So ganz scheinen einige Akteure den Kampf noch nicht aufgegeben zu haben.
Aus airliners.de:
Ryanair sucht Alternativen zum BBI Vertrag mit Eberswalde/Finow unterzeichnet
Ryanair ist auf der Suche nach langfristigen Alternativen zum neuen Hauptstadtflughafen Berlin. Der Billigflieger hat nun einen Vertrag mit dem Betreiber des Verkehrslandeplatzes in Finow unterzeichnet. Recht aussichtslos erscheint allerdings derzeit die Ausbaugenehmigung für den ehemaligen russischen Militärflugplatz.
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Der irische Lowcost-Carrier Ryanair sucht offenbar langfristig nach Alternativen zum künftigen Berliner Single-Airport BBI. Dazu hat die Airline nun mit dem rund 40 Kilometer nordöstlich von Berlin gelegenen Verkehrslandeplatz Eberswalte/Finow eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Ryanair plane, bis zu vier Maschinen in Finow zu stationieren, sagte Reinhard Wolk, Geschäftsführer der Tower Finow GmbH am Mittwoch auf einer Veranstaltung des Luftfahrt Presse Clubs in Berlin. Sobald der Platz alle nötigen Voraussetzungen erfülle, würde die Lowcost Airline in Finow eine Basis einrichten und vom BBI umziehen.
Ryanair bestätigte die Vereinbarung mit Finow gegenüber airliners.de nicht direkt, man stehe aber "ständig mit zahlreichen Flughäfen in Verhandlungen, um eine Zusammenarbeit zu diskutieren".
Finow kämpft gegen die "Single Airport"-Entscheidung
Die Tower Finow GmbH will auf dem am ehemaligen russischen Militärstützpunkt Lowcost-Verkehre bis zu einer Abflugmasse von 85 Tonnen im Linienflug abfertigen und ist gerade dabei, alle Voraussetzungen für einen GPS-Instrumentenanflug zu schaffen.
Probleme hat der Landeplatz aber mit der Politik: Die Landesplanung für Brandenburg und Berlin hatte schon 2007 entschieden, den Flugverkehr der Region auf den neuen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld als "Single Airport" der Region zu konzentrieren.
In Berlin wurde Tempelhof bereits geschlossen, die Schließung des Flughafens Tegel folgt mit der Inbetriebnahme des BBI im kommenden Herbst. Für die Flugplätze in Brandenburg bedeutet dies eine Einschränkung auf die Allgemeine Luftfahrt.
Die Pläne zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Eberswalde-Finow hatten zuletzt einen herben Rückschlag erlitten, als die Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg den Antrag der Tower Finow GmbH auf Planfeststellung zur Errichtung eines Regionalflughafens ablehnte.
Dennoch will Finow nicht aufgeben. "Die politischen Verhältnisse im Land können sich schnell ändern", konstatiert Wolk. Von daher sei der Vertrag mit Ryanair zwar noch kein Durchbruch aber dennoch ein wichtiges Signal für die Politik. Eine Studie zu Lowcost in Finow hätte keine Kanibalisierungseffekte zum BBI feststellen können.
Ryanair - Selten auf Großflughäfen anzutreffen
Ryanair bedient Berlin seit der Übernahme der ehemaligen britischen Billigfluggesellschaft Buzz, die den Flughafen Schönefeld für ihre Berlin-Dienste ausgewählt hatte. Seit der Übernahme 2003 wurde das Angebot aber nur sehr zögerlich ausgebaut. Berlin-Schönefeld ist derzeit auch keine Basis für Ryanair - im Gegensatz zu Easyjet, die am Platz acht Maschinen stationiert hat.
Normalerweise bedienen die Iren keine Großflughäfen wie Schönefeld oder den späteren BBI, so dass ein Umzug nach Finow in die Strategie des Lowcosters passen würde. Zuvor gab es auch schon Bestrebungen, den an der polnischen Grenze liegenden ehemaligen DDR-Regierungsflughafen in Neuhardenberg (Marxwalde) als Lowcost-Flughafen für Ryanair auszubauen.
Bin mal gespannt, wie das weitergeht...:D
Gruß
3.5DME:engel: