Die Münchner Flugplätze und Flughäfen - von Oberwiesenfeld bis Riem

[Cardinal Jockey]

Und zuletzt ein paar Aufnahmen der D-ABOD, Boeing 707, aufgenommen am 25.06.1963. Hier ausnahmsweise Bodenaufnahmen.

 

[L1049G]

I.... Fangen wir an mit einer unglücklichen Seaboard and Western Curtis C-46, die irgendwann in den späten 50´ern beim Landen ein Fahrwerksproblem bekam. Leider ist das Datum nicht überliefert.

Danke für die Fotos.
Der Unfall war am 8. Mai 1959, das Flugzeug wurde aber bald repariert und flog für Seaboard & Western bzw. für Seaboard World noch bis 1970 von Frankfurt aus. Leider wurde es am 21. Februar 1973 wirklich unglücklich, als das Flugzeug in Kolumbien abstürzte und völlig ausbrannte; die Besatzung hat das nicht überlebt.

Gerhard

 

[lowdeepandhard]

Ich hole den Thread mal mit einer Frage zu Neubiberg hoch. Ist zwar technisch gesehen nicht München, aber "close enough", denke ich.

Welche Rolle hatte der Fliegerhorst Neubiberg im V-Fall, nach dem Abzug des LTG 61 Anfang der 70er? Ich weiß, dass es bis Anfang der 90er eine Fliegerhorststaffel gab und der Fliegerhorst grundsätzlich in Betrieb blieb. Ich habe aber bisher nichts von etwaigen REFORGER-Verlegungen o.ä. nach Neubiberg gelesen, wie das bei anderen europäischen Fliegerhorsten in den 70ern und 80ern geübt wurde. Überhaupt ist es zumindest im Netz nahezu unmöglich, Informationen zum Thema einzuholen.

Meine Vermutung war ja, dass das womöglich etwas mit der nahgelegenen, damaligen McGraw-Kaserne der Amerikaner zu tun hatte. Das dazugehörige Wohngebiet (die heutige "Amisiedlung" in Obergiesing) wirkt für mich im Vergleich zur Größe der Kaserne ziemlich überdimensioniert, wenn man sich andere, damalige US-Standorte ansieht. Auch die Nähe zu Pullach ist auffällig, aber darüber etwas Konkretes herauszufinden, dürfte selbst 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges sehr schwierig werden.

Vielleicht ist das ja auch nur Zufall, und man hat den Fliegerhorst aus anderen Gründen offengelassen, etwa als Alternate für Fürsty, Erding oder Penzing. Wie sah in den 70ern und 80ern überhaupt der durchschnittliche Flugbetrieb in Neubiberg aus?

 

[Falco]

Vielleicht findest Du im Buch von Günter Soltau : "Der Fliegerhorst Neubiberg" die Antworten auf Deine Fragen:

 

[Chopper80]

Wie sah in den 70ern und 80ern überhaupt der durchschnittliche Flugbetrieb in Neubiberg aus?

Die Polizeihubschrauberstaffel Bayern war dort stationiert und recht aktiv. Wir sind von der dortigen Hochschule der BW auch mal mit der Trall zu einer Exkursion weggeflogen, auch diverse Flugpraktika wurden von dort mit Sportmaschinen durchgeführt.

C80

 

[Skyservant]

Ich suche Fotos der Dornier Do27, GA+374,1960-1961 in Neubiberg beim LTG61 stationiert.

 

[TRIGS]

Vielleicht findest Du im Buch von Günter Soltau : "Der Fliegerhorst Neubiberg" die Antworten auf Deine Fragen:

Hallo,
kennst Du das Buch?
Ich suche Infos zu der 3.Staffel in Neubiberg, bzw der Jet-Pilotenausbildung in den 70ern.

 

[Falco]

Hallo,
kennst Du das Buch?
Ich suche Infos zu der 3.Staffel in Neubiberg, bzw der Jet-Pilotenausbildung in den 70ern.

Ja, ich habe das Buch.
Über die 3. Staffel und die Jet-Pilotenausbildung habe ich darin nichts gefunden.

