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Diskutiere Kitpreise im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; Hobby und Abzocke ... nicht schon wieder "nette Diskussion" :FFTeufel: wie in allen anderen Foren eben auch. Ich betreibe ja so nebenbei noch die...

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Hobby und Abzocke ... nicht schon wieder

"nette Diskussion" :FFTeufel: wie in allen anderen Foren eben auch. Ich betreibe ja so nebenbei noch die RC-Fliegerei, genau das gleiche Spiel.

"Hobby und Preise" ist wie "Schöne Frauen und Einkaufen" , beides will man haben, beides macht blind, beides macht irgendwann pleite :TD:

Abzocke im Hobby ? Aber natürlich, das ist ganz normal. Hobby ist einer der wenigen Fluchträume des täglichen Lebens und da ist der Endverbraucher nicht mehr preissensibel, weil alles sich auf emotionaler Ebene abspielt. Es wird gezahlt was verlangt wird, ein Preisvergleich findet selten statt. Der "Haben-will"-Faktor ist wesentlich stärker ausgeprägt als der "Überlegichmir-Faktor".

Ein Hobby kaufmännisch anzugehen wäre aber der Tod des Hobbys, ist doch klar. Wenn man sich mal kühl ausrechnet was der Haufen Plastikschrott kostest bis das Dings als Staubfänger in der Vitrine steht , dann wirds einem schlicht ganz arg schlecht. Zum Glück ist die Kostenstruktur Hobby nicht transparent. Ich habe mal den Blödsinn begannen den Gesamtpreis meiner Corsair auszurechen. Bei 3.000 € habe ich sicherheitshalber aufgehört, sonst trau ich mich nicht mehr zum Fliegen. Der Bausatzpreis war aber das Allerwenigste.

Hobby war schon immer Abzocke und der Endverbraucher hat schon immer gezahlt, egal ob im Esten/Osten/Norden/Süden. Schon vor 30 Jahren waren Tamiya´s sackteuer, die Hase unerschwinglich. Hat sich was geändert ? Nö hat sich nicht. Für einen 1/48er 50€ zu verlangen ist in meinen Augen dreist, das waren mal 100 echtes Geld ! Na und, ich will halt die 48er Phantom. Da isses wieder das "Will-Gen". Das war aber vor 30 Jahren nicht anderster. Als Hase mit der Serie "Phantom-Family" rauskam wurde das Zeug gekauft wie die Blöden und die Teile waren damals wirklich teuer (im Verhältnis zu Eierfix, Matschbox oder Kinder-Revell). Wir hatten im Laden eine Marge drauf, da bricht Dir im Nachhinein der Blick; im Nachhinein glaube ich nicht dass sich das verändert hat.

Kleinserien ...... hohe Kosten ? Kinderkacke. Es gibt kaum was Billigeres als Resinkleinserien. Kleinserie ? Klaro, die Form hält nicht sonderlich lange. Also sagt man nicht die Form ist kaputt, man sagt "limitierte Auflage" :FFTeufel: will heissen mindestens doppelter Preis. In meiner modellbauerischen Sturm&Drang-Zeit habe ich wie blöde 1/43er -Kleinserien-Resinautos gebaut und verkauft. Ich hatte dann mal Einblick bei einem Hersteller ...... durch dieses Augenöffnen könnte ich mich heute noch sinnlos besaufen.
Ein 1/43er AlfaRomeo kostete um die 70 Geld (für die jungen Modellbauer unter uns, das wären heute 35€), Herstellungskosten unter 10 Geld. Vertriebskosten ? Noch so ein Schenkelklopfer .... Postpaket 3,5 Geld (heute sind das 7€ ... müsste andersrum sein, aber egal). In dem Paket waren dann 50 Bausätze, also 7 Pfennig pro Modell. Wie oben gesagt, niemals nicht kaufmännisch ans Hobby gehen ... niemals gar nie nicht, das geht nämlich schief.
Aber als Papi dann mit glänzenden Äuglein den neuen Alfa Romeo in der Vitrine des kurz vor der Verarmung stehenden Händlers gesehen hat, lagen halt die 70 Geld auf dem Tisch, wissend dass der Mist keine 5 mark wert ist. Das ist, auch oben erwähnt, wie mit schönen Frauen. Wenn Du Linda Evangelista (war zu meiner Zeit der Hammer, heute ist das glaube ich Gültschan *tztz ich bin alt) zum Essen einladen könntest, würdest auch nicht nach dem Preis des Mineralwassers fragen oder ?

