir entfernt. Soll ich mal mit meiner neuen unauffälligen Spionagekamera im Dorfe forschen?
Ich wurde gebeten, die Familie vor Ort nicht zu belästigen, aber vieleicht weiß der "Kneipenwirt" mehr :engel:
 

Gelöschtes Mitglied 3770

Guest
Ich wurde gebeten, die Familie vor Ort nicht zu belästigen, aber vieleicht weiß der "Kneipenwirt" mehr :engel:
ich höre mal im Bekanntenkreis herum, ob da Jemand Jemanden kennt der Jemanden kennt und weiss....

Gruss
Jens
 

Reinhard

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"Heiligenstadt / Eichsfeld",
da gibt es gar keinen Platz,wo so ein Flugzeug landen könnte.
Ungefähr 5km entfernt gibt es einen kleinen Flugplatz,der gehört zu einem kleinen Ort namens Günterode,der war damals keinesfals "eingemeindet".
 
Veith

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aus einer zeitgenössischen Zeitung, nachdem ADN(?) die Landung in der DDR gemeldet hatte:
 
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EDGE-Henning

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Vielleicht ist Obermehler gemeint?

Beispielsweise gab es 1976 in Eisenach, mitten im Zentrum, ein Zugunglück. Die tagesschau meldete ein Zugunglück "bei Eisenach". Also, ich würde eventuell die Ortsangabe in der Zeitung nicht ganz wörtlich nehmen.
 
Veith

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"Flugplatz Erfurt" ist gesicherte Erkenntnis (Abschrift des DDR - Berichts zur Grenzverletzung, leider stet da auch nicht mehr). Ich habe das mit Heiligenstadt nur erwähnt, um zu zeigen, wie verwirrt bzw. geschlampt wurde. Zeitungen darf eben nicht geglaubt werden ;)
 

Reinhard

Guest
"Ich habe das mit Heiligenstadt nur erwähnt, um zu zeigen, wie verwirrt bzw. geschlampt wurde. Zeitungen darf eben nicht geglaubt werden "
Von Heiligenstadt nach Erfurt sind es immerhin fast genau 100 Straßenkilometer.Und mit den Zeitungen solltest Du das so halten:glaube nicht Alles,was im "ND" und in der "JW" steht!(PS:Wie kriegst Du eigentlich die "AK" und Karl-Eduard noch rein ???)
 
EDGE-Henning

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"Ich habe das mit Heiligenstadt nur erwähnt, um zu zeigen, wie verwirrt bzw. geschlampt wurde. Zeitungen darf eben nicht geglaubt werden "
Von Heiligenstadt nach Erfurt sind es immerhin fast genau 100 Straßenkilometer.Und mit den Zeitungen solltest Du das so halten:glaube nicht Alles,was im "ND" und in der "JW" steht!(PS:Wie kriegst Du eigentlich die "AK" und Karl-Eduard noch rein ???)
Wobei:
Im ND (hatte ich nicht) und JW (Hatte ich) konnte man wenigstens noch den Stuss vom normalem Unterscheiden. Wenn ich heute so die Zeitungen Quer lese......

P.S. Die aktuelle Kamera kann man beispielsweise auch heute regelmässig Empfangen. In Österreich.
 
Monitor

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"Ich habe das mit Heiligenstadt nur erwähnt, um zu zeigen, wie verwirrt bzw. geschlampt wurde. Zeitungen darf eben nicht geglaubt werden "
Von Heiligenstadt nach Erfurt sind es immerhin fast genau 100 Straßenkilometer.Und mit den Zeitungen solltest Du das so halten:glaube nicht Alles,was im "ND" und in der "JW" steht!(PS:Wie kriegst Du eigentlich die "AK" und Karl-Eduard noch rein ???)
Die Sendungen von Gerhard Löwenthal waren aber auch immer köstlich.
http://www.amazon.de/Gerhard-Löwenthal-Karl-Eduard-Schnitzler/dp/3596141834
...
Der Ostblock war eine Brutstätte einseitiger Propaganda, während westliche Journalisten unvoreingenommen informierten. So das Klischee über die Berichterstattung im Kalten Krieg. Nicht ganz unberechtigt, waren die Ost-Medien doch gleichgeschaltet, während es im Westen tatsächlich eine freie Presse gab. Dies hinderte aber auch West-Reporter nicht daran, sich als bissige ideologische Hardliner zu profilieren. Und einer der härtesten arbeitete beim Zweiten Deutschen Fernsehen: Gerhard Löwenthal.
...
 

Reinhard

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Was ist nun mit der Landung in Heiligenstadt,Erfurt oder auf dem Mond?
 
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[1971] Deserteur Hans-Dieter Reinkensmeier bittet um Aufnahme in der DDR

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