Russlands Militärmacht im und nach dem 2. WK

Diskutiere Russlands Militärmacht im und nach dem 2. WK im Andere Konflikte Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Und wer hätte die "elend langen" Nachschubwege sichern sollen ???? Vieleicht hätte die Wehrmacht es bis in den Kaukasus geschafft, nur länger...
atlantic

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...und die strategische Falle Stalingrad. Ein Befolgen der ursprünglichen strategie hätte 2 Folgen , das Kaukasus Öl und die Unterbrechung der des iranischen Land Lease Versorgungewegs.
LG rak64
Und wer hätte die "elend langen" Nachschubwege sichern sollen ???? Vieleicht hätte die Wehrmacht es bis in den Kaukasus geschafft, nur länger halten "ohne" Nachschub dafür hätt es eben nicht mehr gereicht.:?!:?!

Damals wie heute ist das grösste Pfand Russlands seine, für jede angreifende Armee, nicht langfristig zu beherrschende Landesgrösse.:TOP:
 
dejavu

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Weida
Na, hier ist man ja bald soweit wie der deutsche Geist von 1941:eek:

Deutschland hat wen überschätzt und wen unterschätzt ?

Es hat vor Allem und Allen sich selbst eklatant überschätzt.
Ein Land, was finanziell pleite und wirtschaftlich abhängig von seinen Gegnern ist, zieht in den totalen Krieg.
Da kommt auf einmal General Winter und ein dummer Ausrutscher vorm Kaukasus (wo man nur aus Langeweile und Kraftmeierei hingegangen ist - Erdöl - wer braucht das ? ) und schon war es das ...

Schade und auch gefährlich, das hier (und anderswo) eben der Horizont nur reicht um Kanonanen, Panzer und Flugzeuge zu zählen. Sich mal mit der wirklichen wirtschaftlichen Lage und deren Entwicklung zu beschäftigen - reicht da der da geistige Horiziont nicht oder ist man einfach zu faul - oder weis man einfach alles besser ?
 
Schorsch

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Na, hier ist man ja bald soweit wie der deutsche Geist von 1941:eek:

Deutschland hat wen überschätzt und wen unterschätzt ?

Es hat vor Allem und Allen sich selbst eklatant überschätzt.
Ein Land, was finanziell pleite und wirtschaftlich abhängig von seinen Gegnern ist, zieht in den totalen Krieg.
Da kommt auf einmal General Winter und ein dummer Ausrutscher vorm Kaukasus (wo man nur aus Langeweile und Kraftmeierei hingegangen ist - Erdöl - wer braucht das ? ) und schon war es das ...

Schade und auch gefährlich, das hier (und anderswo) eben der Horizont nur reicht um Kanonanen, Panzer und Flugzeuge zu zählen. Sich mal mit der wirklichen wirtschaftlichen Lage und deren Entwicklung zu beschäftigen - reicht da der da geistige Horiziont nicht oder ist man einfach zu faul - oder weis man einfach alles besser ?
Der fehlt bei mir nicht - jedenfalls denke ich das.
Deutschland hatte eine theoretische Chance, aber dafür hätte alles "perfekt" laufen müssen. Und die Gegner noch mehr Fehler machen müssen als sie sowieso taten.
Revisionismus lehne ich auch ab, der Ausgang der "Sache" wäre auch mit einem kleinem Wenig mehr Fortune hier oder dort der gleiche gewesen.

Ich glaube der Krieg zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion war der intensivste Konflikt in der Menschheitsgeschichte und mit etwa 15-20 Millionen Toten der mit den meisten Menschenverlusten
 
dejavu

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Der fehlt bei mir nicht - jedenfalls denke ich das.
Deutschland hatte eine theoretische Chance, aber dafür hätte alles "perfekt" laufen müssen. Und die Gegner noch mehr Fehler machen müssen als sie sowieso taten.
Das Beispiel dafür war ja in der Praxis auch wirklich gegeben: der Feldzug gegen Frankreich.
Ganz interessant, wie den den Militärs im Vorfeld sahen und planten.
Man sah bereits damals den Untergang vor Auge und ersetzte eine Zweitauflage des Schliefenplanes durch ein wirkliches "Alles auf eine Karte setzen" - Spiel und hatte unvorhergesehen genau das Alles, was Du nennst.

