Werkspiloten in der FWD?

Diskutiere Werkspiloten in der FWD? im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Wer übernahm eigentlich in der Dresdner Flugzeugwerft die Überprüfungsflüge der überholten Maschinen? Gab es dafür festes Personal in der FWD...
boxkite

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Wer übernahm eigentlich in der Dresdner Flugzeugwerft die Überprüfungsflüge der überholten Maschinen? Gab es dafür festes Personal in der FWD? Wenn ja, wie viele Piloten waren das? Woraus rekrutierte sich dieser Teil der Mitarbeiter? Liest vielleicht sogar ein Ehemaliger mit?
 
HorizontalRain

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@ boxkite

Ja, aus meiner Erfahrung (Abholung von zwei MiG-21 bei der FWD) gab es dort mindestens drei "Werkspiloten", die m.W. alle dort grundüberholten MiG-21 (egal welcher Nation) "einflogen". Bei der Abholung meiner erster Maschine, kam ich auch nicht umhin, bei den Herrn wegen einer "Leutnants-Frage" vorstellig zu werden, was sich im Nachhinein als "gar nicht so falsch heraus kristallisierte"...(Details siehe: http://www.druckerei-moench.de/mmp_beyreuther_pilot.html)

HR
 
boxkite

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Ja, aus meiner Erfahrung (Abholung von zwei MiG-21 bei der FWD) gab es dort mindestens drei "Werkspiloten", die m.W. alle dort grundüberholten MiG-21 (egal welcher Nation) "einflogen". Bei der Abholung meiner erster Maschine, kam ich auch nicht umhin, bei den Herrn wegen einer "Leutnants-Frage" vorstellig zu werden, was sich im Nachhinein als "gar nicht so falsch heraus kristallisierte"...(Details siehe: http://www.druckerei-moench.de/mmp_beyreuther_pilot.html)

HR
Siehst Du, Uwe, jetzt habe ich Dein Buch schon gelesen und die Passagen, die mir Antwort geben könnten, schon wieder vergessen - Entschuldigung! Dann war es aber zumindest Deine Schilderung, die meine eingangs gestellte Frage im Hinterkopf gedeihen ließ ;) ... Na ja, vielleicht kann ja noch einer Deiner ehemaligen Pilotenkollegen Ergänzungen anbringen.
 
schwarzmaier777

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Werkspiloten

waren ehemalige Militärpiloten aus verschiedenen Geschwadern (ich weiß nicht wieviele es gab). Es gab im Fliegerkalender (86 oder 87) der DDR mal einen Bericht über einen Oberstleutnant Grünberg - JG 9 (wurde natürlich nur von Geschw. "Heinrich Rau" gesprochen, weil es ja soviele MiG 23 Geschwader gab) der einen neue Aufgabe bekommt.

Ich scanne den Artikel ein - und stelle in ein (Mod. - copyright ???)- aus heutiger Sicht lachhaft was da eigentlich geschrieben wurde. Ist aber wohl in allen totalitären Systemen immer das Gleiche.

Der Name ist mir dann in DD März 1990 in der FWD beim Abholen nach GÜ der BN 712 wieder über den Weg gelaufen (ins Geschwader wurde die Maschine von einem unserer FF überführt).

Mitte der 90er bin ich ihm dann persönlich in Großenhain begegnet - er hat mich auf einer 172er gecheckt.

Noch 2 Episoden am Rande zu ihm.

1. Er soll es geschafft haben eine BN innerhalb von 45 min in Platznähe "leerzufliegen", dh. ca 4500 ltr Kerosin - wohl mittels Kunstflug. Ich kann nicht wirklich einschätzen, ob dies eine besondere Schwierigkeit ist !!! Normale Flugzeit im normalen Dienst ca. 90 min.

2. Es gab einen Fall einer Havarie im FWD - da ist an einer MiG-23 (Jäger) während des Fluges ein Brand im Nachbrennerbereich ausgebrochen. Er hat die Maschine trotzdem gelandet. Die Maschine hat wohl auch äußerlich im Heckbereich ziemlich verbrannt ausgesehen (Flugzeug war abgebeizt) und muß auch kurz vor knapp gewesen sein(Strukturversagen)!!! Könnte sein das der Vorfall irgendwo im WWW auch näher beschrieben ist.

