Ju-87 mit Personenkabine auf den Tragflächen

Diskutiere Ju-87 mit Personenkabine auf den Tragflächen im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Ein Hingucker auf jeden Fall :TOP: und die Vorstellung des praktischen Einsatzes erzeugt schon etwas Gruseln :TD: Also wenn ich mich nicht...
grinch

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Space Cadet
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Ein Hingucker auf jeden Fall :TOP: und die Vorstellung des praktischen Einsatzes erzeugt schon etwas Gruseln :TD:

Die Maschine behielt nur die rückwärtige MG 81Z Abwehrbewaffnung.
Also wenn ich mich nicht täusche, dann ist auf dem zweiten Ju-87 Bild (post #8) die Flächenbewaffnung noch eingebaut?

Wie hier auch schon gepostet, wäre der Abwurf von einer Ju-87, immerhin oberhalb von Flächen und Leitwerk montiert!!!, wesentlich ungeeigneter und riskanter als der "Bombenwurf" des Unterflur hängenden PAGs.

Im Gegensatz zum PAG ist das PLG kein aerodynamisch gut geeigneter Abwurfkörper und die großflächige Fensterverglasung schwächt die Struktur für die bei einer Fallschirmöffnung auftretenden starken negativen Beschleunigungskräfte deutlich. Das "Gerippe" eines PLG, welches auf Luftarchiv zu sehen ist scheint mir nicht für eine Fallschirmöffnung konstruiert. Da hätte man wahrscheinlich die auftretenden Kräfte mit Zugbändern über die ganz Struktur verteilen müssen? Nebenher, dieses Luftarchivbild passt meiner Meinung nach nicht zu den von mir geposteten zwei Bildern hier im Faden. Die Fensterausschnitte sind ganz anders?
 
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juergen.klueser

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Hallo Grinch und Albatross,

vielen Dank für Eure Antworten. Unterschied PAG,PLG ist klar. Der Satz In jeder Gondel konnten zwei Personen in Tandemanordnung sitzen. ist ausschlaggebend, die referenzierte Skizze in http://www.luftarchiv.de/index.htm?/bordgerate/behalter.htm zeigt liegende Personen, was nach dem Photo keinen Sinn machte, hier sitzen sie. Es gab also verschiedene Konzepte.

So einen der Umbausätze zu dieser Kiste habe ich. Ist als klarer Vacu augeführt (Hersteller Intermodell) und bietet immerhin mal die äußere Form. Leider keine Info zur Innenausstattung. IUmmerhin ist jetzt klar, dass es Tandemsitze hatte.

Viele Grüße
Jürgen
 
juergen.klueser

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Bild des Bausatzes anbei - sorry, das mit den Anhängen habe ich wohl falsch gemacht
 

phantomas2f4

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Ähnlicher Versuche zum Transport von Personal und Material wurden von den sowjetischen Luftlandetruppen und Luftstreitkräften bereits in den 20iger und 30iger Jahren unternommen. Als Trägerflugzeuge kamen hierbei die R-5 und Po-2 zum Einsatz. Die diesen waren die Kabinen unter den Tragflächen montiert.
Gruss Mike
..und so etwas ähnliches gab es auch bei der FW 190 zum Transport des technischen Personals incl. Werkzeug.

Klaus
 
juergen.klueser

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Das ist 1:72. Ist allerdings nicht mehr im Markt erhältlich. Taucht noch so alle 2 Jahre mal bei ebay auf.
LG Juergen
 
albatros32

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Hi !
Den Umbausatz hätte ich auch schon gerne .....
Habe eben noch mal bei
www.classic-plane-mrr.de
gestöbert, der hat scheinbar aber nichts in der Art ( leider ist die Seite etwas unübersichtlich bez. Suchfunktion).
Meistens grabbele ich auf der Intermodellbau auf deren Stand und finde immer wieder Umbausätze oder skurile Komplettmodelle, von deren Vorbildern ich bislang noch nichts gehört hatte ....
( Ju-52 Behelfsbommber, kennt man noch, aber z.B. Me-262 mit Lorin Triebwerken ? Da muß man schon nach Info´s suchen ! )
Wenn ihr euch auch für die "anderen Me-109" oder Vögel die nicht jeder hat interessiert, schaut mal nach !
 
