Heute vor 20 Jahren ...

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Veith

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Ja das ist er. Mich würde mal die Meinung darüber interssieren.
Hier hat ein Unbedarfter ehemalige NVA-Offiziere interviewt, massenweise Sekundärliteratur gelsen, offenbar kaum Aktenstudium betrieben und das Ganze in ihm bekannte (BRD-) Gedankenmuster eingebetet. Herauskommt dann so was ….nach kursorischen Überfliegen, meine Meinung zu den ersten fünf (5) Seiten der Doktorarbeit. Wenn ich die restlichen 470 Seiten ebenso durcharbeiten soll, bitte ich vorher um Zusage der Verleihung der Doktorwürde für mich (Diplomgrad einer Universität liegt vor) :D

- gleich im ersten Satz der Arbeit (S. 9): „…gewohnter Weise mit Stechschritt, …“

-> Dieser Marschtritt hieß nicht nur anders und zwar „Exerzierschritt“, er hatte auch ein anderes Tempo und Schritthöhe. Für einen SPON-Artikel wäre das ok, aber nicht für eine wissenschaftliche Arbeit. Hier hätte zumindest eine Fußnote hingehört oder der Verzicht auf eine polemische Einführung.

- im zweiten Satz der Arbeit (S. 9): „ … rollte man …“

-> Nicht unbedingt falsch, aber schlechter Ausdruck: „man“ schreibt man nicht! ;)

Ok, ernsthaft zum Inhalt:

- Auf Seite 12 wird der Untersuchungsgegenstand der Arbeit näher erläutert: SED und NVA „bauten darauf, in einem weitgehend von "Reform"-Kräften des alten Systems gesteuerten, graduellen Trans-formationsprozeß "überleben" zu können. Am Scheitern dieses Versuchs …, läßt sich zeigen, daß die politischen Ereignisse als Resultat sich seit langem vollziehender Prozesse sozialen Wandels zu sehen waren …“

-> Dem ersten Satz kann ich unbedingt zustimmen, so war es und lässt auch die „Militärreform“ und den Wandel eines Großteils der Generalität und Führungskader erklären. Es ist auch zuzustimmen, dass der Prozess des Wandels unterschwellig schon früher einsetzte. Das Scheitern der Reform hatte aber einen anderen Grund, der viel Näher liegt und besser einleuchtet: Der Elitetausch BRD - DDR. Während in allen anderen „Transformationsstaaten“ (mit Besonderheiten in der UdSSR, Rumänien und Jugoslawien) die herrschende Partei „einfach“ die Spitze austauschte, sich umbenannte, bürgerliche Spielregeln einführte und sich die Armee „reformierte“, wurden diese in der DDR durch westdeutsche Institutionen ersetzt.

Will sagen: bereits der Ansatz / Ausgangspunkt der Arbeit ist falsch.

- Zu allem Überfluß ist bereits zwei Sätze weiter erkennbar, dass der Autor die „Klassentheorie“ nicht kennt und dementsprechend unsinnig versucht sie auf die DDR anzuwenden. Hier wäre „Still sein“ für den wissenschaftlichen Anspruch besser gewesen.

… puh schon eine Seite weiter.

- Auf Seite 13 werden in Fußnote 15 unkommentiert Verhältniszahlen des Bundeswehrkommandos Ost zum Verhältnis Offiziere / Mannschaften wiedergegeben. Es wird weder Zeitpunkt, unterschiedliche Herangehensweisen an moderne und komplexe Waffensysteme oder Strukturen (vgl. zivile Wehrverwaltung der BRD) hinterfragt. Die Angaben werden nur zur Bestätigung der eigenen Meinung verwendet. Für SPON ok, nicht zur Erlangung der Doktorwürde.

Nun hatte ich keine Lust mehr, hoffe dennoch geholfen zu haben.
 

Reinhard

Guest
Was meckerst Du denn rum, um Doktorswürden zu erlangen, ist es heutzutage halt wie bei den Politikern. Von nix ne Ahnung, aber Beziehungen.
 

lokis08

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Meinung zur Doktorarbeit

Der Autor hat einen komplizierten Sachverhalt „angefasst“. Er hat sich erkennbar um Objektivität bemüht.

Ein aneinanderreihen von Zitaten und Interviews stellt aber meiner Meinung nach keine wissenschaftliche Arbeit dar.

Interessant zu lesen und Achtung vor dem Fleiß.


Der Heizwert der Arbeit ist höher als der wissenschaftliche Wert!

Gruß Micha
 
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