LRO/LCROSS

Diskutiere LRO/LCROSS im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Heute Nacht unserer Zeit startet die NASA zwei Mondsonden mit einer Atlas-V Rakete. Zum einen geht es um den Lunar Reconnaissance Orbiter...

manuma

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Heute Nacht unserer Zeit startet die NASA zwei Mondsonden mit einer Atlas-V Rakete.

Zum einen geht es um den Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) und um den Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS).

LRO verfügt über folgende Instrumente:
- Lunar Orbiter Laser Altimeter (LOLA)= Mit diesem Lidar soll eine sehr genaue topografische Karte des Mondes erstellt werden.
- Lunar Reconnaissance Orbiter Cameras= Hiermit können Weitwinkelaufnahmen als auch Nahaufnahmen vom Mond gemacht werden. Diese Aufnahmen werden sehr hilfreich sein für eventuelle zukünftige Landeplätze.
- Lunar Exploration Neutron Detector: Mit diesen Instrument werden die abgegebenen Neutronen gemessen. Wasser absorbiert die Neutronen und wenn irgendwo eine Verminderung dieser Neutronen festgestellt würde, könnte dies ein Hinweis auf Wasser sein.
- Diviner Lunar Radiometer Experiment: Mit diesem Instrument wird eine Temperaturkarte des Mondes erstellt.
- Lyman-Alpha Mapping Project: Mit diesem Instrument soll ebenfalls nach Eis gesucht werden, allerdings in Kratern, welche permanent im Schatten liegen
- Cosmic Ray Telescope for the Effects of Radiation: Damit wird der biologische Effekt von kosmischer Strahlung gemessen


LRO ist die primäre Nutzlast. Kommen wir nun zu LCROSS. LCROSS besteht aus der Earth Departure Upper Stage (EDUS). Die EDUS ist Centaur-Oberstufe der Atlas V-Rakete. Der zweite Teil ist dann die Raumsonde.
Die Centaur Oberstufe soll mit einer Geschwindigkeit von ca. 9.000 Stundenkilometer auf den Mond aufschlagen und dabei eine große Wolke erzeugt. Die Centaur-Oberstufe soll natürlich in einem Bereich des Mondes aufschlagen, der dauerhaft im Schatten liegt. Mit den Instrumenten der eigentlichen Raumsonde sollen dann Messungen gemacht werden, um die Vermutung zu bestätigen, dass in den dauerhaft im Schatten gelegenen Stellen des Mondes Wassereis vorhanden ist. LCROSS wird später dann selber auf dem Mond aufschlagen und dabei zerstört.

Es gibt folgende Startmöglichkeiten für heute:
23:12 Uhr MESZ, 23:22 Uhr MESZ, 23:32 Uhr MESZ

Falls es heute nicht klappt, hat man Morgen weitere Startgelegenheiten.

Gruß ;)
 
#
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manuma

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Hier noch ein Bild der Atlas-V Rakete, wie sie sich nun am Launch Complex 41 befindet.

Bei der Trägerrakete wird es sich um eine Atlas V 401 handeln. Es werden keine Feststoffbooster montiert sein und die Centaur-Oberstufe wird ein Triebwerk haben.

Gruß
 
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manuma

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NASA-TV überträgt ab jetzt live. Bald beginnt dann das Betanken der einzelnen Raketenstufen.

Das Wetter könnte Probleme machen, 40 % Chance auf inakzeptables Startwetter.

Gruß ;)
 
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Lancer512

Lancer512

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Die Centaur Oberstufe soll mit einer Geschwindigkeit von ca. 9.000 Stundenkilometer auf den Mond aufschlagen und dabei eine große Wolke erzeugt. Die Centaur-Oberstufe soll natürlich in einem Bereich des Mondes aufschlagen, der dauerhaft im Schatten liegt.
Eine interessante Mission. Aber sicherlich meinst du die Rückseite des Mondes ... :rolleyes:
 

manuma

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Bei T-4 Minutes wird es einen 20 minütigen Hold geben. Derzeit wird Centaur-Oberstufe mit Liquid Oxygen betankt.

Gruß ;)
 
wollex

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Hallo manuma

Du hattest hier diverse Startabhängigkeiten (STS-127 vs. LRO/LCROSS) beschrieben. STS-127 ist ja nun vorerst auf Juli verschoben worden, aber inwiefern hätten sich beide Missionen bezüglich des Startzeitpunktes voneinander abhängig gemacht?

