Wirtschaftsingenieurwesen?

Diskutiere Wirtschaftsingenieurwesen? im Ausbildung und Jobs Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Hallo, Es hat zwar wenig mit der Luftfahrt zu tun, doch so wie ich es mitbekommen habe, gibt es hier einige Nutzer, die Wirtschaftsingenieurwesen...

Daedalus

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Hallo,
Es hat zwar wenig mit der Luftfahrt zu tun, doch so wie ich es mitbekommen habe, gibt es hier einige Nutzer, die Wirtschaftsingenieurwesen studiert haben oder wenigstens bekannte haben, die Wirtschaftsingenieurwesen studiert haben und sich daher gut in dem Fach auskennen.

Lange Zeit war ich der Ansicht, dass Berufe mit einem "Ingenieur" in der Bezeichnung nichts für mich wären und habe meine Zukunft rein in den wirtschaftlich orientierten Studiengängen gesehen, weil ich meine Fähigkeiten und meinen Ehrgeiz in der Oberstufe in den Fächern Physik und vor allem Mathematik schlicht in der Selbstbewertung als unzureichend angesehen habe, um nicht nur an der Spitze des Jahrgangs mitmischen zu können, sondern darüber hinaus auch an der Uni oder sonstigen Einrichtung erfolgreich konkurrrieren zu können.
Aus dem Grund heraus, dass BWL bekanntermaßen schon fast jeder studiert, stand für mich schon vor einigen Jahren fest, dass die Volkswirtschaftslehre aufgrund ihrer übergeordneter Perspektive meinen Neigungen am ehesten entspricht.

In den letzten Monaten kamen bei mir allerdings zunhehmend Zweifel auf, ob es nun wirklich die richtige Entscheidung wäre, weil mein Interesse zu allem Technischen, was sich bewegt (Luftfahrt, Schiffbau, Rünstungsgüter), nun doch nicht wirklich gering war. Daher die Frage nach dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen, um sowohl meine guten Kenntnisse in WiPo als auch den Hang zum Technischen und Technologischen miteinander verbnden zu können.

Die explizite Frage ist nun, wie sind die naturwissenschaftlichen Anforderungen in diesem Studiengang? Muss man man sich um sie begründete Sorgen machen? Ist der Lernstoff schwieriger zu verdauen als in den Grundkursen Physik, Mathematik einer Oberstufe?

Hierzu einige Informationen über mich:
- In Mathe-Gk durchgehend in 12 und 13 eine 1 im Zeugnis (13-14 Punkte), allerdings gehörte das Fach seit dem Eintritt in die Oberstufe nie zu meinen Lieblingen; als P3 gewählt und lediglich 11 Punkte in der Prüfungsklausur bekommen.
- Physik-Gk fand ich eigentlich immer interessant und kam damit ähnlich Mathe-Gk gut zu recht, die Klausurergebnisse schwankten hierbei zwischen 11 und 14 Punkten; eine 1 im Zeugnis habe ich dafür allerdings nie bekommen , mal wegen nichtausreichenden mündlichen Leistungen, mal afgrund von Prinzipientreue des Lehrers, nur ungern Einsen zu verteilen. Nichts desto trotz, nutze selbst in der Freizit meine gewonnenen Kenntnisse, um damit simple Berechnungen aller Art anzustellen.
- WiPo-Gk in 12 und 13 durchgehend eine 1 mit 13-14 Punkten, ohne wirklich viel dafür tun zu müssen; finde ich auch als durchaus interessant, ohne Berücksichtigung der technologischen Komponenente allerdings als zu trocken.
- LKs: Deutsch und Geographie. Aufgrund eines umfangreichen Allgemeinwissens (hüstl, nicht zu viel Selbstlob) ständig mit 11-12 Punkten, auch hier ohne wirklich viel dafür tun zu müssen.
- Gesamtdurchschnitt 1,7. Damit bewege ich mich unter den besten 15% des Jahrgangs.


