Aerodynamikfrage- Winglets

Diskutiere Aerodynamikfrage- Winglets im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Edit: Das war mir neu, aber für alle anderen die's interessiert: Eine interessante Diskussion dazu gibts hier...

Peeder

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So neu ist das nun auch wieder nicht. Negativen Widerstand an den Flügelspitzen gab es schon bei den Hortens.
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
Hi..
streng genommen bringen die Winglets ggf. eine Kraftkomponente nach vorne, AAAAABER das bedeutet nicht, dass sie quasi "Schub" bringen, denn diese Kraftkomponente wird durch nachteilige Wirkung auf den restliche Flügel erkauft. Man darf eine aerodynamische Gesamtkonfiguration streng genommen nicht tranchieren wie nen Braten und dann betrachten, welche Komponenten "schiebt" und welch "bremst". Nur in der ZUSAMMENWIRKUNG ergibt sich das Gesamtergebnis, welches die EInzelkomponenten so sont nicht erbringen könnten. Im Falle des Winglets ergibt sich dieser "Schub" aus der Induktionswirkung des Hauptflügels.
Der "Trick" besteht darin, dass LOKAL der Widerstand definiert ist als die Kraft in Anströmrichtung, fürs Gesamtflugzeug also in Flugrichtung. Das Winglet ALLEIN würde aber eine andere Anströmrichtung "sehen", wenn der Hauptflügel und dessen Einfluß aufs Strömungsfeld nicht da wäre.
Lange REde, kurzer Sinn: Der "Schub" des Winglets klingt wie ein tolles Werbeargument, enstammt aber eigentlich nur einer cleveren Transformation von Koordinatensystemen und ist für die GESAMTkonfiguration FLugzeug mit Winglet absolut zweitrangig.
Es gibt an einem Flugzeug jede Menge Bauteile mit "negativem Widerstand"... das gesamte Heck zum Beispiel, die Treibwerkseinläufe uvm, während zum Beispiel eine Schubdüse allein rein rechnerisch einen sehr hohen Widerstand hat. Würde man sie weglassen, wäre dennoch der Gesamtflieger sehr viel schlechter. Also nicht auf solche Schönrechnereien reinfallen.

gruß

a.p.
 
happy-landings

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Hi..
streng genommen bringen die Winglets ggf. eine Kraftkomponente nach vorne, AAAAABER das bedeutet nicht, dass sie quasi "Schub" bringen, denn diese Kraftkomponente wird durch nachteilige Wirkung auf den restliche Flügel erkauft. Man darf eine aerodynamische Gesamtkonfiguration streng genommen nicht tranchieren wie nen Braten und dann betrachten, welche Komponenten "schiebt" und welch "bremst". Nur in der ZUSAMMENWIRKUNG ergibt sich das Gesamtergebnis, welches die EInzelkomponenten so sont nicht erbringen könnten. Im Falle des Winglets ergibt sich dieser "Schub" aus der Induktionswirkung des Hauptflügels.
Der "Trick" besteht darin, dass LOKAL der Widerstand definiert ist als die Kraft in Anströmrichtung, fürs Gesamtflugzeug also in Flugrichtung. Das Winglet ALLEIN würde aber eine andere Anströmrichtung "sehen", wenn der Hauptflügel und dessen Einfluß aufs Strömungsfeld nicht da wäre.
Lange REde, kurzer Sinn: Der "Schub" des Winglets klingt wie ein tolles Werbeargument, enstammt aber eigentlich nur einer cleveren Transformation von Koordinatensystemen und ist für die GESAMTkonfiguration FLugzeug mit Winglet absolut zweitrangig.
Es gibt an einem Flugzeug jede Menge Bauteile mit "negativem Widerstand"... das gesamte Heck zum Beispiel, die Treibwerkseinläufe uvm, während zum Beispiel eine Schubdüse allein rein rechnerisch einen sehr hohen Widerstand hat. Würde man sie weglassen, wäre dennoch der Gesamtflieger sehr viel schlechter. Also nicht auf solche Schönrechnereien reinfallen.

