El Nebuloso
Fluglehrer
So genau läßt es sich mit Sicherheit nicht sehen. Lernvermögen, wenn man es mal so nennen will, ist immer auch im Paar mit der Motivation zu sehen. Gerade da führt die vollkommen unnötige frühzeitige Selektion zu einem merklichen äußeren Druck (sog. extrinsische Motivation), welcher sich auf die psychische Entwicklung nicht gerade positiv auswirkt. Vielmehr führt die permanente Leistungsorientierung recht schnell in ungesunde Muster (Etwa AVEM- Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebnismuster A oder gar B, welches fast synonym mit dem sog. Burnout-Syndrom zu sehen ist)Das finde ich nicht. Spätestens ab der 4. Klasse sind die
Unterschiede im Lernvermögen so offenkundig, dass eine
differenzierte Behandlung erforderlich wird.
Übrigens ist der Bildungsauftrag der Schule nicht nur auf die Vermittlung von Fachkompetenz ausgerichtet. Somit gilt die Entwicklung von Personal- und Sozialkompetenz, wie sie etwa durch die bereits angesprochenen Lernpatenschaften zu DDR-Zeiten gefördert wurden, als mindestens ebenso wichtig.
Ansonsten: Dem Abitur auf dem ersten Weg (Gymnasium) wird heute viel zu viel Beachtung geschenkt. Gerade in technischen Studiengängen würde eine Berufsausbildung mit Abitur a'la DDR mehr bringen.
Kleine Ergänzung noch: Die soziale Selektion des deutschen Schulsystems wurde gerade wieder in einer Studie nachgewiesen: Danach sind 17% aller Schüler unter- und 13% aller Schüler überfordert. Je nach Herkunft landet man eben an der Hauptschule oder dem Gymnasium. So beginnt der "Klassenkampf" schon im Kindesalter.
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