Petition von Bw Piloten an den Bundestag eingereicht

Diskutiere Petition von Bw Piloten an den Bundestag eingereicht im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Ist ein Argument, aber anscheinend geht in dieser Debatte die jährliche Entwertung des Lohnes durch die Inflation, also ein Verlust realer...

J-B

Fluglehrer
Dabei seit
16.06.2009
Beiträge
128
Zustimmungen
5
Ort
HH
Ist ein Argument, aber anscheinend geht in dieser Debatte die jährliche Entwertung des Lohnes durch die Inflation, also ein Verlust realer Kaufkraft verloren. Die letzte "Lohnerhöhung" ist zwar nicht so lange her, aber man hat uns damit ja auch "nur" alle anderen Zusatzzahlungen gestrichen...
Wir können nicht mal eben jedes Jahr neue Tarife und andere Arbeitszeiten aushandeln und unsere "Gewerkschaft" verfügt nunmal nicht über die Macht und den Einfluss seiner zivilen Pendants. Desweiteren ist Lobbyarbeit für die Soldaten weder gerne gesehen und schon garnicht politisch gewollt.
 
grinch

grinch

Space Cadet
Dabei seit
10.02.2004
Beiträge
1.119
Zustimmungen
94
Ort
wahrscheinlich irgendein Flugplatz
Jeder hätte gern mehr Kohle. Das ist ja klar.

Interessante Frage: Gab s das schonmal? Bzw., wenn ja, mit welchen Anliegen haben sich Bw Soldaten schon mal an den Bundestag gewandt?

Nach meiner unmaßgäblichen Erinnerung gings das erste Mal direkt um Geld? :?!
 

Charlie32

Fluglehrer
Dabei seit
26.04.2006
Beiträge
127
Zustimmungen
50
Ort
z.Z. EDHL
Ich will mich doch noch kurz wieder einklinken in die Diskussion. War ein wenig weg, deswegen fasse ich ein paar Argumente zusammen. Eigentlich wird der Post wohl eher ein Plädoyer für mehr Zusammenhalt.

Aber wie auch immer. Zum Thema im Zivilen ist auch nicht alles Gold was glänzt, kann ich nur sagen, dass ich mich wohl eher auf den Hubschrauberbereich bezogen habe "gefühlsmäßig". Ich weiß, dass die Flächenflieger heute große Porbleme haben einen Einstieg ins Geschäft zu finden. Als ehemaliger Inhaber einer Hubscharuberlizenz und als aktueller Flächenflieger, kenne ich auch ziemlich viele Seiten. Aber ich weiß, dass die CPL/H Inhaber mit entsprechender militärischer Vergangenheit auch heute noch sehr schnell einen bei Weitem besser bezahlten Job finden können "draußen", der von einem nicht verlangt gleichzeitig Pilot/Verwaltungsangestellter/Soldat zu sein. Eine Verlockende Aussicht für viele.

Und jetzt generell: Wann ist denn ein guter Zeitpunkt um mehr Geld zu verlangen? Jetzt ist die Wirtschaft am Arsch und wir kuschen und kriechen und sagen "nein jetzt bloß nicht bist du wahnsinnig!". Gleichzeitig sind die Arbeitslosenzahlen besser als erwartet und die Konjunktur profitiert vom schwachen Euro. Und uns geht es doch auch nicht wirklich schlecht. Aber gut lasst uns warten. Dann zieht die Wirtschaft an so wie das letzte mal und dann? Dann sollen wir wieder nicht, weil wir doch gleich den "zarten" Aufschwung abbremsen würden, sollten wir mehr Geld verlangen. Also gut, dann lasst uns weiter warten, während die "Großen" ihre Quartalszahlen präsentieren, die besser sind als erwartet (ach sowas!), weil sie ihr "Einsparprogramm" auf dem Rücken der Arbeitnehmer schön durchziehen konnten. Und wir warten weiter....