gruß

a.p.
Vielen Dank für die Erklärung (auch an alle anderen!) und den wichtigen Hinweis auf den vorsichtigen Genuß lokaler Phänomene! :)
 

aufi

Flugschüler
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Auch wenn der Beitrag hier schon etwas älter ist, hier nochmal eine anmerkung zu Winglets:

Winglets bewirken folgendes:

1. Winglets verlagern einen teit der am Fügelende abgehenden Wirbel zur Wingletspitze. Die dort abgehenden Wirbel induzieren dann einen geringeren abwind am Hauptflügel als Wirbel die, bei einem Flügel ohne Winglets, an der Flügelspitze abgehen, da der abstand Wirbel - Flügel größer ist. (Gesetz von Biot Savat). Entgegen der verbreiteten Meinung verhindern Winglets nicht, das es zu einer Ausgleichsströmung zwischen ober und unterseite kommt.

2. Winglets gewinnen einen Teil der im Randwirbel gebundenen energie zurück.
Die Ausgleichsströmung um die Flügelspitze überlagert sich mit der ungestörten Anströmung die zu einem Anstellwinkel am Winglet führt. Das Winglet erzeugt dann Auftrieb und Wderstand. da der Auftrieb senkrecht zur lokale anströmung steht hat diese immer eine nach vorne gerichtete Komponente. Sie wirkt also dem Widerstand entgegen. Die lokale Anströmung des Winglets ändert sich mit der höhe, hat also eine aerodynamische Schränkung. Winglets sollten daher immer Profiliert sein und zwar mit einem Profil, das eine große Ca spanne abdeckt.

3. Ein funktionierendes Winglet hat, da es Auftrieb erzeugt eine Übergeschwindigkeit auf der zum Flugzeurumpf gerichteten Seite. diese Überlagert sich mit der Strömung des Hauptflügels. daruas Folgt, dass die Ca verteilung in Spannweitenrichtung im bereich der Flügelspitze fülliger wird.
Der Druckgradient, also die Änderung des Druckes entlang der Spannweite wird daher schwächer. Daher reduziert dich die Strömung richtung Flügelspitze, es entset´hen also weniger Wirbel in der Nachlauffläche.

4. Und jetzt wirds noch spezieller: Ein Wirbel der in an der Wingletspitze eines nach oben zeigenden Winglets abgeht hat auch auswirkungen auf den Nachlauf. (wieder Biot Savat). Dieser wird durch den Wirbel auseinnander gezerrt. Der Nachlauf wird breiter, die Streckung also quasi erhöht.

Zur Auslegung:

Ja es ist sehr schwer!
Das Winglet sollte am Fuß deutlich kürzer sein als der Flügel. Unter anderem aus dem grund, dass die stelle der maximalen Übergeschwindigkeit des Winglets auf keinem Fall an der selben Stelle liegen sollte wie die des Hauptflügels. Das wüder zu einem Ca um Flügelspitzen bereich führen, den das Flügleprofil eventuell nicht verträgt.
Außerdem erlaubt ein kürzeres Winglet das eine Ausreichende menge Luft das Winglet anströmen kann.
ABER: Die Re Zahl wird extrem klein, daher dieber ein Winglet größerer tiefe wählen.

Anstellung und schränkung:
Ein Winglet muss so Angestellt sein, das es immer im arbeitsbereich des verwendeten Profils liegt. Und das im ganzen Flugbereich! Denn der Anströmwinkel ändert sich gewaltig.
Für die schränkung wirds noch wilder, da sich ja die aerodynamische anströmung über die Winglethöhe ändert.

Es ist sehr schwer ohne berechnung was vernünftiges hin zu bekommen.
Falls jemand wirklich interesse in Winglets hat sollte er eventuell verschiedene konfigurationen Testfligen.

Zu Winglets an Kunstflugzeugen:
Durch die masse der Winglets und der Position weit weg vom Flugzeugschwerpunkt erhöht sich das Trägheitsmoment. Das Flugzeug wird also Träge.
Ein Winglet erhöht außerdem die Vstellung des Flugzeiges, es wird rollstabiler. Was ja für den Kunstflug eher schecht ist. Ein nach unten gerichtetes Winglet würde helfen. die Effekkte unter Punkt 4 wären aber eben Umgekeht, und mit der Bodenfreiheit gibt es auch Probleme.