Hobby und Geld ? .... ich könnte stundenlang .....

Aber was passiert konkret, das ist Thema. Die Menschen verdienen heute im Verhältnis weniger Geld als früher. Die Kostenspirale steigt, die Einkommensseite stagniert oder fällt gar. Noch schlimmer Arbeitsplätze sind vakant. Was passiert ? Der Haushalt spart. Futter muss auf den Tisch, die handies müssen bezahlt werden (warum eigentlich Mehrzahl .... mir reichte immer ein Telefon zu Hause), die geleaste Karre muss auch mal Werkstatt. Also gehts ans Hobby ..... was passiert nun ? NEIIIIN nicht das Hobby. Reflektion und Erkenntnis: die Preise des Hobbys sind zu hoch, die zocken uns ab, lasst uns diskutieren, schimpfen, verklagen, demonstrieren. Riesenscherz, das war nämlich schon immer so, nur ist heute die Wahrnehmung anderst. Es wird aber immer Menschen geben die zahlen das ohne mit der Wimper zu zucken weil sie es eben können und die anderen beissen halt in den Tisch. So ist das mit dem Weltfrieden. Das die Letzteren darüber unglück sind ist klar, nur die Schuld im ach so teuren Hobby suchen ist blöde.

Ergo ? Nicht maulen, sondern halt was anderes tun/basteln, es sind nicht die anderen daran schuld, schuld ist keiner, es hat sich nur was verändert.
Auch vor 30 jahren gab es Menschen die konnten sich den Hase leisten, andere halt nicht.
Alternativ eben kaufmännischer drangehen. Wenn ich teilweise hier die Kellerbilder sehe .... zig Baukästen im Regal. Habt ihr mal ausgerechnet wie lange ihr dazu braucht bis der Plastikschrott final aufgearbeitet ist ? Ich habs gemacht und danach alles über die Bucht vertickt. Lagerhaltung kann sich der Reichste nicht leisten, wir aber machen das mal aus dem Handgelenk. Aus dieser Kohle habe ich mir dann meine Projekte refinanziert. Ich weiss, dass ich für eine (z.B.) Hase-Phantom mindestens 3 Monate brauche. Will heissen ich habe aber für 3 Monate keine andere Kaufaktivität und ich habe nur ein einziges Modell im Lager, ne auf dem Bautisch, Lager ist ja leer. Ist dieses Teil dann endlich reif für den gelben Sack, dann gehe ich in den Laden und kaufe das nächste überteuerte Teil.

Hobby ist und bleibt Abzocke und das schon seit immer, es ist eben eine Nische der Glückseeligkeit im täglichen Leben. Also nicht rumflennen, eher umdenken.

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Hallo Strega

Super Statement zu diesem Thema, unterhaltsam und doch sehr informativ... Nur eine Anmerkung, mit der Evangelista würde ich eher Sekt als Minerallwasser trinken.;)
 

Scale72

Guest
........

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Hallo Strega........ :FFEEK: ;) :TOP: :TOP:

Amen und Aus! :p

Dieser Beitrag sagt alles, umschreibt es passend, dem ist absolut nichts hinzuzufügen!

Selten hat mir jemand so dermaßen aus der Seele gesprochen!!!!

P.S.: Die Erkenntnis des "Wie lange brauche ich um mein Lager aufzuarbeiten?" hat bei mir genau die selbe Konsequenz erbracht. "Refinanzierung statt Verschuldung" :p - Und das gegen den Bereich R/C-Fliegen der Mitteleinsatz im Plastikmodellbau Pillepalle ist, das ist jedem klar, der in beiden Bereichen aktiv ist - Ich hinterlasse nämlich mit schöner Regelmäßigkeit auch Einschlagkrater auf unserem Modellflugplatz........ Und ob Corsair oder Tigercat oder 2m Katana...... Da wirds ganz schnell vierstellig...... Wenn ich mir nur die neue MC-32 anschaue. Dafür bekomme ich locker 15 Tamiya F-4 E in 1/32!!!!
 