Und zweitens. Was soll dieser Neid schon wieder. Ihr verdient als LKW Fahrer zu wenig? Macht was dagegen! Ihr habt meine Unterstützung. Ärzte die für höhere Gehälter streiken? Haben auch meine Unterstützung. Wir müssen doch alle immer mehr leisten für immer weniger "Entgegenkommen" von der anderen Seite. Jeder, der rausgeht und für mehr "Annehmlichkeiten, Rechte und Geld" kämpft hat meine Unterstützung. Ich sehe nicht wo die Leute (Ärzte,Piloten,Lokführer der Bahn usw) den Hals nicht voll bekommen konnten. Sie hatten alle Recht, denn die Belastungen wurden immer höher, während sie weiterhin auf den nächsten Aufschwung warten sollten.

So sehe ich das jetzt auch bei meinen ehemaligen BW Kollegen. Sie sind mittlerweile echt der Arsch für alles. Sie haben zweit- und drittaufgaben. Kopf frei für's Fliegen?! Ja das war mal. Heute wirst du an deinem Studium vorbei als studierter BWLer als SportOffz "zwangsbeschäftigt" und darfst zusehen wie der Pädagoge sich um's Finanzielle kümmern darf. Achso ab und zu gehst du fliegen. Wenn die Kiste mal klar ist. Achso und ab und zu bist du für 3 Monate am Arsch der Welt und deine Freunde zuhause halten dich für einen Bundi/Mörder oder sonstiges, weil du als junger Mensch dachtest, dass der Beruf des Soldaten und Offiziers was bedeutet. Leider denken deine "Beauftrager" (Steuerzahler) komplett anders und lassen dich das auch spüren. Hmmm schönes Gefühl.

Daher: Sie haben meine Unterstützung, denn jeder der diesen Job heute macht, "verdient" das Geld wahrlich. Mein Steuergeld dürfen sie haben. Lieber die als die nächste Bank um die Ecke, die es dann doch sowieso verjubelt für den nächsten Quartalsbericht.

Sorry für die Polemik, aber bei dem Thema werde ich irgendwie emotional.
Schönen Tag noch Leute.
 
MiG-Mech

MiG-Mech

inaktiv
Dabei seit
22.06.2004
Beiträge
3.048
Zustimmungen
646
Ort
Rostock, Prag, Israel
Na, aber ist denn der Kaufkraftgewinn für die einen nicht der Kaufkraftverlust für die anderen ?
Ist denn die Lohnerhöhung weniger nicht die Benachteiligung von vielen ?
Denn irgendwoher muss das Geld ja nunmal herkommen.
 

J-B

Fluglehrer
Dabei seit
16.06.2009
Beiträge
128
Zustimmungen
5
Ort
HH
@Charlie 32: :TOP: Genau deiner Meinung, ausser das in ca. 3 Monaten nach meinem Studium dein beschriebener Fall werde... Freude....

@MiG-Mech: Wenn man nun aber keine Steuererhöhungen sondern Einsparungen (keine Personalen) und Rationalisierungen in der deutschen Verwaltung vorantreibt kann man Kapital freimachen, dass dann wiederum reinvestiert werden kann um zum Beispiel Soldaten und Polizisten einzustellen oder deren Gehalt zu verbessern.

Nur weil wir von den Steuerzahlern bezahlt werden ist nicht jedes mehr an Gehalt eine Einschränkung der Steuerzahler.

P.S.: Wer glaubt bei der heutigen Haushaltslage des Staates werde sich schnell für den Bürger etwas bessern kann nicht rechnen (Konjunkturpakete, Bürgschaften, Zinslasten und Staatsschulden etc.)
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.779
Ort
Deutschland
In den letzten zehn Jahren stagnieren die durchschnittlichen Realeinkommen in Deutschland, für alle. Deswegen seid Ihr nicht einseitig benachteiligt. Klar möchte jeder gerne mehr Geld. Momentan dürfte es aber eher schwierig sein, irgendwo was zuzulegen. Zumal Ihr immerhin Festanstellung und Pension habt.
Ich will gar nichts aufrechnen und gönne jedem alles aber mal so zur Einordnung.
 

Philipus II

Space Cadet
Dabei seit
30.12.2009
Beiträge
1.383
Zustimmungen
510
Ort
Ostbayern und Berlin
Im Endeffekt findet die Bundeswehr anscheinend genug Leute, die den Job machen. Warum also mehr bezahlen?
 