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Cardinal Jockey

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...war ja allgemein nicht gerade steigfreudig, also das Abheben damit dürfte ja durch die veränderte Schwerpunktlage ja nicht gerade einfach gewesen sein!?

So arg wird sich die Schwerpunktlage nicht verändert haben. Schaut mal, wo das Gewicht der Anbaubehälter liegt - ziemlich genau im Schwerpunkt der Maschine.
Was den Abwurf angeht: Derart geformte Behälter sorgen natürlich immer für ein erhöhtes Risiko beim Abwurf. Speziell weil sie viel umbaute Fläche und recht wenige Gewicht darstellen. Der Abwurf wurde sicherlich mit viel "Drücken" durchgeführt um die Behälter möglichst schnell und möglichst weit vom Flugzeug zu entfernen. Bei dieser Variante besteht dann auch das geringste Risiko für das Leitwerk oder den gesamten Hinterrumpf, falls sich so ein Behälter beim Abwurf drehen sollte.

Interessantes Thema, interessante Fotos! :TOP:
 
juergen.klueser

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Die Lorin-Me ist cool. Habe den Bausatz auch, aber noch nicht gebaut. Gibt's übrigens auch für die Ta183 Super-Lorin und für die Fw190.
LG Jürgen
 
FREDO

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Nur daß leider die Lorin-Rohre falsch herum aufgesetzt sind:
der kleine Durchmesser ist der Auslass! (Siehe auch als Beispiel die V-1!)

Grüße
FredO
 
albatros32

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Lorin Triebwerke

Sorry Fredo, aber du liegst falsch ...
Erst informieren, dann kritisieren !;)
Das von dir angesprochene V-1 Triebwerk ist ein "Argus-Schubrohr".
Einfach ausgedrückt, ein Rohr an dem sich vorne ein Ventil befindet, welches Luft einstömen läßt; dann " Deckel zu" , Sprit rein, zünden und Explosionsgase hinten raus. Deckel wieder auf ......
Daher der Brummende Ton im Betriebszustand.
Lorin Triebwerke beruhen auf der Idee des Herrn Lorin aus dem Jahr 1908(!) und stellen die Urversion des heutigen "Scramjets" dar...
Luft wird mit hoher geschwindigkeit eingelassen; Verdichtung erfolgt durch den inneren Querschnitt des Triebwerkes, und strömt mit extrem hoher Geschwindigkeit aus. Das ganze quasi ohne bewegliche Teile!
Funktioniert allerdings erst ab einer gewissen Einströmgeschwindigkeit, daher wird zum Start z.B. das "normale" Triebwerk etc. benötigt.

In der angehängten Grafik aus dem Buch
Deutsche Luftrüstung 1933-45,Nowarra,Bernard&Graefe Verl.
werden die Abmessungen des Triebwerkes wie folgt angegeben:
Länge 5,90m , Lufteintritt 0,45m , Brennraum 1,13m und letztes Drittel 0,85m

Da ich auf Ausstellungen auch häufig auf dieses Modell angesprochen wurde, hoffe ich dir hiermit eine "brauchbare Erklärung" geliefert zu haben (Mangels Ingenieurstudium kann ich aber nicht mit Techn. Details aufwarten!:red:)

Gruß vom Albatros
 
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Griffin

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Das Titelblatt der Ausgabe 2/99 von JET&PROP verweist auf einen Beitrag zum Thema ,,Aufsatzkabinen’’, der sich auf den Seiten 16 und 17 befindet. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Abschrift des Berichts Nr. 320 der Forschungsanstalt Graf Zeppelin (FGZ), Stuttgart Ruit, vom 14. Mai 1943.

