Modellbauerisch ein interessantes Projekt!
Aus rein historischer Genauigkeit heraus ein paar Anmerkungen, die aber natürlich nichts mit der Qualität des Modells zu tun haben, also bitte nicht falsch verstehen.
Die gezeigte Aufnahme zeigt nicht Greim, sondern Rudolf Stark, Führer der Jasta 35b. Die gezeigte Fokker war auch Starks Maschine, nicht Greims. Sie wurden direkt von der Jasta 11, der ehem. Staffel Richthofens übernommen. Deshalb auch die roten Motorhauben. Eigentlich müssten auch Streben und Räder rot sein, aber da muss man die Fotos genauer ansehen.
Greims Fokker war die 521/17, Foto siehe unten. Leider sieht man die Haube nicht wirklich, auch die Räder nicht. Beides war also nur vermutlich, aber nicht sicher rot.
Was die Lackierung von Dreideckern anbelangt: Die Dreidecker-Lackierung war für Fokker nichts neues. Bereits die frühen D-Typen DII bis D.V, aber auch die in Lizenz gebauten AEG waren in dieser Weise lackiert. Die Maschinen waren mit ungebleichtem Leinen bespannt, ein eher graues Material. Darüber erfolgte ein Anstrich mit Spannlack, farblos. Der Spannlack auf Zellulosebasis schliesst die Webstruktur des Leinens und spannt es. Danach erfolgte ein einmaliger Anstrich eines Lackes auf Leinöl-Harz-Basis, dem ein grünes Pigment beigegeben war. Die Lackierung erfolgte Pinselstrich (Flachpinsel, wohl so um die 8cm breit) neben Pinselstrich, bis das Grün nicht mehr deckte. Danach eine neue Pinselladung...etc etc. Dadurch wurde die Bespannung witterungsfest. Erst dann erfolgte die Unterseitenlackierung mit hellblau.
Greims Maschine trug Balkenkreuze, die dem Reglement ab April 1918 entsprachen: Balkenkreuz mit vollständig umlaufenden weissen Rand von 15 cm Breite. Auf dem Modell sind Kreuze des Reglements ab Juli 1918, der weisse Rand besteht nur aus Winkeln.
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