60 Jahre Comet

Diskutiere 60 Jahre Comet im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/4562/ticket_in_den_tod.html
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Die Comet war schon ein elegantes Flugzeug.:) Schade, dass anscheinend so sehr geschludert worden ist und das Flugzeug deswegen so viele Abstürze hatte...
 
PeWa

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Na irgendwie lebt sie ja in Form der Nimrod noch weiter.:TOP:
 

phantomas2f4

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Die Comet war schon ein elegantes Flugzeug.:) Schade, dass anscheinend so sehr geschludert worden ist und das Flugzeug deswegen so viele Abstürze hatte...

Hallo,wieso geschludert....? Man wußte es damals einfach nicht besser...!

Gruß Klaus
 
propellerflieger

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Hallo,wieso geschludert....? Man wußte es damals einfach nicht besser...!

Gruß Klaus
Das liest sich aber im Spiegelartikel ein wenig anders. Man hat wohl doch einiges gewusst und vieles lieber verdrängt.

Trotzdem ein sehr elegantes Flugzeug

gruss propellerflieger
 
pok

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Der tatsächlich vorhandene Designfehler der Comet 1

Das liest sich aber im Spiegelartikel ein wenig anders. Man hat wohl doch einiges gewusst und vieles lieber verdrängt.

Trotzdem ein sehr elegantes Flugzeug

gruss propellerflieger
Ich kenne die Quellen des Spiegel nicht aber ich vermute mal wieder eine aufgeblasene Geschichte, die einer ernsthaften Ueberpruefung nicht standhält und der Spiegel so tut als ob er die Luftfahrtgeschichte umschreiben muesste. Der tatsächlich vorhandene Designfehler der Comet 1, und das lernt seit 50 Jahren jeder Ingenieur im Studium als abschreckendes Beispiel, waren die rechteckigen Fenster und die Wechselbeanspruchungen die diese Aluminiumlegierung nach genügend Lastzyklen reißen ließ.
Das war damals nicht bekannt und ist erst in den 50er Jahren systematisch untersucht worden. Heute kann man solche Probleme, wenn die Randbedingungen denn richtig festgelegt wurden sicher beherrschen, was nicht nicht heißt, das gelegentlich Risse in der Struktur von Flugzeugen auftreten bevor die festgelegte Lebensdauer erreicht wurde.
Damals war das fliegen übrigens wesentlich gefährlicher als heute und die beiden Startunfaelle hätten die Reputation der Comet nicht geschadet.
Die midair Abstürze schon, obwohl die Comet 2 anschliessend noch viele Jahre erfolgreich flog.
 
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Bitter Man

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Meiner Meinung nach mixt der Spiegel hier zur Stimmungsmache alles zusammen, was sicherlich teils berechtigt am Design kritisiert wurde. Es mag sein, das es schwache Triebwerke gab und daher das Startverhalten delikat war, aber das hat IMHO rein gar nichts mit dem Strukturversagen des Rumpfes im Reiseflug zu tun.
Es ist aber immer wieder schön zu sehen, wie elegant ein Rumpfbug gestaltet sein kann, wenn ich da an heutige Designs, wie etwa den A380 "Frankenstein" denke, schauderts mich geradezu.

Gruß BM
 
propellerflieger

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Ich kenne die Quellen des Spiegel nicht aber ich vermute mal wieder eine aufgeblasene Geschichte, die einer ernsthaften Ueberpruefung nicht standhält und der Spiegel so tut als ob er die Luftfahrtgeschichte umschreiben muesste. Der tatsächlich vorhandene Designfehler der Comet 1, und das lernt seit 50 Jahren jeder Ingenieur im Studium als abschreckendes Beispiel, waren die rechteckigen Fenster und die Wechselbeanspruchungen die diese Aluminiumlegierung nach genügend Lastzyklen reißen ließ.
Das war damals nicht bekannt und ist erst in den 50er Jahren systematisch untersucht worden. Heute kann man solche Probleme, wenn die Randbedingungen denn richtig festgelegt wurden sicher beherrschen, was nicht heißt, das gelegentlich Risse in der Struktur von Flugzeugen auftreten bevor die festgelegte Lebensdauer erreicht wurde.
Damals war das fliegen übrigens wesentlich gefährlicher als heute und die beiden Startunfaelle hätten die Reputation der Comet nicht geschadet.
Die midair Abstürze schon, obwohl die Comet 2 anschliessend noch viele Jahre erfolgreich flog.
Naja ob man das mit den eckigen Fenstern als Designfehler bezeichnen will oder als was auch immer lasse ich mal dahingestellt sein.