Der Bericht ,,Versuchsausführung einer Flügelaufsatzkabine für Flugzeuge’’ umfasst 10 Blätter. Der von Herrn Otto Madelung geleitete Versuch beruht auf einem früheren Vorschlag der FGZ (Berichte Nr. 274 und 298), auf den Tragflächen schnell aufsetzbare Kabinen anzubringen. Man wollte mit ihnen dringend benötigtes technisches Personal bei der raschen Verlegung von fliegenden Verbänden befördern.

In dem Bericht Nr. 320 der FGZ wird die Versuchsausführung der Aufsatzkabinen beschrieben und über Windkanalmessungen, Flugeigenschaften und Flugleistungen eines mit Versuchs-Aufsatzkabinen versehenen Flugzeuges berichtet. Bei dem Flugzeug handelt es sich um die Klemm 25e, von der in diesem Thread bereits Fotos gepostet wurden. Ein Foto befindet sich auch auf Seite 16 der vorgenannten JET&PROP-Ausgabe. Sie enthält auf Seite 17 zudem noch drei weitere Fotos der Erprobungs-Klemm und eines Modells der Ju 87, dass man für die Windkanalmessungen verwendete. Alle diese Bilder sind Bestandteil des Berichts Nr. 320 der FGZ. Ebenso die zwei Fotos vom Bau der Versuchs-Aufsatzkabinen auf Seite 16. Dem Bericht zufolge zeigten die Windkanalmessungen und Versuchsflüge, dass durch den Anbau von Aufsatzkabinen die Flugeigenschaften und Flugleistungen nicht wesentlich verschlechtert wurden.

In der Ausgabe 3/99 der Zeitschrift JET&PROP wird auf Seite 7 u. a. das Foto der Ju 87 verwendet, dass der Eröffnung dieses Threads diente, um einen Leserbrief zum Thema ,,Aufsatzkabinen’’ zu kommentieren, der darauf verweist, dass es auch in der Sowjetunion Bestrebungen gab, mit an den Tragflächen angebrachten Behältern Personen zu transportieren. Gemäß diesem Leserbrief sollten im Gegensatz zu der deutschen Ausführung damit jedoch Fallschirmjäger zum Einsatzort befördert werden.

Für je 5,60 € können die Ausgaben 2 und 3/99 von JET&PROP anscheinend auch heute noch direkt beim Verlag bestellt werden.

http://vdmedien.com/heinz-nickel-prop-buch_modellbau-167.html?cPath=36_24_209_83

http://vdmedien.com/heinz-nickel-prop-buch_modellbau-168.html?cPath=36_24_209_83
 
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juergen.klueser

juergen.klueser

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Hallo Griffin,
genial. Ich habe (fast) alle Hefte ab 5/99. Wohl etwas zu spät abonniert :)
Aber toll, dass man die noch bestellen kann.
Sieht man bei den Bildern vom Bau der Versuchs-Aufsatzkabinen auf Seite 16 wie die Kabinen innen ausgesehen haben?
Viele Grüße
Jürgen
 

Griffin

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Den Fotos auf Seite 16 der Ausgabe 2/99 von JET&PROP lässt sich leider nicht entnehmen, wie es innerhalb der Kabinen aussah, die an der Ju 87 angebracht waren, da es sich um Aufnahmen der Versuchs-Aufsatzkabinen handelt. Auf den Fotos ist zudem lediglich deren Holzskelettbauweise erkennbar. Eines der Fotos verwendet übrigens auch das LuftArchiv.
 
juergen.klueser

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Hallo Griffin,
vielen Dank für Deine Mühe. Werde ich wohl noch weiter nachforschen müssen oder den Innenausbau doch mit einer gesunden Mischung aus Logik und Phantasie angehen. Mal schau'n.
Liebe Grüße
Jürgen
 
grinch

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Griffin, super Tip! :TOP::TOP::TOP:

Alter Spruch, man muss wissen wo etwas steht, oder einen kennen, der weiß wo es steht!
 
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