REGA Arzt stirbt bei Einsatz

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grinch

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Am Sonntag kam der Hubschrauber-Notarzt Andreas Ammann der REGA Basis Zweisimmen bei einem Einsatz zur Lawinenrettung ums Leben.

Eine erste Lawine verschüttete eine Person. Die REGA setzte mit 2 Hubschraubern Rettungskräfte an der Unfallstelle ab. Nachdem die Retter einige der Verschütteten ausgegraben hatten, löste sich eine zweite Lawine und begrub erneut 11 Personen, darunter den REGA Notarzt. Der Notarzt konnte nur noch tot geborgen werden. 3 weitere Personen kamen ebenfalls ums Leben. 2 Schweizer und ein Deutscher sind noch vermisst. Ihre Überlebenschancen dürften extrem gering sein.

Der letzte tödliche Unfall der REGA Flugrettung liegt 12 Jahre zurück. Nach meiner Erinnerung riß damals das Windenseil der A109K2.

Wenn Personen im Einsatz für andere Menschen ums Leben kommen ist das immer besonders tragisch. Mein Mitgefühl gilt meinen Schweizer Freunden.
 
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Grimmi

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Hier noch der Link zum gestrigen Beitrag von SchweizAktuell über das Unglück.

Und endlich wurden die ersten Tiefschneefahrer in der Schweiz wegen Gefährdung des öffentlichen Verkehrs (damit sind auch Bergbahnen/Skipisten gemeint) angeklagt. Einmal von den Zermatter Bergbahnen, wo Erwachsene mit ihren Kindern ausserhalb der markierten Pisten eine Lawine ausgelöst hatten die auf die reguläre Piste runterkam und Leute verschüttete und einmal von den Bergbahnen Anzére, wo was ähnliches passierte und die Auslöser sich dazu noch aus dem Staub machten.

Ich hatte auch schon das 'Vergnügen', eine von ... naja, Skitourenfahrer warens nicht, da überhaupt nicht ausgerüstet ... jugendlichen Freeridern OHNE Kenntnisse/Ausbildung triffts wohl eher - ausgelöste Lawine auf die Piste niedergehen zu sehen. Ein 16jähriger der auslösenden Gruppe hats nicht überlebt. Seither hab ich auch auf der Skipiste IMMER mein LVS angeschalten.

Kann ich nur empfehlen. Und Notfallapotheke/Rettungsdecke/Schaufel und Sonden hab ich eigentlich auch immer dabei.
 
bjs

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Es gibt inzwischen Vermutungen, dass die 2. Lawine durch die Hubschrauber ausgelöst wurde.

Ehrlich gesagt frage ich mich da, ob man nicht die Berghänge besser im Auge behalten kann. Und Lawinen, die potentiell auf eine offene Skipiste niedergehen können - ich weiss nicht, ob da nicht noch andere, als die schlussendlich auslösenden verantwortbar gemacht werden sollten.
 
grinch

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Nachdem gestern aus Wettergründen nicht gesucht werden konnte, wurde heute ein Großeinsatz mit mehreren HS von REGA und Air Glacier, dem Militär und dem SAC gestartet.
 

koehlerbv

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Gestern wurden auch die noch vermissten Personen gefunden. Die realistischen Erwartungen haben sich leider bestätigt - dieses Unglück hat sieben Menschenleben gefordert und zählt damit zu den schlimmsten Unglücken dieser Art in der Schweiz in den letzten Jahren.
Bedenklich: In Südtirol starben in diesem Winter ebenfalls vier Bergretter, die auf der Suche nach zwei vermutlich Verschütteten waren. Diese wurde zwei oder drei Tage später nur noch tot geborgen.

Die bayerischen Bergwachten haben (m.E. vor zwei Jahren) ein Statement verfasst, unter welchen Bedingungen sie nicht mehr ausrücken werden, um bei Fällen von vorsätzlicher Eigengefährdung der Opfer nicht selbst in unkontrollierbare Gefahr zu geraten. Ich fand das bemerkenswert. Irgendwo muss eine Grenze sein ...

Bernhard
 
muermel

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Die bayerischen Bergwachten haben (m.E. vor zwei Jahren) ein Statement verfasst, unter welchen Bedingungen sie nicht mehr ausrücken werden, um bei Fällen von vorsätzlicher Eigengefährdung der Opfer nicht selbst in unkontrollierbare Gefahr zu geraten. Ich fand das bemerkenswert. Irgendwo muss eine Grenze sein ...

Bernhard

***
Dieses Statement sollte meiner Meinung nach an jeder Liftanlage und am Beginn jedes Wanderweges hängen, damit die Leute auch wissen dass die Leute der Bergwacht ihr Leben nicht mehr um jeden Preis riskieren wollen.

lg
 
grinch

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In der Spaß- und Full-Service-Gesellschaft ist ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung der Meinung, Rettungskräfte egal welcher Fachrichtung würden ja schließlich dafür bezahlt, dass sie ihren Ar... ins Freie hängen.

Dieses Statement sollte meiner Meinung nach an jeder Liftanlage und am Beginn jedes Wanderweges hängen, damit die Leute auch wissen dass die Leute der Bergwacht ihr Leben nicht mehr um jeden Preis riskieren wollen.
Das würde nicht vor einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung schützen.
 
muermel

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In der Spaß- und Full-Service-Gesellschaft ist ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung der Meinung, Rettungskräfte egal welcher Fachrichtung würden ja schließlich dafür bezahlt, dass sie ihren Ar... ins Freie hängen.