Mich stört tatsächlich diese oberflächliche Spielerei mit nebensächlichen Stückzahlen der eher unwichtigen Waffen - das entspricht dem Niveau von Quartett-Kartenspielen der Kinder, hilft aber bei Betrachtungen solcher Fragen gar nicht (ausser, man will in eine bestimmte Richtung)

Man sollte sich tatsächlich mal über die Wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlands ab 1871 - na gut, nach Versailles langt auch - belesen.
Ganz Europa war damals schon von überseeischen und/oder östlichen(russischen) Einfuhren voll abhängig - ganz Europa, nicht nur Deutschland.
Eine große Rolle dabei spielt auch die Ernährung - und Deutschlands Landwirtschaft war nun mal im Weltmaßstab gesehen eher rückständig.
Deutschland jedenfalls war nie in der Lage, die eroberten Gebiete tatsächlich versorgen zu können - und das fing schon beim täglich Brot an.
Rohstoffe und Industrie - wäre mal interessant zu erläutern, aber das dauert länger ...
 
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Für Russland war der Verlauf und die Erkenntnis aus dem Winterkrieg mit Finnland letztendlich mit das wichtigste um zu bestehen.
Ohne das wäre das Soldatenessen und damit die Moral der russischen Soldaten gleich null gewesen.
 
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Den Finnlandfeldzug der Russen darf man auch so ohne weiteres nicht für sich alleine sehen. Hier zeigte sich erstmals in der Praxis, was ein an sich modernes und schlagkräftiges Heer leistet, nachdem 80% der erfahrenen militärischen Führung mal eben ausgewechselt wurden und ein Truppenführer ausser Parolen seinen Leuten nix weiter zu sagen hat.
Wirklich entsprechende Lehren aber hat man daraus auch nicht gezogen und umgesetzt - weder die Russen noch sonst jemand.
 
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Deutschland hatte eine theoretische Chance, aber dafür hätte alles "perfekt" laufen müssen.
Deutschland hätte nur dann eine theoretische Chance gehabt, wenn seine Annahme, dass Russland mit seiner Hauptstadt fallen würde, richtig gewesen wäre. War sie aber nicht. Dies war ein tyisch westeuropäischer Denkfehler. Bis zur russischen Revolution hätte dies vielleicht auch noch funktioniert, aber mit der Veränderung der politischen Machtbasis hin auf eine breite Basis, statt einer kleinen Adelselite war dies kein Thema mehr. Die Planung mag zwar zentralisitische gewesen sein, aber die war auf Personen zentriert und nicht auf eine Stadt und damit war sie flexibel. Und Flexiilität gepaart mit dem fast unerschöpflichen Möglichkeit Raum gegen Zeit zu tauschen und einem festen politischen Willen zur Vertieidgung, gibt dem Verteidiger mittel- und langfristig immer die Oberhand. Mal ganz abgesehen davon, dass Deutschland niemals die Bevölkerungsmasse gehabt hätte, um auch nur ansatzweise dieses Land zu bestzen. Übrigens eine Lektion die das damals sehr mächtige England gegen die aufmüpfige Ex-Kolonie USA schon 1812-1815 gelernt hat.
 
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Deutschland hätte nur dann eine theoretische Chance gehabt, wenn seine Annahme, dass Russland mit seiner Hauptstadt fallen würde, richtig gewesen wäre. War sie aber nicht. Dies war ein tyisch westeuropäischer Denkfehler. Bis zur russischen Revolution hätte dies vielleicht auch noch funktioniert, aber mit der Veränderung der politischen Machtbasis hin auf eine breite Basis, statt einer kleinen Adelselite war dies kein Thema mehr.
Das hat schon bei Napoleon nicht funktioniert.