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thud68

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Also eines wundert mich aber, strega und RedStarsGermany, wenn es denn so leicht ist, mit Plastik-/ Resinbausätzen wahnsinnig viel Geld zu verdienen, warum macht ihr es nicht und eure RC-Fliegerei ist finanziell nur noch Pillepalle?!:rolleyes:
 
FREDO

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vielleicht wissen sie nicht, wie das geht? :FFTeufel:

Daß man da erst einmal tagelang über Dokumentationen und Fotos brütet, dann endlich eine (oder auch mehrere) Zeichnung erstellt, um dann festzustellen, daß sich die Quellen widersprechen, was die ganze Sache von vorn anfangen läßt...
Und wenn das Teil dann zeichnerisch plan ist, fängt man endlich nach vielen Stunden, die sich bisher noch nicht amortisiert haben, mit dem Bau des Urmodells als Scratch an. Soll ich das jetzt noch erläutern oder langt es schon?

Vom Formenbau aus Silikon und seinen Luftpfeifen etc. einmal ganz abgesehen. Und wenn es dann so halbwegs läuft, dann kommen noch immer diese unseeligen Fehlgüsse, die man natürlich(?) der Umwelt auch nicht andrehen möchte. Und die Fehlerquote ist teilweise nicht ganz ohne...

So, nun sag mir mal einer, warum das nicht limitiert sein soll und gern auch etwas mehr kosten kann. Designermode ist eben auch nicht von der Stange, und hat deshalb(!) ihren Preis. Dazu sollten mal Frauen befragt werden...

Grüße
FredO (der das Geschäft so oder so ganz gut kennt)

PS. Und die B-24 kostete beim Erscheinen von AC auch schon stolze 45 Geld (heute noch 22,50€), und das war schon vor mehr als zehn Jahren...
 

n/a

Guest
pillepalle ist anders ......

Also eines wundert mich aber, strega und RedStarsGermany, wenn es denn so leicht ist, mit Plastik-/ Resinbausätzen wahnsinnig viel Geld zu verdienen, warum macht ihr es nicht und eure RC-Fliegerei ist finanziell nur noch Pillepalle?!:rolleyes:
Wirst lachen, das habe ich auch vorgehabt. Anfang der 80er jobbte ich beim größten Spielwarenhändler in Freiburg. Da kam dann der Wunsch auf. Das was die freaks wollten (also auch ich) durfte ich nicht bestellen, wenn ich dann eine Lieferung bekam waren es gerade eine handvoll Stück. Nachfrage das zig-fache. Für den damaligen Chef waren Modellbauer eh "Nasenbohrer" (O-Ton), das Bestellen von Material Aufwand und ggfs. Lagerhaltung ("den Mist kriegt ihr nie verkauft undich muss zahlen"). Ein paar wenige Jahre später war das Traditionsgeschäft geschlossen und Freiburg modellbauerische Diaspora.

Ich war dann in Nürnberg um Kontakte zu knüpfen, ein Ladenlokal hatte ich bereits gesichert. So einfach war es dann aber nicht. Von wegen bedarfsgerechte Bestellung und so Zeug. Bei z.B. Humbrol musste man das komplette (!!!) Farb-Sortiment bestellen, nicht nur Auszüge. Die Hälfte der Farben waren dann für den Schrott gewesen. Auch Revell verlangte als Erstnutzer Gesamtprogrammabnahme. Bei den RC-Modellbauern auch nicht anders. Ich hätte damals rund 50.000 mark investieren müssen um ein Grundsortiment im Laden zu haben und davon wäre gut ein Drittel für mich und mein zukünftiges Klientel unbrauchbar gewesen. Und woher diese astronomische Summe nehmen ? Die Kleinserien-Resin-Fritzen hätten auch Kleinabnahme mit großzügiger Faktura gemacht, da war auch gute Marge möglich, aber eben nur ein Bruchteil des Ganzen. Das Gesamtsortiment drückte.
Meine Vision das Ganze dann als Versandhandel (Internet gabs ja nicht in der Form) à la Frank-Modellbau Albstadt (gibts den eigentlich noch ?) aufzuziehen, scheiterte am Veto der Lieferanten die zwingend ein der Öffentlichkeit zugängliches Ladengeschäft vorschrieben. Um zu überleben hätte ich aber genau diese für das nötige "Grundrauschen" gebraucht. Ich habe dann meinen damaligen Lebenstraum schwersten Herzens beerdigt und habe mich als Bänker verdingt.

