Lockheed P2V-3C 'Neptune' von Hasegawa (Umbau) in 1/72

Diskutiere Lockheed P2V-3C 'Neptune' von Hasegawa (Umbau) in 1/72 im Props bis 1/72 Forum im Bereich ROLLOUTS - Die Bilder Eurer Flieger !; Hallo Modellbauer im FlugzeugForum! Es ist mir wieder einmal gelungen, ein Modell fertigzustellen - nach mehreren Jahren Bauzeit. Natürlich...
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Hallo Modellbauer im FlugzeugForum!

Es ist mir wieder einmal gelungen, ein Modell fertigzustellen - nach mehreren Jahren Bauzeit.
Natürlich ist damit nicht gemeint, das ich die ganze Zeit ununterbrochen daran gewerkelt hatte - im Gegenteil. Aber statt bei Schwierigkeiten den Bausatz in die Tonne zu kloppen, lege ich das Ganze traditionell beiseite - in der Hoffnung, die alte Weisheit bewarheitet sich wieder mal, welche besagt: "Kommt Zeit, kommt Rat".
Mit dem Endergebnis bin ich wieder mal nicht gänzlich zufrieden, deshalb werd ich Euch keine Detailphotos zeigen.

Doch nun ein erstes Photo vom Modell:
 
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Zum Original:
Ende der vierziger Jahre sah sich die US-amerikanische Kriegsmarine (US Navy) von einem inneren Feind bedroht. Dieser nannte sich seit 1947 US Air Force.
Bei dem Zwist beider Teilstreitkräfte ging es um gewaltige Geldmengen aus dem Verteidigungshaushalt, die dazu benutzt werden sollten, die jeweils eigene Fähigkeit zum Einsatz der als ultimativen Waffe angesehenen Atombombe aus- bzw. aufzubauen.
Die Air Force hatte gegen Ende des zweiten Weltkrieges mit der Vernichtung der Städte Hiroshima und Nagasaki bereits bewiesen, dass sie dazu in der Lage war.
Der US Navy fehlten zunächst vor allem geeignete Flugzeuge, denn die ersten Nuklearwaffen waren derart groß und schwer, dass nicht ein einziges trägergestütztes Muster existierte, welches diese hätte zum Einsatz bringen können. Zwar befand sich bereits mit der North American AJ 'Savage' ein entsprechender Typ in Entwicklung und auch der Bau von vier Superträgern der United States-Klasse war geplant.Doch genau an dieser Stelle intervenierte die Air Force, welche die hierfür benötigten gewaltigen Summen lieber in den Aufbau einer eigenen, gewaltigen Flotte von B-36-Bombern stecken wollte. Dies ging soweit, dass der Bau des Typschiffes 'United States' (CV-58) nach wenigen Tagen gleich wieder abgebrochen wurde.
Die Offiziellen der US Navy waren aufs höchste alarmiert. Ihre Teilstreitkraft drohte in die Bedeutungslosigkeit einer Fregattenmarine abzurutschen. Zu diesem Zeitpunkt war der Koreakrieg noch nicht ausgebrochen, in dem sich herausstellen sollte, dass die Fähigkeit, Kernwaffen einsetzen zu können noch längst keine Siegesgarantie ist.
Wenn man nicht gänzlich von der nuklearen Teilhabe ausgeschlossen werden wollte, musste man dringend die Fähigkeit demonstrieren, Atombomben weit in feindliches Territorium zu transportieren.
Bei der Enwicklung der AJ 'Savage' traten Schwierigkeiten auf, so dass sich deren Bau und Indienststellung weiter verzögerte. In ihrer Not griff die Navy zum einzigen in ihrem Inventar befindlichen Muster, welches über die nötige Reichweite verfügte und auch groß genug zum Transport von Atombomben war, aber trotzdem noch auf die Flugdecks der seinerzeit größten Träger passte - die Lockheed P2V 'Neptune'.
Allerdings war dieser Typ beileibe nicht für den Einsatz von Flugzeugtägern konstruiert worden.
Vielmehr handelte es sich um ein landgestütztes Patrouillenflugzeug, welches weder über faltbare Tragflächen noch über Katapultbeschläge, verstärktes Fahrwerk oder Fanghaken verfügte.
Nun waren von Decks US-amerikanischer Flugzeugträger nicht nur einmal große, zweimotorige Muster gestartet, die ebenfalls keineswegs für den Trägerbetrieb entwickelt worden waren.
1942 waren es North American B-25B 'Mitchell' gewesen, welche von der USS 'Hornet' (CV-8) aus das japanische Kernland angegriffen hatten. Fünf Jahre später starteten mehrere Douglas R4D-5 'Skytrain' von Bord der USS 'Philippine Sea' (CV-47) um die Antarktis-Expedition 'Operation Highjump' zu unterstützen.
In keinem dieser Fälle war eine Rückkehr der Zweimots zum Träger mit anschließender Landung an Deck vorgesehen.
Auch die P2V-3C sollten im Ernstfall nach Beendigung ihrer tödlichen Mission entweder Basen in befreundeten Ländern ansteuern oder zum Träger zurückkehren und dort neben ihm wassern.
Zwar wurde an einer einzigen Maschine ein Fanghaken installiert und dieser auch erfolgreich getestet, allerdings nur an Land. Die Lockheed P2V-3C sind also immer nur von den Trägern der Midway-Klasse gestartet, nie auf ihnen gelandet.
Die Karriere der trägergestützten 'Neptunes' währte nicht lange. Sie endete mit dem Zulauf der ersten AJ 'Savage's 1950.
Allerdings waren die P2V-3Cs immer nur eine Notlösung gewesen, sie absolvierten nie eine Einsatzfahrt (Deployment) mit den Trägern, da ihre bloße Anwesenheit auf dem Flugdeck den normalen Flugbetrieb eines Trägergeschwaders unmöglich gemacht hätte.
 