Andererseits zeigte der innere Kern um den Georgier im Spätsommer 41 mit dem Vormarsch der Wehrmacht auf Moskau Anzeichen von Panik und Auflösung. Interessante Überlegung, was passiert wäre, wenn der Druck auf Moskau größer gewesen wäre.

Die Planung mag zwar zentralisitische gewesen sein, aber die war auf Personen zentriert und nicht auf eine Stadt und damit war sie flexibel. Und Flexiilität gepaart mit dem fast unerschöpflichen Möglichkeit Raum gegen Zeit zu tauschen und einem festen politischen Willen zur Vertieidgung, gibt dem Verteidiger mittel- und langfristig immer die Oberhand.
Was aber erst einmal nicht flexibel war, war die Rüstungsindustrie. Der Großteil davon befand sich im Westteil der SU. Und da hat der Stop der Offensive vor Moskau der Verlagerung nach Osten stark in die Hände gespielt. Ebenfalls eine interessante Überlegung, was passiert wäre, wenn man die Verlagerung durch einen schnelleren und früheren Vormarsch bzw. durch gezielte starke Angriffe aus der Luft stärker beeinträchtigt oder gar unmöglich gemacht hätte. Letztendlich hat es 2 Jahre gedauert, bis die Rote Armee der Wehrmacht die Initiative dauerhaft abnehmen konnte. Erst zu diesem Zeitpunkt lief die Produktion hinter dem Ural wieder.

Unabhängig davon sollte man einfach keinen Zweifrontenkrieg führen und dann noch den USA ohne wirklichen Grund den Krieg erklären. Mit der ganzen Welt im Clinch zu liegen, hat schon in dem Durchgang von 14-18 nicht funktioniert.
 
radist

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...
Was aber erst einmal nicht flexibel war, war die Rüstungsindustrie. Der Großteil davon befand sich im Westteil der SU.
... Ebenfalls eine interessante Überlegung, was passiert wäre, wenn man die Verlagerung durch ... gezielte starke Angriffe aus der Luft stärker beeinträchtigt oder gar unmöglich gemacht hätte....
Nun, die Industrie/Rüstungsindustrie - wenn die nicht flexibel war...

Zu 1, wie würdest Du "Westteil" der SU definieren?
Zu 2 , hätte man vieleicht gemacht, wenn man gkonnt hätte, konnte man aber nicht, weil keine entsprechenden Kräfte und Mittel

Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, mit "könnte und hätte" den Kriegsverlauf umdeuten zu wollen.
 
Schorsch

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Man sollte sich tatsächlich mal über die Wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlands ab 1871 - na gut, nach Versailles langt auch - belesen.
Ganz Europa war damals schon von überseeischen und/oder östlichen(russischen) Einfuhren voll abhängig - ganz Europa, nicht nur Deutschland.
Eine große Rolle dabei spielt auch die Ernährung - und Deutschlands Landwirtschaft war nun mal im Weltmaßstab gesehen eher rückständig.
Deutschland jedenfalls war nie in der Lage, die eroberten Gebiete tatsächlich versorgen zu können - und das fing schon beim täglich Brot an.
Rohstoffe und Industrie - wäre mal interessant zu erläutern, aber das dauert länger ...
Alles richtig, wobei die militärische Macht zwar langfristig mit wirtschaftlicher einher geht, aber es gibt mitunter wirtschaftliche schwache Staaten mit überproprotional starken Militär - und umgekehrt. Hängt auch mit Art seiner Wirtschaft zusammen. Manche Wirtschaftsformen sind für den Krieg nicht zu gebrauchen.
Deutschland etwa war industrieell sehr stark.