Thone

Thone

Astronaut
Dabei seit
25.08.2003
Beiträge
3.709
Zustimmungen
2.901
Ort
Kreis Cuxhaven
Im Endeffekt findet die Bundeswehr anscheinend genug Leute, die den Job machen. Warum also mehr bezahlen?
Diese Aussage entbehrt offenbar jeder Grundlage.

Besonders in spezialisierten Verwendungen wie den KSK, Kampfschwimmern, fliegendem Personal, Ärzten, um nur einige zu nennen, sind seit Jahren viele Dienstposten unbesetzt.

Reihenweise verlassen gut, teuer und lange ausgebildete Soldaten den Dienst, frei gewordene Posten können nicht adäquat nachbesetzt werden.

Man muß unterscheiden: Es gibt für alle Verwendungen genug Bewerber, nur mangelt es häuft an der Qualifikation.

Gruss,

Thomas
 

J-B

Fluglehrer
Dabei seit
16.06.2009
Beiträge
128
Zustimmungen
5
Ort
HH
In den letzten zehn Jahren stagnieren die durchschnittlichen Realeinkommen in Deutschland, für alle.
Das ist so nicht ganz richtig. 2009 waren sowohl Inflation als auch der Preisindex auf einem Tiefstand, also der Reallohn relativ hoch im Vergleich zu den Vorjahren. Aber darum ging es mir garnicht.
Der größte Unterschied der Löhne von Arbeitern, Angestellten und Soldaten ist der nicht stattfindende Inflationsausgleich. Die Reform des Besoldungsgesetzes hat uns den ersten Inflationsausgleich seit mindestens einer Dekade (genaue Zahl finde ich gerade nicht) gebracht. Und das ist auch vor der aktuellen Krise nicht passiert, während im zivilen Arbeitsmarkt jedes Jahr Tarifverhandlunge stattfinden.

Zu Bedarf und Bewerber der Bundeswehr:
Die Bundeswehr hat vielleicht genügen Bewerber, aber wie Thone sagte, sind es die Qualifikationen, die Sorgen machen. Ausserdem schrecken die Einsätze viele potenzielle Bewerber ab.
Rechne da noch die Abgängerquote dazu, dann hast du Stellen soweit das Auge reicht und da kaum jemand Berussoldat werden will verlierst du eben Top Leute wie Piloten, Ärzte etc.
 
northwood

northwood

Space Cadet
Dabei seit
26.08.2003
Beiträge
1.351
Zustimmungen
191
Ort
27637 Nordholz
Und das ist auch vor der aktuellen Krise nicht passiert, während im zivilen Arbeitsmarkt jedes Jahr Tarifverhandlunge stattfinden.
Aber dafür sorgt doch das Beförderungssystem und die damit im Zusammenhang stehenden Besoldungsstufen - die es ja so in der freien Wirtschaft nicht gibt - für einen gewissen Ausgleich. Oder übersehe ich dabei etwas?
Aber grundsätzlich kann ich natürlich den Wunsch nach mehr Besoldung, Lohn oder Gehalt - je nach dem vom wem gerade die Rede ist - immer verstehen.
Doch auch die Lobby von uns "Zivis" ist längst nicht mehr so schlagkräftig
wie noch vor 20 - 30 Jahren. Mit Hinblick auf die Forderungen der Gewerkschaften, wo noch Anfang der 80er Jahre oftmals auf Spruchbändern Lohnerhöhungen in zweistelligen (!) Bereichen gefordert worden sind, kann doch mittlerweile gesagt werden, dort froh zu sein, wenn man in den einzelnen Lohnrunden wenigstens einigermaßen den Inflationszuwachs "weggedrückt" bekommt.
Kleines Beispiel: Ich habe mir vor etwa 10 Jahren ein Haus gebaut und empfinde die Annuität heute mindestens genauso belastend wie am Beginn der Finanzierung - und daran wird sich wohl auch die restlichen 10 Jahre nichts ändern. Ich denke, dass das noch bei unseren Eltern anders war - dort sind die Rückzahlungsraten infolge regelmäßiger und "großzügiger" Lohnanpassungen gen Ende regelrecht "verkümmert"; der finanzielle Spielraum wurde im Laufe der Zeit entsprechend größer.
Was ich damit sagen will: Wir haben scheinbar leider in diesen Zeiten als "Normalos" alle dasselbe Problem, was aber nicht bedeuten soll, dass der Einzelne nicht das Recht hätte, alles denkbare (Petition) in Bewegung zu setzen, um daran etwas zu ändern.