Wäre unter solchen Bedingungen Wirtschaftsingenieurwesen etwas für mich?
Ich danke schon in vorab für alle Antowrten. Und bitte, antowortet! Mit Zweizeilern wird´s auch reichen.:)
 
nerbe

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Mit den Leistungen sollte das sicher klappen. Die Studiengänge der Wi-Ing. sind in den Anforderungen gegenüber der technischen Ingenieuren in Mathe und Physik deutlich erleichtert. Kein Vergleich, auch der Rest des Studium ist z.B. gegenüber den Maschinenbauern recht entspannt zu absolvieren.

Kenntnisstand ist bei mir etwa bis 2008 aus erster Hand bei meinem Sohn uns seinen Kumpanen von der FH in Jena.

Gruß...
 
FREDO

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Aus den Erfahrungen meiner Bekanntschaft: an einer Uni (gemessen am Beispiel Karlsruhe) hätest Du da sehr schlechte Karten; ca. 0,5 Punkte zu schlecht).

Grüße
FredO
 
Schorsch

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Wenn Du in Mathe und Physik gut mitkommst, ist WirsIng eine brauchbare Option. Der Studiengang ist stressig, weil Du ein de facto volles BWL-Studium mit einem halben Ing-Studium verbindest.

Reines BWL würde ich nicht empfehlen. Du verschaffst Dir mit WirsIng eine bessere Ausgangslage und kannst unter mehreren Berufen wählen.

Ein WirsIng wird idR als "höherwertig" als ein reiner BWLer angesehen, weil er sich die technischen Dinge freiwillig angetan hat. Die Jobs sind später jedoch meist eher BWL-lastig, weil man mit WirsIng eben doch nicht fürs klassische Engineering geeignet ist.

Und nicht täuschen: Hohes Allgemeinwissen ist eine Tugend, die jedem jungen Menschen gut steht. Für's Studium hilft es idR wenig. Trotzdem immer schön die FAZ wälzen und Oma den Zusammenhang zwischen AAA-Rating und Dispo-Zins erklären.

Welches Bundesland bist Du? SH, HH oder Niedersachsen?
 

Daedalus

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Vielen Dank für die Antworten.

Aus den Erfahrungen meiner Bekanntschaft: an einer Uni (gemessen am Beispiel Karlsruhe) hätest Du da sehr schlechte Karten; ca. 0,5 Punkte zu schlecht).

Grüße
FredO
Worauf beziehen sich die 0,5 Punkte? Auf die Lernleistungen oder den NC?
Soweit ich weiß, bietet die Uni Karlsruhe auch den Studiengang "Technische VWl" an. Bezüglich der Symbiose der Wi-Wissenschaften und Technik scheint die Uni sehr fortgeschritten zu sein.

Wenn Du in Mathe und Physik gut mitkommst, ist WirsIng eine brauchbare Option. Der Studiengang ist stressig, weil Du ein de facto volles BWL-Studium mit einem halben Ing-Studium verbindest.
Das ist für mich die entscheidende Frage. In der Oberstufe bin ich in Physik und Mathe gut mitgekommen, war in den Gk-Kursen von 20-30 Schülern die meiste Zeit auch der beste. Im Gegensatz zu den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern musste ich dafür allerdings auch wirkliche Hausaufgaben erledigen. Nichts mit 5 min durchlesen und Stichpunkten auf einem A5-Blatt, um irgendwann in der Klausur 13-15 Punkte rauszuhauen...
Aber es waren nun mal keine LKs. Und auch von Chemie habe ich mich in 11.2 verabschiedet. Obwohl ich z.B. gelegentlich den Stefan-Boltzmann-Ansatz, die Gleichung des Strömungswiderstands einer turbulenten Strömung, die Radargleichung (die es leider nicht auf den Lehrplan geschafft haben) und allgemein Elemente der Vektorrechnung, Kraft und Drehmoment dilettantisch nutze, habe ich große Bedenken davor,im Ernstfall nicht wirklich mitkommen zu können, wenn der Stoff vertieft wird.
Nach dem mehrmaligen Besuch des Mathe-LK musste ich leider feststellen, dass ich da nur mit Mühe folgen konnte. Rechnerische Beweise für bestimmte Problemfragen finden, war für mich das absolute KO.
Inwieweit muss man sich mit derartigem Stoff auch während des WirsIng-Studiums auseinandersetzen?
Reines BWL würde ich nicht empfehlen. Du verschaffst Dir mit WirsIng eine bessere Ausgangslage und kannst unter mehreren Berufen wählen.
Deswegen scheue ich mich auch, Bewerbungen für BWL abzuschicken.:(