Sowjetunion/Russland war an sich schwächer als D, aber man hat bis zu 70% der Ressourcen mobilisiert (mehr geht auch gar nicht), und das sehr kurzfristig. Russlands Bevölkerung und das System (welches ja in Punkto Repression seiner eigenen Bevölkerung Nazi-Deutschland in nichts nachstand - teilweise sogar krasser war) war dazu fähig.
 
dejavu

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Deutschland etwa war industrieell sehr stark.
...mit Wem verglichen ? - industriell stark waren selbst die Tschechen.
Aber dennoch bin ich Deiner Meinung: Ja, Deutschland war industriell stark.
Aber vom Potential her waren sie vielen Anderen eben hinterher:
Rohstoffe, Produktivität - DAS zählt verdammt viel.

Sowjetunion/Russland war an sich schwächer als D, aber man hat bis zu 70% der Ressourcen mobilisiert (mehr geht auch gar nicht), und das sehr kurzfristig. Russlands Bevölkerung und das System (welches ja in Punkto Repression seiner eigenen Bevölkerung Nazi-Deutschland in nichts nachstand - teilweise sogar krasser war) war dazu fähig.
Wir können ruhig SU oder RU sagen - ist kürzer ;)

Schwächer ? - als Deutschland ?
Finde ich nicht so einfach beurteilbar.
Eines aber war RU von Anfang an (egal, warum) : Dynamischer und mit viel mehr Wachstumpotential.
RU hat aus weniger Stahl mehr und bessere Panzer gebaut als DE - ob das Ding ein Tiger oder ein T-34 war spielt dabei keine Rolle, zählen tut die Produktionsleistung eines brauchbaren Produktes an sich.
DAS ist Potential, Das ist vorteilhaftes Wirtschaften - DAS entscheidet einen Krieg.
RU hatte die Rohstoffe selber, RU konnte im Krieg (egal warum und wie) seine Industrie faktisch nochmal aufbauen. Dazu gehören auch Arbeiter und Produkte, welche eben von einfach angelernten Arbeitern herstellbar sind.
DE konnte seine Hauptziele immer nur verschieben und einzeln angehen: Mehr Muinition - weniger Panzer & Flugzeuge. U-Boote ODER Überwassereinheiten (eine Wahl gab es gar nicht)
Qualifizierte Facharbeiter oder Frontsoldaten - und man brauchte Beide.

Stark war DE -keine Frage !
Aber an das Potential anderer Mächte kam DE nicht heran - auch nicht durch die eroberten Gebiete. Denn diese Gebiet waren selbst entweder Importabhängig oder verwüstet und verarmt und entvölkert.
Da musste in Vieles noch extra reingebuttert werden - anstatt etwas herauszuholen.
Wie abhängig DE war, zeigt die Invasion Norwegens (Eisenerze und andere Metalle und Stoffe) sowie der tatsächlich nicht irrwegige, sondern einfach notwendige Gang über Stalingrad Richtung Kaukasus.

Ja - und der "Blitzkrieg" selbst war keine schöngeistige Erfindung aus Fortschrittsglauben heraus, sondern die einzig wirklich "machbare" Kriegsart für DE überhaupt. Das wusste man spätestens 1918 - entsprechend wurde geplant, gerüstet und ausgebildet.
Einen Krieg länger als 6 Monate (wenn überhaupt) hielt man generell für von Anfang an verloren.
Nein, Es war nicht so, das DE auch dumm war.
 
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Das hat schon bei Napoleon nicht funktioniert.
Napoleon ist da ganz interessant:
Er schaffte das bis heute schnellst Vormarschtempo in Russland - die Wehrmacht hinkte denen nur hinterher.