Gruß
Maik

edit: @Rhönlerche: Hast Recht, wird langsam OT
 
Zuletzt bearbeitet:
Thone

Thone

Astronaut
Dabei seit
25.08.2003
Beiträge
3.709
Zustimmungen
2.901
Ort
Kreis Cuxhaven

Aber dafür sorgt doch das Beförderungssystem und die damit im Zusammenhang stehenden Besoldungsstufen - die es ja so in der freien Wirtschaft nicht gibt - für einen gewissen Ausgleich. Oder übersehe ich dabei etwas?
Hast schon Recht, aber auch da wurde kürzlich dran gedreht, so wurde der Zeitraum von einer Erhöhung zur nächsten verlängert.

Eine (von mir abschließende) grundsätzliche Bemerkung sei mir noch gestattet:

Es wird allerorts von einer Profiarmee gesprochen, geprägt von gut ausgebildeten Spezialisten.
Dies ist sicherlich wünschenswert, oftmals auch schon erreicht.

ABER DAS KOSTET GELD!

Wer gute Leute will, muss Geld in die Hand nehmen. Aus. Ende der Diskussion.

Sicherlich kann man durch Umbauten, Umstrukturierungen und Verschlankungen bei der Bundeswehr viel Geld sparen.

Will man aber
1. International und
2. Auf dem Arbeitsmarkt
wettbewerbsfähig bleiben, muss genau das auch die Besoldung sein.

Gruß,

Thomas
 

Huey

Flieger-Ass
Dabei seit
16.10.2003
Beiträge
442
Zustimmungen
52
Ort
East of Africa
In der Fliegerei sagt man "If you pay peanuts-you will get monkeys"...


Nichtsdestotrotz-weil hier immer wieder der Vergleich zu anderen Nationen gezogen wird:

Amerikanische Piloten verdienen deutlich weniger als deutsche Piloten-vor allem im Auslandseinsatz.
Zudem gehen amerikanische Piloten nicht "nur" für 4-6 Wochen, sondern eher für 4-6 Monate in den Einsatz-alle 2-3 Jahre.

Englische Piloten in Afghanistan haben sich beschwert, weil der deutsche WSO deutlich höhere Bezüge bekommt als sie.

Unsere Piloten werden also im internationalen Vergleich schon sehr gut bezahlt...
 
FREDO

FREDO

Astronaut
Dabei seit
29.03.2002
Beiträge
2.546
Zustimmungen
980
Ort
Halle/S.
Den Peanut-Monkey-Spruch sollte man vielleicht auch in anderen Branchen öfter aufsagen, wäre wohl nicht so verkehrt...
 
RetiredF4

RetiredF4

Flieger-Ass
Dabei seit
11.02.2007
Beiträge
333
Zustimmungen
475
Ort
Müllheim
Eine Petition wegen Zulagen im fliegerischen Dienst gab es schon zweimal bei den Strahlflugzeugführern, daraus entstand dann auch der VBSK. Ich war selbst dabei und durfte mir damals von Politikern, Laien und Neidern, der Presse und vielen anderen die gleichen Argumente anhören.

Warum eine Petition? Es ist die einzie Möglichkeit für einen Soldaten auf der politischen Bühne aktiv seine Interessen kund zu tun, und war bei uns damals auch die einzige die letztlich was gebracht hat, mehr Zulage, bessere Umschreibungsbedingungen für Lizenzen, nachdenkliche Generäle.

