Airbus Military A400M - Diskussionen ab 01.01.2010

Diskutiere Airbus Military A400M - Diskussionen ab 01.01.2010 im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; @bjs Natürlich habe ich nichts anderes erwartet. Aufsichtsrat und Gewerkschaft sind natürlich zu verstehen. Neutralität kann man nicht...

Wie sollte es mit dem A 400 Projekt weitergehen?


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grinch

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@bjs

Natürlich habe ich nichts anderes erwartet. Aufsichtsrat und Gewerkschaft sind natürlich zu verstehen. Neutralität kann man nicht erwarten.

Der Name Stiedl fiel mir nur auf, weil er jetzt wirklich in kürzester Zeit häufig und intensiv nach enormen Geldern verlangte, als ob es sich um Kleinkram handeln würde. Außerdem störte es mich, dass Stiedl seine Tätigkeit im Aufsichtsrat bei EADS nicht erwähnt.

EADS hat ja genügend Stellen abgebaut oder auch ins Ausland verlagert.
 

fauwly

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Hallo zusammen !

Zuerst ein frohes neues Jahr, mit den besten Wünschen für 2010.

Gleichzeitig fällt mir beim lesen der letzten Postings ein ... "Deutschland - einig Mitbestimmungsland !"
Schlimm, wenn Gewerkschaften und Lobbyisten eine Volkswirtschaft mitprägen. Dabei Entscheidungsfindungen beeinflussen. Das gilt im übrigen nicht nur für die IGM !

Ach ja, da war noch etwas:

Das "Donnergrollen" nimmt jedoch zu, wie die FTD Deutschland in ihrer jüngsten online- Ausgabe zu berichten weiß !
Die Frage bleibt: "Wie konkret und zuverlässig sind die FTD - Quellen ?"

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:problematischer-miltaertransporter-airbus-chef-plant-stopp-des-a400-m/50056422.html

Quelle: FTD Deutschland, vom 04.01.2010- 19:11 Uhr
 
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Wie du es interpretierst hab ich es aber nicht gemeint. ;)

Wenn der Staat nachträglich Geld in ein Projekt pumpt, kann man jedes Produkt konkurrenzfähig machen. Das darf für den Deutschen Steuerzahler doch nicht zur Regel werden. Jedes militärische Projekt sollte von Anfang an so geschnürt werden, dass man es zu vernünftigen Preisen auf dem internationalen Markt verkaufen kann. Das ist meine Meinug.

Das was du propagierst ist Hightech fördern, Produktionsstandort Deutschland garantieren und dann schauen was am Schluss rauskommt. Das Risiko trägt bei deiner Variante nicht EADS sondern der Steuerzahler. Es müsste aber umgekehrt sein, wenn schon der Staat dir ein solch umfangreiches Projekt anvertraut (ist ja wirklich ein Geschenk wo viele Firmen drum froh wären), dann hat man die verdammte Plicht auch auf die Kosten zu schauen und nicht nur der Hochtechnologie-Reputation Deutschlands gerecht zu werden.


Mal so etwas wie Selbstkritik?
Wenn ich das für jedes Projekt vor Programmstart fordern würde, hast Du sicherlich Recht. Hier aber geht es für mich "nur noch" um das vermeintlich "kleinere Übel" bei der Interessenabwägung ob A400M fortgeführt oder eingestampft werden soll.
Es gibt genügend Mechanismen, die dem Steuerzahler das Geld im Erfolgsfall zurück bringen (z.B. klassische Entwicklungskostenrückerstattungen beim Export)...
 