Was aber erst einmal nicht flexibel war, war die Rüstungsindustrie.
... oh, da wäre ich aber vorsichtig: Die RU hat gerade mit der ganzen Industrie damals etwas geschafft, was bisher einzigartig in der Weltgeschichte sein dürfte.(beschreibst es ja selbst)

"Man sollte keinen Zweifrontenkrieg führen"

Klar doch, wusste doch auch DE schon lange vorher.
Nur lag DAS eben überhaupt nicht ihrer Hand - da hatte DE Null Einfluss drauf.
Entschieden OB , Wie und Wann wurde woanders von Anderen - mit für allen Beteiligten & Nichtbeteiligten vorhersehbarer Entscheidung.
 
Perceval

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Aber dennoch bin ich Deiner Meinung: Ja, Deutschland war industriell stark.
Aber vom Potential her waren sie vielen Anderen eben hinterher:
Rohstoffe, Produktivität - DAS zählt verdammt viel.

[...]

RU hat aus weniger Stahl mehr und bessere Panzer gebaut als DE - ob das Ding ein Tiger oder ein T-34 war spielt dabei keine Rolle, zählen tut die Produktionsleistung eines brauchbaren Produktes an sich.
DAS ist Potential, Das ist vorteilhaftes Wirtschaften - DAS entscheidet einen Krieg.
Schaue Dir die Zahlen an, was 1944 trotz der Luftoffensive der Briten und Amerikaner vom Band gelaufen ist im deutschen Reich. Unproduktiv war das nicht. Und das trotz bescheidener Rohstofflage. Die Industrieleistung des deutschen Reichs und die Produktivität war meines Wissens höher als in der SU. Bis zum Ende. Nur hat die SU nur für eine Front produziert. Und konnte sich (im Prinzip) auf das Heer und die Luftwaffe konzentrieren. Schaue Dir die Mengen an Ressourcen an, die allein der Seekrieg das DR gekostet hat...

RU hatte die Rohstoffe selber, RU konnte im Krieg (egal warum und wie) seine Industrie faktisch nochmal aufbauen.
Vollkommen richtig. Was aber auch nur mittelfristig funktioniert hat. Ein solcher Neuaufbau kostet einfach Zeit. Und bei dem oben angenommenen perfekten Verlauf (Start der Operation Anfang Mai, mehr Glück mit dem Wetter im Oktober), wäre es aus meiner Sicht sehr eng geworden für die SU.

Ja - und der "Blitzkrieg" selbst war keine schöngeistige Erfindung aus Fortschrittsglauben heraus, sondern die einzig wirklich "machbare" Kriegsart für DE überhaupt. Das wusste man spätestens 1918 - entsprechend wurde geplant, gerüstet und ausgebildet.
Einen Krieg länger als 6 Monate (wenn überhaupt) hielt man generell für von Anfang an verloren.
Richtig. Ein schneller Bewegungskrieg war aus der wirtschaftlichen, innenpolitischen und auch aus taktischen Situation heraus der einzig gangbare Weg. Und das gilt nicht nur für das DR, sondern für alle Staaten, mit Ausnahme der SU. Ein Fiasko wie die Westfront von 14-18 konnte sich im Westen niemand leisten.

Problematisch war halt, dass man auf Gedeih und Verderb seine Planungen durchbringen mußte. Man hat immer in einzelnen Kampagnen gedacht. Einen Plan B gab es für die einzelnen Feldzüge nicht. Strategisches Denken fand nicht wirklich statt.


Nein, Es war nicht so, das DE auch dumm war.

Wenn nicht dumm, dann übermütig und größenwahnsinnig. Sonst hätte man die SU nicht angegriffen.
 
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... oh, da wäre ich aber vorsichtig: Die RU hat gerade mit der ganzen Industrie damals etwas geschafft, was bisher einzigartig in der Weltgeschichte sein dürfte.(beschreibst es ja selbst)
Nochmal, sowas dauert Zeit. Konkret bis weit ins Jahr 43 hinein. Und unter der Prämisse, dass das 41 für die Wehrmacht perfekt läuft, ist es eben gerade die Frage, ob das noch was bringt.

