Motor
Hallo,
ein paar Gedanken zu Deinem Fund.
Mal erst ist es kein Kurzschlußläufer, sondern ein Kommutator, dessen Kohlen fehlen. Abgebrannt oder sonstwas, aber man sieht die Öffnungen, wo die Halter drin gesessen haben.
Warum keine Statorwicklung? Es ist möglich, daß es sich um einen (keine Ahnung, wie der heißt)Läufer handelt. Statt Permanentmagneten, wie beim Spielzeugmotor bildet sich das Magnetfeld in der Außenhülle aus durch die Bestromung des Rotors. Ich komm nicht auf den Namen, aber diese Motoren gab es ganz früher auch mal im Modellbau. Sie sind leichter, billiger (Permanentmagnete waren im Krieg Sparstoffe) und haben trotzdem rel. gute Wirkungsgrade. Abgeschaltet lassen sie sich ganz leicht drehen und erzeugen auch keinen Strom oder zumindest nicht nennenswert.
Somit also die Vermutung: es handelt sich um irgendeinen Stellmotor für z.B. eine Bombenschachtklappe. Die Stellkräfte sind nicht alzu groß, es muß also keine Hydraulik sein, wie beim Fahrwerk oder den Klappen. Außerdem kann man bei Versagen den gesamten Antrieb noch irgendwie per Hand bewegen, was bei einer defekten Hydraulik nicht so ohne weiteres drin ist. Vielleicht ist es auch eine Servounterstützung für die Ruder, die bei Ausfall eben keinen Ärger machen soll. Bei den großen Bombern hatte man wohl die Querruder mit "Lenkhilfe", damit die Jungs ein bißchen besser ausweichen konnten, wenn es brenzlig wurde.
Generator denke ich mal nicht. Die hätten wohl kaum solche fetten Lager und müßten auch in jedem Fall eine Statorwicklung haben.
Außerdem sind diese Antriebe nicht so empfindlich bei Blockierung durch was auch immer. Sie halten brav still und erzeugen einfach nur Moment.
Das Logo könnte aus meiner Sicht das alte Vickers-Logo sein. Das heutige ist auch eine Art Doppel-Vau. Ich weiß es aber nicht, will nichts falsches sagen. Hab schon eifrig nach alten Bildern gesucht. Vielleicht findet Ihr was.
Viele Grüße
Werner Schulte