Heute ist der Modellbauhandel ungleich schwerer geworden. Das Internet als weltweite Konkurrenz sehr anspruchsvoll. Auch hat sich der Kunde verändert, ist anspruchsvoller geworden. Eine beschädigte Umverpackung war in den 80ern kein Problem, heute sind das endlose Stunden der Diskussion. Auch sind die Margen kleiner geworden. Ich denke mal, es macht nur für alteingesessene Geschäfte noch Sinn deren Ladenlokal auch noch in Eigentum ist. Einen Internetshop zu eröffnen ist möglich wenn auch mutig, ich bin dafür leider zu alt, will heissen ich traue mich da nicht mehr dran. Richtig ist, dass man nur noch in den Nischen Geld verdienen kann. An einem 10€ Revell-bausatz bleibt nicht viel, die Konkurrenz ist aber übermächtig (Großmärkte, Karstadt usw.) . Trifft man aber nicht exakt diese Nische, geht schnell das Licht aus. Nischen wiederum haben den nachteil, dass ein zwei Anbieter reichen um den Markt zu sättigen, in Zeiten des I-Nets sowieso.
Die meisten Internetshops, Läden in kleinem Rahmen sind doch aus der Not entstanden. So auch in der RC-Ecke ;) Wir warbirdlers brauchen klitzekleine Schräubchen, Schienen für Kabinenhauben usw.. Ein Flügelmann machte sich schlau wo man so was bekommt und verteilte dann um. Irgendwann wars ein shop geworden. Dieser Nebenerwerb war aber Hobby ! Der Ertrag daraus reichte zur Refinanzierung des eigenen Hobbys, zu mehr aber auch nicht. Mittlerweile ist der Laden wieder zu, zuviel Aufwand für Hobbyertrag. Schade, aber kaufmännisch wars die richtige Lösung.

Fazit : ich glaube nicht, dass man heute noch mit einem reinen Modellbaugeschäft/Laden finanziell überleben, oder gar reich werden kann. Das ist verdammt hartes Brot geworden.

Das war auch nicht meine Aussage oder Intention des posts. Modellbau ist emotional und nicht rational. Entscheidend ist das Wollen des Endkunden und dann erst wird der Preis "unerheblich". Wenn der Händler exakt dieses Verhalten ausnutzt, dann nennen das die Einen eben "Abzocke" , die anderen "optimale Marktausschöpfung". Modellbau war schon immer teuer, aber es war schon immer für mich das geilste Hobby der Welt.

RC-Fliegerei und Geld ? Naja, so ein Riesenbrummer hat man ja nicht zig-fach im Keller rumlungern. Am Anfang hat man viele Flieger und macht die reihenweise kaputt, mit steigender Erfahrung werden die Flieger schneller und schneller kaputter, mit zunehmenden Alter logischerweise größer (man sieht schlechter) und weniger kaputt.
Heute habe ich 2 Flieger, einen Kleinen zum trainiieren, einen großen zum Genuss-Fliegen. Klar hat man noch ein Projekt in Bau ;) Für so ein Dings habe ich eine Bauzeit von ca. 3 Jahren veranschlagt. Kosten rund 2.000€. 2000/36= 55€ im Monat. RC-Fliegen ist nicht teurer als andere Hobbies, es darf halt nichts kaputt gehen :FFTeufel: *klopfaufHolz, meinen letzten crash hatte ich 2004. Mein Budget ist rund 70-100€ im Monat, bräuchte ich mehr muss das Hobby eben ruhen bis wieder Geld da ist. Eigentlich ganz einfach.

UND !!!!!! Bevor hier ein falsches Bild aufkommt. Es gibt keine Wertigkeitsunterschiede zwischen RC-Modellbauern und Plastikern. Für beide Hobbys muss man eine gehörige Klatsche haben, eine Menge technischen Verstand und eine Engelsgeduld und logischerweise auch ein bisschen Kohle übrig.
 
thud68

thud68

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Du gibst also selbst zu, dass mit Modellbauprodukten zwar kaum Geld zu verdienen ist, weil es den Aufwand nicht lohnt, nennst aber trotzdem die Kitpreise "Abzocke"?:?!
 

n/a

Guest
vielleicht wissen sie nicht, wie das geht? :FFTeufel:
.....
So, nun sag mir mal einer, warum das nicht limitiert sein soll und gern auch etwas mehr kosten kann. Designermode ist eben auch nicht von der Stange, und hat deshalb(!) ihren Preis. Dazu sollten mal Frauen befragt werden...

