Ethiopian Airlines 737-800 stürzt ins Mittelmeer!

Diskutiere Ethiopian Airlines 737-800 stürzt ins Mittelmeer! im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Auch ich habe Berichte im Netz gefunden in denen behauptet wird eine oder beide Flugschreiber wurden gefunden. Sehr widersprüchlich das ganze mal...
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divi

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Auch ich habe Berichte im Netz gefunden in denen behauptet wird eine oder beide Flugschreiber wurden gefunden. Sehr widersprüchlich das ganze mal wurden sie unter Trümmerteilen des Cockpits, mal am Heck gefunden.
Die Regenbogenpresse sagt sogar die Blackboxes wurden schon geborgen.
 
Learjet

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Die Ethiopian Airlines Crew der 767 hat damals viele Menschen gerettet mit der Notwasserung.
Ja genau da muss ich dir recht geben und abgesehen davon sitzten inzwischen die verschiedensten Nationen in den Cockpits und fliegen die Flugzeuge. Selbst bei deutschen Fluglinien gibt es Außländer.
 

pocket rocket

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Extrempendler
Ground Proximity Warning?

Zu den laufenden Spekulationen möcht ich jetzt auch noch meinen Senf dazugeben.
Bei der ersten Berichterstattung im "Flight" wurde berichtet, dass der Radarlotse die Boeing in westliche Richtung drehen wollte, um sie um zwei anfliegende Flugzeuge herumzuleiten. Die Ethiopian hat aber - aus welchem Grund auch immer - zu weit gedreht (nehmen wir einmal der Einfachheit halber an, dass es ganz simpler Finger Trouble am Heading Selector war), die sind dann mehr oder weniger in östlicher Richtung geflogen.
Nachdem die Berge in dieser Richtung sehr schnell sehr hoch werden (3000m und mehr), hat der Lotse eingegriffen, hat aber keine Antwort erhalten.
Wenn´s dem Lotsen schon auffällt, dass der Flieger in Richtung Terra Firma am Weg ist, kann man davon ausgehen, dass es das EGPWS (Geländewarnsystem) der Boeing auch schon mitgekriegt und den Piloten unmissverständlich mitgeteilt hat, dass es brenzlig wird: "TERRAIN! TERRAIN! PULL UP!"
Wenn sich die Jungs über ihre falsche Flugrichtung nicht im Klaren waren und vielleicht dachten, sie sind über dem grossen weiten Meer, hat sie diese Meldung wohl völlig am falschen Fuss erwischt.
Das Boeing-Procedure ist hier ganz eindeutig und im Prinzip ziemlich einfach:
Gluthebel bis zum Anschlag hineindrücken und auf 20° ziehen. Wenn das nicht reicht, den Anstellwinkel bis an den Pitch Limit Indicator ("Eyebrow") erhöhen, mit anderen Worten so lang ziehen, bis der Stick Shaker loslegt.
Wenn man sich das ganze Szenario jetzt noch in einem Gebiet mit ordentlich labiler Luft vorstellt, die beiden Probleme übereinanderlegt und annimmt, dass die bei ihren Escape Mannöver mitten in einen CB hineingeflogen sind, ist der Spielraum zum Strömungsabriss ziemlich schnell verbraucht...

Mit der -100er hat die -800 ausser der äusseren Form übrigens nimmer viel zu tun. Das Wetterradar ist ein sehr präzises und feines Ding, das extrem leicht zu handeln ist (ROT = gefährlich!). Magenta gibt es auf dem Radar auch, hat aber im Gegensatz zu Systemen auf anderen Maschinen nichts mit höchster Regendichte zu tun, sondern zeigt die Bereiche mit sehr starker Turbulenz an.
 
Intrepid

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... Das Wetterradar ist ein sehr präzises und feines Ding, das extrem leicht zu handeln ist (ROT = gefährlich!). Magenta gibt es auf dem Radar auch, hat aber im Gegensatz zu Systemen auf anderen Maschinen nichts mit höchster Regendichte zu tun, sondern zeigt die Bereiche mit sehr starker Turbulenz an.
Aha!

Woher weißt Du das alles?
 

divi

Kunstflieger
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Die Bild schreibt heute, die Unglücksursache sei ein Pilotenfehler ohne aber weiter dadrauf einzugehn. Es wird jediglich erwähnt das der Pilot die Anweisung der Richtungsänderung nicht sofort befolgt hat.

Nun bleibt die Frage, wie kann eine nicht/zu spät befolgte Richtungsänderung ein Flugzeug von Himmel holen...Sehr schleierhaft, so ein Artikel kann man sich auch sparen, ausser der Behauptung eines Pilotenfehlers wird man dadurch auch nicht schlauer.

Andere Quellen zu der Meldung hab ich leider noch nicht gefunden, vllt. hat ja jemand eine nicht deutsche Quelle mit 4 Buchstaben.
 
Carlos G.

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Danke für Deine Erläuterungen, Pocket (und Cardinal, der für Dich hier "bürgt"... als ob das nach dem lesen Deines Berichtes noch notwendig wäre...) aber Du weisst ja, hier sind wir alle ex-Raumfahrtpiloten, daher nehmen wir die Aussagen ziemlich genau unter die Lupe, wie es sich gehört... :FFTeufel:
 
Intrepid

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Ich habe mir nur die Seiten 61ff durchgelesen, 191 Seiten sind mir zuviel: gruselig.
 

Gelöschtes Mitglied 21580

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kurze Zusammenfassung

Danke für den Hinweis.
Der Bericht ist sehr eindringlich und wirkt umfassend. Der Flieger war OK. Wetter kein direkter Faktor. Tower und Flugsicherung waren auch OK. Die Crew war auch OK, hatte aber nur minimale Erfahrung und Ruhezeit. Auch war die ohnehin kurze Nachtruhe wohl durch eine unbekömmliche Mahlzeit beeinträchtigt. Nahezu alle Daten konnten gesichert werden. Eine Obduktion der Crew konnte „mangels Masse“ (sorry) nicht erfolgen.

Die Handlungen des Flugkapitäns orientierten sich weder an den Vorgaben noch an den grundlegenden Regeln des Fliegens. Auch flog er manuell, obwohl aufgrund der Umgebungsbedingungen Auto Pilot vorgeschrieben war. Der Versuch den Autopilot zu nutzen, schlug entweder fehl, da zu starke Steuerbefehle anlagen oder er wurde nicht unternommen.

Als systematisches Grundproblem lag eine nicht optimale Trimmung vor, die die Nase zu tief hielt. Anzahl und Dauer der Warnungen und die immer wieder „falschen“ Steuereingriffe des Kapitäns – insbesondere Betätigung des Ruders – ließen die Situation eskalieren führten zu dem Absturz.

Der Erste Offizier griff nie ein und es gab keinen Dialog im Cockpit. Selbst als klar war, daß die Situation außer Kontrolle geriet.

Im Simulator war der Flug zu jeden Zeitpunkt wieder zu stabilisieren – gar bis kurz vor dem Aufprall.

Die Empfehlungen an den Betreiber das CRM-Training anzupassen und zu erweitern, sind daher nachzuvollziehen.
 
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