Das ist aber auch ein skurriler Vogel.
Versuchen wir doch mal zu analysieren: Doppeldecker mit Tragflächen hoher Streckung und Flügelspitzen mit recht kleinem Radius (ähnlich DH Dragon Rapide) samt dünnem Flügelürofil, oben abgerundeter Kastenrumpf, sehr kurzes Fahrwerk, das in der Verlängerung der aerodynamisch sauber verkleideten Flügelstreben sitzt, nur 1 sichtbarer Verspannungsdraht, der vermutlich die Landestöße abzutragen hilft.
Motor über dem Rumpf, vermutlich genau über dem Schwerpunkt, wohl ein luftgekühlter Reihenmotor, der einen Schubpropeller (evtl. über eine kurze Welle) antrieb. Die Luftschraube ist nicht sichtbar: Abgenommen?
Vermutlich ein Einsitzer: 2 Mann in Tandemsitzordnung dürften Probleme mit dem Schwerpunkt gegeben haben. Haube erinnert an ein Segelflugzeug wie den DFS Reiher. Das Seitenruder trägt die Tricolore, allerdings ist nirgendwo an Leitwerk oder Rumpf eine Registration erkennbar.
Die Maschine wirkt auf mich wie eine aerodynamisch sehr gut durchgearbeitete, aber mächtig unorthodoxe Konstruktion. Ich persönlich tippe daher auf einen Amateurflugzeugbau, vielleicht ein Einzelexemplar, das eventuell nie geflogen ist, weil der Kriegsausbruch dazwischen gekommen ist. Dafür würde das Fehlen der Registration sprechen. Vermutlich wurde die Mühle requiriert, der Hangar im Hintergrund ist getarnt.
Ich nehme daher an, dass, wenn sich kein Verwandter des Konstrukteurs meldet, es ausgesprochen schwierig sein dürfte, den Erbauer herauszufinden.
Grüße, Martin