Kriegswichtige Rohstoffe
Moin moin,
Da das Thema ja "Eisenbahn- Transport von Flugzeugen" während WK I & II heisst, ist ja auch die Schrottproblematik legitim hier :D Nach meinem Kenntnisstand, wurde alles an Flugzeugschrott, was nur irgentwie zugänglich war, geborgen und der Wiederverwertung zugeführt. Egal, ob das von Freund oder Feind stammte. Aluminium war ein dermaßen knapper und kriegswichtiger Rohstoff, das nur in Ausnamefällen (Studium von Feindentwicklungen, wiederverwendung brauchbarer Komponenten) von einer sofortigen Verschrottung, Einschmelzung und damit der Wiederverwendung in der Rüstungsindustrie abgesehen wurde. Bei allem Mangel an Transportkapazität, war das viel schneller und effizienter, als die Neugewinnung von Aluminium. Nicht umsonst sind in den späten Kriegsjahren viele Flugzeugbereiche, die normal in Metallbauweise ausgeführt worden währen, umkonstruiert und in Holzbauweise hergestellt worden. Weil Holz problemlos und in großen Mengen verfügbar war.
Auch die Focke- Wulf Fw 200 "Condor" war für einen möglichen Transport per Bahn vorgesehen. Im Flugzeughandbuch D.(Luft)T.2661/1 für Fw 200 C-1 und C-2, ist im Abschnitt röm. V die "Beförderung des Flugzeuges auf der Bahn" beschrieben. Benötigt wird für den Rumpf ein "SSL-Wagen von 18m Länge",sowie ein "SS-Wagen mit 14m Länge", auf dem auch die 4 Triebwerke verzurrt werden sollten (das Rumpfheck stand dann einige Meter über den 18m Wagen heraus, brauchte also "Luftraum" des 14m Wagens). Für den Innenflügel wurde ein Weiterer 18m - SSL Wagen benötigt, für die beiden Außenflügel je ein "R-Wagen von 10,5 bis 11m Länge". Für Rumpfwanne und Leitwerk ein "Glt-Wagen von 10,8m Länge, für Fahrwerk und alle Klappen ein "G-Wagen von 8,3m Länge". Für die Betriebsstoff- Behälter sowie die Luftschrauben, wurde ein weiterer 8,3m G-Wagen benötigt. Ein schöner kleiner Güterzug für ein Flugzeug!
Nett auch, das an die Vorschriften gedacht wurde. Ich zitiere: "Erfüllung bahnamtlicher Bestimmungen: Alle Kisten und Verschläge haben den Vermerk <Oben> und <Nicht Stürzen> zu tragen..."