UH1 nach Afghanistan?

Diskutiere UH1 nach Afghanistan? im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Da habe ich Deine Frage wohl irgendwie nicht "wechseln" können. Sorry! Ich dachte es wäre allgemein bekannt das Frankreich seine EC725 seit 2007...

happyhuey

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...sondern rein um die Info, ob zB die Franzosen personell und materiell in der Lage sind, eine CSAR-Komponente aufrecht zu halten.
Da habe ich Deine Frage wohl irgendwie nicht "wechseln" können. Sorry!

Ich dachte es wäre allgemein bekannt das Frankreich seine EC725 seit 2007 - auch in der CSAR-Rolle - in Afghanistan im Einsatz hat. Wenn ich richtig informiert bin, dann wechseln sich die Caracal der französischen Luftwaffe und des französischen Heeres halbjährlich in Kabul ab. Seit diesem Jahr wird das französische Hubschrauber-Detachement (Caracal, Cougar, Gazelle) zusätzlich durch HAP-Tiger verstärkt.

French Helicopter in Kabul

Was alles für eine "CSAR-Komponente" in Deinen Augen notwendig ist, weiß ich natürlich nicht.

Ich orientiere mich jetzt einfach mal an der amerikanischen Lesart:

CSAR-elements

Was die Franzosen in jedem Fall haben ist - mit der EC725 - eine offensichtlich einsatztaugliche und luftbetankungsfähige Plattform, mit trainierten und einsatzbereiten Crews.
Kommandosoldaten, nach Vorbild der amerikanischen Pararescue Jumper (PJ`s), als "abgesessene Infantrie" um die zu rettenden Personen in die Hubschrauber zu verbringen waren in Frankreich noch nie ein Problem ;).

Mit den Gazelle und Tiger Hubschraubern hätte man Luftfahrzeuge für die Rescort-Rolle (Sandy).
Wenn ich nicht ganz falsch liege hat Frankreich auch noch Alphajets - nur für den Fall, das es "luftwaffenrein" bleiben muss. Ein kleiner Flieger, der aber von seinen grundsätzlichen Fähigkeiten her wahrscheinlich diese Rolle ausfüllen könnte.

Was die Rescap-Rolle angeht gibt es wohl diverse Mirage und Rafale Versionen, die den Luftraum oberhalb "sauber halten" können.

Französische E3F AWACS und KC-135 Tanker hat man auch im "Portfolio" und falls darüber hinaus noch (Kampfzonentransport-)Bedarf bestehen sollte kann man auch noch auf C-130/160 zurückgreifen.

Um Deine Frage kurz zu beantworten - nach den uns zur Verfügung stehenden Informationen sollte Frankreich in der Lage sein das "CSAR-Geschäft" allein zu bestreiten. In jedem Fall scheinen sie aber im europäischen Rahmen eine wichtige Rolle zu spielen. Zur Durchhaltefähigkeit und der Möglichkeit von parallel laufenden Einsätzen kann man hier natürlich keine Aussage treffen.

Da die französischen Streitkräfte wohl ähnlich strukturiert sind wie die deutschen, wird man sicherlich die Teilstreitkräfte Air Force und Army - für diesen Auftrag - zusammen einsetzen. Dies tut man ja in Kabul offensichtlich auch schon.

Warum dieser "Joint-Gedanke" - in den Augen einiger Member hier - zukünftig nicht auch mit deutschen Luftwaffenbesatzungen in Afghanistan möglich sein sollte erschließt sich mir nicht wirklich.

Die Bundeswehr hat damit doch auch schon zehn Jahre lang im Kosovo Erfahrungen gesammelt, oder etwa nicht? Anfänglich noch zusammen mit den CH-53, bis dann die andere "Baustelle" in Afghanistan aufgemacht wurde. Dann blieben die Hueys von Heer und Luftwaffe allein im Kosovo - übrigens bis heute.

KFOR-Medevac

Ob man dies in Afghanistan, mit deutschen (extra aufgerüsteten) UH-1 Hubschraubern machen kann/wird/sollte - mmmhhh - diese Überlegung hat doch wohl nur einen offensichtlichen Grund. Der grandiose NH90 kommt - wenn überhaupt irgendwann - deutlich zu spät und ist dann noch lange nicht im Afghanistaneinsatz. Nur deshalb kommt man - in meinen Augen - überhaupt auf solche Ideen.

Das es aber, in Hinsicht auf Medevac-Fähigkeiten zur unmittelbaren Rettung verletzter deutscher Soldaten und natürlich auch zur Entlastung der CH-53 Crews durchaus Sinn macht auch über so eine "Lösung" :rolleyes: nachzudenken steht meiner Meinung nach auch völlig außer Frage.

Wenn man kurzfristig nur mit den Hueys diese Lücke schließen kann - unter bewußter Inkaufnahme aller hier schon genannten Probleme und Einschränkungen - dann ist das zumindest eine Lösung. Wenn auch mit Sicherheit nicht die Beste und auch keine befriedigende :(.

Man darf gespannt sein, wie diese Geschichte weiter geht.

So - damit habe ich den Übergang zum eigentlichen Thema hoffentlich wieder hinbekommen :)!
 
