STS-131 Discovery Shuttle Mission - April 2010

Diskutiere STS-131 Discovery Shuttle Mission - April 2010 im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Sag mal, hast Du Dein Büro am Space Center und schaust direkt auf die Shuttle:TD:?? Gruss Red Rippers

Red Rippers

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Das Shuttle hat einen sehr sauberen Start hingelegt. Es sind bislang keine Probleme bekannt.
Sag mal, hast Du Dein Büro am Space Center und schaust direkt auf die Shuttle:TD:??

Gruss Red Rippers
 
mcnoch

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Es gibt die ersten Analysen vom Start. Es gab keine größeren Abbrüche von Isoliermaterial während des Aufstieges, aber bei 4:18 Minuten eine Reihe kleinerer. Zu diesem Zeitpunkt war das Shuttle aber bereits soweit in die immer dünner werdende Atmosphäre aufgesteigen, dass dies bei der Größe kein Problem mehr ist, selbst wenn es zu einem Aufschlag gekommen sein sollte, was noch nicht für alle der vier Stücke abschließend geklärt werden konnte.

Analysen ganz anderer Art sind derzeit von den Kommunikationsspezialisten gefordert, denn es gibt Probleme mit der Ku-Band-Antenne des Shuttles. Dies ist für die Mission erstmal kein so großes Problem, es bedeutet nur, dass man nicht alle Bilddaten gleich zur Erde schicken kann, was besonders die NASA-TV-Seher bedauern werden. Sollte man diesen Fehler nicht behoben bekommen, kann man auf verschiedene Alternativen zurückgreifen und für alle missionskritischen Bilddaten z.B. von der Hitzeschilduntersuchung dann auf die Antennensysteme der ISS zurück greifen, sobald man angedockt hat. Dies bringt zwar den Zeitplan um ein paar Stunden durcheinander, aber damit kann man gut leben, denn man werde die Zeitbereiche der Aufzeichnungen vorziehen, in denen die Shuttle-Besatzung auf ihren Bord-Monitoren Auffälligkeiten beobachtet hat. Wie man dies bei der Untersuchung vor dem Wiedereintritt machen will, ist aber noch nicht klar. Eine Lösung muss man aber auch für die Radarfunktionalität finden, denn diese Antenne wird entsprechend beim Andockmanöver genutzt. Aber auch hier gibt es Alternativen.
 
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Die Astronauten sind mittlerweile für ihren ersten vollen Tag im All geweckt worden. Das morgendliche Missions-Briefing muss diesmal rein verbal durchgeführt werden, da die Ku-Band-Kommuniukation weiterhin ausgefallen ist und es wohl auch bleiben wird. Die Video- und Laserdaten von der Untersuchung des Hitzeschildes und der Karbon-Elemente an den Flügelkanten und der Shuttle-Nase werden also aufgezeichnet und gleich nach dem dann ohne Radar-Unterstützung durchgeführtem Andocken an der ISS über deren Ku-Band-Antenne zur Erde übertragen. Man hat mittlerweile den Nutzungsplan für das Ku-Band-System auf der ISS so modifiziert, dass das Shuttle es voll mitnutzen kann. Einziger Knackpunkt bleibt die erneute Kontrolle des Hitzeschildes auf Einschläge von Mini-Meteoriten nach Abschluss der Mission. Möglicherweise muss diese Untersuchung dann um einen Tag vorgezogen werden und somit Stunden vor dem Abdocken von der ISS erfolgen, so dass die Daten noch von der ISS gesendet werden können.

Neben der Untersuchung des Hitzeschildes stehen für heute weitere Prüfungen bevor, auch die Raumanzüge und sonstigen für die Mission benötigten Instrumente werden heute im All geprüft.
 

manuma

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http://www.nasa.gov/pdf/440293main_fd02_ex_pk.pdf

Die Discovery ist am Beginn des Flight-Day 2 in einem Orbit von 180x138 NM.

Die Ku-Band-Antenne befindet sich seitlich innerhalb der Payload Bay. Nach dem Öffnen der Payload Bay Doors wird die Ku-Band-Antenne ausgefahren. Nachdem dies passiert ist, von der Ku-Band-Antenne zu den TDRS Satelliten übertragen werden und dann schließlich zum Boden (Downlink). Das selbe geht natürlich auch umgekehrt (Uplink). Dies wäre der Communications Mode (COMM Mode). Nun hat man der Crew im heutigen Execute Package mitgeteilt, dass dieser COMM Mode nicht funktioniert.

Zitat aus dem Execute Package für FD 2:
"As you know, Ku is currently failed in COMM Mode for uplink and downlink."

Die Ku-Band-Antenne kann aber auch für die "Radar Operations" genutzt werden. Da man die Ku-Band-Antenne aber nicht gleichzeitig im COMM Mode und RADAR Mode nutzen kann, wird man erst morgen erfahren, wenn man es dann ausprobieren wird, ob die Ku-Band-Antenne im RADAR Mode funktioniert.