Ohne diese Prämisse stelle ich die grandiose Leistung der SU in dieser Hinsicht überhaupt nicht in Frage.


"Man sollte keinen Zweifrontenkrieg führen"

Klar doch, wusste doch auch DE schon lange vorher.
Nur lag DAS eben überhaupt nicht ihrer Hand - da hatte DE Null Einfluss drauf.
Entschieden OB , Wie und Wann wurde woanders von Anderen - mit für allen Beteiligten & Nichtbeteiligten vorhersehbarer Entscheidung.
Niemand hat Hitler gezwungen, 41 auf Moskau marschieren zu lassen. Von Stalin ist überliefert, dass er, als er die Nachricht vom Überfall erfuhr, wohl ziemlich ungläubig da stand. Er konnte sich scheinbar überhaupt nicht vorstellen, dass Hitler so dumm sein könnte, ihn zu diesem Zeitpunkt anzugreifen. Und nach allem, was man so weiß, hat Stalin auch nicht vorgehabt, kurzfristig gen Westen marschieren zu lassen im Frühsommer 41.

Und niemand hat Hitler gezwungen, im Dezember 41 mit einer festgefahrenen Offensive im Osten noch den USA den Krieg zu erklären.

Insofern...

Aber irgendwie vermisse ich so langsam den Bezug zur Luftfahrt :FFTeufel:
 
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Hitler ? - war der "Gott" ? -ich meine nein ;)

Egal, was wie überliefert ist - Hitler alleine war nicht Deutschland und hatte keinerlei Entscheidung alleine zu tragen. da machten (ganz munter) schon noch ein paar mehr mit.
Und "gezwungen" ? - Wer behauptet das ?
Gezwungen war er nicht mal zu seinem eigenen Machtantritt.
Spätestens ab dem 1. 9. 39 allerdings war DE so zu Einigem wirklich gzwungen - da gab es keinen Ausweg.

Und die Umverlegung der RU-Industrie:

Bestreitet doch keiner, das deren Folgen eben "erst" (eigentlich richtig: "SCHON") 43 zum tragen kamen.
Und ?
Das DE den Krieg verloren hat, wusste einige schon vor 1941, ab ca. Oktober 41 war es dann tatsächlich klar: Die Zeit ( die man selber vorgab) war abgelaufen, DAS Kriegsziel im Osten lange nicht erreicht, dazu nicht eingerechnete große Verluste an Allem und Jedem und eine Wirtschaft, welche das im nötigen Tempo nie ersetzen konnte.
Bei den Russen sah es da gaanz anders aus: Man wurde erst mal "warm" .
 
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Hitler ? - war der "Gott" ? -ich meine nein ;)

Egal, was wie überliefert ist - Hitler alleine war nicht Deutschland und hatte keinerlei Entscheidung alleine zu tragen. da machten (ganz munter) schon noch ein paar mehr mit.
Und "gezwungen" ? - Wer behauptet das ?
Gezwungen war er nicht mal zu seinem eigenen Machtantritt.
Spätestens ab dem 1. 9. 39 allerdings war DE so zu Einigem wirklich gzwungen - da gab es keinen Ausweg.
Gut, in diesem Punkt möchte ich dann einen deutlichen Dissenz feststellen ;)
 
radist

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Du versteifst Dich so auf das Jahr 1943, was das Wiederanlaufen der verlagerten Industriebetriebe angeht. Hier mal einige Zahlen für das Volumen der Industrieproduktion (Mrd. Rubel) in den wesentlichen betroffenen Gebieten (1940, 1942 und 1943) - man sieht, dass die entscheidende Steigerung schon in 1942 erreicht wurde:

Wolgagebiet: 3,9 12 13,5
Ural: 9,2 26 31
Westsibirien: 3,7 8,7 11
Mittelasien: 4,8 5,7 6,6

Sorry, mit der Tabellendarrstellung funktioniert das nicht :confused:
 
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