mcnoch

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Es wundert mich ja doch immer wieder, wie hier und in der Presse so getan wird, als ob es sich bei solchen Projekten, bei denen es sich zum großen Teil um Neuentwicklungen handelt, um den Einkauf von einem Haufen Ziegelsteinen und zwei PCs handelt, die jemand gerade auf Lager hat. Es geht hier um Forschung! Zum Horror aller Manager lassen sich Erfolge und wissenschaftliche Durchbrüche nur sehr bedingt planen. Und manchmal dauert es halt länger, bis der richtige Dreh gefunden wurde. Früher hat der Staat diese Forschung direkt bezahlt und dann die darauf aufbauenden Produkte zu relativ kalkulierbaren Preisen einkaufen können. Dann - weil der Staat ja ach so schlecht in der Verwaltung von solchen Projekten war - vergab man Forschungsaufträge an die Industrie und kaufte anschließend die darauf aufbauenden Produkte ein. Da es noch nur um die Verwaltung dieser Projekte ging, wurde "Kosten + Marge" für die Endprodukte vereinbart. Nun, wo Geiz geil ist, wollte der Staat das Risiko komplett minimieren und nicht nur die Verwaltung loswerden, sondern auch das Kostenrisko und vergibt Festaufträge zu Festpreisen. Nun kann ein guter Manager sehr genau ausrechnen (lassen), was den ein Produkt in der Herstellung gekostet hat, aber nicht was ein erst in der Zukunft zu entwickelndes Teil kosten wird. Also schlägt man entweder gleich solche Reserven drauf, dass allen schwindlig wird oder man kalkuliert erstmal knapp und fordert dann den Restbetrag nach. Forschung ist teuer, denn keiner bekommt die Zukunft geschenkt. Darüber hilft einem auch keine noch so geschickte Verpackung à la "wir haben X Stück von Produkt Y zum Festpreis Z gekauft". Entweder man will das Produkt, dann geht man auch das Kostenrisiko der dafür notwendigen Forschung ein, oder man will es nicht. Aber dann kommt man auch keinen Millimeter voran.

Man wollte für den A400M eine Reihe neuer Funktionalitäten haben, für die das notwendige Wissen entweder insgesamt oder zumindest in Europa fehlte. Also muss man sich dieses Wissen erarbeiten oder erkaufen. Für eine Industrienation ist es langfristig immer besser sich das Wissen selber zu erwerben, statt fertige Produkte in einem anderen Land einkaufen zu müssen, denn so hat man die Kontrolle über das Produkt und kann es auch weiter entwickeln. Die europäischen Politiker wollen aus gutem Grund dieses Wissen in europäischen Firmen haben und daher werden sie dafür bezahlen, unter lautem Wehgeschrei und Geheule zwar, aber am Ende werden sie wieder alle die Sieger sein wollen, bei Airbus und in der Politik. Dies war allen schon bei der Beauftragung klar.
 
Tallyhoh

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Zu spät gerechnet

Hallo zusammen !


Das "Donnergrollen" nimmt jedoch zu, wie die FTD Deutschland in ihrer jüngsten online- Ausgabe zu berichten weiß !
Die Frage bleibt: "Wie konkret und zuverlässig sind die FTD - Quellen ?"
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:problematischer-miltaertransporter-airbus-chef-plant-stopp-des-a400-m/50056422.html

Quelle: FTD Deutschland, vom 04.01.2010- 19:11 Uhr
@ Fauwley Danke, daß Du uns von dem eher nebensächlichen Auslassungen eines Bernhard Stiedl weggeführt hast. Den was da von einem Mann mit vielen Funktionen (Betriebsrat, Aufsichtsrat, IGM-Beauftragter als Vorschlag der Gewerkschaft aufgetischt wird, ist die überregionale Presse (FAZ, Süddeutsche) nicht einmal eine Dreizeilenmeldung wert. Dafür hast Du uns auf einen interessanten Nebenkriegssschauplatz mit dem FTD-Link um 19:11 (Exklusivbericht des EADS-Hofjournalisten Gerhard Hegmann) geführt.

Auch dieser Bericht enthält nicht allzu viel Neues, außer den üblichen Hegmann-Hymnen auf Tom Enders, den "GRÖMAZ" (Größter Manager aller Zeiten), den harten Hund, den Krisenmanager, der die Misere (und die Fehler seiner Vorgänger) gerade noch rechtzeitig erkannt hat.

Wirklich interessant ist aber, was in der gleichen Zeitung eine Stunde später vorab als Leitartikel der Financial Times Deutschland erscheint.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:airbus-a400-m-falsch-gerec
hnet/50056436.html?src=rss#utm_source=rss&utm_medium=rss_feed&utm_campaign=/unternehmen

Da werden einige Wahrheiten publiziert, die man in dieser Offenheit noch nicht gehört hat und die schlecht zum Selbstbild von Thomas Enders passen.

Der Leitartikler stellt zunächst süffisant fest, daß genaues Rechnen nie schadet.
  • Allerdings: Als der A400M-Vertrag mit dem Festpreis abgeschlossen wurde, saß Enders mit am Tisch, wenn auch in anderer Funktion
  • Und: so ökonomisch vernünftig seine Rechnung auch ist, sie kommt reichlich spät. Und das könnte Enders am Ende den Job kosten.
  • Dass die Prestigemaschine A400M nun ein Viertel [tatsächlich handelt es sich wohl um 40%] mehr kostet als geplant, haben sich die EADS-Tochter Airbus und ihr heutiger Chef selbst mit eingebrockt.

