@Deichwart:
@old_plane:
Die Flugzeuge wurden bis zuletzt nach den gültigen Festigkeitsvorschriften gebaut. Denkst du, man hat sich gesagt „Ooch, dann machen wir mal ein paar Bleche etwas dünner und lassen ein paar Nieten weg“? Dazu war die deutsche Ministerialbürokratie besonders im RLM viel zu perfekt. Wollte doch keiner an die Front.;)
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter,
die Aussage in der Vorlesung war eindeutig, es ging konkret um die Verwendung hochfester Stähle bzw. deren Neigung zur Rißbildung, dass man sich darüber keine Gedanken gemacht hat, da die Lebensdauer der Flugzeug viel zu kurz war. Wichtig war die kurzfristige Standfestigkeit im Luftkampf.
So eben mal „Ooch, dann machen wir mal ein paar Bleche etwas dünner und lassen ein paar Nieten weg“ ganz bestimmt nicht. Die haben schon gewußt was sie tun, sonst hätten sie die Lebendauerprobleme ja nicht gekannt.
Wie sie dies dem RLM gegenüber vertreten haben, hat er nicht gesagt und es hat auch keiner danach gefragt. Für uns Studenten waren LBA und FAA maßgebend. Hier war die klare Ansage, dass dies heute (=1984/85) bei Betrieb/Wartung/Nachbau von Warbirds sehr wohl zu berücksichtigen ist.
So penibel wie dargestellt scheint das RLM in der Endphase des Krieges nicht mehr gewesen zu sein. Den Erzählungen nach war man sich dort Ende 1944 Anfang 1945 sehr wohl bewußt, dass eine Me 109 G/K keine 1000 und mehr Flugstunden erreichen wird und man auch keine Zeit damit zu verschwenden hat. Wenn doch, dann pro forma nach außen hin, wie auch Du schreibst, primär um einer Einberufung zu entgehen. So manches Projekt scheint auch nur aus diesem Beweggrund heraus entstanden zu sein.
Da Nachfragen leider nicht mehr möglich ist, müssen wir unsere unterschiedlichen Standpunkte wohl so stehen lassen.
Viele Grüße
old_plane