 

[Augsburg Eagle]

Beantwortet zwar keine der Fragen, ist aber evtl. trotzdem ganz interessant:
Ein SZ-Artikel von 2017 inkl. eines Videos über die Zeit 1945-1958

Lufthoheit am Hachinger Bach

Vor 20 Jahren wurde aus dem einstigen Fliegerhorst der Landschaftspark. Der Heimatpfleger weiß viel zu erzählen. Jetzt gibt es einen Film.

www.sueddeutsche.de

 

[Augsburg Eagle]

Das dazugehörige Wohngebiet (die heutige "Amisiedlung" in Obergiesing) wirkt für mich im Vergleich zur Größe der Kaserne ziemlich überdimensioniert

Im Herzogpark (Grüntal) gab es auch noch einige Reihenhäuser der Amerikaner, aber soweit ich weiß, eher für höhere Dienstgrade. Und nur der Vollständigkeit halber: Es gab ja in München nicht nur die McGraw Kaserne

USAREUR Units & Kasernes, 1945 - 1989

www.usarmygermany.com

 

[Cardinal Jockey]

Ich hab mal noch einen ganz alten "Schinken" ausgegraben. Flugplatz Oberwiesenfeld mit einer der Trümmerschutthalden im Hintergrund - 1958. Interessant, neben dem Flugplatz selbst: Es scheinen mehrere Hütten direkt an die Trümmerhalde angebaut zu sein. Sieht fast aus wie die Stolleneingänge. Allerdings habe ich dazu in der Literatur nichts gefunden.

 

[rimme]

Hallo Cardinal Jockey,

kannst du die Kennzeichen der geparkten Flugzeuge erkennen? Mich würde interessieren, wer da am Abstellplatz geparkt ist.
Untere Reihe von links tippe ich mal auf Piper J3C, Bücker 181, Piper J3C, Bücker 181, Piper J3C und ev. Fairchild.
Obere Reihe von links eine Auster, ein Doppeldecker (ev. Focke Wulf), und vor der Halle noch zwei Piper J3C.

Gruß Rimme

 

[Wolfsmond]

Ich hole den Thread mal mit einer Frage zu Neubiberg hoch. Ist zwar technisch gesehen nicht München, aber "close enough", denke ich.

Welche Rolle hatte der Fliegerhorst Neubiberg im V-Fall, nach dem Abzug des LTG 61 Anfang der 70er? Ich weiß, dass es bis Anfang der 90er eine Fliegerhorststaffel gab und der Fliegerhorst grundsätzlich in Betrieb blieb. Ich habe aber bisher nichts von etwaigen REFORGER-Verlegungen o.ä. nach Neubiberg gelesen, wie das bei anderen europäischen Fliegerhorsten in den 70ern und 80ern geübt wurde. Überhaupt ist es zumindest im Netz nahezu unmöglich, Informationen zum Thema einzuholen.

Meine Vermutung war ja, dass das womöglich etwas mit der nahgelegenen, damaligen McGraw-Kaserne der Amerikaner zu tun hatte. Das dazugehörige Wohngebiet (die heutige "Amisiedlung" in Obergiesing) wirkt für mich im Vergleich zur Größe der Kaserne ziemlich überdimensioniert, wenn man sich andere, damalige US-Standorte ansieht. Auch die Nähe zu Pullach ist auffällig, aber darüber etwas Konkretes herauszufinden, dürfte selbst 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges sehr schwierig werden.

Vielleicht ist das ja auch nur Zufall, und man hat den Fliegerhorst aus anderen Gründen offengelassen, etwa als Alternate für Fürsty, Erding oder Penzing. Wie sah in den 70ern und 80ern überhaupt der durchschnittliche Flugbetrieb in Neubiberg aus?

Es gab bis Anfang der 90er mehrere solche "Reserveflugplätze", die mit keinem Verband belegt und an keinen größeren Übungen beteiligt waren. Ein anderes Beispiel dafür ist Kaufbeuren. Als ich da 1990 zum ersten mal aufgekreuzt bin, gab es noch Tower, Radar und Base Ops (alles in Betrieb, nicht nur zur Ausbildung) und auch Gastflugbetrieb, nur keine eigenen LFZ. Als ich fragte was denn eigentlich der Auftrag des Platzes sei hieß es nur "NATO Reserve". Im kalten Krieg reichte das wohl noch als Existenzgrundlage.

 

[Chopper80]

Es scheinen mehrere Hütten direkt an die Trümmerhalde angebaut zu sein. Sieht fast aus wie die Stolleneingänge. Allerdings habe ich dazu in der Literatur nichts gefunden.