Grüße
FredO (der das Geschäft so oder so ganz gut kennt)
Ich bin voll und ganz bei Dir ! Der Aufwand ist enorm. Kleinserie ist teuer, weil eben die Entwicklungskosten in wenige Stücke eingerechnet werden müssen. Der Modellbauer ist auch bereit viel Geld für Kleinserienteile auszugeben weil der "Haben-Will-Faktor" riesengroß ist. Habe ich ja erläuert in meiner AlfaRomeo-Story. Kleinserien befriedigen eine winzige Nische und dieses Klientel ist nicht preisaffin. Wenn die Form mal sitzt, dann ist der Nettoertrag hoch. Die meisten mir bekannten Kleinserienhersteller machen das Ganze im Nebenerwerb, zum Überleben reicht der Ertrag nicht. Ein Carlo Brianza macht das anders, der macht Einzelstücke ... kleiner aber feiner Unterschied.

Was mir nicht schmeckte war, dass nicht offen mit dem Kunden umgegangen wurde. Damals wurde mir kolportiert, dass eine Silikonform eines 1/43er Autos rund 1000 - 2000 Abgüsse überlebt. Verkauft man das Modell als Regelmodell ist der branchenübliche Preis (damals ca. 50-70 Mark) erzielbar. Verkauft man das gleiche Modell aber als limitierte 1000er-Serie geht das Doppelte an Preis. Mini-Max-Prinzip in Reinkultur. Klar dass nur 1000er-Serien produziert wurden. Das ist Abzocke, aber eine die funktionierte. Btw. ich habe viele ganz schlechte Abgüsse für eine Mörderkohle bekommen. O-Ton Hersteller "das ist auch ein ganz besonderes und seltenes Modell"
 

n/a

Guest
Du gibst also selbst zu, dass mit Modellbauprodukten zwar kaum Geld zu verdienen ist, weil es den Aufwand nicht lohnt, nennst aber trotzdem die Kitpreise "Abzocke"?:?!
Es lohnt sich nicht mit einem überschaubaren Aufwand ! "Die Kitpreise" sollte man auch nicht verallgemeinern. Ich habe die Revell F-84 in 1/48 für 10€ im Regelhandel geschossen. Das ist mit Sicherheit keine Abzocke. Warum aber eine Hasegawa Phantom in 1/48 50€ kostet kann ich kalkulatorisch nicht verstehen, da ist kräftig Marge drauf. Das ist Abzocke im landläufigen Sinn, weil für den Endverbraucher die Preisdifferenz nicht nachvollziehbar ist.

Je teurer die Modelle desto größer die Marge. Je teurer die Modelle desto größer der "Haben-Will-faktor", weil Status. Kleinserienmodelle sind mit aus diesem Grund sündteuer. Abzocke ? Ja und nein. Es ginge günstiger, sicher. Warum aber sollte der Hersteller/Händler auf Marge verzichten wenn der Preis im Markt durchholbar ist ? Ist das Kaufmannsgebahren oder Abzocke ? Es ist die Frage an welchem Ende man sitzt. Ein kaufmännisch geführtes Unternehmen kann nicht caritativ sein.

Das ist doch die Krux. Mit Spezialitäten lässt sich nach wie vor Geld verdienen. Dieser Verdienst reicht aber nicht aus, um ein Geschäft zu unterhalten, auch wenn die Preise noch so "abgezockt" hoch sind. Da fehlt das Massengeschäft, das Grundrauschen. Und genau hier sitzt die kaufmännische Gefahr. Was bringen mir tolle Erträge über Nischenprodukte, wenn das Restsortiment vor sich hinschimmelt weil Karstadt mal auf die Schnelle EuFi´s für 10€ raushaut, ich aber noch auf der gleichen Regelware zu Regelpreisen sitze. Die Nischenerträge machen wie erwähnt leider nur einen Bruchteil des Ganzen aus.

Kleinserienhersteller sind i.d.R. Nebenerwerbsbetriebe, Verkaufsläden die nur profitable Kleinserien verkaufen kenne ich leider nicht.

Ja teilweise ist das alles Abzocke, aber ich entscheide als Endkunde ob ich das Spiel mitgehe oder nicht.
 
MiG-Mech

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Noch mal etwas anderes zum Thema:
Es sind ja nicht nur die Bausätze, auch der Rest ist im Preis gestiegen.
Früher hab ich für die 14ml Farbdose vo Revell 1,15 DM bezahlt, heute können es schon 1,50 € sein.
 