Und dass der Spiegelartikel bestimmt das eine oder andere an Fakten zusammenmischt und dann auch noch etwas Dramatik als "Würze" dazutut
das mag sein, das Magazin will ja gelesen , sprich verkauft werden.

Aber wenn ich solch eine Textstelle lese, Zitat aus dem Spiegelartikel:

"Experten der britischen Luftfahrtkontrolle hatten eine mögliche Schwächung der "Comet" durch Materialermüdung als sicherheitskritischen Punkt sogar erkannt. Eine Zulassung des Jets ohne entsprechende Ermüdungstests, so erklärten sie, sei ausgeschlossen. Darüber wurde sowohl Hersteller de Havilland als auch die BOAC unterrichtet. Dennoch kam es zu einem faulen Kompromiss: Die nötigen Ermüdungsuntersuchungen sollten nachgeholt werden, nachdem der Jet den Liniendienst aufgenommen hatte."

Dann muss ich mich doch fragen warum haben die zuständigen Entwicklungsingenieure nichts unternommen bzw. mal wenigstens angefangen nach dem Problem zu suchen.
Gerade auch unter dem Aspekt, dass es sich ja um ein völlig neuartiges Flugzeug handelte und eben vieles noch nicht so bekannt war. Besonders auch in dem Bewusstsein, dass fliegen ja zur damaligen Zeit gefährlicher war als heute.

Mich stört einfach die Aussage "das hat man damals (noch) nicht gewusst".

Vieles hat man nicht gewusst und vieles weiss man heute auch noch nicht aber wenn es auch nur einen geringen Verdacht gibt, vor allem wenn es schon Unglücke gegeben hat, dann ist es nun mal so, dass man eben nach den Ursachen suchen muss, ist schlimm genug dass damit dann immer noch nicht alle Eventualitäten ausgeräumt sind und das so gern zitierte "Restrisiko" immer noch bleibt.

gruss propelerflieger
 

Tiefflieger

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Auf N24 kam vor ein paar Monaten eine interessante Dokumentation dazu, mit Originalbildern des Wassertanks, der im Laufe der Absturzermittlungen gebaut wurde, um mit der Zelle Zyklen-Drucktests zu absolvieren.

Gemeinhin sieht man diese Untersuchung wohl als den Beginn moderner, wissenschaftlicher Flugunfalluntersuchungen an.

Darin wurde erwähnt, daß das das erste Mal war, daß man solche Druck-Ermüdungstests mit einer Flugzeugzelle gemacht hat.
 
pok

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Alien
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Heute gebaue Flugzeuge werden in 60 Jahren als unnoetig gefaehrlich angesehen werden

Ich denke nicht, dass sich der Spiegel alles ausgedacht hat und empfehle vor solchen Kommentaren die Lektüre des Links ;)
Also ich habe den Artikel vorher gelesen und nach allen mir bekannten Quellen, war der Comet Rumpf damals Stand der Technik. Im Nachhinein war man Gott-sei-Dank schlauer, aber auch heute gebaue Flugzeuge werden in 60 Jahren als unnoetig gefaehrlich angesehen werden - wetten !
 
Schorsch

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mit Elbblick
Möglicherweise hat man das Problem erkannt, aber nicht die Geschwindigkeit der Rissausbreitung. Des Weiteren kommt nach dem Riss der Bruch, und da ist ein Verlust des gesamten Flugzeugs eher das Ausnahmeszenario.
Ich denke wie so oft hatten manche etwas geahnt oder gewusst, aber das ist oft der Fall und oft passiert gar nichts. In der schönen linearen Welt der Journalisten sieht dann hinterher immer so aus, als wäre alles längst bekannt gewesen und es hätte wieder einer "geschlampt" (und wenn der sich als investigativ beschreibende Spiegel-Redakteur dies zu finden geglaubt hat kommt ihm ein wohliges Gefühl, er hat wieder jemanden überführt).

In Wahrheit ist es meist komplexer und vielschichtiger, und nur durch selektive Wahrnehmung (auch dadurch bedingt, dass am Ende nur die vor die Mikrofone treten, die Recht behalten haben) wird die Vergangenheit einfach und schnell erklärbar. Ist an vielen Stellen so, aber das zu Durchschauen ist schwierig und oftmals versaut es einem die einfache Erklärung.

Die Comet war ein nettes Flugzeug, leider war sie verdammt dadurch, dass sie nicht sofort an die Grenzen des Möglichen voran schritt. Während die Comet zwar deutlich schneller als Propeller, aber eben langsamer als die B707. Die Expertise, welche sich in den USA rasant aufbaute, konnten die Briten kaum schlagen.
 

Griffin

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In der schönen linearen Welt der Journalisten sieht dann hinterher immer so aus, als wäre alles längst bekannt gewesen und es hätte wieder einer "geschlampt" (und wenn der sich als investigativ beschreibende Spiegel-Redakteur dies zu finden geglaubt hat kommt ihm ein wohliges Gefühl, er hat wieder jemanden überführt).

In Wahrheit ist es meist komplexer und vielschichtiger, und nur durch selektive Wahrnehmung (auch dadurch bedingt, dass am Ende nur die vor die Mikrofone treten, die Recht behalten haben) wird die Vergangenheit einfach und schnell erklärbar. Ist an vielen Stellen so, aber das zu Durchschauen ist schwierig und oftmals versaut es einem die einfache Erklärung.
Das stimmt!

Der Spiegel, die deutsche Speerspitze des investigativen und seriösen Fachjournalismus in Sachen ,,Luftfahrt’’, hat es in diesem Fall mal so richtig krachen lassen. Pünktlich zum 60.sten der Comet kommt dieses Boulevardblatt mit `ner Story daher, die nur zu gut in die von Dir treffend beschriebene lineare Welt mancher Journalisten passt. Blöd ist nur, dass sie einen Bart hat, der mehr als einmal um die ganze Welt reicht. :FFTeufel: Die Story ist nämlich schon sieben Jahre alt und stammt von Channel 4. Großspurig titelte man damals ,,CHANNEL 4'S COMET COVER-UP''. Das Echo auf die Enthüllungen von Channel 4 war nicht ohne; allerdings anders als erwartet. Der Thread ,,Channel Four's Comet 'hatchet job' '' bei PPRuNE vermittelt einen ungefähren Eindruck, wie dieses Echo damals ausfiel und wie man bei Channel 4 anscheinend mit Fakten umgegangen ist, um eine sensationelle Story zu kreieren.

http://www.pprune.org/aviation-history-nostalgia/63336-channel-fours-comet-hatchet-job.html

Tja, und der Spiegel hat nichts Besseres zu tun, die Leute für dumm zu verkaufen, indem er diese fadenscheinige Geschichte ohne Offenlegung der Quellen als etwas völlig Neues verkauft.:rolleyes: J. M. Ramsden schrieb 2002 ,,Comet Cover-Up will doubtless be profitably sold, repeated and believed all over the world for years to come. Beware the lesser men who so cheaply denigrate the great.'' Recht hat er!
 
Luftpirat

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Wie aus dem SPIEGEL über den SPIEGELONLINE schließlich SCHROTT wurde:

Da werden zum 60. Jahrestag des ersten Düsenverkehrsflugzeugs der Welt 18 schöne historische Bilder gezeigt und im dazugehörigen Artikel eine luftfahrttechnische Pionierleistung, die unter neuartigen Schwierigkeiten litt und sie im Laufe der Entwicklung überwand, durch herablassende Bemerkungen lächerlich gemacht, verspottet, und so richtig durch den Schmutz gezogen.
Griffin schrieb:
Tja, und der Spiegel hat nichts Besseres zu tun, die Leute für dumm zu verkaufen, indem er diese fadenscheinige Geschichte ohne Offenlegung der Quellen als etwas völlig Neues verkauft.
Der Spiegelartikel beruft sich immerhin auf nicht mehr ganz neue Dokumente von 2002, aber in welcher Weise er daraus urteilt und vor allem zu welchem (Jubiläums!-)Anlass er dies ausgerechnet jetzt tut, ist schon ein starkes Stück. So auch sein Fazit:
spiegel.de schrieb:
Die britische Luftfahrtindustrie dagegen zwang das Debakel um die "fliegende Todesfalle", so urteilten englische Medien, "in die Knie". Und zwar für immer.
Wer kommt auf einen solchen Blödsinn? Die britische Luftfahrtindustrie wurde von der blinden Fusions- und Sparpolitik der britischen Regierung in die Knie gezwungen und nicht vom ersten Düsenverkehrsflugzeug der Welt!

