Northwest Flug "verquatscht" Zielflughafen

Diskutiere Northwest Flug "verquatscht" Zielflughafen im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Gestern nacht hat ein A320 der Northwest Airlines auf dem Flug von San Diego nach Minneapolis den Zielflughafen unbeirrt in FL370 überflogen, weil...
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Gestern nacht hat ein A320 der Northwest Airlines auf dem Flug von San Diego nach Minneapolis den Zielflughafen unbeirrt in FL370 überflogen, weil die Piloten nach eigenen Angaben in eine hitzige Diskussion verwickelt waren und ihr Situationsbewusstsein verloren haben. Schon 45 Minuten zuvor war der Kontakt zwischen Flugsicherung und dem Flug abgerissen. Ca. 110 NM östlich von Minneapolis wurde der Irrtum bemerkt, und das Flugzeug kehrte um und landete mit etwa einer Stunde Verspätung am Ziel. Der Vorfall wird untersucht.
 
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F-4phan

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In den TV Nachrichten der US Sender sprechen Luftfahrtexperten eher von der Warscheinlichkeit daß die Piloten beide eingeschlafen waren und dadurch das Ziel überflogen haben.
 
Schorsch

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Die sind mit 90%iger Sicherheit eingeschlafen.
80 Minuten ohne Kontakt zur ATC, das ist post-9/11 ja fast schon dramatisch.
 
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Und es gab keine Abfangjäger?Haben wohl nichts gelernt...
Man muss ja natürlich sehen, dass da oben nebst St. Paul/Minneapolis nicht so viele Städte sind. Also erstmal viel plattes Land, da kann man sicher erstmal abwarten, ob und in welcher Richtung sich etwas bewegt.
 

n/a

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Sag ich doch,nichts gelernt...:rolleyes:
Man startet nicht wegen einem verlorenen Funkkontakt sofort die QRA, das entscheidet (zumindest in Deutschland) der Wachleiter der Flugverkehrskontrolle in Absprache mit der militärischen Kontrolle (in den USA müsste das NORAD oder der Nachfolger sein), ob das nötig ist. Aber ohne genaue Informationen bringt es nichts, hier einfach zu sagen, die hätten nichts gelernt - oder warst Du dabei? ;)
 
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Man startet nicht wegen einem verlorenen Funkkontakt sofort die QRA, das entscheidet (zumindest in Deutschland) der Wachleiter der Flugverkehrskontrolle in Absprache mit der militärischen Kontrolle (in den USA müsste das NORAD oder der Nachfolger sein), ob das nötig ist.
Wenn das stimmt
80 Minuten ohne Kontakt zur ATC
halte ich einen Einsatz schon für nötig.Komisch sonst wird in den USA auch sofort eine QRA gestartet,eben wegen den 9/11 Trauma.
 

n/a

Guest
Den letzten Satz hast Du nicht zitiert: Wir waren nicht dabei und wenn die QRA nur auf Bereitschaft gesetzt aber nicht gescramblet wird, hat das sicher seine Gründe gehabt. Oder der verantwortliche Militär hat einen Fehler gemacht. Aber das können wir von hier aus und jetzt noch nicht beantworten.
 
Taliesin

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Auf airliners.net gibt's dazu einen langen Thread, der damit beginnt, dass jemand fragt, wieso der Jet beim Überfliegen von MSP noch auf FL370 war, woraufhin jemand sagt, dass bei gewissen Schlechtwetterlagen ein Bogen geflogen werden muss, was völlig normal sei. Ich könnte mir vorstellen dass der abgerissene Funkkontakt eine Ente ist, weil sich jemand denkt, dass das einfach gut passen würde.
Ich denke dass die Hälfte der Story erstunken und erlogen ist, die andere Hälfte ist bloße Übertreibung :rolleyes:
 

n/a

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Nein, man meldet sich nicht von sich aus, ATC fragt in bestimmten Abständen nach, bzw. gibt neue Anweisungen, und wenn man die nicht bestätigt, gibt es drei Phasen, die dann ausgerufen werden, wenn man sich nicht meldet:
  • Incertainty phase (INCERFA),
  • Alert phase (ALERFA) sowie als letzte
  • Distress phase (DETRESFA)
Und da kann zur Aufklärung der Lage eine Alarmrotte gestartet werden, man fragt andere Flugzeuge im gleichen Gebiet etc.
 
Carlos G.

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Auf airliners.net gibt's dazu einen langen Thread, der damit beginnt, dass jemand fragt, wieso der Jet beim Überfliegen von MSP noch auf FL370 war, woraufhin jemand sagt, dass bei gewissen Schlechtwetterlagen ein Bogen geflogen werden muss, was völlig normal sei. Ich könnte mir vorstellen dass der abgerissene Funkkontakt eine Ente ist, weil sich jemand denkt, dass das einfach gut passen würde.
Ich denke dass die Hälfte der Story erstunken und erlogen ist, die andere Hälfte ist bloße Übertreibung :rolleyes:
Kannst Du englisch? Wenn ja, was sagt Dir dies?

Officials from the US National Transportation Safety Board (NTSB) are investigating what happened to a Northwest Airlines A320 (N03274) with 147 passengers that lost radio communications for 1h and 16 min on a flight from San Diego to Minneapolis last night.
Aus Schrammi's Link 1

Alles wegen einer Ente??? Man muss schon wissen was man behauptet, wenn man glaubwürdig erscheinen will.
 