Han Solo

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Kurze Anmerkung:
Revell mit Hasegawa zu vergleichen hinkt.
Warum? Weil bei Hase z.B. der Import noch dazu kommt.
Beispiel F-4E Phantom II Korean Air Force 1/48 rund 32,-€.
Alle anderen F-4 etwas günstiger.
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Dass die Hasegawa-Bausätze hier so teuer sind liegt nicht am Hersteller.
Richtigerweise muss man fragen: sind die 32,-€ zu viel? Wenn man schon mit Revell vergleicht.
 
Rampf63

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Eine Frage bleibt dennoch offen:
Warum kostet ein Hase-Kit in der Revell-Schachtel eigentlich um einiges weniger?
Kommt mir vor wie bei Volkswagen - bei denen kosten die Autos mittlerweile ja auch richtig viel Geld, wobei man die gleiche Technik in der "Skoda-Schachtel" wesentlich billiger bekommt.:cool:
Ach ja zu den 1:43ger Resin-Modellautos. Die hab ich auch mit ganzem Herzen gekauft und gebaut von wegen "Haben wollen müssen" bis ich dann irgendwann nachgerechnet habe wieviel mehr Bastelspaß man mit einem Flieger in 1:48 für weniger Geld haben kann.
 
TomTom1969

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Strega, Deine Ausführung ist herrlich. :TOP:
Alternativ eben kaufmännischer drangehen. Wenn ich teilweise hier die Kellerbilder sehe .... zig Baukästen im Regal. Habt ihr mal ausgerechnet wie lange ihr dazu braucht bis der Plastikschrott final aufgearbeitet ist ? Ich habs gemacht und danach alles über die Bucht vertickt. (...)
Hab das vor ein paar Jahren gemacht und mein 'Modellportfolio' umgestellt. :TD:
Alle 1/32er vertickt und auf 1/144 umgestellt! :TOP:
Hat's geholfen? Nein! :red:
Bin immer noch ein gelegentlich bauender Sammler...:cool:
Und billiger ist es auch nicht geworden, weil - da gibt es ja noch die Garage-Kits aus HongKong und die Gashapon aus Japan und ... :)

TomTom
 
Motschke

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Eine Frage bleibt dennoch offen:
Warum kostet ein Hase-Kit in der Revell-Schachtel eigentlich um einiges weniger? <...>
Da wäre es mal interesant zu wissen, was ein Hasegawa-Bausatz in Japan "auf der Strasse" kostet? Denke mal, dass die nicht teurer sind als die jeweilige Revell-Auflage hier. Abgesehen davon, dass Japan meines Wissens nach ein "teures Pflaster" ist. Dann könnte man dann mal nachrechnen, was der Importeur draufhaut. Vorausgesetzt der Händler in Japan macht eine ähnlichen Gewinn wie der in Deutschland.
 
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Na was kann der Import kosten, wenn man Masse im Container und vielleicht noch auf dem Seeweg verschifft und die Ware direkt vom Hersteller kommt ?
Wenn ich in einem Shop in Hong Kong oder China bei Händler bestelle, kostet der Versand für ein Paket per Luftpost auch nur 4 - 7 Euro.
 
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Eine Hasegawa F-4 kostet um die 3500-4000 Yen, das sind in etwa 30€ (ich rechne mit 1000Yen ~ 8Euro). Bei uns gibt es den Kit für etwa 35-40€.
Finde ich jetzt nicht so schlimm. Revell und Italeri kosten damit verglichen dort sogar noch viel mehr als bei uns!

Die günstigeren Preise haben in Japan nur den Nachteil, dass in den Läden die Kits regaleweise stehen, was automatisch zu einem Abfluss größerer Geldmengen aus dem Geldbeutel führt :FFTeufel:

F_W
 
Bernd2

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Für uns hier in Deutschland ist es völlig egal, wieviel ein Bausatz in seinem Heimatland kostet. Hier bei und für uns ist Hasegawa und Tamiya teuer! Revell kann nur deshalb so billig verkaufen, weil es hier den größten Marktanteil hat und weil es ja eigentlich ein US-Konzern ist, der eben im größten Markt der Welt, den USA, ebenfalls den größten Marktanteil hat. Für uns Verbraucher ist das aber egal. Wir wollen gute Bausätze zu günstigen Preissen, also kaufen wir eben auch verstärkt Revell und weniger HaseTam.