Was ist der Hintergrund? Ein Soldat kann nicht einfach seinen Job wechseln wie ein Arbeiter, Angestellter oder auch Beamter. Er hat eine Verpflichtungszeit, eventuell eine auf das komplette Berufsleben. Bei einer Aufkündigung desselben von Seiten des Soldaten ist der neue Job das geringste Problem, es sind die Modalitäten die das normalerweise verhindern. Die wären: Rückzahlung der Ausbildungskosten, Verlust aller erdienten Pensionsansprüche (geringe Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung), eventuell hohe Rechtsstreitkosten (der Staat muss einen nicht gehen lassen, er muss die Kündigung nicht akzeptieren).

Daraus folgend hat der Staat eine Verpflichtung, seine Soldaten angemessen zu besolden und zu versorgen (Soldatenversorgungsgesetz).

Nun zum Thema Flug- und Stellenzulagen.
Diese wurden eingeführt zu Beginn der fliegerische Tätigkeiten als Ausgleich für die Anerkennung der besonderen Belastungen und der besonderen Aufgabenbereiche. Denn die Besoldung analog der Beamtenbesoldung läßt die Differenzierung nicht zu, man kann ja nicht jeden Piloten ab Erhalt seiner Lizenz zum Major befördern. Beförderungen finden analog der Beamtenlaaufbahn statt, sofern die Planstellen dafür noch vorhanden sind (was selten der Fall ist). Die Besoldungsordnung war so von Beginn an kein geeignetes Werkzeug für die Differenzierung der Bezahlung nach Schwierigkeit und Anforderung der Tätigkeit. Die Einführung der Zulagen erfolgte übrigens ziemlich gleichzeitig mit der Einführung derselben für die Bundestagsabgeordneten.

Der Dienstherr hat aber zunächst wohl aus Unbedachtsamkeit, später mit Bedacht keine Anpassungsklausel der Zulagen an die übrigen Einkommen vorgesehen. Das trifft im übrigen auf alle Zulagen zu, auch die außerhalb des fliegerischen Dienstes und außerhalb der Bundeswehr. So kommt es, dass das Zulagenthema immer dann auf den Tisch kommt, wenn die Kaufkraft der Zulage weit unter deren ursprünglichen Wert gefalen ist.

Das Fliegende Personal hatte ursprünglich überhaupt keine Vertretung und keine Fürsprecher, die sich für die Anpassung dieser Zulagen hätte einsetzen können, galten sie doch als elitärer Kreis in der Bundeswehr. Daher war auch die Interessenvertretung der Soldaten, der Deutsche Bundeswehrverband weit weg von solchen Diskussionen und Forderungen, was sich heute glücklicherweise verändert hat. Das war auch mit ein Verdienst des VBSK.

Von den mit Hilfe des VBSK durchgesetzten Anpassungen der Zulagen haben auch die anderen Pilotengruppen profitiert, ohne etwas dafür tun zu müssen manchmal hatten wir den Eindruck, die arbeiten gegen uns).
Aber auf der Ebene ist schon lange (nach meiner Kenntnis seit 1990) nichts mehr passiert, eine Anpassung ist wieder einmal überfällig (Wertverlust seit 1990 bei durchschnittlich 2,5% Inflationsrate 50%).

Komischerweise haben die Bundestagsabgeordneten nie vergessen, ihre Zulagen weit über den Grad des Inflationsausgleichs zu erhöhen.

Die Forderungen sind berechtigt. Wer hier eine Schädigung des Gesamtsystems Wirtschaft sieht oder meint er hätte dann weniger, versteht Wirtschaft nicht. Die Piloten fressen das Geld nicht auf, sie geben es aus wie alle anderen auch. Geld das in der Wirtschaft bleibt, ist nicht verloren, es ist gut angelegt.

Ich verstehe auch die Forderung jedes anderen Berufstätigen nach gerechter Bezahlung, aber ohne Einsatz (hatten wir nicht mal Gewerkschaften in Deutschland) weden heutige Arbeitgeber ihr Personal nur noch mehr knebeln um noch billiger und noch konkurenzfähiger zu sein und um die eigenen Gewinne für sich oder die Shareholder zu steigern. Es ist die Umverteilung von unten nach oben, aber da kann ein Pilot der Bundeswehr weder etwas dafür noch kann er dies mit Verzicht verhindern.