Das würde nicht vor einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung schützen.
****
Stimme dir vollkommen zu. Nur kann sich ja dann die Bayerische Bergwacht ihr Statement mit aufs Klohäusschen nehmen :rolleyes:

lg
 

gschimmy

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Moin!

Ja, eine tragische Geschichte....

Ob und in welchem Maße ich als Einsatzkraft, in einer konkreten Einsatzsituation ein Risiko eingehe....das ist einzig und allein meine Entscheidung.

Eigenschutz geht vor und wenn das Risiko zu hoch ist,
dann gehe ich es nicht ein.

Soweit zur Theorie.....
in der Praxis lässt sich das aus verschiedenen Gründen ( Stress, doch helfen wollen, andere Sicht wenn man konkret in der Lage lebt, etc. ) leider nicht immer so direkt umsetzen.

Es ist aber schon vorgekommen das wir RD/FW z.B. die weitere Rettung einer Person aus einem LKW solange eingestellt haben, bis die Polizei dann doch endlich mal voll gesperrt hat, da wir uns nicht den Hintern vom fließenden Verkehr abfahren lassen wollten.
Die grün/weissen Herren wollten lieber den Verkehr laufen haben......

Es ist also immer eine Einzelfallentscheidung...von daher ist das Statement der Bergwacht sicherlich nicht unberechtigt...aber unglücklich.

VG Schimmi
 
bjs

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Die Frage ist aber hier auch, wie gut die Einschätzung des Risikos gelingt. Ich denke, dass wahrscheinlich keiner mehr mit einer zweiten Lawine rechnete. Ansonsten hätte man sicher auch erst zu den entsprechenden Mitteln (Sprengladungen) gegriffen, um diese auszulösen, ehe man rettet.
 
RindVieh

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In der Spaß- und Full-Service-Gesellschaft ist ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung der Meinung, Rettungskräfte egal welcher Fachrichtung würden ja schließlich dafür bezahlt, dass sie ihren Ar... ins Freie hängen.



Das würde nicht vor einer Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung schützen.
... bezahlt :FFTeufel:

Es gibt auch genügend ehrenamtliche Retter, die ihre Gesundheit bei solchen Aktionen riskieren und keinen müden Cent dafür bekommen und über ihre Hilfsorganisation weniger als nur schlecht versichert sind.

Ich denke auch, dass irgendwo eine Grenze aufgebaut werden muss: das "auf eigene Gefahr" endet ja meist doch in einer ( richtig teuren) Rettungsaktion.
 

koehlerbv

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Ich wüsste jetzt nicht, wo in Mitteleuropa eine Bergwacht bezahlt wird - in aller Regel sind diese mit der Freiwilligen Feuerwehr zu vergleichen. Der Bergwacht-Arzt, die Alpin-Polizisten - okay. Aber das sind ja - ohne deren Leistungen in irgendeiner Weise schmälern zu wollen - schon "Kräfte der zweiten Welle".
Rechtlich können Bergwachtler (wie Angehörige der FFw) schon Einsätze verweigern.

Diese rechtlichen Sachen haben aber nichts mit der Tragödie in der Schweiz zu tun. Auch diese Tapferen haben sicherlich nach bestem Wissen und Gewissen ihre Hilfsaktion in Angriff genommen - und doch alles verloren.

Mir ging es hier eher um die Deppen der Spassgesellschaft, die denken, wenn sie wie geplant Mist gebaut haben, dass dann gleich der Helikopter einschwebt und alles ist gut. Bei uns sind nicht nur im Winter die lokalen Zeitungen voll mit den Geschichten, die schlicht dumme Menschen geschrieben haben. In den letzten Jahren hat es hier in den Chiemgauer Alpen (AFAIR) wenigstens keine gravierenden Ereignisse auf Seiten der Helfer gegeben. Ausser, dass zahlreiche geplante spassvolle Tage mit Familien und Freunden der "Spasswut" anderer geopfert werden mussten: Im Sommer mit Sandalen ins Hochgebirge, im Winter - wie erst gestern - eine Nachtwanderung (allein!) durch den hochalpinen Tiefschnee. Wie deppert muss man sein ...

Bernhard
 
grinch

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"BEZAHLT", ja natürlich Ironie, aber trotzdem glauben das wirklich viele. Es gibt auch mehr Leute als man denkt, die haben keine diesbezügliche Kranken-, oder Bergekostenversicherung. Im Sozialstaat kein Problem, denen muss natürlich trotzdem für lau geholfen werden.

Und was das Einsätze verweigern angeht, in einem Rechtsstaat steht es den Opfern/Hinterbliebenen jederzeit zu Klage wegen unterlassener Hilfeleistung einzureichen. Und dann liegt alles in der Hand externer (meistens Schreibtisch)Gutachter.
Wenn dann jemand der Meinung ist, es wäre vielleicht möglich gewesen, kann die Sache böse ausgehen.

Ich war schon mal in so einer Situation. Es ist kein Vergnügen von Staatsanwalt und Kripo wiederholt befragt zu werden und dann auf das offizielle zentrale Wettergutachten des DWD hunderte Kilometer entfernt zu warten. Der hatte vor Ort natürlich nicht mal eine Messstation.
Am Ende zweifelt man an sich selbst... aber glücklicherweise wurde meine Einschätzung der Verhältnisse nach 9 Monaten Zittern bestätigt.
 
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