Ein schlimmes Unglück.
4 Tote und ein sehr einzigartiges und seltenes Fluggerät zerstört. Ich habe die Kiste noch vor ein paar Monaten gesehen und sie machte für ein über 40 Jahre altes Teil einen ausgezeichneten und gepflegten Eindruck.
Ich bin gespannt, was die BFU zur Unfallursache ermitteln kann. Das Wrack sieht ja extrem zerstört aus. An eine schiefgegangene Autorotation eines ansonsten voll steuerbaren Hubschraubers kann ich da nicht so richtig glauben. Eher an einen ungebremsten Einschlag, vielleicht sogar in Rückenlage nach loss-of-control. Angesichts des Zerstörungsgrades und des fehlenden flight recorders, dürfte sich die Ursachenermittlung schwierig und langwierig gestalten.
Den Augenzeugenaussagen zu veränderten TW-Geräuschen messe ich nicht viel bei. Die FH-1100 hat ein Turbinentriebwerk ohne Wiederzündanlage. "Stotternde Triebwerke" gibt es bei Turbine nicht. Entweder das TW läuft, oder es steht. Im Regelfall entstehen die intermittierenden Geräusche, die oftmals durch Augen- und Ohrenzeugen wahrgenommen werden, durch die Rotoren. Fehlenden Kraftstoff, wie von einigen Medien spekuliert, halte ich bei einem Absturz nach so kurzer Flugdauer für unwahrscheinlich. Da müsste der Hubschrauber ja nahezu ohne Kraftstoff gestartet sein. :?!
"Loss-of-control-in-flight" accidents dagegen gab es bei der FH-1100 schon mehrfach. Im Regelfall waren die dem halbstarren 2-Blatt Rotor und mast bumping geschuldet.
Der Pilot wollte ein neues Unternehmen entwickeln und hatte dazu am Startort eine kleine Infrastruktur geschaffen. Nächstes Wochenende sollte die offizielle Eröffnung sein. Seine Flugerfahrung auf dem Unglücks-Muster war recht gering.