Wenn übrigens heute ein Engländer beim Auslandseinsatz weniger verdient als ein deutscher, dann hat sich da gewaltig was geändert (Bei den Engländern deutlich weniger, und bei den deutschen deutlcih mehr). 1992 gab es 65 Pfennig die Stunde, sofern der Dienst zu ungünstigen Zeiten statt fand. Das war am Wochenende zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens. Für 14 Tage Ausland gabs also "Nichts", da wir dort am Wochenende ja frei hatten.

Also nicht neidisch sein, laßt die Jungs mal ihre berechtigten Forderungen durchsetzen, und wer selbst auch unzufrieden ist sollte sich das nächste Gewerkschaftsbüro suchen und nach dem Mitgliedsbeitrag und dem Anmeldeformular fragen.

franzl
 
MiG-Mech

MiG-Mech

inaktiv
Dabei seit
22.06.2004
Beiträge
3.048
Zustimmungen
646
Ort
Rostock, Prag, Israel
@MiG-Mech: Wenn man nun aber keine Steuererhöhungen sondern Einsparungen (keine Personalen) und Rationalisierungen in der deutschen Verwaltung vorantreibt kann man Kapital freimachen, dass dann wiederum reinvestiert werden kann ...
Das sollte so oder so passieren, auch ohne Notwendigkeit Geld für andere Dinge zu besorgen.

Nur weil wir von den Steuerzahlern bezahlt werden ist nicht jedes mehr an Gehalt eine Einschränkung der Steuerzahler.
Dann fehlen Steuergelder an anderer Stelle oder fehlen, um den Steuerzahler zu entlasten. Das Geld muss doch irgendwo herkommen. Und das kommt vom Steuerzahler.
Und so ist es nicht nur im öffentlichen Bereich; in der Wirtschaft ist es ebenso.


Wer hier eine Schädigung des Gesamtsystems Wirtschaft sieht oder meint er hätte dann weniger, versteht Wirtschaft nicht. Die Piloten fressen das Geld nicht auf, sie geben es aus wie alle anderen auch. Geld das in der Wirtschaft bleibt, ist nicht verloren, es ist gut angelegt.
Das heißt, wenn man jedem Arbeiter in Dtl. den z.B doppelten Lohn geben würden, würde die Wirtschaft blühen wie nie zuvor ?
Außerdem geht das Geld, was sie mehr bekommen würde, nicht zu 100% an die zahlenden Bürger zurück.
 

Huey

Flieger-Ass
Dabei seit
16.10.2003
Beiträge
442
Zustimmungen
52
Ort
East of Africa
Deine Aussagen zu den Möglichkeiten der Piloten in der freien Wirtschaft stimmen leider (nicht) mehr...

Jeder Berufssoldat hat die Möglichkeit, sein Dienstverhältnis zu kündigen (bei Offizieren frühestens 6 Jahre nach Ernennung zum Offizier).
Die Bundeswehr hat (ausser im Kriegsfall) KEINE Möglichkeit, diese Kündigung zu verhindern.
Da die Ausbildungskosten SPÄTESTENS nach 10 Jahren, bei fliegerischen Ausbildungen aber in der Regel nach 5-6 Jahren "abgedient" sind, kann ein Berufssoldat ohnehin erst kündigen, wenn die Kosten schon abgedient sind.

Darüber hinaus kann jeder Berufssoldat die Umwandlung seines Dienstverhältnisses zum SaZ beantragen (ob genehmigt wird, ist etwas anderes)..

Was die Pensionsansprüche betrifft:
Ja, die gehen verloren.
Dafür wird ein Soldat in der Rentenversicherung nachversichert und erhält eine Abfindung (ausser bei Kündigung), um sich zusätzlich rentenzuversichern.

Normalerweise sägt man nicht den Ast ab, auf dem man sitzt-aber ich bleibe dabei:
Keine Gehaltserhöhung für die (ohnehin teilweise überbezahlten) Piloten!

Vor nicht allzulanger Zeit gab es hier und in anderen Foren Diskussionen darüber, das Piloten ja kaum noch fliegen....sie würden fast nur noch in ihren Nebenverwendungen dienen usw...