Zitat aus dem Execute Package:
"The status of RADAR Mode is unknown until you try it out on FD3."

Wenn die Ku-Band-Antenne im RADAR Mode nicht funktionieren sollte, ist es auch kein großes Problem für das morgige Docking. Die Crew ist trainiert, das auch ohne Ku-Band-Antenne zu schaffen.

Gruß ;)
 
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manuma

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Zusätzlich hat man noch ein kleineres Problem mit dem EPS (Electric Power System). Beim H2 Flowmeter der Brennstoffzelle 2 und dem O2 Flowmeter der Brennstoffzelle 3 waren die Werte nach Erreichen des Orbits erratisch, also sprich unregelmäßig.

Die Überwachung des Zustandes der Brennstoffzelle (Fuell Cell Health) ist deswegen etwas reduziert. Wenn man das Fuell Cell Purge Procedure durcharbeiten wird, werden die auf dem Display angezeigten Werte für FC 2 Flow H2 und FC 3 Flow O2 eventuell inakkurat sein.

In dieser Abbildung sieht man das Display und die entsprechenden Werte, um dies es geht (rot unterstrichen).

Das ganze ist aber nur eine kleine Sache. Das Mission Control Center (MCC) kann die Fuel Cell Health aber auch anhand anderer Parameter ganz gut überwachen.

Die Abbildung stammt aus dem Shuttle Press Kit zum EPS: http://www.shuttlepresskit.com/scom/28.pdf

Gruß ;)
 
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Wenn die Brennstoffzellen im normalen Betrieb sind, befinden sich das H2 und das O2 in einem geschlossenen Kreislauf. Diese werden dann zur Produktion von Strom entweder verbraucht oder zurückgeleitet in den Kreislauf. Verunreinigungen sammeln sich im Bereich der Elektroden (Anode und Kathode) an. Dies würde zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit von den Brennstoffzellen führen. Um dem entgegenzuwirken, tut man periodisch dass Purging durchführen, beim dem die Brennstoffzellen gesäubert werden.

Diese Purging Sequenz kann von der Crew manuell gesteuert werden, automatisch von der Flugsoftware oder durch Kommandos von Mission Control. Um den Purge-Vorgang einzuleiten, werden die Purge Valves geöffnet. Anschließend fließt eine erhöhte Menge an O2 und H2 durch den Kreislauf, nehmen dabei Verunreinigungen auf, und werden dann über die Purge Lines und Vents vom Shuttle abgelassen. Die Stromproduktion geht natürlich auch während dem Purging weiter.

Der Purging Vorgang kann entweder manuell gesteuert erfolgen oder automatisch. Dazu werden die Schalter am Panel R11U gebraucht (siehe Abbildung). Am Anfang eines jeden Purging werden die Purge Line Heater aktiviert. Dies stellt sicher, dass das O2 und H2 nicht in Purge Lines gefriert. Problematisch ist insbesondere der Wasserstoff, welcher schnell gefrieren könnte, da er mit Wasserdampf zusammen kommt. Abhängig von dem jeweiligen Orbit und der Lage des Shuttles, kann es bis zu 27 Minuten dauern, bis die Purge Lines richtig aufgewärmt wurden.

Aufgrund von Beschränkungen mit den Preheaters (auf deutsch etwa Vorwärmer) muss die aktuelle Stromerzeugung der Brennstoffzellen weniger als 350 AMPS betragen. Den Wert kann man ebenfalls auf der Seite "FUEL CELLS CRT DISPLAY (DISP 69)" ablesen. Dieser steht in der Spalte AMPS. Die Preheater erwärrmen den Sauerstoff und Wasserstoff auf ein Minimum von 40 Grad Fahrenheit, damit die Dichtungen im Gasregulator nicht gefrieren, bevor es mit dem Purging losgeht. Wenn die Stromerzeugung mehr als 350 Ampere beträgt, sind die Preheater mit der Menge an Cryos schlicht überfordert und können diese nicht mehr auf die erforderlichen 40 Grad Fahrenheit erwärmen mit den beschriebenen Konsequenzen.

Wenn man eine automatische Spülsequenz starten möchte, muss man den "Purge Heater-Schalter" auf GPC stellen, die "Purge Valves 1, 2, 3 Schalter" ebenfalls auf GPC stellen. Anschließend tut man den GPC Purge SEQ Schalter auf Start stellen, 3 Sekunden in dieser Stellung festhalten, bis der Talkback Indicator grau wird. Dann führt der GPC einen Purge der Brennstoffzellen durch. Normalerweise kümmert sich Mission Control darum, dass der Fuell Cell Purge regelmäßig stattfindet, die Crew muss sich darum nicht kümmern.