Der Leitartikler, dessen Zweifel mit Händen zu greifen sind, beschreibt das Kalkül von Enders:

Enders setzt nun darauf, dass die Arbeitsplätze und ihr politisches Ego den Bestellerländern noch einmal 5,3 Mrd. Euro wert sind, damit der Militärtransporter produziert werden kann. Setzt er sich durch, führt wohl kein Weg an ihm vorbei, wenn in zwei Jahren ein Nachfolger für EADS-Chef Louis Gallois gesucht wird.
Wenn die Staaten jedoch den Aufschlag verweigern, hat Enders mehr als nur ein finanzielles Problem. Entweder wird der Militärflieger dennoch gebaut. Die Mehrkosten muss dann Airbus tragen, und Enders würde fortan als durchsetzungsschwach gelten. Oder das Projekt, dessen Entwicklung er maßgeblich mitverantwortet, wird eingestellt.
Kein Unternehmen kann den verantwortlichen Manager danach noch lange halten, nicht einmal ein staatlich dominiertes wie Airbus. Auch damit muss Enders nun rechnen.


Hat man den Leitartikel gelesen, wird der Exklusivbericht von Gerhard Hegmann zum Schwanengesang, bei dem man in jeder Zeile merkt, wer da wem exklusiv die Feder geführt hat. Welches Vögelchen denn Hegmann wohl gezwitschert hat, welche prophetischen Worte Herr Enders beim natürlich exklusiven Weihnachtsessen der Konzenmanager von sich gegeben hat?

Enders habe bereits beim Weihnachtsessen mit dem Topmanagement gesagt, dass er "nicht mehr an eine erfolgreiche Programmfortführung glaubt".
Und wie unbedarft muß ein Journalist sein, um zu glauben, daß Herr Enders den Ausstieg aus dem A400M-Projekt noch "planen" kann, wie die Überschrift des Exklusivberichtes suggeriert.

Airbus-Chef plant Stopp des A400M​
 
Tallyhoh

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Ukraine ist kein europäischer Staat

....Man wollte für den A400M eine Reihe neuer Funktionalitäten haben, für die das notwendige Wissen entweder insgesamt oder zumindest in Europa fehlte. Also muss man sich dieses Wissen erarbeiten oder erkaufen. Für eine Industrienation ist es langfristig immer besser sich das Wissen selber zu erwerben, statt fertige Produkte in einem anderen Land einkaufen zu müssen, denn so hat man die Kontrolle über das Produkt und kann es auch weiter entwickeln. Die europäischen Politiker wollen aus gutem Grund dieses Wissen in europäischen Firmen haben und daher werden sie dafür bezahlen, unter lautem Wehgeschrei und Geheule zwar, aber am Ende werden sie wieder alle die Sieger sein wollen, bei Airbus und in der Politik. Dies war allen schon bei der Beauftragung klar.

Mir ist klar, daß mcnoch nur das wiedergibt, was zum Credo eines Teils unserer politischen Kaste und der tonangebenden Manager der LRI gehört:

  • Wir reden von Europa und meinen bestenfalls die EU. Die Ukraine gehört jedenfalls nicht dazu
  • Wir erwecken wider besseres Wissen den Eindruck, als ob die Alternative zur Eigenentwicklung der A400M der Kauf "fertiger Produkte in einem anderen Land" wäre.
  • Wir sind nicht in der Lage zu erkennen - oder wollen es aus Gründen der Profitmaximierung nicht wahrhaben - daß in Zeiten der Globalisierung der sicherste (und teuerste) Weg in den Ruin der Versuch ist, auf allen Technologiegebieten das Rad neu zu erfinden. (Welche "Funktionalitäten" sind denn für den A400M entwickelt, die die An-70 nicht schon seit zehn Jahren nachgewiesen hat?)
  • Wann immer der Auftrag in Gefahr ist, holen wir die Arbeitsplatzkeule heraus. Ist die Gefahr vorbei, wird "outgesourced" auf Teufel komm raus.
Die Art und Weise, wie EADS/Airbus mit den Südafrikanern umgegangen ist, gereicht diesem Konzern nicht zur Ehre, und wenn man sicht jetzt "überrascht" zeigt, ist das mit "Blödheit" (Enders) nicht zu erklären. Das ist schon Heuchelei erster Güte. Es würde nicht wundern, daß die 300 Mio, die jetzt an Pretoria zurückzuzahlen sind, als "Entwicklungskosten" auf die Erstbesteller umgelegt werden.
 
grinch

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Offenbar war die gestrige Pressewelle mit der Ankündigung "Airbus bereite den praktischen Ausstieg aus dem A400M Projekt vor" nicht ganz umsonst.