 

manuma

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Hallo manuma

Du hattest hier diverse Startabhängigkeiten (STS-127 vs. LRO/LCROSS) beschrieben. STS-127 ist ja nun vorerst auf Juli verschoben worden, aber inwiefern hätten sich beide Missionen bezüglich des Startzeitpunktes voneinander abhängig gemacht?


Das Problem ist die Range umzukonfigurieren, umzubauen. Die Range umfasst Bahnverfolgungssysteme (Antennen, Kameras), Telemetrieantennen, etc. Das Shuttle fliegt in eine ganz andere Umlaufbahn als LRO/LCROSS und das Shuttle ist ein ganz anderes Raumfahrzeug als LRO/LCROSS es sind.

Man braucht einfach eine gewisse Zeit, um die Range von Shuttle auf LRO/LCROSS umzukonfigurieren, umzubauen und natürlich umgekehrt von LRO/LCROSS auf das Shuttle. Darin besteht die Abhängigkeit voneinnander.

Gruß ;)
 

manuma

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Die Chance auf akzeptables Startwetter beträgt nur noch 30 %. Sieht so gar nicht gut aus für einen Start heute.

Gruß ;)
 
wollex

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Man braucht einfach eine gewisse Zeit, um die Range von Shuttle auf LRO/LCROSS umzukonfigurieren, umzubauen und natürlich umgekehrt von LRO/LCROSS auf das Shuttle.
Okay, dann ist der Fall klar; das wusste ich nicht. Ich bin irrtümlicherweise von einer gewissen Parallelität zwischen den einzelnen Missionen, bezüglich des Starts und des weiteren Verlaufs (betreffend Überwachung, Technik) der jeweiligen Mission ausgegangen. Wie ich in der Zwischenzeit anderweitig lesen konnte, funktioniert das natürlich nicht so einfach .... dank dir für die Info.




 

manuma

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Wie erwartet, sieht das nicht so gut aus. Sie haben sich entschieden, dass nur die dritte Möglichkeit um 23:32 Uhr in Betracht gezogen wird.

EDIT: Jetzt sieht es gut aus. Das Wetter ist auf GO.

Gruß ;)
 
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manuma

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Der Aufstieg hat super funktioniert und auch das Coverage bei NASA TV mit den Bildern ist ganz hervorragend :) Wirklich schöne Bilder. Die Rakete hat langsam abgehoben, aber das lag daran, dass keine Feststoffbooster montiert wurden.

Gruß ;)
 

MrDoommaker

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Wunderbar, auch wie die Farbe sich bei verbrennung verändert. Freu mich schon auf die vielen Infos. Super Mission - Back to the MOON -:)

Gruß aus Recke
 

manuma

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An welchem Krater des Mondes die Centaur-Oberstufe aufschlagen wird, steht noch nicht fest. Fest steht nur, dass es am Südpol des Mondes passieren wird. Welcher Krater es wird, wird man 30 Tage vor dem Aufschlag dann entscheiden. 9 Stunden und 40 Minuten vor dem Aufschlag wird dann die Seperation von LCROSS von der Centaur stattfinden. Die Centaur wird dann aufschlagen und LCROSS wird durch diese Wolke dann hindurchfliegen.

Es hat alles gut geklappt. LRO sendet bereits Telemetriedaten und auch LCROSS hat nun die Steuerung des LCROSS-Centaur Stacks übernommen.

Hier noch ein Bild vom gestrigen Start.

Bildquelle: NASA

Gruß ;)
 
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mcnoch

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Eine Mission, die als Vorhut für die Rückkehr zum Mond dienen soll, doch derzeit sieht es mit der Rückkehr der NASA zum Mond eher düster aus. Die hoffentlich fleißig gesammelten wissenschaftlichen Daten kann man aber in jedem Falle gut gebrauchen.
 
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Maik

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Eine interessante Mission. Aber sicherlich meinst du die Rückseite des Mondes ... :rolleyes:
Da liegt bei euch ein Denkfehler vor. Die "Rückseite" des Mondes, also die Seite, die der Erde abgewandt ist, ist nicht dauerhaft im Schatten, schließlich wird der Mond von der Sonne beschienen, nicht von der Erde. Bei Neumond wird die "Rückseite" des Mondes beschienen, der Mond ist dann nicht komplett im Dunkeln - das gibt es nur bei einer Mondfinsternis. Gemeint ist ein Bereich um die Pole, der durch Unebenheiten (Krater) bedingt dauerhaft im Schatten liegt. Deshalb auch die Umlaufbahn der Sonden über die Pole.
 

manuma

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LCROSS wird vier Minuten Zeit haben um Daten zu sammeln. Kurz nachdem die Daten dann zur Erde übertragen worden sind, wird auch LCROSS aufschlagen. Der Aufschlag wird mit dem Hubble Space Telescope, als auch mit Teleskopen beobachtet.