Ein WirsIng wird idR als "höherwertig" als ein reiner BWLer angesehen, weil er sich die technischen Dinge freiwillig angetan hat. Die Jobs sind später jedoch meist eher BWL-lastig, weil man mit WirsIng eben doch nicht fürs klassische Engineering geeignet ist.
Das ist eigentlich genau so, wie ich es mit vorstelle und wünsche.

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Schorsch

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Also, ich komme aus dem Landkreis Pinneberg, genau Halstenbek. Habe dort Mathe und Physik LK gehabt, war auch recht gut. Aber lass Dir folgendes gesagt sein: der Schulstoff ist nach drei Wochen Uni abgehakt. Dann schwitzen alle. Wenn Du im GK gut mitkommst wirst Du es schaffen. Ich warne für einem technischen Studium dann, wenn schon der GK das maximale fordert.


Aber es waren nun mal keine LKs. Und auch von Chemie habe ich mich in 11.2 verabschiedet. Obwohl ich z.B. gelegentlich den Stefan-Boltzmann-Ansatz, die Gleichung des Strömungswiderstands einer turbulenten Strömung, die Radargleichung (die es leider nicht auf den Lehrplan geschafft haben) und allgemein Elemente der Vektorrechnung, Kraft und Drehmoment dilettantisch nutze, habe ich große Bedenken davor,im Ernstfall nicht wirklich mitkommen zu können, wenn der Stoff vertieft wird.
Nach dem mehrmaligen Besuch des Mathe-LK musste ich leider feststellen, dass ich da nur mit Mühe folgen konnte. Rechnerische Beweise für bestimmte Problemfragen finden, war für mich das absolute KO.
Inwieweit muss man sich mit derartigem Stoff auch während des WirsIng-Studiums auseinandersetzen?
Ich dachte stets: "Schorsch, bist verdammt faul aber königlich intelligent".
Nach ein paar Wochen Uni änderte ich meine Meinung zu:
"Ich bin eher dumm, aber ziemlich fleißig."

Mathe und Physik an der Uni muss man mit Arbeit lösen, und das geht auch gut. Man muss nicht alles verstehen. Die Klausuren sind so, dass man mit strukturiertem Arbeiten alles besteht, Note ist da eh egal. Und nein: man muss nicht monatelang am Schreibtisch hocken, wenn man eben ein gewisses Grundverständnis mit bringt, in Deinem Falle bewiesen durch gute GK-Leistungen.
Mathematische Beweise führen ist nett, verlangt aber idR keiner.

Warum fragt der Schorsch nach Bundesland: nun eben weil es Unterschiede gibt, und manche Leute in der Schule gut waren, in der Uni aber anfangs herbe versagten. Was die Uni von der Schule unterscheidet: man muss mehr arbeiten.
Hatte Leute seinerzeit, die waren echt gut in Mathe (konnten integrieren wie ein Pentium IV), sind trotzdem durch die Klausur gerasselt. Andere waren eher durchschnittlich belichtet (so wie ich), und haben nie eine gerissen (so wie ich). Trotzdem was vom Leben gesehen. ;)

Hab übrigens in Berlin Luft- und Raumfahrttechnik studiert

Gegen ein Studium sieht Abitur schnell aus wie ne Lachnummer, aber das Abitur zeigt eben die Tauglichkeit. Also: Mach es!!!! Du kannst immer noch von WirsIng auf BWL wechseln, aber niemand wechselt von BWL auf WirsIng. Genauso wie viele Ingenieure ins Management gehen, aber noch nie ein BWLer ins Engineering ging.

Denke auch ne Sekunde an das klassische Ingenieursstudium.

