Der Modellbau hat schon immer die Eigenheit, bestimmte Begriffe unkritisch zu übernehmen und zum Fachbegriff zu erklären. Und der wird dann weitergeführt, weil doch Fachbegriffe so professionell sind...:D;).
Ein Diorama ist eigentlich eine Darstellung, die nur eine Blickrichtung zuläßt, zwingend einen Hintergrund hat und die Perspektive mit einschliesst. Solche klassischen Dioramen findet man fast ausschließlich in Museen. Klassische Flugzeugdioramen sind zB der Jasta-5-Flugplatz im Deutschen Museum oder der Schulbetrieb eines schweizer Flugplatzes im Verkehrshaus in Luzern. Dort haben die Flugzeugmodelle sogar unterschiedliche Maßstäbe, um die Tiefe vorzutäuschen.
Eine Vignette ist wörtlich ein 'Bildchen'. Kunsthistorisch ist dies aus Nebenszenen abgeleitet, die sich auf grossen Darstellungen befinden und für sich eine Geschichte erzählen.
Im Englischen hat sich für 3D-Darstellungen ohne Hintergrund und ohne Perspektive eigentlich das "Table-Top" eingebürgert, aber das kennt entweder keiner oder man lehnt es aus hier schon genannten Gründen ab.
Bei den Figurenbauern wird diese Diskussion auch immer wieder geführt, aber da ist es manchmal einfacher, weil hier durchaus Darstellungen mit nur einer Blickrichtung und Hintergrund möglich sind.
Eine gängige deutsche Bezeichnung für perspektivlose grössere Darstellung gibts eigentlich nicht. Auch unsere eigenen Museums-'Dioramen' sind eigentlich keine, da sind von allen Seiten zu betrachten sind und auch so angelegt sind. Eine bevorzugte Blickrichtung gibts da absichtlich nicht.
Bleibt als Unterscheidung wirklich nur die Größe. Nur ein Modell, ein Pilot, nur eine kleine Geschichte, könnte man als Vignette bezeichnen. Aber ich frag mich weshalb. Ich würde für alles den Begriff Diorama wählen, denn eine besondere Herausstellung der 'Vignette' bedarf es eigentlich nicht.
H