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happyhuey

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So wie es sich in diesen Meldungen darstellt könnte es eine Lösung für das hier diskutierte Thema geben! Wenn auch eine völlig andere als bisher angenommen und es wären dann offensichtlich keine deutschen Hueys.

Es ist demnach beabsichtigt zusätzliche, amerikanische Truppen im Norden Afghanistans einzusetzen. Auch Hubschrauber sollen dort stationiert werden.
Ob man dann noch über deutsche UH-1 nachdenken würde :rolleyes:?

Zumindest das Parlament hat die Bundesregierung an diesem Donnerstag nach langem Schweigen über die US-Pläne vertraulich unterrichtet. In der Unterrichtung des Parlaments, die SPIEGEL ONLINE vorliegt, beziffert das Verteidigungsressort die Zahl der zusätzlichen US-Truppen für den Norden auf " rund 2400 Soldatinnen und Soldaten", die "in drei Phasen im Zeitraum von Januar bis August 2010" dorthin kommen werden. Auch die verschiedenen Standorte werden in dem Bericht bestätigt.

Gestellt werden die US-Kräfte demnach durch die ein "Infantry Brigade Combat Team", das Trainingseinheiten mit der afghanischen Armee und der Grenzpolizei mitschicken wird und diese in Gefechten praktisch ausbilden soll. Die Bundeswehr-Dokumente bestätigen auch, dass die US-Kräfte mit "Kampfhubschraubern, Transporthubschraubern sowie Medevac-Hubschraubern" kommen werden. Die Abkürzung Medevac steht für Rettungshubschrauber mit denen verletzte Soldaten aus Kampfgebieten gerettet werden können.
QUELLE

Wie aus US-Militärkreisen am Freitag in Kabul zu erfahren war, sollen am größten Stützpunkt der Bundeswehr im nordafghanischen Mazar-i-Sharif über 70 Kampfhubschrauber der Typen Apache, Chinook und Black Hawk der 101. Luftbeweglichen Division stationiert werden. Damit unterstützt die amerikanische Armee die Bundeswehr im Kampf gegen die Taliban.
QUELLE

Auf der einen Seite kann man wirklich froh sein, dass eine mögliche Lösung für dieses Problem - ich rede hier vorrangig von der Medevac-Fähigkeit in diesem Sektor - in Aussicht steht :TOP:!

Auf der anderen Seite hätte diese Lösung, wenn sie denn so eintreten sollte, - für mich ganz persönlich - einen leicht faden Beigeschmack. Der Druck, auf Regierung und Militär diese Fähigkeitslücke zeitnah zu schließen, würde sich wieder mal in Wohlgefallen auflösen. Man wäre wieder mal aus dem Schneider, bis zum nächsten Mal :( ...
 
3.5DME

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Einen interessanten Hinweis habe ich in der Februar-Ausgabe des "Air Forces Monthly" gelesen.
Darin ist ein Artikel über den Zustand der fliegenden Verbände des österreichischen Bundesheeres.
In dem Teil, der sich mit Hubschraubern befasst wird geschrieben, dass die Alouette III in Bosnien operieren wird, wenn die UH1D der deutschen Luftwaffe die SAR-Aufgaben abgeben und nach Afghanistan geschickt werden.

Scheint sich also auch schon im Ausland rumzusprechen...:rolleyes:

Gruß
3.5DME:engel:
 
Jaguar

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In der Presserklärung vom Herrn KZG zur künftigen AFG-Strategie steht folgender interessanter Absatz drin:

Dabei werde Deutschland auch in Zukunft die Führungsverantwortung im Norden Afghanistans wahrnehmen (...) sollen zugleich vorhandene Fähigkeitslücken, wie beispielsweise hinsichtlich der Ausbildungskapazitäten sowie der Anzahl von Hubschraubern, geschlossen werden.


Quelle: http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4k3cQsESUGY5vqRMLGglFR9b31fj_zcVP0A_YLciHJHR0VFAFBC9EY!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfRF80TDM!?yw_contentURL=%2FC1256F1200608B1B%2FW2823F5V300INFODE%2Fcontent.jsp
 

happyhuey

Flieger-Ass
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..."Es ist derzeit nicht geplant, die Zahl der deutschen Hubschrauber in Afghanistan aufzustocken", sagte ein Sprecher im Verteidigungsministerium.

Stattdessen sollen die im Norden Afghanistans eingesetzten Bundeswehrsoldaten künftig auf etwa 50 amerikanische Hubschrauber zugreifen können, die dem Regionalkommando Nord (Regional Command North) zugewiesen sind. Die amerikanischen Hubschrauber unterstehen dem deutschen Brigadegeneral Frank Leidenberger als Kommandeur des RC North.
QUELLE

Es wird hier zwar nicht explizit von den UH-1D gesprochen, da es im oben zitierten Artikel vorrangig um die CH-53 geht, aber auch die Hueys zählen ja eigentlich zu den "deutschen Hubschraubern", oder ;).

Mal sehen wie sich das Ganze nach der "Afghanistan-Konferenz" darstellt :rolleyes: ...
 
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