Flugshow über dem Schloss
Ein kurzer Spass war der gestrige Schloss-Überflug von zwei Tigern. Die Flugshow der Armee in Spiez hatte es aber in sich.
Um Punkt elf Uhr rumorte es in der Spiezer Bucht gehörig. Für einige Sekunden waren zwei Tiger-F-5-Kampfjets im Tiefflug über dem See zu sehen, bevor sie hinter dem Spiezberg verschwanden. Dann war der Spuk auch schon vorbei. Eine Familie war eigens in die Bucht spaziert, um die Tiger von möglichst nahe zu sehen. «Ä churzä Chut», stellte der Grossvater ein wenig ernüchtert fest und klärte ein etwas aufgeschrecktes Seniorenpaar über die Umstände des Überflugs auf: Es sei nichts passiert, im Schloss würden eben die neuen Militärpiloten brevetiert. Tatsächlich stellten die Tiger den Auftakt zur Brevetierungszeremonie des diesjährigen Militärpilotenjahrganges dar.
Sieben frischgebackene Piloten, darunter eine Frau, wurden zeremoniell brevetiert.
Kurz nach zwei Uhr kamen die Fliegerfans etwas ausgiebiger auf ihre Kosten: Wie angekündigt verweilte das Motorschiff «Stadt Thun» mit den geladenen Gästen an Bord vor dem Kraftwerk Spiez. Auf der nahen Wiese hatten sich zahlreiche Schaulustige versammelt. Unzählige Passanten, Auto- und Zweiradfahrer wollten die versprochene Flugshow ja nicht verpassen.
Faszinierende Flugmanöver
Mit militärischer Pünktlichkeit tauchte um genau 14.15 Uhr ein
Pilatus Porter PC-21 über dem Thunersee auf. Mit eindrücklicher Wendigkeit umflog die Maschine das Schiff, stieg senkrecht in die Höhe, um sogleich wieder im Sturzflug gegen den See zu stürzen. Rollen, Loopings, nichts durfte fehlen, selbst einen kontrollierten Strömungsabriss bekamen die Zuschauer zu Gesicht. Auf den Auftritt des PC-21 folgte die Darbietung eines Super-Puma-Helikopters. Auch er versetzte das Publikum in Staunen; unerwartet behände präsentierte sich das Fluggerät. Den Höhepunkt der Darbietung stellte zweifellos der Formationsflug von vier
Pilatus Porter PC-7 dar. Mit atemberaubender Präzision flogen die vier Maschinen Loopings, ohne die Formation zu verzerren, und stiegen zum grossen Finale in exakter Anordnung senkrecht in den Himmel auf, um sich in der Höhe wie eine Rakete zu trennen und den Rückflug nach Emmen und Payerne anzutreten.
(Berner Oberländer)
Quelle:
http://www.bernerzeitung.ch/region/thun/Flugshow-ueber-dem-Schloss/story/20207852