Schon eine Shortlist mit Städten?
 

flyerone

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Wie Schorsch schon sagt: Auch gute Leute (ich mein hier natürlich die Schulnoten) können durchfallen, und nicht so Gute können bestehen.
Du hast aber schon mal einen leichten Einstieg, weil Deine Abi- Noten gut sind. Dann noch Fleiß im Studium, und es sollte funktionieren. Garantieren kann Dir sowas aber keiner.

Ich hatte übrigens ne 3,0 als Abiturdurchnitt und hab Maschinenbau studiert, inkl erfolgreichen Abschluss. Heute würde ich noch nicht mal durch das NC- Verfahren kommen. Das zeigt, daß man es mit Fleiß schaffen kann.:TOP:
 

FourierTrans

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Hallo zusammen,

ich bin zufällig auf diese Diskussion gestoßen und möchte mal meine Erfahrungen schildern, auch wenn der Beitrag nun nicht mehr der aktuellste ist. ;)

Es kommt ganz massiv darauf an wo man Wing studiert, es gibt unzählige potenzielle Studiengänge. Das wissen die meisten Personaler mittlerweile auch.
Also ich stehe vor Ende meines Wirtschaftsing. Master an einer TU, mit der Vertiefung im Maschinenbau. Von meinen 90 Leistungspunkten im Master sind 15 im BWL Bereich, der Rest ist maschinenbauzugehörig. Die meisten Absolventen dieser Vertiefung bei uns die ich kenne, sind da tatsächlich in eher Engineering-lastige Unternehmensbereiche gegangen, vorzugsweise Produktion, manche sogar in die Entwicklung. Da dann allerdings in der Autobranche.

Zum Thema Grundlagen. Unsere Bachelor-Leute haben im Grundstudium nahezu die gleichen Basics wie die Maschinebauer. Es gibt zwar schon einige wenige Abweichungen, die fallen aber nicht extrem ins Gewicht. HöMa 1 + 2, Regelungstechnik, Grundlagen der E-Technik, allesamt die gleiche Veranstaltungen. Es wird in Sachen Mechanik bei den Wings etwas abgespeckt und die Maschinenbauer müssen meines Wissens nach bei uns noch HöMa 3 besuchen.

Ich kenne Universitäten, da ist das komplett anders und man fragt sich, woher eigentlich der Zusatz "Ingenieur" in der Studiengangsbezeichnung kommen soll. Man muss wirklich schauen, was will man machen und dann entscheiden. Man kann sowohl stark in die Maschinenbau- oder E-Technikecke, als auch in einem eher BWL-lastigen Studiengang einsteigen. Augen auf! ;)
 
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Rhönlerche

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Habe diverse Wi-Ing-Kumpel (TU Berlin, bin aber selber keiner). Die sind alle Berater geworden. Man macht also einzelne Projekte bei den Kunden, die man sich, sofern bereits in höherer Stellung, auch immer wieder selbst zu suchen hat. Man kann sich dabei aber spezialisieren und hat dann seine wiederkehrenden Fachgebiete und Kunden. Ziemlich harte Tour: Man wird entweder bei Erfolg alle paar Jahre befördert oder aussortiert. Dabei steigen dann auch immer die Umsatzvorgaben, wieviele Aufträge man neu hereinholen muss, mit. Das Ganze ist sone Pyramide und oben werden die Plätze immer weniger. Entsprechend "competitive" kann es dann, auch menschlich, zugehen. Ein Kumpel, schon lange dabei, sagt immer, sein (hohes) Gehalt sei eigentlich "Schmerzensgeld" dafür, wie man teilweise behandelt wird.
 