Die Bundesregierung hat vor wenigen Minuten erklärt, man wolle das Projekt unbedingt fortsetzen. Mitte nächster Woche kommt es erneut zu einem Treffen der Staatssekretäre.

Tallyho hat mir ja schon mal vorgeworfen, ich würde schon fatalistisch an die Fortführung des A400M Projektes glauben. :TD:

Ok, das ist sicher so.
Aber ich wette, das Ergebnis gibt mir recht.

Ach so, die Quelle. Es lief gerade bei n-TV übern Ticker.
 
Bitter Man

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Hi,
da scheint es ja doch noch einmal spannend zu werden. Ich hatte schon das Gefühl, das mit dem Erstflug alles klar sei. Jedenfalls hoffe ich, dass die Abnehmerländer jetzt nicht einknicken, denn was mir hier überhaupt nicht gefälllt ist der Ton, ohne jetzt jedes Statement zu kennen. Vielleicht würde es mit einem Personalwechsel bei Airbus auch leichter sein, einen Kompromiss zu finden.

Gruß BM
 
strike_r

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Credo der politischen Kaste?

Da möchte ich doch noch einiges kommentieren:

Mir ist klar, daß mcnoch nur das wiedergibt, was zum Credo eines Teils unserer politischen Kaste und der tonangebenden Manager der LRI gehört:...
* Wir reden von Europa und meinen bestenfalls die EU. Die Ukraine gehört jedenfalls nicht dazu ...
A400M ist in Nachfolge des bereits Ende der 80er Jahre skizzierten "FTA" immer noch ein Kind des "Kalten Krieges" - insofern ergibt "Europa" (ohne Ukraine und mit Türkei!) immer noch einen gewissen historischen Sinn. Und einige Nationen haben sich ja auch ausfühlich mit den ukrainischen Fähigkeiten beschäftigt.

...Wir erwecken wider besseres Wissen den Eindruck, als ob die Alternative zur Eigenentwicklung der A400M der Kauf "fertiger Produkte in einem anderen Land" wäre.
In Bezug auf benötigte Fähigkeiten der Streitkräfte habe ich (fast) immer die Wahl zwischen einer Eigenentwicklung (kostet ggf. weit mehr, z.B. wenn ich gar nicht über diese Fähigkeiten verfüge) und einer Kauflösung; ggf. unter Abstrichen bei einzelnen Fähigkeiten, da ich ja das Gerät so nehmen muss, wie es angeboten wird. Insofern ist Kauf immer eine Alternative. Ob sie denn zum Tragen kommt, darüber entscheiden schlußendlich auch andere Argumente. Und so haben sich sieben europäische Nationen entschieden A400M zu entwickeln, statt irgendetwas anderes zu kaufen.

...*Wir sind nicht in der Lage zu erkennen - oder wollen es aus Gründen der Profitmaximierung nicht wahrhaben - daß in Zeiten der Globalisierung der sicherste (und teuerste) Weg in den Ruin der Versuch ist, auf allen Technologiegebieten das Rad neu zu erfinden. (Welche "Funktionalitäten" sind denn für den A400M entwickelt, die die An-70 nicht schon seit zehn Jahren nachgewiesen hat?)
Auf allen Technologiegebieten soll das Rad sicher nicht neu erfunden werden. Deshalb kommt in der A400M ja auch bewährte und moderne Airbus-Technologie im Mix mit bewährter Militärtechnik und völligen Neuentwicklungen. Zusätzlich zur Optimierung des Flugzeugs in Bezug auf eine leichte Wartbarkeit und damit relativ günstigere Lebenswegkosten.
Und das ist sicherlich nicht der teuerste Weg, weshalb A400M ja auch "konkurrenzlos günstig" im Preis gewesen ist... :)

