Sag aber auch dazu, das dies Netto ca. 3200 Euro ausmacht...
Zuzüglich Trennungsgeld und Reisebehilfe (wenn nicht am Standort wohnhaft) bzw. zuzüglich Umzugskostenvergütung und unentgeltlicher Truppenärztlicher Versorgung.....Dienstbekleidung inkl. kostenloser Reinigung derselbigen...usw...
Ein amerikanischer Pilot erhält nach 10 Jahren Zugehörigkeit ungefähr 3500 US$...
Ich bekomme kein Trennungsgeld (übrigens grundsätzlich zeitlich befristet und IMMER mit einem Umzug weg vom eigentlichen Wohnort und der Familie verbunden ->TRENNUNGSgeld), keine Reisebeihilfe, Umzugskostenvergütung einmalig zum Umzug an den neuen Dienstort, dann entfällt aber das Trennungsgeld, Truppenärztliche Versorgung gebe ich zu, spart einen Haufen Geld für die KV, Dienstbekleidung bekomme ich subventioniert, versteuere diesen geldwerten Vorteil aber auch, kostenlose Reinigung NUR für Wehrpflichtige. Für einen Flieger also eher nicht.
Bitte vergleiche nicht Äpfel mit Birnen.
Ganz ehrlich:
Zeig mir mal einen krisensicheren Job in der freien Wirtschaft, bei dem man mit 30 Jahren und entsprechender Berufserfahrung bei vergleichbarer Arbeitszeit 3200€ netto verdient und im Idealfall später noch eine ansehnliche Pension bekommt! Dazu kommt noch das vom Bund bezahlte Studium, für das normale Studenten nebenbei jobben gehen müssen (vom eigenen Kfz etc. mal ganz zu schweigen).
Dann sind da noch Vergünstigungen für BW-Angehörige bei Versicherungen, Baufinanzierung etc...
Ich persönlich glaube nicht, dass unsere Soldaten unterbezahlt sind.
Sagt ja auch keiner. Hier geht es um das ANGEMESSEN bezahlt sein.
Dazu noch eins: Die Stellenzulage und die Erschwerniszulage können von einen auf den anderen Tag weg sein.
Natürlich ist es schön sie zu haben, ein Automatismus sind sie aber nicht.
Soldaten, sondern bei allen Berufsgruppen gleich....
Eine Gehaltserhöhung mit den Auslandseinsätzen zu begründen, zieht leider nicht-diese sind nämlich die Ausnahme, die Regel ist der "Routinedienst" im Inland.
Für die Einsätze erhalten alle Piloten den regulären AVZ-sind sie doch im Einsatz den gleichen Belastungen ausgesetzt wie alle anderen Soldaten auch.
Die Ausnahme sind Auslandseinsätze der Militärflieger schon lange nicht mehr.
Lw, Heer und Marine stehen ständig irgendwo im Einsatz.
Wir sind nämlich regelmäßig neben den Sanis mit die Ersten.
Daneben gibt es etliche Verbände, die ständig im Einsatz sind.
Nur ein Beispiel aus Kiel-Holtenau:
Wir sind seit etlichen Jahren permanent im Einsatz. Nämlich im Rahmen von SAR.
Bei unmöglichstem Wetter, in den unmöglichsten Situationen.
Ohne AVZ, mit Sonderzahlungen in Höhe von 25€ für 24 Stunden Dienst.
Dazu noch "Dienst zu ungünstigen Zeiten" in geradezu atemberaubender Höhe.
Ihr vergleicht das immer mit dem Zivilen:
Zeit mir einen, der für ungefähr 1€ die Stunde mehr 24 Stunden am Stück arbeitet.
Und danach nicht frei hat, sondern ganz einfach noch 4-6 Tage dranhängt. Und das jeden Monat. An Wochenenden, Feiertagen. Rund ums Jahr.
Und der sich in oft schon betagtes Material setzt und einem wirklich gefährlichen Beruf nachgeht, zu Vergleichen vielleicht am ehesten mit der Polizei oder Berufsfeuerwehr.
Sind die auch überbezahlt?
Sind Piloten die einzige Berufsgruppe beim Bund, die unterbezahlt und zeitgleich mit unwichtigen Nebenverwendungen überlastet ist? Ich denke nicht, denn wenn dem so wäre, wo zur Hölle ist mein Flieger und mein Schein?
Unterstützt hätte ich eine Petition für mehr Geld für alle
Sicherlich nicht.
Man wird für alle mehr Geld zahlen müssen, damit man auch die Guten eines Jahrgangs werben kann.
Irgendwann bleibt nämlich nur noch der Bodensatz übrig. Und dann haben wir wirklich die Mütze auf.
Nochmal: Keiner wird sagen, dass wir als Fliegendes Personal der Bundeswehr unterbezahlt sind (von den unterschiedlichen Zulagen innerhalb einer Besatzung mal abgesehen, was für sich genommen ein Unding ist).
Es geht um eine (konjunkturelle) Anpassung, die längst überfällig ist.
Ebenso um eine finanzielle Anerkennung der fliegerischen und soldatischen Erfahrung.
Außerdem hat schon Horst Schlämmer gesagt: Alles muß mehr.
Thomas