Herr Grünberg war wohl für alle instandgesetzten MiG-23 der einzige Werkspilot. Es wurden ja auch MiG 23 aus Tchechien überholt - zufällig kam an dem Tag, an dem ich im FWD war die letzte tsch. MiG zur GÜ.

Gruß

Ingo
 
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DDA

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Die Syrische 21bis, die sich in Marxwalde mal zu einer Zwischenlandung sehen ließ (RSBN-SAU-Test), wurde von einem Zivilisten gesteuert. Gekleidet in die bekannte blaugraue Fliegerkombi, allerdings ohne Dienstgradabzeichen entstieg er der Maschine, setzte seinen Helm ab und - ein wahrhaft unmilitärischer Haarschnitt kam zum Vorschein :TD:.
Er war ein ehemaliger NVA-Flieger (Major?- Mist, ist einfach zu lange her), der dann zur FWD gekommen ist.

PS: Über die Aktion von Uwe kann ich immer wieder schmunzeln.....

Axel
 
atlantic

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Er soll es geschafft haben eine BN innerhalb von 45 min in Platznähe "leerzufliegen", dh. ca 4500 ltr Kerosin - wohl mittels Kunstflug. Ich kann nicht wirklich einschätzen, ob dies eine besondere Schwierigkeit ist !!! Normale Flugzeit im normalen Dienst ca. 90 min.
dazu frag mal "cirrus" der hat das bestimmt mehrmals toppen dürfen.

so weit ich mich erinnere, haben cirrus und sein co. ( name leider entfallen) beim austoben in platznähe die 4000 l in nicht ganz 20 min. verpulvert.:TD:
Mig 29 = Saufsau


nun zum Thema:
ich war ein paar mal in DD und konnt dort auch mal mit nem Piloten sprechen.
Er war ein Ex-Militärpilot, der schon ein bisschen älter aussah.
 
Majak

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jetzt habe ich auch mal eine Frage:
Wie wurden die Werkstattflüge durchgeführt, will meinen in welcher Lackierung und mit welchen Kennzeichen oder gar nackt? (das Luftfahrzeug).
Gab es temporäre Kennzeichen?
Sicher ein Thema für Insider.

Gruß JuG
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Einer der Werkspiloten in Dresden war Heinz Lehmann, ehemaliger Junkerspilot. Der hat auch die 152 geflogen. Ansonsten noch massenweise Mig 21 und Il 14.

Gruß Peter
 
schwarzmaier777

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jetzt habe ich auch mal eine Frage:
Wie wurden die Werkstattflüge durchgeführt, will meinen in welcher Lackierung und mit welchen Kennzeichen oder gar nackt? (das Luftfahrzeug).
Gab es temporäre Kennzeichen?
Sicher ein Thema für Insider.

Gruß JuG
Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich habe die besagte Maschine gesehen - und da waren keine Kenner und die Maschine abgebeizt mit Rußspuren an der Trennstelle (Spant Nr.....????) des Hecks.

Warum sollte man auch nur die Kokarde anbringen - man war doch Staat im Staate. Wenn man mit einer "nackten" Maschine einen Werkstattflug macht - wer soll sich beschweren und warum ??

Macht aber durchaus Sinn es so zu tun - hätte man eine syrische oder libysche (oder woher auch immer) MiG erst fertig lackieren sollen - eventuell mit Wüstenanstrich - und dann Werkstattflug durchführen. Die Militärmissionen waren doch allgegenwärtig. (Fotos aus Altenburg mit neuester MiG-27 Version 300 m vom Aufsetzpunkt oder die Kenntnis das die Su-25 seit Sept. 85 in Brandis stationiert war- " first seen ....").

Wäre vermutlich zum Politikum geworden.

Ich betone - es ist meinerseits reine Spekulation - könnte aber wahrscheinlich sein.....


Gruß
Ingo

PS: Blööderweise durfte ich in 1988 wegen einer gebrochenen Zehe Kalaschnikows putzen,während meine Kollegen in FWD ein 14 tägiges Praktikum durchführen. War aber witzig mit 5 AK 47 (KmS - um genau zu sein) über der Schulter durchs Tor über 200 m öffentliche Straße (Macherstr.= ziemlich große Hauptstr.)zum Parkplatz zu laufen und diese dann im P 601 Lim Kofferaum durch halb Kamenz zu fahren. Das hat - auf deutsch gesagt - keine Sau interessiert. Man stelle sich das heute vor einer BW-Kaserne vor.
 
