Kontarminierte Bleed Air für Klimatisierung

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tigerstift

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Dank an cool und tigerstift!Wieder was gelernt...

Nur der Regenwald Theorie würde ich nicht zustimmen,da man aus Komfortgründen lieber eine höhere Luftfeuchtigkeit in der Kabine hätte,
was aber schwer zu realisieren ist.
Die " Regenwald Theorie" ist garnicht mal so weit hergeholt! Gerade in Flugzeugen mit hoher Sitzplatzdichte (Charter Bomber) tritt diese Problem häufiger auf. Da scheinbar die Air Dryer nicht sehr effektiv sind. Aber das ist ja eher ein Problem der schwitzenden Paxe.

Gerade an besagten Kältebrücken, also den Tür Zonen, findet man des öfteren Taschentücher welche zwischen PSUs und Hattracks reingestopft sind. Um den Regenwald zu bändigen.
 
Wetterfrosch

Wetterfrosch

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MoinMoin aus der Maschinenbaustadt!

Möchte auch mal bisschen "Laien-Senf" besteuern und ansprechen dass zB. die Klimaanlage meiner motorisierten Gehhilfe ganz schnell zu einer Riesenschweinerei wird wenn sie nicht regel mäßig gewartet wird. Das macht sich durch ordinären ... Gestank sehr schnell bemerkbar. Und wenn viele Pollen anfallen können sich Pilze und Bazillen im Filter und Wärmetauscher ansiedeln und zur ernsthaften gesundheitlichen Gefahr werden. Das anfallende Wasser wird natürlich ganz banal ins Freie geleitet. Man sieht es an den Wasserpfützen an Kreuzungen bei heißem Wetter.:cool:

Im Flieger geht das eben nicht so einfach, weil ja der Kabinendruck gewährleistet sein muss. Daher auch die aufwändige Technik und die umständliche Regulierung der Klimaluft. Es gibt hier also ein paar Aggregate und "Röhrchen" mehr die mit der Zeit verschmutzen. Das mit dem Wassersack ist eine ganz schöne Schweinerei: Nässe, Dreck, Baumwollgewebe. Erinnert wohl nach einiger Zeit an versiffte Socken ....:D

Übrigens: Das Luft ihre Feuchtigkeit an eingesprühte Wassertröpfchen abgibt und dabei kälter wird ist mir neu!:FFCry: Erstens würde die so genannte Kondensationswärme frei werden. Und zweitens werden wohl bei Zugabe weiterer Luft eher ein Teil der Tröpfchen verdunsten und die Luft feuchter (und etwas kühler!) machen. Siehe Verdunstungsklimapack beim Wohnmobil!

Kontaminierte Bleed Air? Da haben wohl die lieben, technisch unversierten Nachrichtenmacher wieder nicht genug recherchiert. Es ging wohl eher um mit Schadstoffen (Bakterien, Schimmelpilze) belastete Klimaluft aus schlecht gewarteten Klimaanlagen. Denn hochtemperaturfeste Legierungen werden sehr richtig nur in der "Hot Zone" der Triebwerke verwendet: Brennkammern und die Turbinenschaufeln.

Fan und Verdichter enthalten kein Beryllium sondern Titanlegierungen (?) Und Titan ist so ungiftig und Organismus freundlich, dass es ohne "Murren" sogar im Kieferknochen einwächst - Zahnwurzelimplantate!

Wer Irrtümer findet darf sie mir auf den Kopf hauen. :rolleyes:

Gerade an besagten Kältebrücken, also den Tür Zonen, findet man des öfteren Taschentücher welche zwischen PSUs und Hattracks reingestopft sind. Um den Regenwald zu bändigen.
Ach Du liebes eingefallenes Honigkuchenpferd ... Hoffentlich waren das keine von den Paxen schon benutzten Rotzfahnen ... :D

Trocken Kabinenluft:
Dagegen hilft nur viel Wasser trinken und mit einem Zerstäuber fleißig physiologische Kochsalzlösung in die Nase zu sprühen, um die Austrocknung der Schleimhäute zu verhindern. Sonst hat man schnell eine Grippe! Wasser sollte demnach kostenlos im Flieger bereitstehen.
 
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cool

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Space Cadet
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Hi,

also die Rohreleitungen ect. der eigentlichen Klimaanalge sind eigentlich nie "kontaminiert", zumindest hab ich da noch nie irgendwas gefunden. Der "Wassersack" ist bei den "modernen" Klimaanlagen auch schon lang nimmer verbaut, da wird das Wasser nur mittels in Rotation versetzte Luft entfernt, vorher wird die Luft aber verdichtet und nochmals abgekühlt, damit die Feuchtigkeit kondensieren kann.
Das klappt so auch sehr gut, also kein Wassersack der mehr "gammeln" kann.

Bei der kontaminierten Zapfluft gings wohl in den meisten Fällen um die "ölverseuchte" Luft aus dem Kompressor.
Das viel Titan im Komressor des Triebwerks verwendet wird, ist korrekt, allerdings nur in den vorderen Stufen, ab Mitte Hochdruckkompressor (variiert von Triebwerk zu Triebwerk) wird allerdings wieder auf Nikellegierungen gesetzt, die eben auch dieses Beryllium enthalten können.
Aber eigentlich läuft der Kompressor absolut berührungsfrei mit recht kleinen Spaltmaßen. "Eingefahren" werden die Motoren auf dem Prüfstand oder in Ausnahmefällen auch mal nach nem Triebwerkswechsel direkt am Flugzeug. In letzterem Fall läuft das Triebwerk aber unter höheren Belastungen als bei üblichen Starts der Fall, vorallem auch länger.
 
Niaboc_2808

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Das Problem mit den Bakterien sollte man doch durch regelmäßigen Austausch der Filter (z.B. Recirculation Fliter bei den A330/340 Modellen) in den Griff bekommen.
Bezüglich des Eindringens von Öldämpfen in die Klimaanlange entsinne ich mich, dass eine Firma einen neuen Zusatzfilter für die B737 entwickelt hat der genau dieses Problem verhindern soll. Vielleicht weiß jemand mehr?
 
Fw 200 Condor

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Humidification System A380 DLH

Moin moin,

Die A380 der DLH sind tatsächlich mit einem Befeuchtungs (Humidification) System ausgestattet - und zwar die gesamte Kabine, nicht nur First Class. Im Groben funktioniert das so, das es Sensoren gibt, die die relative Luftfeuchtigkeit der Kabinenluft messen. Damit wird dem "Regenwaldsyndrom" vorgebeugt. Erst in großen Flughöhen, wird dann bei entsprechend trockener Kabinenluft, Feuchtigkeit über einen Verdunster im Klimaanlagensystem hinzugegeben. Das Wasser kommt dabei aus der Trinkwasseranlage des Flugzeuges - das ist eine saubere Sache! Ich denke mal, das damit die Qualität der Kabinenluft deutlich verbessert wird.
 
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