Carlos G.

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Nein, man meldet sich nicht von sich aus, ATC fragt in bestimmten Abständen nach, bzw. gibt neue Anweisungen, und wenn man die nicht bestätigt, gibt es drei Phasen, die dann ausgerufen werden, wenn man sich nicht meldet:
  • Incertainty phase (INCERFA),
  • Alert phase (ALERFA) sowie als letzte
  • Distress phase (DETRESFA)
Und da kann zur Aufklärung der Lage eine Alarmrotte gestartet werden, man fragt andere Flugzeuge im gleichen Gebiet etc.
Ja, aber fragt die Crew nicht bei ATC um Erlaubnis nach, den Sinkflug einleiten zu dürfen? Das Versäumnis dieser Crew muss ja wahrscheinlich hiermit begonnen haben, oder war schon ein voriger Kontaktversuchn von der Bodenstelle unbeantwortet geblieben?

Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde ist mal wieder:

- wieviel Stunden waren sie vorher geflogen?
- wieviel Zeit Ruhepause hatten sie vor diesem Flug?

Wer an die Erklärung der "hitzigen Debatte im Cockpit" glaubt, der wird selig...

... aber beunruhigend ist diese ganze Sache schon.
 
Schorsch

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Das Flugzeug fliegt in den Luftraum des Controllers ein, meldet sich, alles klar. Irgendwann sieht der Controller wahrscheinlich, dass die Flugnummer eigentlich mal in den Descend gehen müsste, tut es aber nicht. Kontaktversuch. Scheitert.
Carlos saß oft genug selbst auf'm Springersitz, man kann durchaus 30 Minuten ohne ATC-Kontakt fliegen (also zwischen An- und Abmeldung), ergo, muss man von den 76 Minuten wohl ne entspannte halbe Stunde abziehen.

Mein Vorschlag (und so durch Piloten abgesegnet): wir brauchen einen "elektronischen Co-Piloten", so dass auf einem längeren Flug ein Mann im Cockpit entspannt (und vor allem legal) ein kurzes Nickerchen machen kann und der andere das Flugzeug fliegt. Technisch gar kein Problem.

Ein Nickerchen machen ist gängige Praxis, man muss die Vorschriften und Technologien an die Praxis anpassen wo es vertretbar ist. Die Vorschriften kommen aus Zeiten, wo die B707 modern war. Ein A320 kann ganz andere Sachen.
 

Rhönlerche

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Der elektronische Pilot ist der Autopilot. Den gibt es doch längst. Und Nickerchen sind auch absolut üblich. Aber nicht alle gleichzeitig.
 

ChiNO

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Das Flugzeug fliegt in den Luftraum des Controllers ein, meldet sich, alles klar. Irgendwann sieht der Controller wahrscheinlich, dass die Flugnummer eigentlich mal in den Descend gehen müsste, tut es aber nicht. Kontaktversuch. Scheitert.
Carlos saß oft genug selbst auf'm Springersitz, man kann durchaus 30 Minuten ohne ATC-Kontakt fliegen (also zwischen An- und Abmeldung), ergo, muss man von den 76 Minuten wohl ne entspannte halbe Stunde abziehen.
Etwas schräge Vorstellungen von Flugsicherung. In der Regel schickt ein Controller einen Flieger zum nächsten Controller bevor die Maschine in den nächsten Sektor einfliegt. Schließlich soll der "neue" Controller ja sofort in der Lage sein, mit dem Flieger in seinem Sektor zu arbeiten. IFR-Sinkflüge werden grundsätzlich nur nach ATC Clearance durchgeführt, daher gibt es kein spekulatives "mal schauen, ob der Flieger jetzt sinkt oder nicht".
 
Carlos G.

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Der elektronische Pilot ist der Autopilot. Den gibt es doch längst. Und Nickerchen sind auch absolut üblich. Aber nicht alle gleichzeitig.
Und damit fängt das Problem an... wie will man das verhindern? Wie Schorsch sagt, ich bin genug auf dem "Springersitz" mitgeflogen, meistens hier in Europa, da gab es - wie er sagt - höchstens 30 min. "Pause", das Problem ist bei längeren Routen, z.B. über dem Meer oder über Afrika. Wenn das dann noch mitten in der Nacht passiert, kann es problematisch werden. Wo ich meistens mitflog gab es eine simple Methode bei den langen Flügen: in mehr oder weniger regelmässigen Abständen kam eine nette Flugbegleiterin rein um zu fragen, ob einer der Herren nicht ein Kafféchen möchte... und selbst um 3 Uhr morgens, wenn alle Paxe schlafen, gibt es immer Flugbegleiter/innen die wach sind und diese Aufgabe übernehmen können.

Und dies bringt mich zur Überlegung, ob bei diesem Northwest-Flug nicht eventuell Einer von der Kabinenbesatzung es nicht komisch empfunden hat, dass so lange nach dem geplanten Ende des Fluges noch nicht mal der Sinkflug eingeleitet worden war. Nur eine Vermutung meinerseits, gewiss, aber ich glaube sowas ähnliches könnte der Fall gewesen sein.
 
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