Wer aus fremden Quellen Zeug abschreibt, das möglicherweise allergrößter Kokolores ist, auf den fällt es auch selbst zurück. Ebenso gut hätte man hier schreiben können: „Ostindischer Schamane enthüllt nach 62 Jahren Trance den wahren Grund für den Niedergang der britischen Ganzmetallverkehrsflugzeuge: Flugrost!“

Meine Schlagzeile nach 60 Jahren De Havilland Comet lautet:
„Skandal: Deutsches Online-Nachrichtenmagazin ist nicht in der Lage, britisches Düsentriebwerk ‚Ghost’ mit fünf Buchstaben zu schreiben! Verantwortlicher Redakteur hatte kein „H“ auf seiner Tastatur!“

In einem deutschen Flugzeugforum wird sogar noch schärfer geurteilt:
„SpiegelOnline-Abonnenten seien Versuchskaninchen, die Tickets für ihre eigene Verdummung kaufen.“
Griffin schrieb:
J. M. Ramsden schrieb 2002 ,,Comet Cover-Up will doubtless be profitably sold, repeated and believed all over the world for years to come. Beware the lesser men who so cheaply denigrate the great.'' Recht hat er!
Jawoll. Zur Ehrenrettung der damaligen Beteiligten und der Firma De Havilland, die sich nach 60 Jahren nicht mehr selbst gegen solche Presse verteidigen können, hat Mr. John Michael Ramsden von der Royal Aeronautical Society per Leserbrief eine Gegendarstellung zu den Vorwürfen von ‚Channel Four’ im Magazin ‚Aeroplane Monthly’– für deren Leser - in der September-Ausgabe 2002 kundgetan... aber was ist mit all den übrigen u. a. SpiegelOnline-Lesern?!

Man, ich bin echt sauer! :mad:
 
Togge

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Das ist die heute übliche Art des kritischen, investigativen Journalismus. Vor einigen Jahren gab es auf Spiegel TV eine Doku über Unfälle in der Raumfahrt. Da wurde die Behauptung aufgestellt, dass die Russen wegen ihrer Geheimniskrämerei mitverantwortlich für den Tod amerikanischer Astronauten seien. Hätte man in den USA vom Unfall des Kosmonauten Bondarenko gewusst, hätte man in der Apollo Kapsel keinen reinen Sauerstoff verwendet und es wäre nicht zu dem Brand in Apollo 1 gekommen. Hätte man vom Brand während des Starts von Sojus T-10 gewusst, hätte man auch gewusst, dass eine Rakete beim Start explodieren kann und so das Unglück der Raumfähre Challenger verhindern können. Blöder geht’s wirklich nicht.

Die Comet war ein beeindruckendes Flugzeug. Ich habe noch die letzten Comet 4 zwischen 1970 und 1972 bei Dan Air im Einsatz gesehen. Die flogen damals auch die Strecke Berlin - Sylt. Im Juni 1970 platzten bei einer Comet bei der Landung in Westerland vier Reifen des Hauptfahrwerks. Heute wäre so etwas eine Riesenmeldung in der Presse, damals hat das niemanden interessiert. Abends wurden dann Techniker, Ersatzreifen und Werkzeug mit einer Airspeed Ambassador aus London eingeflogen. Mein Vater war beim Zoll und ich, damals noch Schüler, durfte mit zum Flugplatz. Die Piloten waren sehr freundlich und ich durfte mich mal ins Cockpit der Ambassador setzen.
 
Flugi

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Vielleicht hätten die Spiegelredakteure erst einmal dieses Buch lesen sollen. Oder, man hätte es dem geneigten Leser zumindest empfehlen können. Aber wenn man von diesem Buch nicht weis, wird das auch schlecht gehen.
2008 erst erschienen, also brandneu und sehr aktuell.
Ich bin eigendlich nicht der Fan von Verkehrsflugzeugen, aber dieses Buch hat mich wirklich gefesselt.
Der Autor, Holger Lorenz zeigt hier sehr anschaulich und leicht verständlich den Übergang und dessen Schwierigkeiten ins Düsenflugzeitalter.
Ein Luftfahrtsgeschichtsbuch mit fundierten Wissen, sauber und intensiv recherchiert. Gerade mit der Comet1 hat sich der Autor am intensivsten befaßt. Dabei wird ausfühlich auf die Konstruktion und die Gründe der Comet-Katastrophen von 1954 eingegangen. Fotos, Zeichnungen und Schemata dokumentieren das Drama der falsch dimensionierten und schlecht konstruierten Druckkabine.
Das Buch ist in sofern ein Novum, als das es erstmals einen wissenschaftlichen, fundierten Vergleich verschiedener Flugzuegtypen bei den direkten Betriebskosten der damaligen Zeit erlaubt.
Also, von meiner Seite, absolut empfehlenswert! :TOP:
ISBN-978-3-931770-75-4
 
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De Havilland DH.106 Comet

"Investigativer" Journalismus

Wer weiß, wie viele SpiegelOnline-Leser sich an den alten Comet-Fotos erfreuen und sich dabei den Inhalt des Artikels wegen seines ‚investigativen’ Rufes bedenkenlos zu eigen machen??

