Nachtrag zum Post von Thone und von wegen „Alles pro Schiff und Helicopter erfliegen“
Wir haben damals schon und ganz Deinem Post entsprechend, obwohl es verboten war, in Sidi Kerrir fotografiert wie die Wilden, die Schiffskulissen im Anflug festgehalten und penibelst über Anflug und Landung je konkreten Tanker unsere Karteikarten geführt, um uns und unserer jeweils nachfolgenden Schicht-Wechsel-Crew das Leben etwas leichter zu machen:
Als wir dank Saddam Hussein erstmals in 1990 die Gefilde verlassen haben, machten es die Aegypter dann selber: Diese landeten ohne unser Karteisystem in einer Winch-Aera mit einem Long-Ranger, statt einem simpleren und kompakteren Jet-Ranger (wir operierten damals mit einem AB 206 und mit Sondererlaubnis per „Single Engine’ der Internationalen Behörden und Lloyds of London, aufgrund der Enge auf den konkreten Tankern, obwohl es bis zu 18 Nm von der ‚Coastline“ hinaus ging). Ergebnis: LR kaputt, ein Matrose per Heckrotor tot, Tanker für Tage blockiert und vor Alexandria festliegend, ergo sehr Viel zu bezahlen für den Schrott auf Deck.
Und dann kam die Aegyptische bzw. Amerikanische Methode: Man setzt die ‚Mooring Masters’ per Winch mit Bell 212 ab, weil man mit diesem Rießenvogel auf den damaligen, teils „Spionageschiffen“ nicht landen konnte. Das wollten aber die Herrn Kapitäne (Mooringmasters) bald nicht mehr, weil regelmäßig in irgendeinen „Rohrverhau“ schmerzhaft gelandet, statt konfortabel und dennoch unsicher per B 206 angelandet. Also fuhren diese Lotsen alsdann mit dem Boot, welches gelegentlich und von wegen Gravitation (Nußschale gegen „Maru XXX“, wo dir aufgrund der Größe des Schiffes der Bootsman per Klappfahrrad entgegen kommt) oder auch Sonstwas an die Bordwand klatschte.
Ergo wurden nur noch die Dokumente und Ölproben mittels Ballastgewicht abgelassen, aber es fehlten dann die Füße, um sich vom Rohrverhau auf den Tankern „frei zustrampeln“. Irgendwann hing dann ein fahrender Tanker an einer B 212, die Sprengkapsel zum „Cable-Cut“ funktionierte nicht ( in amerikanischer Gründlichkeit), und bis das Seil mittels ’Leatherman’ „durchgenaggelt“ war, wurde selbst den Aegyptern klar, daß der Tanker für eine B 212 zu schwer ist.
In weißer Voraussicht habe ich aber einen Tag vor unserer Flucht aus Sidi-Kerrir nach Kreta (viele Meilen und viel Headwind sowie eigentlich für einen B 206 nicht machbar() , mit der Gießkanne auf das Dach unseres Hangars in Sidie-Kerrir geschrieben „If you need any help, call phone-number „xyz“ und das war die Telefonnummer meines damaligen Brötchengebers bzw. des ehemaligen Contractors in Sidi-Kerrir.
Mit freundlichen Grüßen @all, Vtg-Amtmann