Ein weiterer Punkt: Aftermarket-Produkte. Wenn ich ein Modell habe, das verbesserungswürdig ist und z.B. Resin- und/oder Ätzteile benötigt, um gut auszusehen, wird es natürlich teuer. Wenn ich aber einen Bausatz von Revell und die dafür "nötigen" Aftermarket-Produkte kaufe und das alles zusammen immer noch billiger und besser wird, als der Grundbausatz von HaseTam (die eventuell den gleichen Aufwand an Aftermarket-Produkten benötigen), fällt mir die Entscheidung leicht. HaseTam bleibt im Laden liegen.

Ach ja, 27,- Euro für einen 72er-Liberator finde ich nicht zu teuer. Es gibt aus dem Osten einige für mich interessante Bausätze, die sehr viel kleiner sind (z.B. Bristol Blenheim Mk V), aber trotzdem schon vor zwei Jahren 25,- Euro kosteten. Okay, mag Kleinserie sein, aber die Relationen sollten trotzdem beachtet werden. Gut, der Vergleich hinkt, aber letztendlich ist es ja so für den Endverbraucher.

Und als Beispiel: Als ich einen Bausatz der Bristol Beaufighter kaufte, gab es zwei Alternativen: Airfix für 5,99 und Tamiya für 33,50. Ich habe Airfix gekauft und einige Aftermarket-Produkte und kam dann auf ca. 20,-. Also immer noch weit unter Tamiya, und das Endprodukt wird mindestens so gut aussehen, wie das Grundmodell von Tam.

Ansonsten gebe ich den Stimmen recht, die behaupten, das jemand, der bereit ist, den Preis zu zahlen, sich nicht über Abzocke beschweren darf. Wenn ich mich abgezockt fühle oder fühlen würde, würde ich das Produkt im Laden lassen.
 
Avanti

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Ich gehöre auch zu den Leuten, die ab und zu mal 5 Euro mehr für Modellbau ausgeben.
Jetzt mache ich aber schon soo lang Modellbau und habe noch nie von den Gremlin Cessna's gehört, geschweige denn, welche gesehen.
WO kriegt man die denn bitte?
Gesucht wird eine Cessna 414 und, wenn es die gibt, eine Caravan!

Danke für eure Hilfe.

Ernst
 
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Für uns hier in Deutschland ist es völlig egal, wieviel ein Bausatz in seinem Heimatland kostet. <...>
Im Prinzip schon. Wird aber interessant wenn man vergleicht, wer wieviel wofür bezahlen muss - und wer die Differenz kriegt! ;)

Zum Beispiel eine Hasegawa 1/72 F-15C "ANG":
Faller UVP: 35,79 € :eek:
Moduni: 34,99 €
Buy-A-Model: 31,55 €
HLJ.com*: 22,32 €
HLJ.co.jp*: 21,49 €

*.com ist wohl für den überseeischen, .co.jp für den heimischen, also japanischen Markt, wenn ich das richtig verstanden habe.

Jetzt würde mich halt interessieren, was die für einen Japaner in einem japanischen Modellbauladen kostet?

Mindestens 9, nach UVP sogar rund 14 Euro nur für den Versand (da ja alle Lagerkosten usw. haben) von Hasegawa zum Händler in Deutschland finde ich heftig. Insbesondere da es hier um den Versand von Hunderten von Bausätzen geht! :eek: :mad:
 
Flying_Wings

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...
HLJ.com*: 22,32 €
HLJ.co.jp*: 21,49 €
Jetzt würde mich halt interessieren, was die für einen Japaner in einem japanischen Modellbauladen kostet?
2800Yen, wie auf hlj angegeben, dürfte der in Japan gültige Einheitspreis sein. Das gleiche hab ich mit den Phantoms ein paar Beiträge vorher auch schon mal geschrieben...
Und wen's interessiert, der kann sich auf hlj die Rafale von Revell auch mal anschauen: regulär in Japan 7200Yen, also um die 58€!
Aber was bringt die Diskussion, am einfachstenlegt man sich einfach einen Kit weniger zu Hause auf den Stapel, dann sind die ganzen Preisunterschiede schon wieder eingespart :FFTeufel:

Doch um die Diskussion europäischer weiterzuführen: wieso kriegt man im deutschen Versand Aires günstiger als im tschechischen Modellbauladen... ;)

F_W
 
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