Meinst Du die drei rechts an der Halde? Das sieht so aus als wenn man vom Weg darüber etwas hineinschütten kann. Hat man damals schon Beton o. ä. recycelt oder Schotter gesiebt? Ähnliche Anlagen kenne ich von Steinbrüchen

C80

 

[Kenneth]

Es gab bis Anfang der 90er mehrere solche "Reserveflugplätze", die mit keinem Verband belegt und an keinen größeren Übungen beteiligt waren. Ein anderes Beispiel dafür ist Kaufbeuren. Als ich da 1990 zum ersten mal aufgekreuzt bin, gab es noch Tower, Radar und Base Ops (alles in Betrieb, nicht nur zur Ausbildung) und auch Gastflugbetrieb, nur keine eigenen LFZ. Als ich fragte was denn eigentlich der Auftrag des Platzes sei hieß es nur "NATO Reserve". Im kalten Krieg reichte das wohl noch als Existenzgrundlage.

Ich habe meine fliegerische „Karriere“ in den frühen 90er-Jahren in Neubiberg begonnen, und habe nie irgendwelchen militärischen Flugbetrieb mitbekommen.

Es gab auch keinen militärischen Tower im Betrieb, nur die Bodenfunkstelle des zivilen Teils. Der Fliegerclub München, FSG Bölkow, ein Bw-Flugsportgruppe mit 1-2 Flugzeuge, und viele private Halter haben den Platz benutzt. Ein Polizeihubschrauberstaffel war dann auch noch vom nördlichen Teil aus tätig.

Damals war der Schicksal des Platzes ehe besiegelt, weil der zivile Betriebserlaubnis mit dem vom München-Riem gekoppelt war. Immobilienhaie, Neider und Umweltfuzzis warteten nur noch gierig auf der unvermeidbaren Schließung, was alle wussten, aber jedoch wenige bei FCM wahr haben wollten. „Wo sollen wir denn sonst hin?“, haben sie gesagt...

 

[Kenneth]

Ein Handvoll Fotos aus Neubiberg; von meinem Papa im Sommer 1993 gemacht.

Ich mit meinem Favorit-Flugzeug, die Bo 209 Monsun D-EBOI der FSG Bölkow in deren Halle in der nordwestlichen Ecke des Platzes, nicht so weit von der Offiziers-Kasino



Monsun D-EBOE der FSG Bölkow an der Tankstelle am südlichen Platzrand, an der Säulenstrasse in Unterhaching. Alles längst abgetragen.



In der Wirtschaft der FCM, Blickrichtung Nordost, Bw-Uni im Hintergrund



Auch in der Wirtschaft, Bo 207 in Blickrichtung NW.



Sämtliche Hallen und Gebäuden vom zivilen Betrieb in südlichen Teil mit Zufahrt über der Säulenstrasse sind alle weg.

 

[Cardinal Jockey]

Meinst Du die drei rechts an der Halde? Das sieht so aus als wenn man vom Weg darüber etwas hineinschütten kann. Hat man damals schon Beton o. ä. recycelt oder Schotter gesiebt? Ähnliche Anlagen kenne ich von SteinbrüchenC80

Ja! Das ist es tatsächlich! Klasse Tip!

Hallo Cardinal Jockey,
kannst du die Kennzeichen der geparkten Flugzeuge erkennen? Gruß Rimme

Ja kann ich. Von links nach rechts:

Links Tiger Moth, D-E??F
Piper D-EHAL
Bücker D-EDDF
Piper D-EMUZ
Bücker D-EDOB
Piper D-EGAF
?? I-NCOM

Die Kennzeichen der anderen Flieger sind nicht sichtbar. Viele Grüße, Pat

 

[Kenneth]

Wenn das blaue Flugzeug ein italienisches Kennzeichen hat, dann könnte es eine Macchi MB 308 sein?

 

[Cardinal Jockey]

Richtig - und heute ist sie rot. Gibt auf Youtube sogar n Video von ihr mit Pinup-Girl Fotoshooting ;-)

Oberhalb der Macchi steht vielleicht ne Cessna 140 (mit einteiliger Strebe), dahinter wieder ne Cub. In der oberen Reihe von links ein Spornrad Schirmdecker mit Reihenmotor, rechts davon evtl. ne Focke Wulf Stieglitz.

 

[rimme]

Hallo Kenneth,

weißt du noch, ob die Bölkow 207 die von der FSG-Bölkow war?

Gruß Rimme