Presseerzeugnisse ohne Fachwissen, dafür mit Falschbehauptungen und Falschdarstellung von Zusammenhängen, würde ich aber nicht mal als „investigativ“ bezeichnen. Schon deshalb nicht, weil diese nicht der Wahrheitsfindung dienen, sondern einer möglichst sensationellen Darstellung der Dinge, wo Gründlichkeit und Ehrlichkeit überhaupt keine Rolle mehr spielen, sondern nur noch die Auflage und der Marktanteil. Schande über den Verlag, der eine solche Story für das eigene Blatt einkauft!

Menschliche Dummheit gestern und heute

Der Mensch als solcher war vor 60 Jahren nicht dümmer als heute. Auch vor 160 Jahren nicht, als die Dampfkessel der frühen Lokomotiven zum Platzen neigten. Vielleicht wird die niedere Journaille auch dieses Stück Technikgeschichte noch zerreißen, pok. Und sie wird die heutige Flugzeuggeneration in 60 Jahren vermutlich auch nicht besser davon kommen lassen, weil eine fundierte, wahrheitsgemäße und gerechte Bewertung gar nicht ihre Zielsetzung ist...

Lesenswerte Quellen

Aber da es hier ja eigentlich um die De Havilland Comet geht, empfehle ich folgende seriöse bebilderte Geschichte dieses Flugzeugs auf der Webseite des Royal Air Force Museums: Comet – The First Jet Airliner - sowie die stets hervorragenden technischen Typenbeschreibungen von Greg Goebel. Auch die informativen Webseiten von Marc Schaeffer und David Young über die DH.106 Comet stelle ich bedenkenlos der eigenen Lektüre anheim. :TOP:

Dort erfährt man auch etwas über die Bedeutung der Comet für alle folgenden - inklusive der heutigen – Düsenverkehrsflugzeuge: eine Bedeutung, die ein klein wenig über „platzende Würstchen“ hinaus geht. :rolleyes:

Dein Literaturtipp ist sicher nicht übel, Flugi, wie dieser datenschwangere Buchausschnitt erahnen lässt. Diese Leseprobe von Holger Lorenz gefällt mir auch ganz gut. :TOP:

Für Channel4- und SpiegelOnline-Redakteure ist das zwar sicher ‚Perlen vor die Säue geworfen’, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Zurück zum Flugzeug

Hier eine Aufnahme des ersten von zwei Prototypen der DH.106 Comet mit der Kennung G-5-1, hier noch mit Bugsonde und in unlackiertem Zustand, der 400 kg Gewichtsersparnis bedeutete, aufgenomme während der Bodentests im Juli 1949 im De-Havilland-Werk in Hatfield, Hertfordshire.

(Foto: De Havilland Aircraft Co.)
 
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Und hier die G-5-1 bei der Rückkehr von ihrem einunddreißigminütigen Erstflug am 27. Juli 1949 über den Köpfen der DH-Mitarbeiter und geladener Gäste in Hatfield.

Ein Großteil der Pressevertreter war zu diesem Zeitpunkt, am frühen Abend des 27. Juli, nicht mehr anwesend, da der Erstflug nach den erfolgten Rollversuchen des Tages nur stattfinden sollte, wenn alles glatt lief. Da sich das Wetter im Laufe des Tages verschlechterte, rechnete man allgemein nicht mehr damit, dass sich De-Havilland-Cheftestpilot John Cunningham, ein ehemaliger Nachtjägerpilot der Royal Air Force, nach einem Aufklaren des Wetters doch noch für den Erstflug entschied.

Mit an Bord waren während dieses historischen Fluges Co-Pilot John B. Wilson, Flugtestingenieur F. Reynolds, Aerodynamiker Tony Fairbrother und Bordtechniker T. Waters.

(Foto: De Havilland Aircraft Co.)
 
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Hier posiert John Cunningham, der die Erstflüge diverser Comet-Versionen und auch des Nimrod-Prototypen pilotiert hat, vor dem ‚Speedbird’ der BOAC, einem der beiden Comet-Prototypen.

(Foto: RAF Museum)
 
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Anbei ein Foto des ersten Prototypen, der am 1. September 1949 die Zulassung G-ALVG erhielt, nun in den vollen Farben der British Overseas Airways Corporation (BOAC). Neben den rechteckigen Fenstern, die der Comet 1 später zum Verhängnis werden sollten, besitzt er auf dieser Aufnahme vom September 1952 während der SBAC Air Show in Farnborough auch noch das ursprüngliche Einzelrad-Hauptfahrwerk der beiden Prototypen.

(Foto via Holger Lorenz: www.flugzeug-lorenz.de)
 
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