LRO ist derzeit auf dem Weg zum Mond und soll diesen am Dienstag erreichen. Schließlich muss LRO dann in einen elliptischen Mondorbit eingebremst werden. Dafür hat LRO 898 Kilogramm Treibstoff an Bord. Der Mondorbit wird ca. 50 Kilometer hoch sein. Nachdem das geschehen ist, wird man ca. 2 Monate brauchen, um die Instrumente zu prüfen und zu kalibrieren.

Gruß ;)
 
mcnoch

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Alien
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schließlich wird der Mond von der Sonne beschienen, nicht von der Erde.
Auf dem Mond kann man durchaus schon mal im Erdschein lustwandeln.
 

MrDoommaker

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Interview : Prof. Dr. Harald vom Institut für Planetologie der WWU
Pressemitteilung: upm - Mediendienst der Uni Münster

Hiesingers Projekt ist „LROC", die „Lunar Reconnaissance Orbiter Caneras", drei Kameras, die bislang noch nie gesehene Details vom Mond ans Licht bringen sollen.
„Die Datenmenge wird alles übertreffen, was von den bisherigen Mondmissionen gesammelt worden ist. Rund 70 Terabyte werden im ersten Jahr anfallen, schätzt er. Wir dagegen haben den ganzen Mond im Blick und können somit die geologische Aktivität über lange Zeiträume bestimmen.“
Hiesinger will auch der Hypothese nachgehen, dass sich in den besonders tiefen Kratern an den Polen Reste von Wassereis finden. Dieses Wasser könnte von Ausgasungen des Mondinneren stammen oder durch Kometen auf die Mondoberfläche gebracht worden sein. „Die Krater an den Polen sind so tief, das niemals Sonnenlicht hinein fällt. Am Boden herrschen Temperaturen von bis zu -230 Grad Celsius. Dagegen haben wir an einigen Kraterrändern permanent Sonnenlicht. Das wäre ein idealer Landeplatz, weil man auf den Rändern die Solarenergie nutzen könnte, gleichzeitig aber auch das notwendige Wasser aus dem Eis am Boden gewinnen könnte", erklärt Hiesinger. Dass die Kameras sensitiv genug sind, um bis zum Grund des Kraters zu sehen, habe gerade erst die japanische Mission „SELENE/Kaguya" demonstriert. „Jedes Mineral hat spezielle spektrale Merkmale, anhand derer wir es sicher identifizieren können". Dabei gilt vor allem dem Element Titan sein Interesse.
Vorerst ist die Finanzierung der Mission für ein Jahr gesichert. Sie könnte aber weitergeführt werden, genügend Treibstoff hat „LRO" an Bord. Hiesinger hofft darauf, denn in einem Jahr können die beiden „NAC"s nur einen Bruchteil der Mondoberfläche erfassen. Rund zehn Prozent werden es sein, so denkt er.Dennoch sind die Datenmengen gigantisch. Sie werden von der Sonde durchs All an die Arizona State University gesendet und dort archiviert. Etwas später landen dann ausgewählte Daten in Deutschland. „Wir haben gar nicht die Speicher, um alle Daten zu bewältigen“
Deshalb sollen schon ein halbes Jahr nachdem sie kalibriert worden sind, die ersten Daten öffentlich gemacht werden, damit jeder Wissenschaftler darauf zugreifen kann. „Wir werden so viele Daten bekommen, da können sich noch Generationen von Wissenschaftlern mit der Auswertung beschäftigen.
„Natürlich werden wir uns die Sahnestückchen herauspicken, schließlich haben wir viel Zeit und Geld investiert, um das Projekt ins Rollen zu bringen", sagt er mit einem Schmunzeln.
Leicht sei es nicht, für eine Planetenmission ausgewählt zu werden. Doch es ist nicht der erste Erfolg dieser Art für das Institut für Planetologie: Die Sonde „BepiColombo" wird mit dem Projekt „MERTIS" 2014 auf dem Weg zum Merkur geschickt, und auch an „Mars-Express" ist Hiesinger beteiligt. Ebenfalls beteiligt sind die münsterschen Wissenschaftler an „Moonrise", der Rückführung von Proben aus dem größten Einschlagskrater des Mondes und an der für 2013 geplanten „ExoMars"-Mission zum roten Planeten.


Gruß aus Recke
 
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