Ich weiss leider zu wenig über die AN-70, aber welche features und Technologien der A400M sind schon seit über 10 Jahren nachgewiesen?
Einige Beispiele mit der Bitte um entsprechende Ergänzung / Kommentierung bezüglich der AN-70 Fähigkeiten:
  • Großflächige Nutzung moderner Materialien (CFK etc.)
  • Voll integrierte Avionikarchitektur (AFDX u MilStd Bussysteme)
  • Vollintegrierte Selbstschutzsysteme und Gefechtsfeldlagedarstellung
  • Computergestütze Missionsdurchführung incl. automatisierter Absetzpunkte
  • Automatisierte Be- und Entladevorgänge verschiedenster Konfigurationen (flip-over flat floor)
  • aktive Lärmdämpfung
  • Voll Digitale Triebwerkssteuerung und -regelung
  • Luftbetankungsfähigkeiten für Hubschrauber und Jets
  • Beibehalt z.B. der Meeresdruckhöhe bis 18.000 FT
  • Erhöhte Zuverlässigkeiten der Geräte u Systeme durch Anwendung ziviler Zulassungskriterien
(liesse sich sicher im Detail fortsetzen)

... *Wann immer der Auftrag in Gefahr ist, holen wir die Arbeitsplatzkeule heraus. Ist die Gefahr vorbei, wird "outgesourced" auf Teufel komm raus.
Zu Arbeitsplätzen habe ich schon genug geschrieben und die hier gebrachte Folgerung ist aus meiner Sicht recht polemisch...

...Die Art und Weise, wie EADS/Airbus mit den Südafrikanern umgegangen ist, gereicht diesem Konzern nicht zur Ehre, und wenn man sicht jetzt "überrascht" zeigt, ist das mit "Blödheit" (Enders) nicht zu erklären. Das ist schon Heuchelei erster Güte. Es würde nicht wundern, daß die 300 Mio, die jetzt an Pretoria zurückzuzahlen sind, als "Entwicklungskosten" auf die Erstbesteller umgelegt werden.
... spricht aus dem Vorwurf der "Heuchelei" an das Unternehmen EADS noch ein gewisser Frust aus der damaligen Abfuhr für AN-7X? Und wie ist Airbus/EADS mit den Südafrikanern umgegangen? Man hat sie (und Malaysia) damals gegen der Wiederstand OCCAR als Partner in das Programm geholt und hat ihnen im Gegenzug workshare und Arbeitsplätze verschafft, wovon sich die damalige Regierung wohl mehr versprach als die jetzige... und wer genau hingeschaut hat, sieht auch trotz Kündigung immer noch die südafrikanische Flagge auf der A400M...

so long :TOP:

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Der Ton macht die Musik

Man sollte beachten, daß der Ton auch gerne von den Medien weiter moduliert wird, um Spannung zu erzeugen. Über was schreiben sonst die Medien, wenn sie nicht ein "Riesen-Ding" wittern oder herbeischreiben können...

In der Sache kann man als Airbus-Chef so oder anders vorgehen, wie man es aber auch macht, ist es sowieso immer verkehrt :)
 
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coole Nummer...

Wenn das Komma richtig gesetzt ist :) und Deutschland ca. 1/3 bezahlt, wurden von den Nationen bislang ca. 540 Mio. € ausgegeben...
 
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coole Nummer

Wenn das Komma richtig gesetzt ist :) und Deutschland ca. 1/3 bezahlt, wurden von den Nationen bislang ca. 540 Mio. € ausgegeben...
Ich geh mal davon aus, dass im Bundestag, bei den Anfragern, den Antwortern und der Protokollführung, das "Komma" richtig gesetzt wird :HOT:
 
Tallyhoh

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Ich geh mal davon aus, dass im Bundestag, bei den Anfragern, den Antwortern und der Protokollführung, das "Komma" richtig gesetzt wird :HOT:
Die Abgeordnete Lötzsch hat nicht nach den deutschen Zahlungen im Rahmen
des Entwicklungsanteils des Vertrages (sog. Non-Recurring Element, rund 4,2 Mrd. Euro insgesamt, deutscher Anteil rund 1,4 Mrd Euro) gefragt (den sogenannten "Initial Payments), sondern nach den Vorauszahlungen für die Flugzeuge (sogenannte "Pre-Delivery Payments", die bereits 30 Monate vor Auslieferung beginnen. Da die erste Auslieferung für Deutschland x+84 vereinbart war, begannen die Anzahlungen x+54 (Dezember 07) Vtg-Amtmann hat recht.