Tom

Tom

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1. Er soll es geschafft haben eine BN innerhalb von 45 min in Platznähe "leerzufliegen", dh. ca 4500 ltr Kerosin - wohl mittels Kunstflug. Ich kann nicht wirklich einschätzen, ob dies eine besondere Schwierigkeit ist !!! Normale Flugzeit im normalen Dienst ca. 90 min.

Ingo
Eigentlich war Grünberg für das genaue Gegenteil bekannt: Er holte aus dem vorhandenen Sprit stets eine unglaubliche Flugzeit heraus, deshalb nannte man ihn auch "das Schlauchboot". Er war sicher einer der besten Piloten, die wir im JG-9 hatten.
 

n/a

Guest
Warum sollte man auch nur die Kokarde anbringen - man war doch Staat im Staate. Wenn man mit einer "nackten" Maschine einen Werkstattflug macht - wer soll sich beschweren und warum ??

Macht aber durchaus Sinn es so zu tun - hätte man eine syrische oder libysche (oder woher auch immer) MiG erst fertig lackieren sollen - eventuell mit Wüstenanstrich - und dann Werkstattflug durchführen. Die Militärmissionen waren doch allgegenwärtig.
Die Geheimhaltung dürfte höchstens ein Teilaspekt gewesen sein - schließlich konnte man die Herkunft der Maschinen bereits bei ihrem Antransport gut aufklären. In Odessa beispielsweise werden die Testflüge auch heute noch "blank" durchgeführt - einfach, um die Lackierung vor der Übergabe nicht zu beschädigen.
 

Rhönlerche

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Welche Funkrufzeichen hatten denn diese Werkstattflüge des FWD? Und waren die "pro forma" zivile Flüge?
 
schwarzmaier777

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anbei besagtes Porträt zu Herrn Grünberg. Das Eigentliche - welche neue Aufgabe er bekommt - ist daraus nicht zu ersehen !!!! Bitte die Qualität zu entschuldigen - besser habe ich es nicht hinbekommen, um die Dateigröße upload einzuhalten.

Ingo
 
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Die syrische Mig in Marxwalde hatte ihre Orginallackierung, die (DDR-) Hoheitszeichen waren provisorisch mit Wasserfarbe(?) aufgebracht.

Axel
 
HorizontalRain

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(DDR-) Hoheitszeichen waren provisorisch mit Wasserfarbe(?) aufgebracht.
@ Axel,

das deckt sich mit meinen Erinnerungen aus Dresden, von mindestens zwei MiG-21, die ich dort ohne Farbe, aber mit sehr blassem DDR-Hoheitsabzeichen (?Wasserfarbe) sah. Eine der Mühlen hatte am Lufteinlauf ein komplett neues Unterteil erhalten, ... Bruch Bugfahrwerk bei der Landung oder so in der Art ... - hätte man da nur ein paar Fotos von machen können :(

HR
 
DDA

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@HR,
letzteres hab ich nicht nur einmal heftig bedauert....
Die MiG bei uns hatte ein paar ausgetauschte Beplankungen am Rumpf, warum - keine Ahnung. Wäre aber auch ein paar Photos wert gewesen (auch die damals für mich völlig neue englische Beschriftung am Flugzeug und in der Kabine, interessant wäre sicher auch die etwas andere Ausrüstung gewesen....)

Axel
 
DM-ZYC

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Werkspiloten

Es gab in der FWD ständig 5 Werkspiloten, 3 für die Strahlflugzeuge
(MiG-15,-17,-21-23) und 2 für die Kolbenmaschinen und Hubschrauber.
Wobei diese über die Jahre natürlich gewechselt haben. In den 60-ziger Jahren z.B. noch die 152-Piloten H.Lehman und G.Güttel. Die dann auch später durch ex-LSK piloten abgelöst wurden.
Bei personellen Engpässen in Dresden wurden von den LSK auch Piloten zur Unterstüzung abgestellt.

Gruß Peter
 
Thema:

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