Story #1
Die Triebwerke der Convair CV-440 sind Sternmotoren. Wie bei einem modernen Turboprop auch, kann man bei der CV-440 die Propellerblätter so verstellen, dass die Triebwerke Umkehrschub zum Bremsen liefern.
Der Bekannte, er war zu dieser Zeit Oberleutnant, befand sich als IP auf einem Schulflug mit einem Major, der aus einem der LTG's zuversetzt worden war. Die beiden sind Köln-Bonn angeflogen, der Major hat die Klappen gesetzt, Fahrwerk raus, bis dahin alles in Ordnung.
Der Oberleutnant weißt ihn noch darauf hin (er wollte gesiezt werden): "Wenn Sie gleich bei der Landung Umkehrschub geben wollen, achten Sie auf die Drehzahl der Triebwerke!" Die liefen natürlich im Endanflug im Leerlauf, mussten aber für den Umkehrschub auf Touren gebracht werden, bevor die Blätter verstellt wurden. Die Propeller erzeugen nämlich soviel Widerstand in der Segelstellung, dass die Triebwerke ausgehen, wenn man zu wenig Leistung hat.
Es kam also wie es kommen musste: Der Major zieht die Prop.-Verstellung auf negativ, ohne Gas zu geben, die beiden Triebwerke spucken kurz und schon steht die Kiste auf der 32R. Die beiden haben dann erstmal schnell ein Triebwerk gestartet und sind von der Bahn gerollt - nach der freundlichen Aufforderung des Towers: "German Airforce ..., exit runway immideately! Other aircraft on final!" Beim Rollen zum Abstellplatz an der Military Ramp haben sie dann aber schnell noch das zweite Triebwerk wieder gestartet - damit es professionell aussieht, meinte er.;)