Eigentlich kann man sich nicht vorstellen, daß Airbus fleißig Vorauszahlungen kassiert, obwohl doch klar war, daß man die zugrunde liegenden Liefertermine nicht würde einhalten können. Denn das würde gegen die ethischen Prinzipien verstoßen, denen sich das gesamte Management verpflichtet fühlt (Achtung: Ironie)

Gruß Tallyhoh
 
Vtg-Amtmann

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Eigentlich kann man sich nicht vorstellen, daß Airbus fleißig Vorauszahlungen kassiert, obwohl doch klar war, daß man die zugrunde liegenden Liefertermine nicht würde einhalten können. Denn das würde gegen die ethischen Prinzipien verstoßen, denen sich das gesamte Management verpflichtet fühlt (Achtung: Ironie)

Gruß Tallyhoh
Egal ob ich recht habe, oder nicht; ich persönlich geh mal davon von aus, dass Frau Dr. Abgeordnete eher wußte was Sie meint, aber nicht wußte was Sie fragt. Und die Antwort war schlichtweg richtig und clever (Achtung Ironie, aber so etwas soll ja im Bundestag des Öfteren vorkommen):!:
 
tucano

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Speckgürtel der Hauptstadt
Auch wenn ich nicht sehr tief in dieser Materie stecke und nur ab und an das A 400 Thema mitlese, ist doch jetzt fast abzusehen, daß sich die Politik mal wieder erpressen lassen wird und wir enorme Summen dafür zahlen werden, dieses nicht sonderlich revolutionäre Transportflugzeug doch irgendwann in den nächsten 10 Jahren mal in der Truppe zu sehen. Ein Trauerspiel und die Wirtschaft spielt mal wieder mit der Politik albernes Marionettentheater.
 
Flugi

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Zuhause in Thüringen, daheim am Rennsteig
Es ist wohl eines der spannensten Themen das ich zZ. in diesen Forum verfolge. Aktuell und auf Messers Schneide.
Ein neues, inovatives Transportflugzeug, gerade erst geflogen, zurück auf den Schrottplatz?
Alls "Geldgeber" kann ich es mir vorstellen, als Flugzeugfan möchte ich nicht daran denken.
Ich bin, wie sicher viele hier, bei der ganzen Angelegenheit gespalten.
Ist das bei Rüstungsprojekten in diesen Kategorien nicht schon immer so gewesen, das vereinbarte Kosten und Preise nicht gehalten werden konnten?
Es kann nicht sein, das der Steuerzahler hier Millionen nachschießen soll, nur weil sich in ihrer maßlosen, technischen und politischen Arroganz, Rüstungs- und Luftfahrtexperten eines Konzerns verhoben haben?
Egal wie das jetzt ausgeht, wir werden die Rechnung bezahlen müssen. Das ist, was mich ärgert. ;)
 

n/a

Guest
Interessant und erschreckend zugleich finde ich doch, dass man bei einem Abbruch des A400M-Programmes nur von Arbeitsplätzen redet, die dann verloren gehen.

Natürlich ist das schlimm, aber macht sich denn niemand Gedanken über die Einsätze, die mit der Transall geflogen werden müssen? Die Lufttransportgeschwader der Luftwaffe können doch auch nicht ewig mit der Transall fliegen...
 
grinch

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Erinnern wir uns, es ist noch nicht so lange her da galten auch im Militärflugzeugbau noch andere Gesetze.

Der Kunde, also das Land schrieb ein Projekt aus. Die damals wirklich noch privatwirtschaftlichen Hersteller entwickelten ein passendes Modell und bauten mit etwas Fördergeld entsprechende Prototypen. Am Ende gewann eine Fa. mit einem Modell, der Rest ging zurück auf den Schrottplatz.
Wer sich in den Ausschreibungen nicht durchsetzen konnte, ging den Bach runter.

Heute darf natürlich niemand mehr den Bach runter gehen, die Arbeitsplätze und die Technologie! Heute kann auch niemand mehr den Bach runtergehen, denn man hat ganz bewusst einen Monopolisten geschaffen.
 

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Wenn wegen Deutschland der A400M fällt, fällt auch Enders und der deutsche Einfluss auf den Flugzeugbauer. Das würden die Franzosen und Spanier uns spüren lassen.

Und China würde für die Pläne des A400M sicherlich ein paar Milliarden aus der Portokasse bereithalten, damit EADS seine Verluste begrenzen kann.
 
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