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FourierTrans

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Habe diverse Wi-Ing-Kumpel (TU Berlin, bin aber selber keiner). Die sind alle Berater geworden. Man macht also einzelne Projekte bei den Kunden, die man sich, sofern bereits in höherer Stellung, auch immer wieder selbst zu suchen hat. Man kann sich dabei aber spezialisieren und hat dann seine wiederkehrenden Fachgebiete und Kunden. Ziemlich harte Tour: Man wird entweder bei Erfolg alle paar Jahre befördert oder aussortiert. Dabei steigen dann auch immer die Umsatzvorgaben, wieviele Aufträge man neu hereinholen muss, mit. Das Ganze ist sone Pyramide und oben werden die Plätze immer weniger. Entsprechend "competitive" kann es dann, auch menschlich, zugehen. Ein Kumpel, schon lange dabei, sagt immer, sein (hohes) Gehalt sei eigentlich "Schmerzensgeld" dafür, wie man teilweise behandelt wird.
Das ist meiner Ansicht nach eine sehr gute Beschreibung. Wenn man diese Ellenbogen-Mentalität durchhält und in der Lage ist jegliche sozialen Kontakte zu begraben, weil man ständig für einige Zeit im Ausland unterwegs ist bzw. lebt, dann verdient man sich eine goldene Nase. Ich kenne da auch ein paar Leute bei den "üblichen Verdächtigen".
Mittlerweile ist es aber wohl so, dass jegliche MINT'ler dort gerne gesehen sind und auch immer häufiger dort unterkommen. Physiker, Luft- und Raumfahrtingenieure, Chemiker, Verfahrensingenieure alles vertreten.
Meine Welt wäre es nicht :)
 
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Rhönlerche

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Es ist völlig verrückt, in welchem Umfang Firmen und Behörden Führungsaufgaben und Entscheidungen heute an externe Berater auslagern. Teilweise gibt es "komplette" Parallelstrukturen zu den eigentlichen Chefs, die ihr Handwerk offenbar selber nicht mehr hinkriegen oder die Folgen ihrer Entscheidungen nicht mehr übersehen können.
 

FourierTrans

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Es ist völlig verrückt, in welchem Umfang Firmen und Behörden Führungsaufgaben und Entscheidungen heute an externe Berater auslagern. Teilweise gibt es "komplette" Parallelstrukturen zu den eigentlichen Chefs, die ihr Handwerk offenbar selber nicht mehr hinkriegen oder die Folgen ihrer Entscheidungen nicht mehr übersehen können.
Also es gibt ja unterschiedliche Arten von Beratungen. Steuerberatungsgesellschaften kann man sicherlich vernünftig einsetzen.

Wenn da aber Strategieberatung XY herkommt und Getriebehersteller AB erklärt, wie sie ihr Geschäft aufzuziehen haben, dann bin ich da immer sehr skeptisch. Auch wenn viele Beratungen mittlerweile im MINT-Bereich richtig aufgerüstet haben. Macht trotzdem auf mich keinen sinnvollen Eindruck.

Ich glaube es geht da häufig einfach darum, unpopuläre Entscheidungen auf die Beratung abwälzen zu können. So nach dem Motto "bei der Untersuchung ist rausgekommen blablabla, daher sieht die Konzernleitung keine andere Möglichkeit, also 1000 Mitarbeiter sozialverträglich zu entlassen." Vom Kerngeschäft des Getriebeherstellers kann die Beratung eigentlich gar nicht mehr bzw. besseres Wissen haben. Meiner Ansicht nach.
 
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Zum Thema Grundlagen. Unsere Bachelor-Leute haben im Grundstudium nahezu die gleichen Basics wie die Maschinebauer. Es gibt zwar schon einige wenige Abweichungen, die fallen aber nicht extrem ins Gewicht. HöMa 1 + 2, Regelungstechnik, Grundlagen der E-Technik, allesamt die gleiche Veranstaltungen. Es wird in Sachen Mechanik bei den Wings etwas abgespeckt und die Maschinenbauer müssen meines Wissens nach bei uns noch HöMa 3 besuchen.
Ob bei uns Regelungstechnik auch bei den Wi-Ings auf dem Plan steht, kann ich nicht sagen, aber der Rest passt in etwa. Ich (Maschinenbau) hab auch Mathe3 machen duerfen, die Wi-Ings nicht. Konstruktion steht bei uns halt oben auf der Liste, wobei das auch immer relativ ist, sprich von Uni zu Uni unterschiedlich. Ich sehe das bei meinem kleinen Bruder, der woanders studiert, die haben viel Mechanik in der Konstruktion mit drin, bei uns ist das eher getrennt, also Mechanik bis zum abwinken und dann irgendwann Konstruktion inkl. FEM.
Auch die Bezeichnungen Mathe1, 2, 3 sind relativ, da inhaltlich bei den Unis auch verschieden, manche stopfen das alles auch in 2 Module :rolleyes:

Ich hab ohnehin das Gefuehl, dass "ordinaeres" Maschinenbau eher eine Art ausdauerndes Grundstudium ist, zumindest wenn ich mich so mit Verfahrenstechniker ect. vergleiche. Es wird alles eher mitteltief angeschnitten als richtig zu "spezialisieren".


Ich hab aber eine Kommilitonin, die nun nach dem Wi-Ing den Maschinenbauer nachlegt, weil sie innerhalb ihrer Firma darauf angewiesen ist. Scheinbar haben dort die Wi-Ings bei technischen Dingen/Entscheidungen wenig zu melden.

Ich denke ganz zum Schluss wird es ohnehin das eigene Verkaufsgespraech richten muessen, irgendein akademischer Titel ist ja kein Garant fuer (Fach)Wissen oder Kompetenz, wenn ueberhaupt ein Indiz.
 

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Ob bei uns Regelungstechnik auch bei den Wi-Ings auf dem Plan steht, kann ich nicht sagen, aber der Rest passt in etwa. Ich (Maschinenbau) hab auch Mathe3 machen duerfen, die Wi-Ings nicht. Konstruktion steht bei uns halt oben auf der Liste, wobei das auch immer relativ ist, sprich von Uni zu Uni unterschiedlich. Ich sehe das bei meinem kleinen Bruder, der woanders studiert, die haben viel Mechanik in der Konstruktion mit drin, bei uns ist das eher getrennt, also Mechanik bis zum abwinken und dann irgendwann Konstruktion inkl. FEM.
Auch die Bezeichnungen Mathe1, 2, 3 sind relativ, da inhaltlich bei den Unis auch verschieden, manche stopfen das alles auch in 2 Module :rolleyes:

Ich hab ohnehin das Gefuehl, dass "ordinaeres" Maschinenbau eher eine Art ausdauerndes Grundstudium ist, zumindest wenn ich mich so mit Verfahrenstechniker ect. vergleiche. Es wird alles eher mitteltief angeschnitten als richtig zu "spezialisieren".


Ich hab aber eine Kommilitonin, die nun nach dem Wi-Ing den Maschinenbauer nachlegt, weil sie innerhalb ihrer Firma darauf angewiesen ist. Scheinbar haben dort die Wi-Ings bei technischen Dingen/Entscheidungen wenig zu melden.

Ich denke ganz zum Schluss wird es ohnehin das eigene Verkaufsgespraech richten muessen, irgendein akademischer Titel ist ja kein Garant fuer (Fach)Wissen oder Kompetenz, wenn ueberhaupt ein Indiz.

Also da kann ich auch vieles von unterstreichen. Das "Grundstudium" Wing oder Maschinenbau ist bei uns wie gesagt auch ziemlich gleich. Selbst bei den Wings, die sich die BWL-Vertiefung ausgesucht haben. Durch HöMa, RT, GET und wie sie alle heißen, müssen alle durch. Gut, Mechanik ist abgeschwächt. Danach kommen eh die jeweiligen Vertiefungen, sowohl bei den Maschbauern, als auch Wings. Wenn man sich als Maschbauer dann natürlich am Mechanik-Lehrstuhl zu Hause fühlt, klar dann hat man da schon deutlich mehr Kompetenz als der Wing'ler., auch in Richtung FEM und Analyse und so.
Ich habe mich als Wing mit der Maschinenbauvertiefung beispielsweise auf Produtionstechnik spezialisiert, da sitzen in Umformtechnik, spanender Produktionstechnik und co. die Maschbauer und Wings in der gleichen Master-Vorlesung. Es kommt echt drauf an...

