Ich hab die mal ausprobiert, graue und dunkelbraune. Wenn ich ehrlich bin, ich hab dann doch den Sinn nicht verstanden - höchstens den, dass man immer den gleichen Verdünnungsgrad bzw Lasurgrad der Farbe vor sich hat. Zudem haben diese beiden Sorten einen leichten Glanzgrad, wenn man sie durch mehrschichtiges Auftragen an den tiefen Stellen zum Decken gebracht hat.
Rein technisch gesehen sind Tuschen eigentlich "Farbe", deren Pigmentierung nahezu oder ganz "körperlos" ist, also das Pigment quasi komplett gelöst und das Bindemittel dagegen sehr schwach ist. Für den Modellbau spielt das aber keinerlei Rolle, da hier nicht auf saugenden Untergründen (Papier) gearbeitet wird. Ums kurz zu machen, die Citadel "Tuschen" sind eigentlich keine, sondern es sind stark lasierende (durchscheinende) Farben. Dies erreicht man eigentlich auch durch stärkere Verdünnung der normalen Farbe. Dabei ist es ein bisschen hilfreich, wenn die Pigmentierung der normalen Farbe ohnehin nicht stark deckend ist. Dies ist auch ein Grund, weshalb viele Modellbauer für Lasuren Ölfarben verwenden, da es hier oft Farbtöne in unterschiedlichen Deckungsgraden gibt.
Für den Modellbau ist das aber alles ein over-engineering, ein technischer Overkill, ein Pille für alle die, die an das Material und nicht an ihre eigenen Fähigkeiten glauben.
Eine Lasur ( im modellbauerprofisprech auch 'washing' genannt) ist wirklich einfachst herzustellen: Farbe nehmen, verdünnen, fertig. So einfach ist das. Und es geht mit jeder Farb-Art, ob nun "Enamel" oder Ölfarbe oder wie auch immer verdünnte Acryls. Bei wasserverdünnten Farben ist es hilfreich, ins Wasser einen Hauch Spüli zu geben, um die Oberflächenspannung zu reduzieren.
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