Winglets bringen übrigens nur Vorteile im Flug mit hohen Ca Weten also Langsamflug, bzw Streckenflug in großer höhe (geringe Dichte).

ich hoffe ich konnte das Thema allgemein etwas beleuchten

Viele Grüße
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
Prima zusammengefasst :TOP:
Vieles davon war zwar im Thread bereits an der einen oder anderen Stelle angesprochen, aber eben im Eifer der Diskussion nicht so schön aufgestellt wie in deinem Post.
Jetzt müssen wir beide nur noch lernen, das nicht im Fachchinesisch zu formulieren (Biot-Savart dürfte hier die meisten eindeutig überfordern ;) ), und dann wird ein Schuh draus.
 
Wit

Wit

Space Cadet
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aufi DANKE!
als Ergänzung zu den kleinen Re-Zahlen noch
es gibt auch nicht so viel Profile für Winglets die in diesem bereich arbeiten, und in der Dimensionierung soll die Profilgenauigkeit und die Oberflächengüte extrem gut sein, ich würde sagen ohne eien maschnellen Einsatz, CNC, kaum zu bekommen...

Noch eine freche Frage, gibt es hier im Forum jemand der aus Menschenliebe
eine Strömung an einem CAD-Modell symulieren kann, ANSYS oder CFD? :red:
 
Wit

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Space Cadet
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Danke Sebastian, das habe ich schon, aber XFLR wird die komplexe Rumpformen nicht schaffen... und wenn... man muß alles in dat oder txt umwandeln, es ist paar Monate Rechenzeit jedes Punkt per Hand einzugeben :(
 

aufi

Flugschüler
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Aufgrund der hohen Rechenzeit würde ich dir empfelen auf ein einfaceres Berechnungsverfahren zurückzugreifen, zum beispiel Wirbelleiterverfahren oder Panelverfahren.
Ich glaube mit AVL (Wirbelleiterverfahren) Kann man auch Rümpfe mitrechnen.
Ein Nachteil dieser Programme ist dass Reibungseinflüsse nicht berücksichtigt werden können. Man kann den Profilwiderstand einigermaßen mit einem Profilberechnungsprogramm einschätzen.

Um mit CFD vernünftige Ergebnisse zu bekommen, müsste man ein recht gutes Netz generieren, je nachdem wie gut dein CAD Modell ist kann das ne Woche oder noch länger dauern.
Die Berechnung würde dann, wenn man so rechnet dass Grenzschichteinflüsse berücksichtigt werden, an einem PC schätzungsweise 2 bis 3 Wochen dauern.
Also ich aus Menschenliebe tut sich so etwas niemand an.
 
Schorsch

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Um mit CFD vernünftige Ergebnisse zu bekommen, müsste man ein recht gutes Netz generieren, je nachdem wie gut dein CAD Modell ist kann das ne Woche oder noch länger dauern.
Und aus einem CAD Modell ein CFD-nutzbares Netz zu generieren ist widerum eine trickreiche Aufgabe.

Man sollte nauch nicht mit Kanonen ... ähh ... dem Todesstern auf Spatzen schießen.
 

Gelöschtes Mitglied 7691

Guest
"Mal kurz" ne Konfiguration reibungsbehaftet per CFD rechnen, einschl. Netzaufbereitung, Auswertung usw... :red:
zu meiner Zeit (1997) war das ne komplette Diplomarbeit. :?!
 
Wit

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Space Cadet
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Grenzschichteinflüsse berücksichtigt werden, an einem PC schätzungsweise 2 bis 3 Wochen dauern.
Also ich aus Menschenliebe tut sich so etwas niemand an.
Sorry aufi!
ich glaube ich habe Euch mit meinen Fragen etwas verwirrt :red:
was ich brauchte, war nur eine Körperanströmmung, keine komplette Auswertung! So was würde ich aus Menschenliebe von keinem verlangen :engel:
Und eine Korperanströmmung hat man mir heute mit SW und CFD aus Menschenliebe in 10min auf einem PC gemacht :D

Trotzdem DANKE! :TOP:
 
Thema:

Aerodynamikfrage- Winglets

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