Und natürlich kommt es auch auf das Unternehmen an. Manche differenzieren da nicht und sehen nur den jeweiligen Abschluss.
Meinen Bachelor habe ich z. B. an einer techn. FH gemacht, auch Wing. Wenn ich jetzt einen Vergleich ziehe, könnte ich mit Garantie sagen, dass die Wings aus dem Bachelor der TU eine deutlich höhere Kompetenz in den Hardcorefächern haben, als die Maschinenbauer der techn. FH, an der ich vorher war. Einfach weil das Niveau und der Anspruch viel höher ist. Ich durfte die Grundlagenfächer an der TU noch einmal als Auflage wiederholen, ich kann davon ein Liedchen singen :)
Das ist so ein bisschen die Krux beim Wing, man muss wissen, was man will. Je nach Uni gibt es da ohne Ende Schwerpunkte in allen Richtungen.

p.s.: Die Sache mit dem "ausdauernden Grundstudium" finde ich eine interessante Idee. Das ist mir zum Teil auch aufgefallen. Man hört Werkstofftechnik, Regelungstechnik, vielleicht noch Chemie, Antriebstechnik, Umformtechnik. Aber in welcher Sparte ist man danach denn dann wirklich ein "Kenner"?
Das ist bei den Werkstoffingenieuren, oder eben Verfahrensingenieuren zum Teil echt schon anders...
 
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Vor allem veraltet das Wissen heute rasend schnell wieder. "Die" wollen sehen, dass Du möglichst frisch damit gearbeitet hast.
Grundsätzlich scheint es mir immer ganz gut, sich möglichst ein Spezialgebiet zu suchen, das einem liegt. Dann wird man weniger austauschbar und kann ein eigenes Profil entwickeln und man hat im Prinzip häufiger mit was Angenehmem zu tun.

Kenne auch "Standard"-Berater, die aus den Wirtschaftswissenschaften kommen. Die werden dann gerne für diese Rationalisierungskampagnen nach Schema F eingesetzt und müssen die Entlassung von X mal 2 Mitarbeitern beim Kunden vorschlagen, woraufhin sich der Chef des Unternehmens dann öffentlich ins Zeug legt und am Ende "nur noch" X Mitarbeiter entlässt weil er son toller Kerl ist. Das ist wirklich Theater, inklusive unlesbar dicker "Studien"-Papierberge zur Lage und Rettungsstrategie beim Kunden, die dabei gerne feierlich überreicht werden, nachdem sie gerade erst in wenigen Tagen und Nächten von irgendwelchen Frischlingsteams zusammengestümpert wurden.
 
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Schorsch

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Am Ende ist eine "Spezialisierung" im Studium auch ein Luxus, den man sich erlauben muss. Man kennt als Student den Markt nicht, und manch einer wunderte sich schon, dass seine Spezialisierung ja so gar nicht gefragt ist (aber das Uni-Institut reichlich bestückt ist mit Prof und WiMa ... huhu, da besteht gewiss kein Zusammenhang). Daher: das eine oder andere vertiefen (etwa sich mehr in FE Modellierung und Berechnung einarbeiten oder CAD & PLM vertiefen, eine Programmiersprache beherrschen), aber eine inhaltliche Vertiefung sollte wenn durch ein Praktikum oder Abschlussarbeit erfolgen.
 

Spike3835

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Wäre unter solchen Bedingungen Wirtschaftsingenieurwesen etwas für mich?
Ich danke schon in vorab für alle Antowrten. Und bitte, antowortet! Mit Zweizeilern wird´s auch reichen.:)

Klar waere das was fuer Dich.

Als kleinen Lebensweisheit gratis:
Nach Abschluss des Studiums und ein paar Jahren Berufserfahrung kraeht kein Hahn mehr danach, was Du studiert hat.
Dazu ist die Chance gross, dass Du dich in einem Bereich wiederfindest, an den Du heute noch so garnicht gedacht hast.

...sagt Dir jemand, der sowohl Ing.-wesen als auch B.-wirtschaft studiert hat.....
 
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