Rall: Würdigung durch den Gegner
Ja da gebe ich Dir Recht pok!
Weder Chuck Yaeger noch Günther Rall hat es Spaß gemacht zu kämpfen und zu töten. Nur die Aussage von Rall, die ich beachtlich finde, ist so nur in der BR Deutschland möglich gewesen. In einer Siegernation wurden "Helden" auch nach dem Krieg gebraucht. Die Bundeswehr brauchte stille Experten!
Es war immer eine Gradwanderung nach dem Krieg für die "großen Soldaten"!
Auf der einen Seite große militärische Leistungen, die auch vom Gegner gewürdigt wurden (zumindest von den Westgegnern)! Die andere Seite war halt, das diese Leistungen für das NS Regime erbracht wurden. Dadurch war es immer Schwer für die Leistungen der Wehrmachtssoldaten in Deutschland eine gerechte Bewertung zu finden. Und auch die Soldaten selber hatten Probleme mit der Selbstfindung!
Typisch Deutsch also!
Hotte
Vergleicht man die
Nachrufe auf Günther Rall in der deutschen und englischen Presse, findet man die Bestätigung für die unbefangene Art, mit der unsere ehemaligen Kriegsgegner mit Männern wie Rall umgehen. In der Londoner TIMES und im Telegraph erschienen umfangereiche und sorgfältig recherchierte Nachrufe, in denen seine fliegerischen Leistungen durchaus erwähnt wurden, aber der Mensch Rall, seine Bescheidenheit, sein Zugehen auf den ehemaligen Kriegsgegner, sein Weitermachen trotz schwerster Verwundungen ("Ich konnte doch die Kameraden nicht im Stich lassen"), den Einsatz seiner Wiener Frau für jüdische Ärzte, all das wurde gewürdigt.
Im
Telegraph (
http://www.telegraph.co.uk/news/obituaries/military-obituaries/air-force-obituaries/6299837/Generalleutnant-Gnther-Rall.html )erschienen 69 meist längere Leserzuschriften (ausgedruckt 15 Schreibmaschinenseiten überwiegend positiver und z.T. bewundernder Kommentare, darunter "serving officers" der RAF).
Im Vergleich dazu war das Echo auf den Nachruf in der FAZ von Stephan Löwenstein eher dürftig (faz-community.faz.net/blogs/sicherheit/archive/2... . ) Die offizielle Bw-Biographie vermerkt über Rall:
1936 trat er in die Wehrmacht ein. Nach der Offizier- und Flugzeugführerausbildung folgten Verwendungen als Jagdflieger, Staffelkapitän und zuletzt Kommodore eines Jagdgeschwaders
Aber all die uniformierten Historiker der Luftwffe, die heute den Stab über Rall, Mölders, Marseille, Lent brechen und sogar Richthofen, Boelke und Immelmann aus dem kollektiven ehrenden Gedenken der Luftwaffen streichen wollen, müssen sich fragen lassen: wo blieb ihr öffentlicher Aufschrei gegen Guantanomo und Abu Ghraib, gegen illegale CIA-Verschleppungen, gegen den zweiten Irak-Krieg wegen der Massenvernichtungswaffen? Die Herren schwafeln von der Tradition der "Wertegemeinschaft" in der NATO und den Werten und Normen des Grundgesetzes, finden aber nichts dabei, mit schlampig recherchierten Gutachten die Menschenwürde von Toten der Wehrmacht, die sich nicht mehr wehren können, mit Füßen zu treten.