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Zum Bausatz:
Hier handelt es sich um den alten Hasegawa-Kit, der schon seit vielen Jahren Wiederauflage um Wiederauflage erlebt - auch bei Revell. Meines Wissens nach dürfte kein anderer Bausatz für die 'Neptune' in in diesem Maßstab existieren, von daher ist er alternativlos.
Die Oberfläche des Rumpfes ist mit den feinsten Nieten verziert, die mir je untergekommen sind - hier hat Hasegawa sehr vorbildlich gearbeitet. Die Passgenauigkeit ist gut, Probleme traten eigentlich nur durch die notwendigen Umbauarbeiten auf.
 
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Zum Modell:

Monitor schrieb:
Wie ist Dir die Idee zum Bau dieser Version gekommen ?
hatte der gute Karl-Heinz mich vor vier Monaten am Modellbaustammtisch gefragt und ich hatte ihn auf das Roll-Out vertröstet. Hier nun meine Antwort:
In den frühen Neunzigern war es mir gelungen, dieses famose Heft zu ergattern.
Wie man hier bereits sehen kann, wurde darin bereits die P2V-3C gezeigt.
Nachdem ich Tomcat, Vigilante und Co bereits zur Genüge gebaut hatte, wollte ich wieder mal etwas ganz Anderes machen. Also beschloss ich, den Hasegawa-Kit umzubauen. Denn dieser enthält die P2V-7, also die letzte Serienvariante der Neptune, die sich von der frühen P2V-3C doch erheblich unterschied.
Ich musste jede Menge 'Beulen' entfernen, die Antennenverkleidungen darstellten und die sich dadurch ergebenden Löcher im Rumpf wieder verschließen.
Die Tip-Tanks an den Tragflächen wurden ebenfalls eliminiert und durch selbstgefertigte Flügelspitzen ersetzt.
Ebenso aus eigener Fertigung stammt der Heckgeschützstand samt Verglasung, die ebenso wie die Cockpithaube neu gezogen werden musste. Desweiteren habe ich Veränderungen an den Motorgondeln vorgenommen sowie aus den Vierblattpropellern solche mit drei Blättern gebaut.
Unten nochmal ein Photo aus der frühen Bauphase:
 
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Soo, genug geredet, kommen wir zum eigentlichen Rollout.
Wie schon bei früheren Vorstellungen möchte ich mit Euch einen Rundgang ums Modell machen. Mit der Vorderansicht fangen wir an:
 
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Die Cockpitverglasung ist mir nicht hundertprozentig originalgetreu gelungen, aber nachdem ich bereits eine versaut hatte, habe ich mich mit dieser zufrieden gegeben:
 
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Im Regal wird dieses größte (Navy-)Modell, das ich nach dem Beitritt gebaut habe, keinen Platz haben, deshalb werde ich es unter die Decke hängen, also im Flug darstellen.
Dafür hätte ich eigentlich das Fahrwerk im eingefahrenen Zustand bauen können.
Da ich es Euch aber im Rollout noch am Boden präsentieren wollte, musste ich einen Kompromiss finden. Deshalb beschloss ich, die Maschine in der Start- oder Landephase darzustellen, was wiederum bedeutete, das ich die Landeklappen im ausgefahrenen Zustand bauen musste. Auch hier bin ich mit dem Endergebnis nicht ganz zufrieden:
 
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Da das Original nicht mit den damaligen Katapulten gestartet werden konnte, verwendete man JATO-Starthilfsraketen. Da ich für sie keine gänzlich zufriedenstellende Vorlage finden konnte, hab ich sie lieber erstmal weggelassen und mich damit begnügt, ihre Halterungen zu fertigen und an den Rumpfseiten der 'Neptune' anzubringen:
 
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So, das war's wieder mal von meiner Seite. Wer möchte, kann nun Fragen, Kritik und Anregungen anbringen!

Gruß
André
 
Spoelle

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Mit dem Endergebnis bin ich wieder mal nicht gänzlich zufrieden, deshalb werd ich Euch keine Detailphotos zeigen.
Also das ist für mich Jammern auf hohem Niveau;) Mir gefällt deine Neptune wirklich gut. Die Landeklappen machen auf mich nen guten Eindruck.

Aber ich kenne das Problem: man ist mit seinem eigenen Werk nie so 100% glücklich und andere finden erstmal nix zu meckern und wundern sich nur;)
 
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Die is gepinselt? :eek: Hätte ich niemals geglaubt, wenn du es nicht in deinem schön ausführlichen Rollout geschrieben hättest!
Ansonsten ein sehr eleganter Flieger den du da auf die Platte gestellt hast und ich kann jetzt so keine Schnitzer entdecken - ganz im Gegenteil.
 
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Mal wieder toll geworden - sehr gut gefällt mir auch, dass du wieder sehr ausführlich über das Vorbild informiert hast. Ich bin immer wieder begeistert, was für Finishes mit dem Pinsel hinzubekommen sind - wirklich klasse. Ein kleines Washing hätte dem Fahrwerk, und besonders den Felgen aber gut getan, denke ich. Ich freue mich auf jeden Fall, dass du über die Anschaffung einer Airbrush nachdenkst. Das würde deine hervorragenden Modelle sicher noch einmal besser machen, André!
 
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