Wozu dann mehr Geld?
Wenn doch die Tätigkeit, für die diese Zulagen ursprünglich eingeführt wurde, nur noch sporadisch ausgeführt wird?

Die Zulage wurde ursprünglich eingeführt, um die enormen körperlichen Belastungen inkl. der "Verschleisserscheinungen" (vor allem bei den Kolbenschüttlern) abzumildern.
Davon ist nicht mehr viel geblieben...
 

J-B

Fluglehrer
Dabei seit
16.06.2009
Beiträge
128
Zustimmungen
5
Ort
HH
Ich schließe mich Thone an: Du bekommst, was du bezahlst.
Aber da finde ich den Spruch mit dem Affen besser :D
 

T-38

Fluglehrer
Dabei seit
21.09.2008
Beiträge
184
Zustimmungen
53
Ort
Deutschland
Die Zulage wurde ursprünglich eingeführt, um die enormen körperlichen Belastungen inkl. der "Verschleisserscheinungen" (vor allem bei den Kolbenschüttlern) abzumildern.
Davon ist nicht mehr viel geblieben...
Na Ja. Selbst auf dem Tornado gibt es doch eine ganz erhebliche Zahl an Bandscheibenvorfällen und ähnlichem. Mit einem Flugzeug wie dem Teuropleiter wird das sicher nicht besser. Die Zulage soll außerdem das, nicht ganz unerhebliche, Risiko in Frieden und Krieg abdecken.
Man darf übrigens nicht vergessen, dass wir im Moment zwar mehr Piloten als Cockpits haben, aber trotzdem zu wenig qualifiziertes Personal um alle Aufgaben professionell zu erfüllen. Das liegt auch daran, dass die Nachwuchsgewinnung seit Jahren nach dem Prinzip "if you can´t meet the standarts...lower them" betrieben wird.

Das andere "Spezialisten" in Uniform diesen Schritt nicht gehen, liegt eher an der fehlenden Lobby, als an der super Bezahlung.

Eine Reform (keine Transformation) der Bundeswehr ist seit zehn Jahren fällig. Eine angemessene Bezahlung (die von Soldaten so empfunden wird) ist aber eine der Grundvoraussetzungen um in der Zukunft wieder eine professionelle und kampfkräftige Bundeswehr zu schaffen.
 
Thema:

Petition von Bw Piloten an den Bundestag eingereicht

Petition von Bw Piloten an den Bundestag eingereicht - Ähnliche Themen

  • Petition zum Erhalt des Flugplatzes Offenburg

    Petition zum Erhalt des Flugplatzes Offenburg: Der Flugplatz Offenburg soll für die Schaffung eines Gewerbegebietes geopfert werden. Dagegen richtet sich diese Petition: Erhalt des Offenburger...
  • Petition gegen DSGVO im Sinne von Fotografen, Kunst & Presse

    Petition gegen DSGVO im Sinne von Fotografen, Kunst & Presse: Pressefreiheit! Gegen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) für Fotografen, Kunst, Presse - Online-Petition
  • Petition: Änderung Telekommunikationsgesetz bezüglich Flugfunk

    Petition: Änderung Telekommunikationsgesetz bezüglich Flugfunk: http://www.change.org/de/Petitionen/deutscher-bundestag-%C3%A4nderung-des-fernmeldegeheimnisses?utm_campaign=petition_created&utm_medium=email&utm_...
  • Bundestags-Petition für die Abschaffung der Luftverkehrssteuer

    Bundestags-Petition für die Abschaffung der Luftverkehrssteuer: Hallo zusammen, die Gewerkschaften der Luftfahrt haben vor ca. zwei Wochen bei bundestag.de eine Petition eröffnet welche die Abschaffung der...
  • "Swiss Air Force Competition" frühestens im Jahr 2011 wieder

    "Swiss Air Force Competition" frühestens im Jahr 2011 wieder: Aufgrund von Rahmenbedingungen des Dienstleistungsplanes 2009 (DLP 09) und nach Fürsprache der Luftwaffe hat der AVIA-Zentralvorstand...
  • Ähnliche Themen

    Sucheingaben

    eurofighter pilot fliegerzulage

    ,

    flugzulage eurofighter piloten

    Oben