Propeller - Auslegung, Berechnung, Aerodynamik

Diskutiere Propeller - Auslegung, Berechnung, Aerodynamik im Luftfahrzeugtechnik u. Ausrüstung Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Hallo, wie das Thema schon sagt, bin ich auf der Suche nach Informationen zu Propellerauslegung, Berechnung, Aerodynamik etc. Speziell auch...
one-o-nine

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Hallo,

wie das Thema schon sagt, bin ich auf der Suche
nach Informationen zu Propellerauslegung, Berechnung, Aerodynamik etc.
Speziell auch Bauweisen, Alu, Holz-Composit etc., Festigkeiten,
Vibrationsbelastungen, das ganze Propeller-know-how eben.

Gefragt ist ggf. spezielle Literatur, Software etc.
Habe bislang nicht viel wirklich detaillierte Fachliteratur gefunden... :?!
Und Auslegungs-Software ist was Leistungen und auch Drehzahlen
angeht meist auf den RC-Modellbau beschränkt...

Vielen Dank für jeden Tip!

Gruss
one-o-nine
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
Guten Morgen.

Auch wenn es aus der Modellbau-Ecke stammt, empfehle ich dir als Einstiegsliteratur mal die Artikel von Helmut Schenk zum Thema Propeller:
http://www.rc-network.de/magazin/inhaltflug.html#6
Auch Martin Hepperle hat dazu was im Netz: http://www.mh-aerotools.de/airfoils/propuls1.htm

Software.. richtig, die meisten frei verfügbaren Tools sind inkompressibel und auf modellbautypische Parameter festgelegt. Als "erster, ungenauer Schuss" taugen sie meist dennoch.
Früher war XRotor von Mark Drela eines der Standardtools zur Vorab-Auslegung, auch für "echte" Flieger, und frei downloadbar. Ich finde derzeit keinen direkten Downloadlink mehr, aber vielleicht kontaktierst du ihn einfach direkt.

Ich habe selbst mal vor einigen Jahren im Rahmen einer Studienarbeit ein Prop/Rotorberechnungstool betreut, welches, wenn mit den "richtigen" Profilpolaren gefüttert, durchaus auch for "große" Propeller geeignet ist. Allerdings ist die Bedienung recht ansrpuchsvoll und wir haben es nie von der SGI-Workstation auf andere Systeme portiert.

gruß

A.P.
 
gero

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Hallo one-o-nine,

Ich kann das Buch

Schulze, Horst: Luftschrauben für Modellantriebe - Berlin : Transpress 1980

empfehlen. Zwar auch mit Fokus Modellantrieb, aber mit sehr ausführlichen Grundlagen, vielen Diagrammen und mathematischen Zusammenhängen. S. geht von den Ergebnissen der NACA bei "richtigen" Propellern aus und überträgt die Zusammenhänge auf die Modellanforderungen.

Kann man bestimmt im Internet günstig erlegen.

gero
 

derPatrick

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AW: Propeller - Auslegung, Berechnung, Aerodynamik

Hallo,

Ich habe zwei zusätzliche Fragen bezüglich Propeller:
1) In wie fern hat die Schränkung der Luftschraube einen Einfluss auf die "Konstantheit" des Anstellwinkels auf der gesamten Drehebene?
Ist der Anstellwinkel nicht immer unterschiedlich von Blattwurzel bis Blattspitze?

2) Ein Propeller hat an der Blattwurzel den größten und an der Blattspitze den kleinsten Einstellwinkel. In wie fern trägt dies zu einer Optimierung des Anstellwinkels bei? Bzw. in wie fern sind die beiden Winkel voneinander abhängig? Stehen nicht eher Fortschrittswinkel und Anstellwinkel im Zusammenhang?

Vielen Dank schon einmal! :)
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
AW: Propeller - Auslegung, Berechnung, Aerodynamik

Hallo, Patrick

Zunächst würde ich dir empfehlen, diese beiden Artikel durchzuarbeiten:

http://www.rc-network.de/magazin/artikel_02/art_02-0037/Standschub.pdf
http://www.rc-network.de/magazin/artikel_02/art_02-0036/Propsteigung.pdf

Dort findest du sehr viele Fragen höchstkompetent beantwortet.

Grundsätzliches Entwurfsziel eines Props lautet ja, möglichst viel Schub aus möglichst wenig Leistung zu generieren. Dazu sollte

a) die Übergeschwindigkeit des Propellers so klein wie möglich sein (Stichwort Vortriebswirkungsgrad), dafür aber eine möglichst große LuftMENGE durchgesetzt werden - das führt zu einem möglichst großen Propdurchmesser
b) das Strahlprofil des Propellerstrahls eine möglichst KONSTANTE Geschwindigkeit über die gesamte Propellerfläche aufweisen (minimierung der induzierten Leistung)
c) das einzelne Profilsegment im Prop möglichst optimal betrieben werden; d.h. Profiltiefe und effektiver aerodynamischer Anstellwinkel im Betriebspunkt optimal (im Prinzip gleitzahloptimiert) sein.

In der Praxis kann man das so nicht direkt durchführen, da diese Optimierung nur für EINEN Betriebspunkt passen würde, der Prop zu groß würde, die Profilsegment-Belastung zu hoch wird usw.

Zur Konstantheit des Anstellwinkels:
im Schwebefall (d.h. Stand bzw. keine von außen aufgeprägte Durchströmung) hat der ideale Propeller nach einfachster Impulstheorie eine Einstellwinkelverteilung entsprechend einer 1/r Funktion, und die Profiltiefe folgt ebenfalls einer 1/r-Funktion. Das ergibt eine näherungsweise konstante Abwindgeschwindigkeit, und diese benötigt für einen gewünschten Schub die kleinste Leistung (optimierung der induzierten Leistung)
Leider ist so ein Prop nicht praktikabel, denn die Anstellwinkel im Nabenbereich werden zu groß (Ablösung)
Auch kann diese Idealisierung die Randwirbeleffekte im Blattspitzenbereich nicht berücksichtigen. Der "machbare" Prop verlagert deshalb die Schuberzeigung von der Nabe etwas weiter nach außen; der Prop wird "bauchiger"

Wenn jetzt noch die axiale Durchströmung (Vorwärtsfahrt) hinzukommt, dann muss diese eben auch noch mit der Umfangsgeschwindigkeit überlagert werden, um einen Differenzwinkel zu erhalten.
Das Ergebnis sieht im Prinzip so aus dass ein relativ langsam drehender Prop (oder) eines schnell fliegenden Flugzeuges a) einen gigantischen mittleren Einstellwinkel hat und b) auch weniger Verwindung braucht als ein schneller drehender Prop bzw. langsamerer Flieger.

Prinzipiell kann ein starrer Prop immer nur für einen Einströmwinkel (d.h. für EIN Verhältnis Flug- zu Umfangsgeschwindigkeit) optimal sein, weshalb Propellerauslegung immer ein Kompromiss zwischen den unterschiedlichen abzudeckenden Betriebsfällen (max.Leistung beim Start, guter Wirkungsgrad im Reiseflug usw.) sein muss.

Eine Blattverstellung schafft da zwar Linderung, da sie aber der Verwindung nur einen zwar grundsätzlich variablen, aber über den Propradius stets GLEICHEN Verwindungsanteil überlagern kann bleibt auch hier Kompromiss zu treffen, für welchen Betriebspunkt die Grundverwindung des Props ausgeführt wird.

gruß
a.p.
 
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