Unser „Oberst“ aus Charkow bat mich, den folgenden Beitrag von ihm zu übersetzen, da er seinem „Maschinenübersetzer“ nicht traut – ich übrigens auch nicht. Ich hoffe, dass ich keinen Smily vergessen habe.
1. Zu Falkenberg habe ich keine Beziehung. Mein Heimatgeschwader ist das 968. Ich wurde dort geboren und bin da aufgewachsen. Darum geht es bei allem worüber ich spreche nur um das 968. IAP.
Mein Vater war kein Pilot, er war Ingenieur, Oberstleutnant.
2. In Russland diente ich im 31. IAP (Sernograd im Rostower Oblast), als ich 1995 Offizier geworden bin. Das hat also für unser Thema keine besondere Bedeutung.
3. Zu meiner Seite.
Leute, auf meiner Seite zeige ich Informationen nicht nur zu unserer Zeit in Nobitz. Die Geschichte des Geschwaders begann und Endete nicht mit der Verlegung 1989 bis 1992. Dort finden sich Regimentskameraden, die davor und danach im 969. Geschwader gedient haben (David G – bitte beachten).
4. Das 968IAP war tatsächlich das erste Einsatzgeschwader, das in der UdSSR mit der MiG-29 ausgerüstet wurde. Anfangs gab es Erprobungen in Kubinka, dann wurden wir, schon für den realen Einsatz, komplett ausgerüstet.
5. Der Pfeil auf dem Rumpf – das ist das Erkennungszeichen unseres Geschwaders aus der Zeit des Großen Vaterländischen Krieges. Ich bitte zu beachten, dass unser Geschwader nicht immer die Nr. 968 un die Bezeichnung „968. Sewastopoler Rotbannerorden und Suworoworden 3. Klasse Jagdfliegergeschwader“ hatte. Anfangs hieß es „402. IAP Zur besonderen Verwendung“. Heute heißt es auch so. Wen es interessiert, hier findet man die Historie des Geschwaders:
http://tkachenko.in.ua/?page=968history
Ich kann das nicht übersetzen, muss man Radist fragen.
Oder den Automaten nehmen:
http://tkachenko.in.ua/index.php?page=translate
Ich bezweifele aber, dass er richtig arbeitet.
6. Wann ist das 968. IAP nach Nobitz gekommen?
Die Überführung der Flugzeuge erfolgte am 17. Juli 1989, das kann man als Datum der Ankunft bezeichnen. Das Geschwader kam mit einer Zwischenlandung in Sprotawa (Polen). Am Morgen des 17. Juli startete es in Ross (Weißrussland) und am 17. Juli abends landete es im vollen Bestand in Nobitz (DDR). Ich flog am 16. Juli nach Sprotawa, zusammen mit der Begleitgruppe. Wir empfingen die Flugzeuge, versorgten sie (betanken) und schickten sie weiter nach Nobitz. Wir folgten ihnen mit einer An-12, am 17 Juli 21 Uhr nach deutscher Zeit.
7. Was für ein Flugzeug geriet in die Fanganlage und beschädigte sich den Propeller: eine An-22 (Anthäus) Es stand lange auf dem Flugplatzund wartete auf einen Propeller zum Wechseln.
8. Zum Verlust der Kabinenhaube.
Das passiert bei uns im Geschwader und führte zu keiner bedeutenden Havarie. Schäden gab es nur an einem Maisfeld, die DDR schickte eine Rechnung zum Begleichen der Schäden.
9. Zum Bunker.
Der Bunker über den hier oft gesprochen wird (südlich vom Flugplatz) hatte keine Beziehung zu unserem Geschwader. Ihr habt schon selbst festgestellt – das war ein Raketenkomplex. Ich glaube nicht, dass ihr Leute treffen werdet, die darüber mehr erzählen können als ihr, die ihr dort wart, selbst schon wisst.
10. Zum Start der Transportflugzeuge mit großer Beladung und mit Hilfe von Katapulten und ähnlichen Hilfsmitteln.
Leute, ihr habt wohl vergessen, die UdSSR war ein ausreichend reiches Land und hat an der Armee nicht gespart. Die Verlegung eines Geschwaders wurde genau berechnet. Wenn ihr zuhause umzieht berechnet ihr doch sicher auch, was ihr für ein Auto bestellen müsst, um alle Sachen weg zu bekommen. Wir hatten keinen Mangel an Transportflugzeugen. Wenn die Piloten etwas „schwarz“ mitgenommen haben war das ihr Problem. Ich erinnere daran, dass von dem Flugplatz auch zivile Güter ausgeflogen wurden. Was und wie dort verladen wurde – das ist schon Sache des Auftraggebers und des Spediteurs. Wie beobachteten das so wie ihr nur vom Territorium des Flugplatzes aus.
Einen Start mit Katapult habe ich nie gesehen. Wenn möglich zeigt doch mal, wie so ein Start mit Katapult bei einer An-22 oder Il-76 aussehen soll.
Verwechselt das nicht mit einer C-130,
die kann auch mit Starthilfsraketen abheben.
11. Zu den alten Jak Flugzeugen.
Auf dem Gebiet des zu uns gehörenden 2.ATO, am Anfang der Bahn, bei dem Wald in Richtung Altenburg, dort gab es tatsächlich 2 abgeschriebene, alte Flugzeuge. Da war aber nur noch der Rumpf heil. Eins wurde verschrottet, was aus dem zweiten wurde weiß ich nicht.
Zur Zeit wird gerade ein Artikel für die „Awiazia i Kosmonawtika“ für die Ausgabe im Januar 2010 vorbereitet. Da ich ein Wenig an diesem Artikel beteiligt bin, wurde mir gestattet, ihn auf meiner Seite zu veröffentlichen. Wenn er erscheint gebe ich Bescheid oder bitte Radist, ihn zu übersetzen.
Ich freue mich, wenn ich den Leuten helfen kann, die sich für die Geschichte unseres Geschwaders und des Flugplatzes Nobitz interessieren.