Hier noch die Abbildung des Panels, wieder aus dem oben verlinkten Press-Kit.

Gruß ;)
 
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Der Tag war soweit ohne weitere Tief- oder Höhepunkte. Die Astronauten gehen heute wieder recht früh ins Bett, um morgen fit für das Andockmanöver zu sein.
 

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http://www.nasa.gov/pdf/441004main_fd03_ex_pk.pdf

Heute steht für Discovery das Docking zur ISS an. Zum Start dieses Flight Days war die Discovery in einem Orbit von 182x173 NM (in etwa 337x320 KM). Desweiteren stehen noch Burns mit den OMS Engines an.

Der Orbit der ISS beträgt aktuell ca. 352x342 KM.

EDIT: Im Übrigen hat sich die Ku-Band-Antenne auch nicht im RADAR Mode aktivieren lassen, das ist aber wie gesagt kein größeres Problem. Für diesen Fall gibt es das "radar-failed" Procedure, auf dass die Crew zurückgreifen kann und während des Trainings x-mal geübt hat.

Gruß ;)
 
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Das Shuttle wird derzeit für das Andockmanöver vorbereitet. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Shuttle um 8:42 mit dem R-Bar Pitch Manöver, dem langsamen Looping für den Unterboden Check und dann um 9:44 Uhr angedockt sein.

Dabei werden die Piloten auch noch einmal versuchen die Ku-Band Antenne in ihrer Radarfunktion zu aktivieren, aber die Techniker glauben nicht, dass dies funktionieren wird. Das Andocken wird dann mit Hilfe anderer Sensoren gesteuert werden, was den Spezialisten wenig Sorgen macht.

Etwas mehr Sorgen macht anderen Spezialisten am Boden eine Sequenz vom Leitwerk des Shuttles während der Startphase. 42 Sekunden nach dem Start scheint sich von der linken Kante des Seitenruders eine Hitzeschutzfliese gelöst zu haben. Genaue Analysen laufen noch. Sollte sich dies bestätigen, würde die Mission kein Problem haben. die Hitzeschutzfliese ist vor allem für den Aufstieg wichtig, während die Triebwerke auf vollem Schub laufen. Bei der Landung wird es erst nach Absinken der Geschwindigkeit unter Mach 10 genutzt, hat also mit dem eigentlichen Wiedereintrittsmanöver nichts zu tun. Es wird wie immer in solchen Fällen eine volle Analyse gefertigt werden.
 
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manuma

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Nach dem NC-4 Burn hat man nochmals einen NCC Burn durchgeführt und nun wird man dann gleich den Terminal Initiation Burn durchführen. Die Discovery ist bereits in der richtigen Attitude für den TI-Burn. Beim TI-Burn wird es sich lediglich um einen Single-OMS-Burn handeln.

EDIT: Der TI-Burn ist abgeschlossen, no Trim required. Das linke OMS-Engine der Discovery feuerte für ca. 10 Sekunden. Die Discovery ist noch ca. 9 Meilen entfernt von der ISS.

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Die Discovery wird auf Ihrem Anflug auf die ISS noch insgesamt 4 Mid-Course-Correction Burns durchführen. Der erste Burn wurde gerade abgeschlossen, dauerte ca. 3 Sekunden. Der nächste Burn erfolgt in ca. 25 Minuten.

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Nun erfolgt nochmals ein Sonnenuntergang, sodass man dann zum RPM wieder Sonne hat. Das RPM erfolgt ca. 8:42 Uhr. Aktuell ist das Shuttle von der ISS noch ca. 34.000 Fuss entfernt und noch ca. 2 Stunden bis zum Docking.

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Nun steht der zweite Mid-Course-Correction Burn an. Dieser dauert wieder ca. 3 Sekunden. Diese MC-Burns werden mit dem RCS ausgeführt.

EDIT: Der MC-2 Burn ist abgeschlossen.

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Auch der dritte MC-Burn ist abgeschlossen. Die RCS Jets der Discovery feuerten ca. 7 Sekunden.

Hier ein erstes Bild, auf dem die Discovery zu sehen ist :)

Desweiteren gab es ein GO für das RPM, welches in knapp 19 Minuten stattfinden wird.

EDIT: Das Shuttle ist noch ca. 2000 Fuß entfernt von der ISS.

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Das RPM ist im Gange und wird insgesamt ca. 8 Minuten andauern. Zwei Crewmitglieder der ISS werden von Zvezda aus Fotos machen.

Hier ein erster Blick auf den Hitzeschild, scheint im guten Zustand zu sein.

Gruß ;)
 
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Nachdem das RPM abgeschlossen ist geht es nun zum eigentlichen Docking. Hier ein Blick von der Centerline Camera auf die ISS.

Gruß ;)
 
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STS-131 Discovery Shuttle Mission - April 2010

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